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♯Cнαpтer 25 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ I

Hᴀʟʟᴏ, ɪʜʀ Lɪᴇʙᴇɴ!

Und wieder ist ein Jahr um - Okay, fast. Vorher gibt es aber von mir - wie versprochen - noch Kapitel Nummer 25 für Euch. Wie immer hoffe ich natürlich, dass es Euch gefällt.
Feedback ist auch gern gesehen. Wie üblich danke ich meinen lieben Kommi -
schreiberinnen BlackGirlNumber1, PaulaPhanter, shadowsophie und lebenstanz, NanaLayanna, KnightleyFan und angel280802 für Ihre Unterstützung und Freundschaft.

Danke! Ihr seid toll ♥

Ich wünsche jedem von Euch ein wunderschönes Silvester - verbringt eine schöne Zeit mit Eurer Familie und Euren Freunden, lasst es Euch gut gehen - ein letztes Mal dieses Jahr - und feiert schön ins neue Jahr hinein! Alles Gute! Ich liebe Euch! Wir sehen uns 2016 <3 Und nun wünsche ich Euch ein letztes Mal ganz herzlich: Vιel Spαß вeιм Leѕeɴ υɴd eιɴ тolleѕ Sιlveѕтer, eιɴe ѕcнöɴe Zeιт, υɴd eιɴ ғroнeѕ ɴeυeѕ Jαнr! Eυre Zoey <3

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♯Cнαpтer 25 ~ Trαιɴιɴɢ Hoυrѕ Aɴd Dιғғιcυlт Iмpedιмeɴтѕ I

Everyone who isn't us is an enemy.

Als wir die Trainingshalle betraten, waren wir noch aufgeregter als zuvor. Ständig begegneten sich unsere nervösen Blicke und ich bemerkte, wie Marvel unruhig hin
und her tigerte, Glimmer auf ihrer Unterlippe herumkaute und Cato ständig mit
den Fingerknöcheln knackte. Ich dagegen neigte dazu, unaufhörlich Blicke auf die Uhr zu werfen. Noch zehn Minuten bis Trainingsbeginn. Besonders viele Tribute waren allerdings noch nicht erschienen; nur Finch, Ian, Kalia und das Mädchen aus Distrikt sieben waren bereits anwesend. Mein Blick schweifte unwillkürlich zu Finch hinüber, die mich nachdenklich betrachtete. Ich runzelte die Stirn, ein bisschen verunsichert von ihrem forschenden Blick. Wog sie etwa gerade meine Stärken und Schwächen gegeneinander ab? Oder warum sah sie mich so nachdenklich an? Nach einigen Sekunden wandte
ich mich ab, konnte jedoch noch immer Finchs eindringliche Blicke im Rücken spüren.

Kurz vor zehn Uhr waren schließlich zweiundzwanzig der vierundzwanzig Tribute anwesend. Nur Peeta und das Feuermädchen fehlten noch. Während wir auf sie warteten, sah ich mich neugierig in der offen angelegten Trainingshalle um - die anscheinend den kompletten unteren Teil des Trainigscenters einnahm. Auf einem Podium, ein paar Meter oberhalb des Bodens, saßen die Spielmacher - allesamt in
teure Gewänder gekleidet - auf luxuriösen Sofas und blickten gespannt zu uns hinunter.

Und obwohl heute keine schwarze Maske seine Augenpartie bedeckte, so erkannte
ich Seneca Crane doch auf den ersten Blick. Er distanzierte sich deutlich von den
anderen Spielmachern; er trug nicht nur auffallendere Gewänder als sie - schwarzer Anzug mit roter Weste, weiße Hose, und glänzende schwarze Schuhe - nein, auch
seine strahlend blauen Augen wirkten viel wacher als die beinahe schon einschläfern -
den Mienen der violett gekleideten Gestalten, die sich hinter ihm versammelt hatten.

