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5| Schlaflos

Als ich auf meine Kabine kam war ich todmüde gewesen. Ich war nur noch schnell im Badezimmer gewesen, hatte mir meinen Schlafanzug angezogen und war ins Bett gefallen, wo ich auch sofort einschlief. Mittlerweile war es 3 Uhr morgens und ich war hellwach. Ich konnte es mir nicht erklären, sonst gehörte ich nicht zu den Menschen, die so früh am morgen schon munter wurden, aber ich musste mich vielleicht auch nur an die neue Situation gewöhnen. Das Schiff schaukelte unaufhörlich, wir waren endlich auf dem offenen Meer angelangt und es war fantastisch. Vom Balkon aus konnte ich beobachten, wie sich die Wellen auftürmten, gegeneinander schlugen und dann schließlich brachen. Das Rauschen war beruhigend, wurde mal lauter, mal leiser. Diese Kombination aus leichtem Schaukeln und dem Rauschen im Hintergrund wäre eigentlich perfekt gewesen, um einzuschlafen, aber ich konnte es einfach nicht. Ich war einfach nicht mehr müde, so komisch das auch klingen mag.

Ich beschloss mich etwas genauer auf dem Schiff umzusehen, denn ich glaubte nicht, dass ich in nächster Zeit doch noch einschlafen würde. Ich band mir meine Haare in einem Zopf zusammen, zog mir eine Hose und einen Pullover an, schlüpfte in meine Freizeitschuhe und öffnete die Tür. Beinahe hätte ich vergessen mein Portemonnaie mit der Bordkarte einzupacken. Das wäre ja was gewesen. Nachts auf einem Schiff und kein Zugang zur Kabine. Ich sah mich schon, wie ich peinlich berührt an die Rezeption ging und sagen musste, dass ich nicht auf mein Zimmer kam. Wahrscheinlich passierte das sogar früher oder später noch, ich war wirklich tollpatschig.

Ich ging durch das Treppenhaus und zog wahllos durch die Gänge. Es kam mir so vor als wäre ich der einzige Mensch, der schon wach war, wirklich niemand kam mir entgegen. Nichtmal das Personal ließ sich blicken. Ich kam an einer Bar vorbei an der man sich Kaffee, Kakao, Pralinen und so ein Zeug holen konnte. Bei der Gelegenheit nahm ich mir einen Becher und füllte ihn mit heißem Kaffee. Ich nahm einen Schluck und seufzte. Wie kam es, dass hier alles so viel besser schmeckte, als bei mir zuhause? Ich ging weiter am Theater vorbei und schaute durch die Fenster in der Einkaufspassage. Hier müsste ich auch einmal hingehen, denn was wäre ein Urlaub ohne shoppen?

Ohne es zu bemerken trugen mich meine Füße in die Entspannungsbar. Gedämpftes Licht lag auf den dunklen Wänden, es gab keine Fenster und es hätte eigentlich unheimlich wirken müssen, doch es war irgendwie... gemütlich. Überall standen Sessel mit kleinen Tischen davor. Ich konnte mir vorstellen, dass es hier abends noch richtig voll werden würde, gerade weil dieser Raum etwas Beruhigendes ausstrahlte. Um diese Uhrzeit war die Bar jedoch leer, was ja auch kein Wunder war. Ein Flügel stand etwa in der Mitte des Raumes und wurde von kleinen Lampen im Boden beleuchtet. Sollte ich vielleicht..? Nein, ich konnte doch nicht einfach hier spielen. Nachts, wo das ganze Schiff doch schläft...

Und doch zog mich das Klavier irgendwie magisch an. Ich strich über die Tasten und lächelte. Es war so lange her, dass ich das letzte Mal gespielt hatte. Es war, als würde ich einen guten Freund nach langer Zeit wieder begrüßen. Es war ein schönes Wiedersehen. Ich konnte nicht anders und stellte meinen Kaffee auf einen der kleinen Tische, dann setzte ich mich auf den kleinen Hocker und fing an eine Melodie zu spielen, die ich früher immer zum Anfang spielte. Es war das Lieblingslied meines Vaters. Mein Vater, der vor mehr als einem Jahrzehnt gestorben war. Ich war damals noch klein, aber daran erinnerte ich mich noch. Das Lied fing langsam an, wurde mit der Zeit jedoch dramatischer, wie die Wellen, die sich da draußen aufbauten und gegenseitig zu übertrumpfen versuchten. Die Töne schienen mich zu überfluten und füllten den ganzen Raum aus. Als ich die letzten Akkorde spielte, atmete ich tief ein und lächelte. Ich hatte es nicht verlernt. Es war als würde ich meinem Vater wieder näher sein. Er war selbst Pianist gewesen und damals fühlte ich mich durch die Musik irgendwie zu ihm verbunden. Der Schmerz, den ich dabei jedoch empfand war größer und so spielte ich immer seltener, bis ich schließlich ganz damit aufhörte.

