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Nur knappe drei Stunden später hatte sich die kristallklare Ruhe in eurem Haus verflüchtigt und gut gelauntes Stimmengewirr mit hämmernden Bässen und lauter Musik Einzug gehalten. Deine Familie war in der Kleinstadt bekannt dafür, alle paar Monate eine Party zu geben. Unter den Jugendlichen galtet ihr als großzügig und raffiniert, da es prinzipiell Alkohol in rauen Mengen gab, die Stimmung stets ausgelassen war und noch nie eine eurer Feiern durch die Gesetzeshüter aufgelöst worden war. Wäre auch sehr töricht gewesen, wenn ihr das zugelassen hättet. Schließlich waren solche Feiern ein regelrechtes Festmahl für euch. Den Menschen war nicht einmal bewusst, was mit ihnen geschah.

Selbstverständlich hatten Nachbarn und Fremde - alle entweder neidisch, alt oder spießig - schon versucht, die Polizei zu verständigen, doch schon als ihr vor knapp elf Jahren hier her gezogen waren, hatte Vater mit seinem manipulativen Blick dafür gesorgt, dass alle Staatsverantwortlichen hier keinen Mehrwert darin sahen, gegen euch vorzugehen. Selbst wenn ihr Dinge tatet, die jeden Normalsterblichen hinter Gitter gebracht hätten.

Allerdings war es trotzdem von oberster Priorität, Schattengeschäfte unentdeckt zu machen und kein Unheil heraufzubeschwören.

Du schlossest den Knopf deiner schwarzen, an den Knien zerrissenen Jeans und richtetest dein schneeweißes Hemd; die oberen Knöpfen waren bewusst offen geblieben, um genug von deiner hellen Brust freizulegen, damit man in den unteren Sälen auf dich aufmerksam wurde. Besonders das weibliche Geschlecht stand heute auf deiner Liste, wenngleich du sonst nicht wählerisch warst, ob du dich nun mit Männlein oder Weiblein vergnügtest. Genauer gesagt hattest du in den letzten Tagen ein ganz bestimmtest Mädchen ins Augen gefasst. Und nur selten begehrtest du mehr als nur Körper und Blut eines Menschens.

Ihr Name war Maria.

Zumindest glaubtest du dies, da eine ihrer Freundinnen - die etwas Übergewichtigere der beiden mit den blonden Locken - sie letztens erst so gerufen hatte. Von Schatten zu Schatten warst du gehuscht, getarnt durch das dichte Blätterdach sowie den dornenbesetzen Büschen des kleinen Waldes neben dem hübschen Park, den die drei Mädchen an sonnigen Tagen zu besuchen pflegten, und hattest sie beobachtete. Dein feines Gehör war von großem Vorteil gewesen.

Eva hatte vor einiger Zeit schon von der Clique gesprochen, allerdings auch nur, weil sie eifersüchtig auf das mollige Mädchen war. Denn deine Schwester hatte anscheinend herausgefunden, dass der Kerl, an welchem sie romantisches Interesse hatte, kläglicherweise der feste Freund von Marias blondgelockten Freundin war. Stundenlang hatte Eva sich darüber echauffiert, wie ein Zitat ›hinreißender Schönling etwas so Hässliches anziehend finden konnte‹. Aus purer Frustration hatte sie im Beisein der Clique erwähnt, dass es wieder eine der legendären Feiern im Hause der Familie Mikail geben würde.

Und wer würde da schon nein sagen?

Natürlich hofftest du sehr, Maria heute Abend anzutreffen. In der Hoffnung, von ihr kosten zu können. Doch du spieltest tatsächlich mit dem Gedanken, sie etwas länger zu behalten. Dieses Menschending, was sie Beziehungen nannten, wurde zwar bei euch Vampiren ebenfalls praktiziert, dennoch war es bei Blutsseelen ein weitaus engeres Band, das gewebt wurde. Denn für immer bedeutete bei Vampiren ein für die Ewigkeit und kein für die nächsten siebzig Jahre.

Tatsächlich waren es siebzig Jahre gewesen, in denen du alle möglichen Studiengänge zum Thema Medizin absolviert hattest. Rückblickend keine erwähnenswert Zeitspanne. Und da Vampire über eine hervoragende Aufassungsgabe sowie ein exzellentes Gedächtnis verfügten, hattest du viele Semester abkürzen und Abschlussprüfungen vorziehen können.

Selbstverständlich hattest du nebenbei bei Vater in der Bank mit ausgeholfen, meistens immer dann, wenn es schmutzig wurde, weil Klienten der Familie Mikail Geld schuldeten oder sich als unpässlich entpuppten. Zwar gab es ausreichend menschliches Gesindel, das diese Aufträge an deiner Stelle hätten erledigen können, aber du liebtest schmutzige Aufträge. Oftmal war es nur die Vernunft, die ein Blutbad nach erfolgreicher Folter unterband, um die Polizeistümper nicht auf euch aufmerksam zu machen oder gar dem Ruf eures Vaters zu schaden.

Ein Grund, warum du die rauen Zeiten des Mittelalters vermisstest: eine Leiche wurde im Wald verscharrt. Und insofern sie durch die Folter unkennntlich gemacht war, scherten sich nur die Wölfe und Bären noch um sie.

Seufzend fuhren deine schlanken Finger über deinen Mund und verstrichen so das frische Blut, welches deine Lippen benetzte. Es war noch warm. Mo kniete noch immer vor dir. Das dunkle Haar stand zerzaust von seinem Kopf ab; das schwarze Hemd hatte sich in den letzten Minuten mit dem Blut, welches aus der Bisswunde an seiner linken Schulter quoll, vollgesogen und klebte jetzt auf seiner festen Brust. Seine rot verschmierten Handabdrücke auf deinem sonst reinen Hemd hatten genau die Wirkung, die dir vorgeschwebt war.

Im Nachhinein bereutest du, deinen Kristalldolch vorhin an dem blutbespritzten Hemd abgeschmiert hattest. Ohne die Kürbisflecken hättest du es als Grundlage für dein Kostüm nehmen können; mit Mos Blutshänden darauf wäre es noch fantastischer geworden. Doch Eva war erst vor einer halben Stunde in dein Ankleidezimmer gestürmt und hatte die Botschaft verkündet, dass es sich um, wie sie sagte, Motto-Party mit passendem Thema Halloween handelte. Ein winziges Detail, dass deine Schwester nur vergessen hatte, dir mitzuteilen.

»Steh auf«, befahlst du deinem Kammerdiener und zupftest deine Hose final zurecht.

Einen Moment lang rührte der schmale, junge Mann mit den feinen Gesichtszügen sich nicht und starrte dich mit seinem mintgrünen Augen an, aber dann schluckte er und traute sich, die Hände von Rücken zu nehmen und sich aufzurappeln. Mit nun gesenktem Blick stand Mo vor dir und leckte sich die Reste feiner Gunst aus dem Mundwinkel. Zwar war der Diener von stattlicher Große, dennoch vermochte der Mann es kaum, über deine Schulter zu schauen.

Du hinterließt mit deinen blutigen Fingerspitzen einige Abdrücke auf deinen Unterarmen und dem Saum des bis zu den Ellenbogen hochgekrempelten Hemdes. »Mach dich sauber. Dann hilfst du den Köchen unten beim Ausschank und Verteilen der Speisen. Verstanden?«

Mo schluckte und strich sich erschöpft durch die Strähnen. »Jawohl, Mylord, wie Ihr wünscht.«

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