Unterhalb des Balkons der Spielmacher erstreckte sich ein breites, silbernes Feld, an dem allerlei Waffen befestigt waren. Ich erkannte Kurzschwerter, Messer unterschied -
licher Länge, Äxte und Pfeil und Bogen. Die ganze Trainingshalle war in mehrere Abteilungen unterteilt, in denen man mit verschiedenen Waffen und Utensilien
trainieren konnte. An jeder Station stand ein Trainer bereit, der uns wachsam beobachtete. Ich erkannte außerdem, weiter hinten in der Halle, einen komplizierten Hindernisparcours, bei dem man offenbar unterschiedlich hohe Steinblöcke überwinden musste, während die Trainer versuchten, einen zu Fall zu bringen. Der Boden des Trainingscenters war übersät mit dicken dunkelblauen Matten, damit sich auch ja
keiner ernsthaft verletzte, bevor es in die Arena ging. Am Rand der Halle konnte ich die unterschiedlichen Lernstationen - oder auch Überlebensstationen genannt - wie Knotenkunst, Flechten und Feuer machen identifizieren. Auch dort waren Experten platziert worden. Laute Schritte ließen mich aufsehen. Ach, da waren sie ja doch noch.

Peeta und Katniss, beide mit angespannten Gesichtern, während ihre Blicke nervös zwischen uns allen hin und her huschten. Mit Befriedigung musste ich feststellen, dass nicht nur ich Everdeen hasserfüllt anstarrte. Die meisten hier ärgerten sich wohl darüber, dass sie ihnen bei der Parade die Schau gestohlen hatte. Peeta dagegen wurde von allen einfach ignoriert. »Tribute, alle mal herhören!« Der laute Ausruf ließ mich erneut überrascht aufsehen. Während ich mich ganz meinem Hass auf Distrikt zwölf hingegeben hatte, war eine große, athletische Frau mit rabenschwarzen, schulterlangen Haaren, welche zu einem lockeren Pferdeschwanz zurückgebunden waren, auf uns zugekommen, und hatte sich vor uns aufgebaut. Ihre Haut hatte die Farbe von dunklem Kaffee.

Energisch bedeutete sie uns, einen lockeren Halbkreis zu bilden, was wir einge -
schüchtert auch taten. Die schwarzhaarige Frau stellte sich als Atala vor und war
offenbar die Cheftrainerin hier. Während Atala, die nun auf einem kleinen Podest
stand und uns abschätzend musterte, begann, uns den Trainingsplan für die nächsten drei Tage zu erläutern, schweiften meine Blicke immer wieder zwischen meinen Verbündeten und den Spielmachern hin und her, welche uns noch immer interessiert beäugten. Als ich kurz den Kopf senkte, um wieder Atala zuzuhören, bemerkte ich,
dass wir offenbar unter einer Art Hängebrücke standen. Außerdem stellte ich fest, dass außer mir anscheinend fast niemand Atalas Rede lauschte. Die meisten hier schienen entweder zu sehr mit sich selbst beschäftigt zu sein, oder aber, sie vertrieben sich
ihre Zeit damit, die anderen Tribute unsicher zu beobachten und jene einzuschätzen.

Ich grinste, als ich vereinzelte Blicke auf mir spürte, sah mich jedoch nicht um, von wem genau diese stammten. Nein, stattdessen machte ich mir die Mühe - so als Einzige - unserer Cheftrainerin zuzuhören. »In zwei Wochen werden dreiundzwanzig von euch tot sein. Einer von euch wird am Leben sein. Wer das ist, hängt davon ab, wie gut ihr in den nächsten vier Tagen aufpasst. Besonders auf das, was ich gleich sage. Zuerst einmal:

Es wird nicht mit anderen Tributen gekämpft. Zum Kämpfen habt ihr in der Arena noch genug Zeit.« Bei diesen Worten musste ich spöttisch grinsen und mein Blick huschte
zu Cato, der mich ebenso schadenfroh anlächelte, wie ich ihn. Marvel und Glimmer, welche weiter abseits von uns standen, blickten sich mit hochgezogenen Augenbrauen hämisch an. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie das Mädchen aus Distrikt zwölf Cato bei den Worten Atalas erneut fasziniert betrachtete. Augenblicklich und unmissverständ -
lich spürte ich Wut in mir aufsteigen. Cato, welcher Katniss' Blick jetzt offenbar be -
merkt hatte, sah kurz zu ihr hinüber und betrachtete sie überheblich, wobei er ihr höhnisch zulächelte. Etwas eingeschüchtert und irritiert ließ Everdeen den Kopf sinken.