"Du kannst also auch nicht schlafen, ich dachte ich wäre der einzige." Ich schreckte aus dem neuen Stück, welches ich ganz automatisch anfing zu spielen, auf und sprang von dem Hocker. Durch die spärlichen Lichtverhältnisse konnte ich nur die Silhouette des Sprechers erkennen. "Es tut mir leid, ich weiß ich sollte nicht hier sein, ich-" die Person trat etwas näher an den Flügel und die Lampen erhellten sein Gesicht "Yoongi?" Yoongi grinste mich an. Ich hatte ihn nicht erkannt. Ich hatte automatisch koreanisch mit ihm gesprochen und es nicht einmal bemerkt. Außer den sieben Jungs hatte ich hier bis jetzt noch niemanden getroffen, der auch koranisch sprach. Ich hätte mir selbst gegen den Kopf schlagen können.  "Was machst du denn hier? Und was fällt dir ein mich so zu erschrecken!" Bei dem letzten Satz schlug ich ihn auf den Oberarm, musste aber lachen.

"Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken." Aus seinem Mund klang das wenig überzeugend. Ich stand mit verschränkten Armen da und wartete auf eine Erklärung. "Ich konnte nicht schlafen und bin dann aufgestanden, um mir einen Kaffee zu holen." Er hielt zur Bestätigung seine Hand hoch, in der er tatsächlich einen Becher hielt. "Dann hab ich das Klavier gehört. Ich hatte ja keine Ahnung das du so spielen kannst." Anerkennend hob er eine Augenbraue hoch. "Naja.." ich scharrte mit den Füßen "Es war nur eine kleine Spielerei" ich lächelte ihn schüchtern an. "Also für eine kleine Spielerei klang das ziemlich gut." sagte er aufmunternd und setzte sich auf den Hocker. "Danke" murmelte ich und trat wieder einen Schritt näher an das Klavier. "Du spielst auch?" Ohne meine Frage zu beachten, spielte er eine kleine Melodie.

Sie ging nicht länger als eine halbe Minute und doch standen mir die Tränen in den Augen. Das war einfach wunderschön. "Wow, was war das?" Stolz richtete sich Yoongi auf und lächelte breit "Das ist von mir." "Was?" Fassungslos starrte ich ihn an "Naja, von den Jungs und mir. Das ist so ne Gruppensache"

"Wow, ihr müsst daraus unbedingt was machen!" Yoongi lachte nur laut auf, seine Augen strahlten "Wir versuchens."
Ich hörte ihm noch eine Weile zu, wie er spielte und ich zeigte ihm auch ein paar Stücke, die ich noch konnte. "Du hast wirklich Talent, warum arbeitest du da nur in einem Café, wenn du so viel mehr machen kannst?" Yoongi sah mich mit großen Augen an. Er sah ehrlich interessiert aus. "Ich habe nie etwas anderes gemacht. Jetzt mit etwas anderem anzufangen käme mir falsch vor. Außerdem ist es dafür sowieso zu spät." "Es ist nie zu spät, wenn man etwas wirklich will" sagte Yoongi überzeugt.

Ich dachte eine Weile darüber nach, dann stand ich auf. "Danke" sagte ich, wuschelte ihm einmal durch seine Haare und lachte. Er schaute mich etwas verwundert an "Wofür denn?" "Dafür, dass ich mit dir reden konnte und dafür, dass du mir zugehört hast." "Dazu sind Freunde doch da, oder?" Mein Lächeln wurde breiter, als er das sagte. Ich war nie jemand gewesen, der sich leicht damit tat, neue Leute kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen. Die Tatsache, dass ich nach nicht mal einem Tag schon sieben wirklich nette Menschen kennen gelernt hatte, freute mich aufrichtig.

"Ich gehe dann wieder auf meine Kabine. Bleibst du noch hier?" "Ja ich spiele noch etwas weiter. " "Okay gut, ich schätze wir sehen uns dann morgen?" "Bestimmt." Yoongi lächelte mich an und wendete sich dann wieder dem Flügel zu. Als ich fast bei dem Treppenhaus angelangt war, hörte ich ihn noch einmal diese schöne Melodie spielen. Ich blieb stehen, und hörte es mir bis zum Schluss an, bevor ich weiterging. Auch wenn es schon längst vorbei war, hallten die Töne in meinem Kopf nach. Es war als hätte sich das Stück in meinen Kopf eingebrannt und würde wie bei einer CD immer und immer wieder abgespielt werden.

In meiner Kabine zog ich mir wieder meinen Schlafanzug an und legte mich ins Bett. Es war mitterweile kurz nach 4 Uhr und mit der Melodie im Kopf schlief ich schließlich doch noch ein.

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