Völlig unerwartet richtet sich Verena auf, die Gestalt des Dämons vergrößert sich und wurde mächtiger.
Schützend legt sie ihre dämonischen Flügeln um Lamira, das Messer in Taylors Hand bohrt sich in ihren Flügel.

Ein schriller Schrei hallte durch den Wald, gefolgt von einem schmerzverzerrtem Brüllen.
Doch er stammt nicht von Verena.

Taylor hatte sich gegen seinen eigenen Willen das Messer in den eigenen Oberschenkel gerammt und stürzt zu Boden.
Damien beobachtet angewidert wie das Blut seines verrückt gewordenen Freundes auf den kalten Waldboden tropft.

Fassungslos lugt auch Lamira durch den Spalt der Flügel.
Vorsichtig dreht sie sich um und drückt sich bei dem Anblick Verenas panisch mit dem Rücken gegen die Flügel, die einen Käfig um sie bilden.

Verena schwebt drohend ein paar Zentimeter über dem Boden, ihre Arme hält sie wie eine Göttin neben sich ausgebreitet.
Der Blick ist durchdringend und auf Taylor, der wimmernd am Boden liegt, gerichtet.

Erneut ergreift er das Messer, seine Hand zittert, er versucht sich mit allen Mitteln dagegen zu wehren.
Doch Verenas Wille ist stärker, er richtet das tödliche Mordinstrument direkt auf sein panisch schlagendes Herz.

"Taylor! NEIN! HÖR AUF!", Lamiras verzweifelter Schrei hallt durch die Lichtung, als das Messer sich senkte.

Taylors lebloser Körper kippt zur Seite und färbt den Untergrund mit dunklem Rot.

Währenddessen sinkt Verena stark geschwächt auf allen Vieren zu Boden, sie atmet schwer und zittert.
Die Flügel zerfallen zu Staub und Lamira, die sich gerade eben noch dagegen gepresst hatte, fällt mit einem erstickten Schrei nach hinten.

Unsanft landet sie auf ihrem Hintern, das hält sie allerdings nicht davon ab, sich so schnell wie es nur irgendwie geht aufzurappeln und die Beine in die Hand zu nehmen.

Hals über Kopf stürzt sie davon, sie weiß nicht wohin sie läuft, doch das kümmert sie zu dieser Zeit auch nicht.

Alles was für sie zählt, war so schnell und vorallem so weit wie möglich von Verena weg zu kommen.

Während Lamira durch das Gelände läuft, erholt sich Verena langsam.
Schwerfällig zieht sie ihren erschöpften Körper hoch und lässt ihren Blick über das Chaos, welches sie in Gestalt des Dämons angerichtet hatte, schweifen.

Sie taumelt zu Damien, der verschreckt und trauernd neben der Leiche Taylors kniet.
Als er merkte, wie sie sich ihm näherte, springt er auf und schreit ihr entgegen: "Du Monster! Wieso hast du ihn umgebracht!"

Verena weiß darauf keine Antwort, schweigend hockt sie sich neben Taylor und hält zwei Finger an seinen Hals, um womöglich noch einen Puls spüren zu können.

Doch da war nichts mehr.

Plötzlich tritt ihr Damien gegen die Schulter und verfehlt nur knapp ihr Gesicht.
Verena fällt auf den Rücken, sofort ist Damien über ihr und tritt weiter auf sie ein.

Er schreit sich alle Wut von der Seele während er die junge Frau verprügelt, diese wehrt sich nicht, stumm lässt sie es über sich ergehen.

Irgendwann später steht Damien nur mehr schwer atmend und mit einem wütenden Funkeln in den Augen vor Verena.

"Bist du jetzt zufrieden?", meint sie und schaut ihm fest in die Augen, ein paar blaue Flecken zierten nun auch ihr Gesicht.

"Ich...ich bin noch lange nicht fertig mit dir!", knurrt Damien immer noch außer Atem.

Verena nickt still, richtet wankend auf un dreht sich um.
"Wir sehen uns bestimmt wieder", mit diesen Worten wendet sie ihm den Rücken zu und lässt Damien alleine auf der Lichtung zurück.

Sobald Damien außer Sichtweite ist, beschwört Verena die Verwandlung zum Werwolf.

Ihre Wunden verschwinden, die Haare wurden länger und bedecken ihren gesamten Körper, die Augen nehmen das Rot des Dämons an.
Zähne werden länger und schärfer.
Knochen zerbarsten und verformen sich, die Kieferknochen verschieben sich und werden länger, sie formen sich zu einer wölfischen Fratze.

Mit einem letzten lauten Schrei, der nun schon mehr einem Knurren ähnelt, ist die Verwandlung vollbracht.

Siana ist mit neu erworbener Kraft zurück und nimmt die Geruchs-Fährte Lamiras auf.