»Es gibt vier obligatorische Übungen, der Rest besteht aus individuellem Training. Mein Ratschlag: Vernachlässigt bloß nicht die Überlebenstechniken. Jeder will sich sofort ein Schwert schnappen, aber die meisten von euch sterben an natürlichen Ursachen.
Zehn Prozent an Infektionen, zwanzig Prozent an Dehydrierung. Schutzlosigkeit kann so tödlich sein wie ein Messer.« Innerlich stöhnte ich genervt auf. Auch das noch! Als ob
es nicht schon gereicht hatte, dass ich mir diesen Satz in verschiedenen Abwandlungen heute mindestens schon dreimal anhören musste, jetzt bekam ich ihn auch noch
ein viertes Mal zu hören! Was hatten alle bloß mit diesen dämlichen Lernstationen?

Trotz meines unhörbaren, innerlichen Monologs, ermahnte Atala uns noch ein weiteres Mal, die Überlebenstechniken, wie »Feuer machen« und »Wunden versorgen« auf gar keinen Fall zu vernachlässigen. Meine Blicke begegneten erneut denen von Cato und
ich verdrehte genervt die Augen gen Himmel, woraufhin er mir amüsiert zugrinste, während Atala weiter schwafelte. Nach einigen Minuten richtete Cato seinen Blick wieder auf unsere Cheftrainerin, wobei er sich keine Mühe gab, seine Ungeduld zu verbergen.

Auch Glimmer beäugte die athletische Frau mit desinteressierter Miene, während Marvel übertrieben laut gähnte, was seine Langeweile mehr als nur deutlich zum Ausdruck brachte. Atala ignorierte uns alle jedoch mühelos, und fing dann unbeirrt an, den Trainingsplan zu erläutern, wobei sie auf jede einzelne Station genau einging, und
die Regeln des gemeinsamen Trainings fast schon idiotensicher erklärte. Ich gähnte.

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, entließ Atala uns alle ins Training.

Während Cato gemeinsam mit Marvel zum Speerwurf stürmte, eilte Glimmer zum Ringkampf, der gleich neben der Tür stattfand. Ich dagegen, stand ein wenig unschlüssig inmitten der großen Halle und sah mich um. Es gab verschiedene Nahkampfstationen, wie Schwertkampf, Ringkampf und Zweikampf. Zu den anderen Kampfstationen zählten außerdem noch Bogenschießen, Speerwurf, Axtwurf, Messerwurf ... Messerwurf!

Na endlich! Diese Station hatte ich schon die ganze Zeit über gesucht, und jetzt hatte
ich sie zum Glück im hinteren Teil der Halle entdeckt. Schnell huschte mein Blick zu meinen Verbündeten, die bereits eifrig zeigten, was sie alles konnten, und die anderen Tribute mit ihrem Können kräftig einschüchterten. Jetzt wurde es aber langsam Zeit, dass ich es ihnen gleichtat. Unwillkürlich fing ich plötzlich Everdeens Blick auf, die
sich unsicher umsah, genau wie ich es vor nicht mal einer Minute getan hatte. Ich lächelte ihr spöttisch zu, damit ich mir auch ganz sicher sein konnte, dass sie ihr Augenmerk auf mich richten würde, wenn ich begann, meine Messer zu schleudern.

