Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 4

~Lucielle~

Es war nun schon einige Zeit vergangen, seit Sora mein Zimmer verlassen hatte. Langsam richtete ich mich wieder auf meinem Bett auf, auf welches ich mich zwischenzeitlich gelegt hatte. Da ich dringend den Raum aufräumen sollte, denn wenn meine Mutter das Chaos bemerkte, würde sie Ausrasten. Dachte ich genervt und machte mich langsam an die Arbeit.

Während ich so das Regal wieder aufrichtete, die Bücher vom Boden aufsammelte und neu einordnete, dachte ich über das geschehene nach.

Was war nur über mich gekommen? Überlegte ich. Hatte ich sie tatsächlich gebissen? Fragte ich mich weiter. Das klang ja wie in einem schlechten Horrorfilm! Dachte ich und schüttelte frustriert den Kopf Es musste doch irgendeine plausible Erklärung für mein Verhalten geben.

Gerade als ich diesen Gedankengang beendet hatte, fiel mir der Blutfleck auf dem Boden auf. Nein! Dafür gab es keine Erklärung, die mein Handeln rechtfertigte. Frustriert schüttelte ich meinen Kopf und holte einen Lappen aus unserem kleinen Bad, mit welchem ich schließlich den Fleck entfernte. Vielleicht sollte ich mich in eine Einrichtung für gestörte Menschen einweisen lassen. Dachte ich, denn mit mir konnte doch irgendwas nicht stimmen.

Als ich nun mein Zimmer wieder halbwegs hergerichtet hatte, nahm ich den Stuhl, welcher noch immer in einer Ecke lag, und stellte ihn zurück auf seinen Platz, wo ich mich gleich an den Schreibtisch setzte.

Dort dachte ich noch eine Weile darüber nach, wurde dann jedoch von dem Geruch einer frischen Lasagne unterbrochen. Angeekelt verzog ich das Gesicht, als ich daran dachte, dass mich meine Eltern jetzt sicher gleich zum Abendessen rufen würden. Denn seit einiger Zeit hatte sich mein Geschmack verändert, so dass ich Speisen wie Nudeln, Lasagne oder Pizza plötzlich verabscheute und ich Suppen und Salate, also alles mit überwiegend Obst und Gemüse, plötzlich liebte.

Was war bloß geschehen? Überlegte ich, denn es war sicher nicht normal, dass ein Mensch sich innerhalb kürzester Zeit so veränderte, beziehungsweise sich so seltsam verhielt.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als meine Mum Soraya und mich zum essen rief. Geschlagen stand ich also wieder auf und machte mich auf den Weg in die Küche „Ja Mum, wir kommen.", rief ich noch schnell nach unten, bevor ich an Soras Zimmertür klopfte und dann neugierig meinen Kopf hinein streckte. „Kommst du?" Fragte ich in den Raum hinein und trat dann in das Zimmer, da ich keine Antwort bekam. Kurz darauf wusste ich dann auch wieso, denn meine Schwester lag schlafend auf ihrem Bett, währen im Hintergrund noch leise das Radio lief.

Lächelnd schüttelte ich den Kopf, ich kannte echt niemanden der so gerne und viel Musik hörte, wie sie es tat. Damit sie ungestört weiterschlafen konnte, schaltete ich das Gerät aus und verließ dann wieder ihr Zimmer. Sie sollte sich ruhig noch etwas ausruhen. Dachte ich bestimmt und lief die Treppe hinunter, wobei sich der Geruch nach Lasagne, bei jeder Stufe, die ich nahm, nur verstärkte. In der Küche angekommen, saßen meine Eltern schon am Esstisch und aßen ihre Mahlzeit.

„Soraya schläft gerade." Teilte ich ihnen mit und gab mir selbst etwas von dem Nudelgericht auf den Teller, obwohl mich schon dessen Anblick anekelte. „Setzt dich zu uns, Schätzchen." Forderte mich meine Mum auf, nachdem sie mir mit einem Nicken gezeigt hatte, dass sie akzeptierte das Sora nicht mitessen würde.

„Wie war dein Tag heute?" fragte mich mein Vater und schaute mir dabei interessiert entgegen. „Ganz gut." Meinte ich darauf und verschwieg ihm so gekonnt, was heute alles vorgefallen war. Wenn meine Eltern davon wüssten, wäre ich schneller in der Psychiatrie, als ich das Wort aussprechen könnte.

