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| 67. GOLDEN CAGE

[ ACT TWO: STRANGE LANDS ]
[ CHAPTER SIXTY SEVEN: GOLDEN CAGE ]

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KALIA BORCELANE

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YOU WOULD THINK THAT I'M SO LUCKY
THAT I HAVE SO MANY THINGS
I'M REALIZING THAT EVERY PRESENT
COMES WITH STRINGS.❞

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DAS WARME LICHT DER KRISTALLKUGELLEUCHTE FLACKERTE UNHEILVOLL.

Gedankenverloren saß Kalia auf dem Bett, ihre Fingernägel - allesamt perfekt gefeilte Halbmonde - hatten sich im seidenen Stoff der purpurfarbenen Überdecke verfangen.

( Kein Zurück mehr. )

»Es wird Zeit für dich, dein neues Leben kennenzulernen«, hallte Cassandras Stimme in ihrem Kopf wider - doch Kalias Augen starrten abwesend in den viereckigen Spiegel über der weiß lackierten Kommode.

Das Mädchen, welches zurückstarrte, war ihr fremd, fremder als fremd.

Ihr Gesicht wirkte schmaler als je zuvor - Augenringe und Sorgenfalten unter einer dicken Schicht Tönungscreme verborgen, die Wangen mit dunklen Schatten betont. Flatterwimpern zierten ihre Lider und ihre Lippen glänzten in einem mädchenhaften Rosaton.

Seichte karamellfarbene Wellen umrahmten das nunmehr fremde Gesicht, an dessen Ohren teure Diamantstecker mit den Kristallverzierungen des Zimmers um die Wette funkelten.

Das Kleid, das sie am Körper trug - fliederfarben, mit silbernen Stickereien - schien sie einzuschnüren - ja, sie spürte, wie es ihr das Herz zerquetschte, und ihr die Luft zum Atmen stahl.

Das neue Zimmer - ihr neues Zimmer - war nichts mehr als ein Gefängnis - ein Käfig, in dem ihr die Decke auf den Kopf zu fallen drohte - in dem selbst die Wände näher und näherzurücken schienen. Ein goldener Käfig, ausgestattet mit allerlei Luxus und einem falschen Gefühl von Sicherheit - ein Zimmer aus warmen Farben, aus Flieder und Silber - in einem düsteren Haus voller Gefahren und Geheimnisse, mit bedrohlich dunklen Schatten und Mauern aus unschuldigem weißen Stein.

Kalias Lippen entfloh ein Seufzen.

Es waren bereits mehr als vierundzwanzig Stunden vergangen, und noch immer erinnerte sie sich nicht. Da waren Bilder in ihrem Kopf - Ein Bildschirm, ein Stück Papier, ein Mädchen in einem Blusenkleid mit Kniestrümpfen, ein Junge, der ihr die Hand hinstreckte, ähnlich verwirrt, ähnlich verzweifelt - Ian, ihr Distriktpartner, wie sie inzwischen herausgefunden hatte - dunkle Kabel, aus denen helle Funken sprühten, Ruß, der durch die Luft waberte, aus den Schornsteinen eines Fabrikgebäudes drang - aber da waren keine konkreten Szenen, nichts, woran sie sich nachhaltig erinnerte, nur flüchtig aufblitzende Bilder, die ebenso schnell verschwanden, wie der Strom die Leitungen ihres Heimatdistrikts hinabsauste.

Plötzlich - Schritte auf dem Flur, ein Klopfen an der Tür.

Kalias Hände verschränkten sich ineinander, und sie versuchte, die aufkommende Furcht hinunterzuschlucken.

( Du kannst davor nicht weglaufen. Früher oder später musst du dich dem stellen, was außerhalb dieses vermeintlich sicheren Zimmers auf dich wartet - was auch immer es ist. )

Der Türknauf drehte sich. Unheilvoll fielen die Schatten des Flures in den warm beleuchteten Raum -

Cassandra betrat das Zimmer.