Sie erwiderte meinen Blick ausdruckslos, was mich jedoch nicht weiter störte. Na warte, du Dummerchen! Bei der Parade gestern hattest du reines Glück! Mag sein, dass deine Stylisten begabt und talentiert sind, aber hier, inmitten all der Waffen, bist du nur ein schwaches, unbedeutendes Ding, was sich für den neuen Überflieger hält!, schienen die hasserfüllten Blicke zu sagen, mit denen ich sie taxierte, denn Everdeen zog unwillkürlich den Kopf ein. Vor Vorfreude förmlich bebend, marschierte ich schnellen Schrittes hinüber zur Messerwurfstation. Ein Trainer in einem schwarzen Trainingsanzug stand neben verschieden großen Boxen, welche bis zum Rand mit unterschiedlich geformten Messern gefüllt waren. Bis auf den Trainer - und mir natürlich - war die Station verlassen; entweder trauten sich die anderen Tribute nicht, hier ihr Glück zu versuchen, oder aber sie wollten mich nicht aufhalten. Mir war es gleich; das ersparte mir wenigstens das lästige Warten. Sobald ich einen Fuß an die Startlinie gesetzt, und mich direkt neben den Boxen platziert hatte, begrüßte mich der Trainer mit ausdruckslosem Gesicht und erklärte mir, wie ich die Messer zu werfen hatte, und was wohl seiner Meinung nach die beste Taktik wäre, das Ziel -in diesem Fall ein acht Meter entfernter Dummie, auf dessen Brust in Herznähe eine Zielscheibe aufgemalt war - überhaupt erst zu treffen. Ich hörte ihm ungeduldig zu, und nach zwei Minuten Geschwafel entließ er mich endlich. Sowohl Everdeen, die nun interessiert zu mir hinüber sah, als auch dem Trainer warf ich einen spöttischen Blick zu. Zum Glück waren das hier keine beweglichen Ziele, wie ich sie von der Akademie her kannte, denn für den Anfang wären diese doch etwas zu hoch gesteckt.

Ich atmete noch einmal tief durch und achtete darauf, die weiße Startlinie nicht zu übertreten. Dann griff ich mir unverzüglich das erstbeste Messer, was ich gerade in die Finger bekam, und schleuderte es schwungvoll auf das Herz des Trainingsdummies, welcher nun rot blinkte. Das Messer blieb zitternd in dessen Mitte stecken. Volltreffer.

Bevor ich groß darüber nachdenken konnte, was ich da gerade tat, schnappte ich mir
das nächste Messer und warf es erneut mit voller Wucht auf den Dummie. Wieder ein Volltreffer. Mein Blick begegnete dem angsterfüllten von Distrikt zwölf, und befriedigt folgte ich ihren Augen, welche eingeschüchtert an dem Messer, das aufgrund der Kraft meines Wurfes noch immer ein wenig zitterte, hängen geblieben waren. Dann wandte
ich mich an die kleine Menge Bewunderer, die sich bereits um mich gescharrt hatte.

Ich lächelte ihnen überheblich zu, und überließ dem nächsten Jugendlichen, der es versuchen wollte - genauer gesagt, dem Tributen aus sechs - die Station mitsamt den Messern. Dabei machte ich mir nicht eine Sekunde lang Sorgen, dass jemand mich übertreffen könnte. Wer auch immer es versuchen würde; niemand beherrschte die Kunst des Messerwerfens so perfekt und zielsicher wie ich. Von Weitem sah ich Cato, auf dessen Miene sich Stolz und Bewunderung aufgrund meiner Darbietung widerspiegelte.

Sogleich röteten sich meine Wangen vor Freude und ich musste grinsen. Als ich ge -
mütlich durch die Halle schlenderte, fiel mir der kleine Tisch am Eingangsbereich auf,
auf dem fein säuberlich circa einhundert Flaschen randvoll gefüllt mit Wasser standen.

Während ich mir eine Flasche davon schnappte und gierig einige Schlucke trank, beobachtete ich, wie Cato einen Speer nach dem anderen auf die Trainingsdummies abfeuerte, die allesamt im Herz stecken blieben. Ich lächelte und reckte bewundernd die Daumen, als er fertig war, um ihm zu signalisieren, dass ich ebenfalls stolz auf ihn war.

