"SHOTO, (Y/N)! ES SIND BRIEFE VON DER YUEI GEKOMMEN!" schrie Fuyumi durch das gesamte Haus, weshalb du aus deinem Albtraum hochschrakst und kurz sitzen bliebst. Bis dir die Bedeutung dieser Wörter bewusst wurde.

Mit zittrigen Händen hechtest du aus deinem Bett, ranntest noch im knappen Schlafanzug zur Tür und risst diese wie eine gestörte auf. Noch einmal kurz in dich gehend, versuchst du deine Nerven zu beruhigen und tratst dann schließlich auf den Hausflur. In eben diese, trafst du auf Shoto, der dich nur verächtlich ansah und etwas schneller lief.

Genervt von seinem Verhalten zogst du die Augenbrauen zusammen, ehe dir wieder bewusst wurde, warum du auf dem Flur standst. Und ohne es zu merken, ranntest du, mit Hilfe der Luft, innerhalb von Millisekunden an Shoto vorbei, risst Fuyumi den Brief aus der Hand und öffnetest diesen schließlich.

Mit dem Inhalt machtest du es dir auf dem Sofa gemütlich, ehe sich die Videobotschaft übertrug und einen breit grinsenden, blonden Hasenmann projizierte. Enji war zwar anwesend, hatte sich aber mit einem nicht wirklich fröhlichen Gesicht verabschiedet. Davon ließt du dich allerdings nicht irritieren und hörtest dem Kerl zu.

"Y/N Hyou, erst einmal möchte ich mich dir persönlich vorstellen. Ich bin der Nummer 1 Held All Might! Ab Schuljahresbeginn werde ich als Lehrer in der Superhelden Abteilung tätig sein, mach dich darauf schonmal gefasst!

Nun, zu deiner Punktzahl:

als du an der Prüfung teilgenommen und zwei deiner Mitschüler vor einer größeren Verletzung bewahrtest, haben wir dir stolze 70 Rescuepoints verliehen.

Die Zahl, die du dir durch das zerstören von Robotern ergattert hast, beläuft sich auf 75. Mit dieser Punktzahl alleine würdest du dir den ersten Platz teilen müssen, durch die Rescuepoints allerdings bist du alleine auf dem ersten Platz und wirst somit der Superhelden Abteilung A zugeteilt! 

Die Schuluniform und die Schülerkarte werden separat im Laufe der Woche bei den Todorokis ankommen. 

Nun, dann wünsche ich dir viel Erfolg auf deinem weiten Weg zur Heldin! PLUS ULTRA!"

Blinzelnd sahst du dem nun verschwundenen Nummer 1 Helden hinterher. Auch wenn dich diese Nummerierung extrem nervte, warst du dennoch neugierig, wie die Platzierungen zustande kommen. 

Vielleicht an den Zahlen der Zivilisten, die man beschützt hat? Oder doch eher die Zahl der Einbuchtungen von Schurken?

Ein Gefühl sagt dir, dass die so genannten Schurken nicht umgebracht werden.

Seufzend begannst du damit, dich im Sofa zurückzulehnen und die Decke anzustarren, während deine Gedanken zu kreisen begannen.

Deine Mutter war ein Teil dieser komplett verdrehten Welt, laut Enji zumindest. Beweise hattest du schließlich keine. 

Aber wenn du mit dieser Familie verwandt bist und deine Mutter die Schwester von Enjis Frau war, konnte sie dann vielleicht mit ihr sprechen? Herausfinden, ob sie wirklich ein Teil dieser Welt war und in die Parallelwelt verschwand, in welcher du selbst aufgewachsen warst?

Von dieser Idee motiviert, erhobst du dich schließlich und begannst damit, Fuyumi zu suchen. Diese war sehr nett zu dir gewesen, weshalb du dich nur bei ihr trautest, nachzufragen. 

In der Hoffnung, keinen wunden Punkt damit zu treffen, fandst du die ältere in der Küche. Nervös standst du schließlich in der Schwelle zwischen Tür und Küche und sahst Fuyumi beim Kochen zu. 

"Entschuldige, Fuyumi... ich wollte dich da was fragen." kam es schließlich zögerlich von dir, Fuyumi wandte sich dir zu. Und noch bevor du etwas anderes tun oder sagen konntest, hatte sie schon den Mund geöffnet. "Unsere Mutter ist im Krankenhaus zur psychiatrischen Behandlung. Wenn du möchtest, kann ich dich nach dem Essen dorthin bringen."

Perplex blinzelst du die Frau vor dir an, welche dich nur aufmunternd anlächelte.

In dich zusammensackend seufztest du auf, ehe du dich auf den kleinen Barhocker setztest. "Ach, mach dir keine Sorgen. Du hast mich damit nicht gekränkt oder sowas ähnliches. Ich verstehe ja, dass du einige Fragen hast, schließlich ist sie ja deine Tante."

Nickend sahst du ihr bei der Arbeit zu, spieltest auch immer mal wieder mit dem Wasser aus dem Wasserhahn herum und wartest. Fuyumi hatte dir ausdrücklich verboten, ihr zu helfen, weshalb du nichts anderes zu tun hast.

Nun ja, bis jemand hinter dir anfing, sich zu räuspern.