»Es ist Zeit.«

Kalia nickte stumm.

Sie erhob sich vom Bett, ihre Füße berührten den flauschigen Teppich -

Ihre Knie zitterten.

( Während sie auf die Tür zulief, an Cassandra vorbeischritt, versuchte sie, nicht daran zu denken, was sie schlimmstenfalls erwarteten könnte - )

Schweigend schloss Cassandra zu ihr auf, führte sie durch den dunklen Flur.

( Kein Zurück mehr. )

Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss.

DIE KÜCHE WIRKTE STERIL.

Steril und schmucklos - noch schlimmer, die weiß lackierte Oberfläche der Möbel, zusammen mit den unnatürlich anmutenden Deckenstrahlern und dem einfach gehaltenen Interior, erinnerten Kalia stark an den Saal, in dem sie aufgewacht war - allein und verwirrt, ihre Gedanken untermalt vom bloßen Rauschen der Klimaanlage.

Helle Deckenleuchten strahlten hinab auf einen reich gedeckten Tisch, auf dem sich die allerfeinsten Köstlichkeiten befanden - Glasplatten, auf denen sich exotische Früchte häuften, edle Kristallkaraffen, in denen bunte Flüssigkeiten vor sich hin sprudelten - weiße Schalen, die die verschiedensten Salate enthielten, geflochtene Körbe, gefüllt mit zart geröstetem Weißbrot, bis hin zu silbernen Platten, auf denen sich gebratenes Hühnchen stapelte.

Doch Kalia würdigte das Festmahl keines zweiten Blickes, lag ihr Fokus doch auf dem Mann, der neben dem Esstisch stand.

Gekleidet in ein Ensemble aus weißem Hemd und tiefblauen Anzughosen, mit dunklem Haar und dunklen Augen, einem ernsten Gesicht mit noch ernsteren Gesichtszügen, beobachtete er sie, so, wie sie ihn beobachtete.

»Willkommen, Kalia«, ergriff der ihr unbekannte Mann schließlich das Wort, sein Tonfall kühl und seltsam förmlich.

( Kalia bemerkte, wie Cassandra stumm hinter ihr Stellung bezog - sah aus dem Augenwinkel, wie ihre Finger nervös am Saum ihres hellblauen Pullovers herumspielten. )

»Mein Name ist Julian Deveraux. Es ist mir eine Freude, dich kennenzulernen.«

Kalia nickte stumm.

»Nun, ich nehme an, du hast sicher einen Haufen Fragen bezüglich deines neuen Zuhauses. Cassandra hat sich, wie ich hörte, sehr bemüht, dir dabei behilflich zu sein - Ich bin leider ziemlich eingespannt, was meine Arbeit für das Kapitol betrifft, wie du wahrscheinlich sehr bald feststellen wirst.« Der Mann - Julian - schenkte ihr ein Lächeln, das seine Augen nicht erreichte.

»Also dann - wie wäre es mit einem kleinen Abendessen? Du bist sicher hungrig«, meinte er, und schob ihr einen der acht Stühle - Kalia war während seiner Rede kurz abgeschweift, und stattdessen dazu übergegangen, all die verfügbaren Sitzmöglichkeiten zu zählen - zurück.

Rasch zwang sich Kalia zu einem Lächeln, gehorchte der Aufforderung, während Julian sich zu ihrer Rechten niederließ, und Cassandra am Stirnende des Tisches Platz nahm.

( Ihre Hände zitterten. )

Nervös ließ sie sie unter den Tisch fallen, verschränkte sie ineinander, beobachtete, wie sich Julian und Cassandra schweigend etwas von dem dargebotenen Essen auftaten -

Nachdem bereits fünf Minuten verstrichen waren, realisierte Kalia, dass weder Julian noch Cassandra sich weiterhin mit ihr beschäftigen würden - und so griff sie, nach kurzem Zögern, ebenfalls nach einem dünnen Scheibchen Toast, zusammen mit ein klein wenig Salat.