Außerdem bemerkte ich langsam, aber sicher, dass die anderen Tribute mich und
Cato ehrfurchtsvoll ansahen, was meine Laune noch verbesserte. Sehr gut. Wir hatten
es geschafft, die Konkurrenz - allen voran Everdeen - gewaltig einzuschüchtern.

»Hey, das war einsame Spitze«, begrüßte ich Cato, sobald er mich erreicht hatte, und
sich nun ebenfalls eine Flasche schnappte. Er lachte und berührte mich kurz am Arm.

»Na, du warst aber auch ziemlich gut! Wie die aus zwölf dich angeschaut hat! Du hast
es ihr wirklich gezeigt.« Ich strahlte. »Danke!« Mir war zwar bewusst, dass ich mal
wieder grinste wie eine Blöde, doch das war mir in diesem Moment vollkommen egal.

Gemeinsam beobachteten mein Mittribut und ich unsere Verbündeten. Genau wie Cato traf auch Marvel mit seinem Speer jedes Mal das Herz der Puppe. Glimmer dagegen konnte ziemlich gut mit Pfeil und Bogen umgehen, und traf den Trainingsdummie fast jedes Mal an einer tödlichen Stelle. Außerdem hatte ich beobachtet, wie sie den Trainer vorhin beim Ringkampf in nicht mal zwei Minuten zu Boden gerungen hatte. »Und? Was meinst du?«, fragte Cato mich und deutete mit dem Kopf auf Marvel und Glimmer, die sich nun offenbar ebenfalls etwas zu trinken holen wollten, da sie sich uns beiden näherten. Ich zuckte mit den Achseln. »Ziemlich beeindruckend, aber etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Sie kommen immerhin von der Akademie.« Cato nickte
mir zu. »Stimmt.« Ich seufzte. »Aber wir sollten uns wohl lieber in Acht nehmen. Wenn sie
das Bündnis brechen - oder wir es tun - dann haben wir zwei ziemlich starke Gegner.«

Cato nickte ernst. »Dann lass es uns aufrecht erhalten, solange wir können.« Ich gab
ihm mein Einverständnis durch ein erneutes Nicken. »Hey! Wir haben's denen ja ordentlich gezeigt«, meinte Cato und klopfte Marvel kumpelhaft auf die Schulter,
als dieser beim Tisch ankam, während er Glimmer ein Strahlelächeln schenkte. Ich lächelte Glimmer ebenfalls zögernd an. Sie erwiderte mein Grinsen verschwörerisch.

Erneut war ich froh, dass wir heute so unkompliziert miteinander auskamen und uns nicht ständig bekriegten. Dafür war in der Arena noch genug Zeit. »Wollen wir dann weiter?«, fragte Marvel euphorisch, nachdem er seine leere Flasche Wasser in den Müll geworfen hatte, und sah uns abwartend an. Ich nickte. »Klar, gehen wir!« Marvel stürmte sofort zum Hindernisparcours, dicht gefolgt von Glimmer. »Und? Willst du auch zum Hindernisparcours?«, fragte ich Cato resigniert, hatte jedoch nicht wirklich Lust darauf.

Cato schüttelte zu meiner Erleichterung den Kopf. »Vielleicht später. Jetzt gehe ich
erst mal zum Schwertkampf. Willst du mitkommen?« Ich nickte. »Klar, lass uns gehen.«

Langsam schlenderten wir zur Schwertkampfstation hinüber, wo bereits zwei Trainer bereitstanden und uns abschätzend musterten. »Wer will zuerst?« Cato sah mich an.

»Mach du ruhig«, ließ ich ihm lächelnd den Vortritt und gesellte mich zu dem anderen Trainer, welcher dem grinsenden Cato vorsichtig ein langes, scharfes Kurzschwert überreichte. Der erste Trainer, welcher nun ebenfalls ein Schwert in der Hand hatte, stellte sich Cato gegenüber. Ohne große Reden zu schwingen ging es los, und ihre Schwerter trafen klirrend aufeinander. Binnen weniger Sekunden hatte Cato den Trainer überwunden, und ihm überheblich grinsend das Schwert aus der Hand geschlagen.

Der Trainer war darüber sichtlich ungehalten, und als Cato ihm dann auch noch einen mitleidigen Blick schenkte, und etwas von sich gab, was sich wie »Ich hoffe, ich habe
Sie nicht allzu heftig verletzt«, anhörte, schien der Trainer kurz davor, ein paar sehr unschöne Worte in Catos Richtung zu schleudern. Doch andererseits, musste er hier seinen Job machen - und der bestand nun mal darin, den Tributen zu helfen, in der
Arena zu überleben. Ich dagegen lächelte Cato zu, und freute mich mit ihm über
seinen raschen Sieg. Als ich jedoch wenige Sekunden später selbst an der Reihe war,
war mir das Grinsen bereits wieder vergangen. Ich hatte schon öfter mal einen Schwertkampf gewonnen, meist aber nur gegen Leute meiner Gewichtsklasse, die
zudem noch beachtlich schwächer waren als ich. Mein heutiger Gegner jedoch war ein gut ausgebildeter, zwei Meter großer, Trainer, der sich sichtlich auf den Kampf mit mir freute, da er ihn für die Chance hielt, sein Ansehen, welches er durch Catos schnellen Sieg verloren hatte, wiederzuerlangen. Na ja, nicht wenn's nach mir ging. Trotzdem pochte mein Herz vor Aufregung wie verrückt, als ich dem anderen Trainer das schwere Schwert aus der Hand nahm - woraufhin mein Arm bestimmt fünf Zentimeter nach unten sackte, bevor ich mich prüfend ausbalancierte. »Bist du so weit?«, fragte der Trainer mich, und konnte sich ein kleines, überhebliches Grinsen nicht verkneifen, als er meine schmale Gestalt und meine winzige Größe betrachtete - und dagegen das schwere Schwert in meiner Hand. Ich nickte, während eine Idee in meinem Kopf Gestalt annahm.

Prompt tat ich so, als wäre das Schwert noch schwerer als ohnehin schon, und ließ meinen rechten Arm noch ein paar Zentimeter zu Boden sacken. Der Trainer grinste noch breiter, während ich scheinbar unbeholfen einen zögerlichen Schritt auf ihn zu machte.

Beinahe im selben Atemzug folgte sein Angriff, dem ich nur um Haaresbreite entging. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Cato die Stirn runzelte, und mich besorgt beobachtete, während die anderen Tribute neugierig zu mir hinüber sahen. Erneut griff der Trainer an, und ich erkannte an seiner Haltung, dass er inzwischen vor Selbstbewusstsein strotzte.

Während er all seine Kraft in den Schlag steckte, blieb seine Leibesmitte - welche
in einer dicken Schutzpanzerung steckte - unbedeckt. Darauf hatte ich nur gewartet.

Geschickt duckte mich unter dem nahenden Arm des Trainers hinweg, versetzte ihm einen raschen Hieb gegen den Bauch, der zwar von der Panzerung abgefangen wurde, ihm jedoch zeigte, dass ich nicht ganz so hilflos war, wie ich vorgegeben hatte zu sein, rollte mich unter dem erneuten, diesmal jedoch beinahe zögerlichen Schlag ab, den
er gegen mich führte, und stieß dann mein Schwert nach oben. Schließlich richtete ich mich auf und beobachtete grinsend den Trainer, welcher geschwächt am Boden lag,
das Schwert nur wenige Meter von ihm entfernt. Lauter Jubel, der hauptsächlich von Marvel, Glimmer und Cato ausging, brandete auf, und ich lächelte alle drei dankend an.

