XIV - Der Traum
Letums Träume waren wirr und ihr Herz raste. Die Nacht vor etlichen Jahren, durchlebte sie immer und immer wieder, doch heute war es ein anderer Traum, der sie heimsucht. Eine brennende schwärze drang in ihr Bewusstsein, sie war allein in ihrem Traum. Dunkles Wasser schwappte an ihre Stiefel, ohne ein Geräusch zu verursachen. Plötzlich entflammt in der Ferne ein Licht, nein eine Essenz. Im Inneren war der Wirbel grün doch das Blutrot, welches ihn umgab, schien ihn zu verschlucken. Der Kampf beider Strömt dauerte eine Weile, bis sich eine Stimme aus der Tonlosen Welt löste. Das ihr seit gestern bekannte Kinderlachen, klang vergnügt, fast zeitgleich verschluckte das Rot seinen Widersacher und formte dann eine junge Gestalt. Ein unschuldiges Lächeln spielte um deren Lippen doch da wo die Augen sein sollte, gähnte eine alles verschlingende leere. Selbst im Traum fragte sich Letum, wer das Kind war. Fast schien es ihr, als wären sie verbunden, doch die wahr sich sicher, dass Kind noch nie zuvor irgendwo getroffen zu haben. Klebrige Fäden der Angst griffen aus der Finsternis nach ihr und zeitgleich schwappte die Dunkelheit empor, als dumpfe Töne die aus einer anderen Welt zu kommen schienen, in das Geschehen drängten.
„Aufwachen! Ihr wolltet mir das Zaubern beibringen!", rief Helene aufgedreht am frühen Morgen. Sie hat die ganze Nacht von nichts anderem geträumt als dem Feuer machen und sie hatte ein festes Ziel vor Augen. Unwillig, schwer erhoben sich die Lieder der Magierin und das rote Tuch spannte um ihre Narben.
Helenes traumhaft grünen Augen starrten sie verheißungsvoll an und die Sonne hat ihre ersten Strahlen durch das Blätterdach gedrängt. Letum wusste nicht was es war, aber eine innere Stimme, eine Vorahnung vielleicht, sagte der Frau, das sie nicht drumherum kommen würde, der neuen Begleiterin die Künste beizubringen. „Ja doch", raunte sie als ihr klar wurde, das Huggens Essenz nicht am Lager war.
„Ich hab schon neues Holz gesammelt!", sagte das Kind und ist ihrer Meinung nach vollständig vorbereitet. „Letum", flüsterte sie dann vorsichtig, „warum hast du eigentlich immer deine Augen versteckt?" Die Frage brachte die gefasste Frau innerlich ins wanken. Noch nie hatte sie jemand so was dummes gefragt und zugleich war sie nun hell wach. „Zum Schutz", antwortete sie knapp, es war ihr zuwider, die Abneigung und den ekel der anderen zu ertragen. „Setz dich", befahl sie.
Schnell sprang die kleine auf und lies sich im Schneidersitz neben ihre große Freundin fallen. „Ich bin bereit!", quietschte sie dann zuversichtlich. „Lege deine Hände auf den Boden, Augen zu, schalte alle Geräusche und Umwelt aus... spürst du das Kribbeln?"
Helene gehorchte wie so oft seit sie Letum kannte. Mit all ihrer Gedankenkraft versucht sie wieder das Licht zu sehen. Es dauert doch nach einiger Zeit spürt sie tatsächlich ein Kribbeln. „Ja da ist es!", doch als sie das sagt war es auch schon wieder weg. „Wunderbar!" Letums Stimme hatte einen überspitzten Unterton „So und nun trainierst du das bis du es deutlich spürst und siehst", schloss sie die Aufgabe ab und zeitgleich erhob sich ihr
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