Als wir fertig mit essen waren und auch ich die Lasagne mehr schlecht als recht verspeist hatte, räumte ich das Geschirr in unsere Spülmaschine ein und ging dann wieder nach oben in mein Zimmer. Dort legte ich mich auf mein Bett und ruhte mich von dem anstrengenden Tag aus.

Ich lag nun schon einige Zeit wach, als ich hörte, wie unten die Haustür ins Schloss fiel. Verwirrt richtete ich mich auf und lauschte. Meine Eltern waren schon ins Bett gegangen, was mir ihr leises Schnarchen bestätigte. Bei diesem Punkt hatten sie sich echt gesucht und gefunden, denn die beiden schnarchten bis zum Umfallen. Dachte ich, während mir ein Lächeln über die Lippen huschte.

Dieses verblasste aber gleich wieder, als mir auffiel, dass es also nur Sora gewesen sein konnte, die zu so später Stunde das Haus verließ. Irritiert zog ich eine Augenbraue in die Höhe, als ich mich fragte, was sie draußen wollte. Schnell fasste ich einen Entschluss und ging ins Bad, wo ich mein Äußeres überprüfte und mir dann im Zimmer noch eine Jacke überstreifte. Schließlich machte ich mich auf den Weg nach unten, wo ich einen Haustürschlüssel einpackte und dann ebenfalls raus an die frische Luft trat.

Da Sora schon längst verschwunden war, folgte ich meinem Instinkt, welcher mich einmal quer durch das Dorf führte. Irgendwann kam ich dann an einem Wald an, bei dem ich im Schatten der Bäume ein Stück weiterlief. Nicht das das nötig gewesen wäre, wir hatten immerhin tiefste Nacht, doch aktuell stand mir der Sinn danach.

Nach einiger Zeit, in welcher ich weiter durch das Dickicht lief, hörte ich dann die Stimme meiner Schwester und vernahm auch eine weitere, mit welcher sie sich zu Unterhalten schien, allerdings konnte ich auf diese Entfernung noch keine klaren Worte aus der Unterhaltung herausnehmen.

„Gib dir nicht die Schuld für das was passiert ist." Hörte ich dann schließlich die kräftige Stimme eines Mannes. Was? Was war denn passiert? Fragte ich mich verständnislos und lief näher in die Richtung, aus welcher die Stimmen kamen, um mir ein Bild von der Situation zu machen. Dabei galt meine Aufmerksamkeit eher den Büschen und dem Gestrüpp, welches hier ziemlich hochstand, da ich mich andauernd an spitzen Dornen pikste oder sich meine Kleidung im Geäst verfing. Als ich es dann endlich aus den Fängen des Walds geschafft hatte und wieder am Waldrand stand, atmete ich erleichtert die frische Nachtluft ein und schwor mir innerlich das nächste Mal den längeren Weg, um den Wald rundum zu nehmen.

Ich wurde aus meinen Verschwörungstheorien gerissen, als ich eine Bewegung unmittelbar vor mir ausmachte. Als ich genauer hinsah, erkannte ich einen hoch gewachsenen Mann, der neben meiner Schwester stand und mit dem Körper zu mir gedreht war. Allerdings glaubte ich nicht, dass er mich sah, da er einen Schritt vortrat und dann meiner Schwester die Hände auf die Schultern legte. Diese war vollkommen in sich zusammengesunken und machte allgemein einen ziemlich mitgenommenen Eindruck. Was war nur passiert? Fragte ich mich und wollte sie am liebsten sofort in den Arm nehmen, aber ich wollte auch wissen, wer der Mann war und in welcher Verbindung er mit Soraya stand. Deshalb stand ich noch etwas länger hier am Waldrand und beobachtete die beiden aus zusammengekniffenen Augen.

„Du musst mir versprechen nicht gleich weg zu laufen, bei dem was ich gleich sagen werde. Okay?" Hörte ich ihn schließlich zu meiner Schwester sagen und lauschte angespannt auf seine folgenden Worte. Was wollte er ihr sagen?