Everdeen, die gerade damit beschäftigt war, einen komplizierten Knoten zu binden, sah aus dem Augenwinkel zu mir hinüber, wandte jedoch eilig den Blick ab. Peeta dagegen, den halben Arm mit einer grauen Kruste verziert, beobachtete ungläubig, wie ich dem Trainer mühelos das scharfe Schwert zurückgab, was dieser unverzüglich an sich nahm und staunend in den Händen wog, während er mich mit verblüfftem Gesichtsausdruck betrachtete. »Gut gemacht«, meinte er schließlich beeindruckt. »Deine Geschicklichkeit sieht man dir auf den ersten Blick hin gar nicht an - aber das könnte später ja dein größter Vorteil sein.« Er nickte mir respektvoll zu, und ich dankte ihm milde lächelnd. Dann richtete er seinen Blick auf Cato und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter.

»Mein Name ist Albert. Euch beide würde ich wirklich gern im Laufe der nächsten Tage wiedersehen. Wir Trainer brauchen schließlich ein bisschen Abwechslung, und ihr
habt uns wirklich beeindruckt.« Der andere Trainer, der sich soeben vom Boden aufgerappelt hatte, schnaubte missmutig. Cato dagegen sah Albert verblüfft an, fing
sich jedoch bald darauf wieder, und nickte wohlwollend. »Gern. Wir wollen ja nicht,
dass ihr den Biss verliert«, gab er grinsend zurück, zwinkerte Albert belustigt zu und
ging dann mit mir zum Gewichtheben. »Übrigens, die Spielmacher sehen uns beiden schon die ganze Zeit über zu«, flüsterte er mir verstohlen ins Ohr, sobald wir bei der Station ankamen, und wählte sich aus den verschiedenen Gewichten, die alle in Form von Kugeln hergestellt waren, eines der Schwersten aus. Ich dagegen entschied mich
für die leichteste Kugel die es gab, da ich nicht einmal annähernd mit Cato mithalten konnte, wenn es um bloße Körperkraft ging. Sie schmiegte sich perfekt an meine Hand -
fläche an, beinahe so, als wäre sie eigens für mich gemacht worden. Während
Cato und ich unsere Gewichte stemmten, schweifte mein Blick verstohlen zu den Spielmachern hinüber, die mich von ihren Seseln aus tatsächlich interessiert beäugten.

Doch das war nicht weiter verwunderlich; sicher hatten wir ihre Aufmerksamkeit nur durch unser Können erregt, und sie waren lediglich neugierig. Ich wollte mich schon abwenden, da erkannte ich eine schlanke Gestalt ganz in Schwarz, die auf Seneca
Crane zuging, und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Beinahe sofort richteten sich seine strahlend blauen Augen auf mich. Ich erstarrte, die Kugel in der Hand. Senecas Augen bohrten sich förmlich in meine, und ich war vollkommen unfähig, wegzusehen. Nach -
dem wir uns einige Sekunden, die mir jedoch wie Stunden vorkamen, angestarrt hatten,
unterbrach Seneca das Blickduell zwischen uns, und wandte sich wieder der Frau zu,
die, wie ich jetzt erkannte, niemand anderes als Arcadia war. Eilig wandte ich mich ab.

Aus dem Augenwinkel sah ich noch, wie Arcadia von dannen stolzierte, und Seneca
Crane ihr mit unergründlicher Miene hinterher starrte, wobei sein Hauptaugenmerk
eindeutig auf ihrem Hinterteil lag. Cato hatte seinen Blick inzwischen auf den Hindernisparcours gerichtet, wo unsere Verbündeten aus Distrikt eins zeigten, was
sie konnten. Marvel, der gerade in höchster Geschwindigkeit durch den Parcours
stürmte, zeigte eine beeindruckende körperliche Fitness und Reaktionsschnelligkeit.

Glimmer, die gleich danach folgte, stand ihm jedoch in nichts nach. Nicht ein einziges
Mal erwischte sie der Trainer, während sie von Kasten zu Kasten sprang und mit
viel Geschick den Schlägern auswich. Cato pfiff sichtlich beeindruckt durch die Zähne.

»Die sind ziemlich gut«, meinte er dann und sah mich mit wachsender Besorgnis an.