Die schmucklose Uhr über dem Bogen zur Küche schlug Mitternacht.

Kalia nahm sich ein weiteres Scheibchen Brot, etwas Kartoffelsalat, und ein kleines Stück Hühnchen. Ihre Hände hatten aufgehört zu zittern, und ein warmes Gefühl der Sicherheit machte sich in ihr breit.

Mit halbem Ohr lauschte sie den Gesprächen zwischen Julian und Cassandra - wie sie sich über Gesetzesentwürfe und Krankenhauspapiere austauschten, bis -

Plötzlich, ein Klirren, das Klirren von Schlüsseln.

Kalia schaute auf.

Auch Julian hob den Kopf - und Cassandras Erzählung verstummte jäh, als die Haustür achtlos gegen die Marmorwand des Flurs krachte.

Tüten raschelten, Mäntel wurden an den Haken gehängt, Kalia vernahm ein Lachen, ein Flüstern - bis plötzlich Ever, in Begleitung einer jungen Frau, die Küche betrat.

( Oh, verdammt. )

Das Lachen des unbekannten Mädchens verstummte, als es Julian und Cassandra am Küchentisch erblickte.

Kalia sah, wie die junge Frau ihren rosafarbenen Glitzerpullover zurechtzupfte, die nicht vorhandenen Falten ihres weißen Tüllrocks zurückstrich - beobachtete, wie sie sich unsicher durch die blonden Haare fuhr, die Strähnen von Eiskristallen durchzogen.

»Ever - wie schön, dass du dich dazu herabgelassen hast, nach Hause zu kommen«, meinte Julian - in solch kühlem Tonfall, dass er drohte, den Schneeflocken vor dem Fenster Konkurrenz zu machen. »Können wir dir und deiner - Freundin denn vielleicht einen kleinen abendlichen Snack anbieten?«

( Bitte sag nein, betete Kalia, und stocherte mit zittrigen Fingern in ihrem Kartoffelsalat herum. Bitte sag nein, bitte - )

»Aber sicher«, antwortete Ever, sein Tonfall desinteressiert, ja bestenfalls gelangweilt - doch sie bemerkte das verschlagene Lächeln, das um seine Mundwinkel spielte, als er und seine Freundin sich zu ihrer Linken niederließen.

»Hi«, zwitscherte das blonde Mädchen, und winkte Kalia zu. »Ich bin Fawn. Nett dich kennenzulernen.«

Sie lächelte strahlend - doch Kalia hatte während ihrer Zeit im Kapitol schon so viele Menschen strahlend lächeln sehen, dass sie es inzwischen bemerkte, wenn jemand es nicht allzu ernst meinte.

Eine seltsame Spannung lag in der Luft -

Niemand sprach.

Kalia versuchte, die Reste ihres Hähnchens hinunterzuwürgen - tat, als würde sie es nicht bemerken, wie Evers Blicke wieder und wieder zu ihr hinüberschweiften -

Aus dem Augenwinkel erkannte sie, wie Fawn das Gesicht verzog ... Wie sie die Gabel umklammerte, bis ihre Knöchel weiß hervortraten -

( Kalia wusste nicht, was sich hinter dem übertrieben freundlichen Lächeln verbarg, das Fawns bemalte Lippen zierte - aber als sie das eifersüchtige Funkeln ihrer himmelblauen Augen bemerkte, wann immer Evers Blick zu ihr hinüberwanderte - da wusste sie, sie wollte es auch nicht herausfinden. )

Kalia senkte den Kopf.

Julian tat sich etwas Tomatensalat auf, Cassandra füllte ihr Glas mit Granatapfelsekt.

Weitere Minuten verstrichen.

