꒷⏝꒷꒦꒷Kim Seokjin꒷꒦꒷⏝꒷
„Da waren wir aber auch noch kleine, unerfahrene Jungen, die noch nicht wussten, wo ihr Schicksal begraben liegt", wirft Yoongi ein und lässt mich zu ihm sehen.
„Wolltest du dich nicht um unsere Gäste kümmern?", frage ich und seufze resigniert. Warum kann er uns nicht alleinlassen? Warum muss er mich immer wieder aus meiner Erzählung reißen? Und warum verdammt nochmal beobachtet er mich wie eine Weihnachtsgans, die er schlachten will?
„Also schön. Wie du willst, Hoseok. Ich gehe spielen und hoffe, dass du wieder bei klarem Verstand bist, wenn ich wiederkomme", verkündet er, erhebt sich und streicht seine Kleidung glatt, bevor er das Zimmer verlässt, aber nicht ohne mir einen vielsagenden Blick zuzuwerfen. Diesen hat er schon seit ich denken kann drauf. Er sagt immer wieder dasselbe – ‚du wirst genau das tun, was ich dir sage. Du wirst schon sehen und dann lernen, dass du mich niemals unterschätzen solltest' – und diesen Fehler habe ich oft begangen, weil er so ein abgekartetes Spiel mit einem treibt.
Ich schüttle kurz den Kopf, versuche die Gedanken zu vertreiben und wende meinen Blick zu Jungkook, der weiterhin ruhig in meinen Armen liegt und zu schlafen scheint. Die Drogen müssen ihn mächtig ausgeknockt haben. Sanft lasse ich meine Finger über seine Wange streichen, gleite durch sein Haar und lege ihn anschließend behutsam auf dem Bett ab. Kurz beuge ich mich zu ihm und hauche ihm einen Kuss auf die Wange. Danach richte ich mich wieder auf, greife nach der Wolldecke und lege sie mit besonderer Sorgfalt über ihn. Er soll sich ausruhen und entspannen. Hier ist er in Sicherheit.
Zufrieden rutsche ich von dem Bett und sehe zu Jin, der seinen Kopf auf Namjoons Oberschenkel gebettet hat und stumm weint. Ich kann es am Beben seines Körpers sehen, aber ich verstehe es nicht. Jahrelang hat Namjoon ihn vergewaltigt, ihn misshandelt und gedemütigt. Er hat ihn zu einem Haustier degradiert und ihn als Leinwand benutzt. Ich kann einige der Tätowierungen deutlich unter der zerrissenen Kleidung erkennen, genauso wie die Schnittverletzungen, die ich ihm in meinem Wahn zugefügt habe.
„Wie kannst du nur um ihn trauern? Er hat dein Leben ruiniert", werfe ich in den Raum, doch Jin reagiert nicht. Ich knurre auf, trete auf ihn zu und packe ihn an seinem Pulli, an dem ich ihn auf die Beine ziehe. Auch jetzt reagiert er nicht, starrt nur auf den Boden und lässt seine Glieder leblos an seinem Körper herunterbaumeln, so als wäre er ebenfalls tot. Was zum Teufel soll das eigentlich? Mit einem kräftigen Stoß werfe ich ihn vor mir auf den Rücken. Er bleibt dort liegen und starrt ins Nichts, macht nicht einmal Anstalten vor mir zu fliehen und sorgt somit dafür, dass ich noch wütender werde und erneut die Symphonie in meinem Kopf zu spielen beginnt. Nur ganz leise, aber trotzdem kann ich meine Wut nicht in Zaum halten, weswegen ich mich auf ihn stürze und meine Hände um seinen Hals schlinge.
„Du elender Bastard. Du wusstest davon und hast mir nichts verraten ... du hast ihn sogar erkannt, nicht wahr? Du wusstest, wen sie im Begriff waren, zu entführen. Du wusstest es von Anfang an, weil du sein verdammtes Haustier bist. Du hättest mich warnen können, dann hätte ich ihn richtig beschützen können. Dann hätte ich ... dann ... Ich hätte mit ihm von hier verschwinden können. Alles hinter uns lassen und zusammen neuanfangen, ohne dass er jemals erfahren hätte, wer ich wirklich bin ... Du nichtsnutziger Scheißkerl hättest all das hier verhindern können", schreie ich ihn an und schüttle ihn zeitgleich. Ich will, dass er verreckt. Dass er an seiner eigenen Spucke erstickt. Ich will-
„Töte mich endlich", wispert Jin leise. Er hustet, als ich ihn ruckartig loslasse und ihn anstarre. Ich hätte es beinahe getan ... Tief atme ich durch, erhebe mich und sehe mich in dem Raum um, bevor ich Jin schweigend packe und mit den Händen an den Haken mit den Metallmanschetten, die von der Decke hängen, fessle. Er kommt gerade so mit den Zehenspitzen auf den Boden und ich merke jetzt schon, wie schwer es ihm überhaupt fällt, Halt zu finden.
„Noch nicht, Jin ... noch ist es nicht so weit, aber ich werde dich erlösen, das verspreche ich dir", raune ich ihm zu, stehle ihm einen Kuss und sehe ihn noch einen Augenblick an, bevor ich zurück zu Jungkook ins Bett klettere. Ich lasse mich neben ihn gleiten, drehe mich zu ihm und beginne ihm liebevoll durch sein Haar zu streicheln.
„Namjoon und Yoongi haben mich in ihre Gruppe aufgenommen und ab diesem Zeitpunkt hat sich das Monster in mir zu etwas Greifbarem entwickelt. Es wurde unberechenbar, eigennützig und impulsiv, weil es sich endlich austoben durfte."
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