Ich winkte ab. »Na und? Du bist doch im Schwertkampf unangefochten der Allerbeste! Glaubst du echt, die ganze Arena besteht darin, von Stein zu Stein zu hüpfen, während die anderen Tribute uns mit Keulen zu Fall bringen wollen?« Dieser Gedanke brachte
Cato offenbar zum Lachen und er klopfte mir grinsend auf die Schulter. »Hast recht. Ich mach mir wohl einfach zu viele Gedanken.« Ich schüttelte den Kopf. »Du bist vorsichtig.

Das ist doch gut. Besser Vorsicht, als Nachsicht«, erwiderte ich, und kam mir dabei vor wie Oma Klischee. Nachdem wir uns noch ein wenig weiter amüsiert hatten, begaben
wir uns zu den Nahkampfstationen, wo sich Catos Sorge als unbegründet zeigte, denn wir gehörten auf jeden Fall zur führenden Spitze. Die Trainer waren von unserer Schlag -
fertigkeit, welche wir nicht nur beim Kämpfen zeigten, begeistert, Marvel und Glimmer sahen uns ehrfürchtig zu, während die anderen Tribute unseren Blicken mit der perfekten Mischung aus Furcht und Anerkennung begegneten. Ich war äußerst
zufrieden mit mir. Wir hatten uns augenscheinlich den Respekt der anderen Tribute verdient, was wiederum in der Arena von Vorteil war. Ehe wir uns versahen, waren drei Stunden um, und wir wurden zur Mittagspause entlassen. Auf dem Weg zum Speise -
saal lächelte ich in mich hinein. Der erste Vormittag war schon mal richtig gut gelaufen.

Jetzt, nach dem Mittagessen, würden wir uns alle gemeinsam zu den Überlebens -
stationen aufmachen, und dort ein wenig üben, ein Feuer zu entfachen und Knoten
zu binden. Während ich Cato und Marvel zulächelte, die direkt neben mir herliefen, musste ich an den bohrenden Blick denken, den mir Seneca Crane zugeworfen
hatte, kurz nachdem ich den Trainer an der Schwertkampfstation entwaffnet hatte.

Und unwillkürlich liefen mir kalte Schauer über den Rücken.

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Aɴмerĸυɴɢ Nυммer ♯1: Die Widmung dieses Kapitels geht an jeden Einzelnen von Euch, der mich dieses Jahr unterstützt hat - Egal, ob in Form von Bewertungen, Kommentaren, PMs oder Lesern. Ich möchte Euch allen für Euren Support, Eure Zeit
und Eure Anteilnahme an dieser Geschichte - oder auch an meiner Wenigkeit - danken.

Ich hatte dieses Jahr viel um die Ohren - Abitur, Bewerbungen, Weihnachtsstress, Festplattenabstürze, und, und, und - aber Ihr wart immer für mich da, habt nie die Geduld verloren, und wenn es noch so lange dauerte, bis ein neues Kapitel erschien.

Ihr seid die allerbesten Leser, die ich mir nur wünschen kann, und ich liebe jeden Einzelnen von Euch. Es gibt natürlich noch ein paar Personen, denen ich am Meisten
für alles danken muss - und möchte - und das sind snowbellexx, BlackGirlNumber1, PaulaPhanter, shadowsophie, JoanaJawia, TheDarkTemptation, Lini26, Iva_MyStories, Bananenmatsch, storyteller_95, panemstorys, shilaxxD und JaltonLover! Danke
für Eure lieben Kommentare, die Zeit, die ihr in Anspruch genommen habt, jedes
superlange Kapitel zu lesen, und Eure Unterstützung und Freundschaft. Ich wüsste
nicht, wo ich ohne Euch wäre. Danke für Alles! So, und jetzt wünsche ich Euch allen
ein wunderschönes Silvesterfest - feiert schön mit Euren Lieben, schießt ein paar Feuerwerkskörper ab, stoßt um Mitternacht an - und natürlich ein supertolles neues Jahr mit viel Glück, Gesundheit und Erfolg! Frohes Silvester und ein fantastisches neues Jahr!






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