„Du bist ein Vampir" Meinte der Unbekannte schließlich und klang dabei so überzeugt von seinen Worten, dass ich kurz an meinem Glauben zweifelte. Doch gleich darauf legte sich der Wirrwarr in meinem Kopf wieder und ich verzog vor Ungläubigkeit das Gesicht. Wie konnte man nur so einen Schwachsinn reden? Fragte ich mich unbeholfen und dachte kurz darüber nach, ob er vielleicht aus einer Anstalt geflohen war.

Entschlossen trat ich einen Schritt vor und lief schließlich zügig auf die beiden zu. Wir sollten das jetzt klären. Er sollte ihr nicht solch einen Mist in den Kopf setzten. Am Ende glaubte sie seine Worte selbst noch und stellte ihre Ernährung auf Menschen- und Tierblut um. Dachte ich schockiert. Schon allein bei dem Gedanken daran lief es mir kalt den Rücken hinunter.

Als ich schon hinter dem Fremden stand, flüsterte Sora ihm etwas zu, worauf er sich erschrocken umdrehte und ein ersticktes „Was?" hauchte. Entschlossen trat ich noch etwas vor und stellte mich neben meine Zwillingsschwester.

Nach einer kurzen Schweigepause, in welcher wir uns gegenseitig abscannten, erfasste mein Gegenüber schließlich das Wort „Hey, ich bin Cayden. Du musst ihre Zwillingsschwester sein?." Stellte er sich vor und hängte sogleich eine Rhetorische Frage an. Kurz nickte ich und ignorierte geflissentlich seine ausgestreckte Hand, welche er mir zur Begrüßung reichen wollte.

„Zwei Frischlinge also." Murmelte er schließlich eher zu sich selbst, als dass er damit einen von uns beiden angesprochen hätte. „Wer hat euch verwandelt?" fragte er anschließend nach und klang aufrichtig interessiert. Genervt schüttelte ich den Kopf und schaute ihm entschlossen entgegen. „Niemand hat uns verwandelt! Wahrscheinlich hast du nur zu viele Drogen genommen. Aus welcher Anstalt bist du geflohen?" Sprach ich und erschrak mich selbst über meine Stimme, welche kalt wie Eis und schneidend wie spitz geschliffenes Metall klang.

Etwas irritiert über meine Unfreundlichkeit, trat der Mann, Cayden, einen Schritt zurück, nur um dann fest entschlossen zwei näher zu kommen. „Wie willst du dir bitte erklären, dass deine Schwester Menschen anfällt und ihnen fast das Blut aussaugt, bis sie regungslos am Boden liegen? Uhm? Seht es ein, Fabeln und Märchen wurden nicht geschrieben, um Kindern schöne Gutenachtgeschichten erzählen zu können. Nein! Sie sollen den Menschen Respekt vor dem Übernatürlichen auf dieser Welt lehren. Wir existieren alle, die guten wie die schlechten und ihr seid nun Teil unserer Welt, ob ihr wollt oder nicht!" Machte er uns deutlich und zischte die Worte dabei so, das uns seine Spucke um die Ohren flog. Wahrscheinlich hatte ich da echt einen Nerv getroffen. Dachte ich und konnte es nicht vermeiden, leicht über meinen Erfolg zu triumphieren.

„Ich komme morgen bei euch vorbei, da werden wir alles klären. Ich kann euch mit an eine Akademie nehmen, wo ihr lernt mit eurem neuen Ich umzugehen. Ansonsten kann es sein, dass ihr bald mehrere Menschen Leben auf dem Gewissen habt." Teilte er uns noch mit, bevor er sich umdrehte und zügig in der Dunkelheit verschwand.

Etwas eingeschüchtert standen Soraya und Ich noch etwas in der Nähe des Waldes, bevor wir uns zusammen auf den Weg zurück nach Hause machten. Dabei herrschte zwischen uns eine angespannte Stille, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachhing und über die Worte des Mannes nachdachte. Wie sehr konnte man ihm glauben? Fragte ich mich, kam jedoch zu keinem sicheren Entschluss. Auch als ich mit Sora das Haus betrat und wir uns verabschiedeten, war ich immer noch in Gedanken versunken.

Er hatte es doch tatsächlich geschafft meine Meinung und Einstellung zum Thema Vampir oder allgemein den Übernatürlichen Wesen, zum wanken zu bringen und ich war noch nicht sicher, was ich ihm morgen sagen würde. Glaubte ich ihm oder zweifelte ich noch immer zu stark an seinen Worten?

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro