Und immer wieder DU!
Fünf Jahre später
„Baby? Kannst du die zwei heute abholen? Ich muss heute Abend zur Vorstandssitzung".
Ich stöhne leicht genervt. Es wäre ja auch mal etwas neues, wenn er einmal abends zu Hause ist. Aber die Klinik nimmt einfach viel Zeit ein. Seit der Hochzeit von Sophia und Arthur vor 5 Jahren, ist Arthur ebenfalls Mitglied des Vorstandes. Meine beste Freundin wollte unbedingt heiraten, bevor das Baby kam. 4 Monate nach der Hochzeit kam dann mein kleiner Neffe Noél zur Welt. „Wir wollten doch noch die letzten Sachen packen. Du weißt schon, dass wir morgen früh in den Urlaub fahren wollen", rufe ich Joshua zu und schüttele den Kopf. Es ist ja nicht so, dass wir noch einiges zu tun hätten.
„Sam". Ich habe ihn gar nicht hochkommen hören. Seine Hände legen sich von hinten um meine Taille. Josh hat noch immer die selbe Wirkung auf mich, wie vor fünf Jahren. Verliebt wie am ersten Tag. Das hatte ich mir immer gewünscht und genau so ist es auch eingetreten.
„Ich verspreche dir, dass es nicht spät werden wird. Dann werden wir den Rest packen und vielleicht auch noch was ganz anderes machen", haucht er mir ins Ohr und fährt über meine Arme. Sofort bekomme ich eine Gänsehaut und muss kichern.
„Ach wirklich? Hast du vergessen das deine Kinder auch noch da sind?". Ich drehe mich in seinen Armen und sehe ihn grinsend an. Unsere kleine Emma ist mittlerweile fünf Jahre alt und kommt im nächsten Jahr in die Schule. Das versetzt ihren Daddy schon jetzt regelmäßig in Panik. Wir haben uns jetzt, nach langem hin und her, dafür entschieden sie auf eine Privatschule zu schicken.
Vor zwei Jahren hat sich dann der nächste Nachwuchs angekündigt. Emma bekam einen kleinen Bruder. - Liam. Er ist Josh wie aus dem Gesicht geschnitten, während Emma eher nach mir kommt. Allerdings ist eher Emma ein Papakind und Liam ein Mamakind. Da gleicht sich das alles wieder aus.
„Natürlich habe ich meine Kinder nicht vergessen, aber wie wäre es denn, wenn die beiden noch ein Geschwisterchen bekämen"?.
Über dieses Thema haben wir schon so oft gesprochen. Eigentlich spricht ja nichts dagegen. Wir sind beide Anfang dreißig und sind gesund. Allerdings würde ich gerne erst einmal wieder ein bisschen arbeiten. Seit Liam auf der Welt ist, ist einiges liegen geblieben. Die meiste Zeit arbeite ich von zu Hause aus. Das ist einfach praktischer. Ich hatte mir das so eingerichtet, nachdem bei Liam ein Herzfehler diagnostiziert wurde. Wir haben natürlich sofort an meinen Bruder gedacht. Meine Sorgen wurden von Minute zu Minute immer größer. Dennoch haben wir uns für Liam entschieden. Wir hätten das nie verkraftet, wenn ich abgetrieben hätte. Die Ärzte haben zwar immer gesagt, dass er nur eine Überlebenschance von 30% hätte, aber Josh war das egal. Er hat die besten Herzchirurgen zusammen getrommelt, welche sich dann um mich und den Krümel kümmerten.
Der Tag seiner Geburt war trotz der vielen Gespräche eine einzige Zerreißprobe für meine Nerven. Ich war total angespannt und hatte wirklich Angst um mein Baby. Joshua blieb die ganze Zeit über an meiner Seite.
Liam musste per Kaiserschnitt geholt werden. Als ich seinen kurzen, aber sehr starken Schrei gehört habe, fiel schon einmal eine kleine Last von mir ab. Nur ein paar Sekunden, wurde er uns gezeigt, ehe ihn die OP- Schwester in den anderen OP brachte, in dem er sofort operiert wurde. Ich glaube diese Zeit war die schlimmste unseres Lebens.
Gut drei Stunden später durfte Josh das erste mal zu ihm. Meine erste Begegnung war auf den kommenden Tag gelegt. Ich durfte noch nicht aufstehen. Dafür hatte mir Josh ein Foto mitgebracht.
Mittlerweile geht es Liam bestens. Er ist ein aufgeweckter kleiner Junge und steht seinen Freunden in nichts nach. Die Ärzte haben damals ein Wunder vollbracht. Er wird zwar immer eine Narbe haben, aber das ist unwichtig. Hauptsache er lebt und ist gesund.
„Darüber sprechen wir am Besten in Ruhe noch einmal. Ich denke du musst jetzt los. Ich hole die zwei heute Abend ab. Aber solltest du vor neun nicht da sein, kannst du morgen alleine in die Hamptons fahren".
„Keine Sorge, ich werde mich beeilen".
Und weg ist er. Nachdem ich Liam fertig angezogen habe, gehe ich in Emmas Zimmer. Sie macht sich schon alleine fertig. Da ist sie sehr speziell.
„Emma? Kommst du dann bitte? Wir müssen in den Kindergarten".
Meine Tochter nickt und läuft die Treppe hinunter. Ihr Bruder, auf meinen Armen, klatscht begeistert in die Hände.
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„Es ist immer wieder traumhaft hier. Wir sollten öfter her kommen. Das Haus lohnt sich sonst gar nicht". Josh und ich sitzen seit ein paar Minuten im Sand am Strand und sehen unseren Kindern beim Burgen bauen zu. Meine Schwiegereltern haben uns zur Hochzeit hier ein Haus gekauft. Direkt am Strand.
„Du hast Recht, aber ich denke in den nächsten Monaten wird das nichts".
Ich sehe ihn grinsend an. Doch er sieht nur fragend zurück.
„Na ja, ich muss im Verlag einiges Regeln und noch ein paar Dinge abarbeiten bis ich in die Pause gehe". Mein Mann kapiert noch immer nichts. Aber das ist auch gut so. Ich krame in meiner Tasche, ehe ich ein kleines Papier finde und ihm überreiche.
„Sam?".
„Ja". Ich nicke kichernd und warte auf seine Reaktion.
„Aber...".
„Ich weiß, wir haben immer nur von noch einem Kind gesprochen aber scheinbar bekommen Emma und Liam gleich zwei neue Geschwisterchen".
Dieses Geheimnis trage ich schon eine ganze Weile mit mir umher. Lediglich Sophia wusste Bescheid.
„Und ich habe mir schon Dinge überlegt wie ich dich überredet bekomme", gesteht er, ehe er mich an sich zieht und mich küsst. „Ich liebe dich Sam. Wie am ersten Tag".
„Ich liebe dich auch, Josh. Du machst mein Leben perfekt. Ich bin wirklich froh, dass wir es damals doch hinbekommen haben", gestehe ich und kuschel mich an ihn.
Ich bin gespannt wie Emma und Liam auf die Neuigkeiten reagieren werden. Aber das ist eine andere Geschichte.
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