XIX - Das Gesicht
Letum hatte beide in aller letzter Sekunde in einen Höllenspalt zu ihrer Rechten gerissen, so das die Kiefer der Bestie ins Leere packten. Sie hatte die Geräuschveränderung im aller letzten Augenblick wahrgenommen und sofort verstanden, dass dies eine Öffnung im Stein sein musste. Panisch krabbelte sie nun tiefer, Helene dabei mitschleifend. Das Monster war sichtlich überrascht als seine Zahnreihen ins nichts packten. Im letzten Moment erkannte es jedoch die Bewegung im Spalt und Biss erneut, diese mal unkontrolliert und wütend nach dem Versteck, doch ohne Erfolg, so schnell würde es für ihn keinen Weg geben in die kleine Höhle zu gelangen. Weiter hinten hatte sich die Magierin bebend, vor Anstrengung und Todesangst, an der Wand nieder gelassen, auch das Kind saß neben ihr, die Augen aufgerissen, immer noch auf das Monster starrend, war das sonst so redselige Kind unfähig ein Wort heraus aus ihrer staubtrockenen Kehle zu formen. Die Augen vom Dreck verkrustet, doch war sie nicht in der Lage ihre zitternden Hände in ihr Gesicht zu legen um diese zu reiben. Wie erstarrt hielt sie den Eingang fest im Blick und erst als das Monster bereits einige Zeit nicht mehr zu sehen war, begann der Schock nachzulassen und die Trauer um ihren Freund Huggen füllt ihre Augen. Der beende Kinderkörper neben Letum, riss die Magierin aus ihren leeren Gedanken und irgendwie machte sich Mitleid in ihr breit. Nach einem Moment beschloss sie das Mädchen mit einem Arm an sich zu ziehen. „Ich will nach Hause", schluchzte die Prinzessin darauf hin los. In ihrem Zimmer waren diese Bilder nur in ihren Kopf, hier spielen sie sich direkt vor ihren Augen ab. „Alles gut." Doch die Stimme die trösten sollte, war brüchig. Ein Salkum war empfindlich gegen Sonnen und Feuer und doch hätte das Tier sich in diese Gegend begeben. Die Dunkelheit die ihn umgeben hatte, war jedoch widernatürlich gewesen. Irgend jemand musste dem Monster magisches Geleit gewährt haben und dieser Jemand hatte es auf das Schicksal abgesehen. Letums Muskeln brannten und doch zogen klebrige Fäden der Müdigkeit an ihr, wollten sie hinabreißen in die Schmerzlose stille. Auch Helene hatte aufgegeben sich dagegen zu wehren, ihre Atmung war nun ruhig und gleichmäßig.
Unruhige Träume überfielen den Schlaf von Helene. Sie spürt wie die Kälte nach ihr griff, sie in einen Abgrund der Finsternis zog. Die Todesschreie des Dorfes hallen in ihrem Kopf wieder, mischten sich mit schreien der Bestie. Aus der dunklen Wolke formt sich ein Gesicht, gelbe Zähne mit einer Zahnlücke brannten sich wie schmiedeeisern in das ihr Gedächtnis. Das Licht der Magiestränge band sich zu einem Punkt und das Gesicht verschwand, als sie sich in alle Richtungen verteilt hatten. Die Bilder verwunschen sich es entstehen neue klarere Bilder. Das gesehene des vergangenen Tages spielt sich in ihrer Erinnerung erneut ab. Huggen, wie er von dem Vieh zerrissen wurde und das Blut aus seinem Körper unkontrolliert quoll, lies sie aufschreien, doch aus ihrer Kehle kam nichts, nicht einmal ein Wispern und ihr Körper schon nicht zu reagieren, unfähig das Bewusstsein wieder zu erlangen.
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