Verstohlen ließ Kalia ihren Blick über den Tisch schweifen - von den bösen Blicken, die Cassandra Fawn über den Nudelsalat hinweg zuwarf, zu Julians versteinerter Miene ... von Evers gespieltem Desinteresse, bis hin zu Fawns kaum verhohlener Eifersucht ...

Mühsam schluckte Kalia das letzte Stück Hähnchen hinunter.

Alles in allem, dürfte dies ein äußerst langes Essen werden.

MONDLICHT FIEL DURCH DIE KIRCHENÄHNLICHEN FENSTER.

Kalia seufzte, während sie die Frischhalteboxen in den Kühlschrank zurückstellte, nachdem sie sich aus den Resten des Abendessens ein Sandwich gezaubert hatte.

( Sie wusste nicht, wie spät es war - Sie wusste nicht, ob Julian schon ins Bett gegangen war - er hatte sich kurz und bündig verabschiedet, nachdem er einen Anruf erhalten hatte, und war in sein Büro verschwunden. Fünf Minuten später, hatte auch Kalia die Flucht ergriffen. )

Bisher war ihr niemand begegnet - dabei hatte sie sich im Flur, mit nackten Füßen auf dem kalten Holzfußboden, noch für den dummen Einfall, der sie überkommen hatte, kurz nachdem sie feststellen musste, dass ihre Zimmertür in dieser Nacht unverschlossen war, verflucht.

Doch sie hatte es bis in den Wohnraum geschafft, ohne einen der Dienstboten, Julian, oder - Gott bewahre - Ever anzutreffen.

Kalia seufzte.

Sie wollte eben die Kristallkaraffe mit Wasser zurückstellen, und die Reste des Hühnchensandwiches mit auf ihr Zimmer nehmen, als ein Geräusch sie innehalten ließ.

( Die Dielen im ersten Stock knarrten. )

Die Karaffe in der Hand, hielt Kalia den Atem an, verharrte neben der blank polierten Arbeitsfläche, und lauschte.

Wieder ein Knarzen.

( Knack, Knack, Knack - )

Ihre Unterlippe zitterte.

( Schritte - dort, auf der Treppe. )

Kalia überlegte, ob sie sich nicht vielleicht in der Nische hinter der Tür verstecken sollte, als -

»Wen haben wir denn hier? Ziemlich unklug, das Zimmer zu verlassen, jetzt wo Julian und Cassandra schlafen - und niemand mehr da ist, um dich zu beschützen ...«

( Eiskalte Panik überkam sie, das Blut wich aus ihrem Gesicht - )

Die Kristallkaraffe fiel zu Boden, zerbrach auf den Fliesen in tausend Scherben, Wasser flutete ihre nackten Füße.

Ihr Herz verkrampfte sich, als sie sich umdrehte - und direkt in Evers lächelndes Gesicht blickte.

( Oh, Shit. )

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( author's note: )

Hᴀʟʟᴏ, ɪʜʀ Lɪᴇʙᴇɴ!

einen wunderschönen ersten dezember wünsche ich euch! das erste türchen des adventskalenders ist aufgemacht, die kerzen vom adventskranz sind angezündet, das haus ist weihnachtlich geschmückt - und ich hoffe sehr, euch hat kapitel siebenundsechzig gefallen! wie immer möchte ich an dieser stelle allen danken, die mich seit dem letzten update unterstützt haben - danke an tensbabygirl, starryeyedturtle, worldsaway, plaindaisies, thisisfee, sajohi, BlackGirlNumber1, Cathayia und TheDarkTemptation. ich wünsche euch nun noch einen wunderschönen abend, einen besinnlichen ersten advent & eine zauberhafte vorweihnachtszeit! 

➤ dieses kapitel ist für meine liebste kleine schwester TheDarkTemptation. alles, alles liebe zum geburtstag, mausi! danke, dass du immer für mich da bist du bist mein held! ich hab dich lieb!

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