XIII - Die Magie
Die Stimme der Magierin mischte sich gelangweilt in das Geschehen. „Könntest du sehen, was ich sehe alter Mann, würde es dich nicht wundern, dass es ihr ein leichtes ist, die Strömen zu bewegen." Letum hatte sich am Feuer einen bequemen Platz gesucht. „Hast du nicht was von Beeren erzählt?", fragt sie dann auffordernd, um das kindische Spektakel der beiden zu beenden.
Schnell lief Helene zu ihrem Platz und brachte Letum die Beeren. Nichts würde sie gerade glücklicher machen, als ein kurzes Lächeln ihrer neuen Freundin, den das hatte sie noch nicht gesehen.
Der süßliche Geruch verriet der Frau, das es sich um Sauerkirsche handeln musste. Zwar waren die Früchte nicht giftig, aber besonders lecker waren sie auch nicht. „Hm, probieren mal", vordere sie das Kind auf, in dem Wissen, dass eigene Erfahrungen durch nichts zu ersetzen wahren.
Die Prinzessin nahm auch gleich eine der Beeren und steckt sie sich in den Mund. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, so sauer war der Geschmack auf der Zunge. „Ekelig!", spuckte sie die Kirche aus. „Ich glaub die sind schlecht geworden!" Wieder erschallt das gellende Lachen des Mannes, nur wenige Meter entfernt und auch die Magierin grinste hämisch. „Wie sollte dir was zum Anziehen besorgen", flötete er, worauf Letum hinzufügte. „Deine neuen Sachen sind in der Satteltasche". Sofort sprang das Kind auf und suchte eilig die Kleidung, um sich nur wenige Meter hinter einem Busch umzukleiden. „Woher kommst du Kind", fragt Huggen immer noch erheitert.
„Warum wollen das immer alle wissen?! Letum erklärst du es ihm bitte", gab die kleine etwas genervt zurück und zog sich dabei die brauen Magdkeidung über den Kopf.
„Das kann sie nicht genau sage, hinter der Mauer halt. Hab auch schon gefragt, ohne Erfolg. Was sie weiß ist aber, dass sie Träume hatte." Auffordern wand die Frau ihr Gesicht in Helenes Richtung.
„Ich hab es genau gesagt!", regt sich die kleine Prinzessin auf, hinter dem Busch hervortretend. „In meinem Traum kam Letum immer wieder vor und... ", sie verstummte. „Jetzt ist ja alles gut, wir sind zusammen."
Huggen runzelte die Stirn. „Ihr seid vom Schicksal vorherbestimmt, zusammen zu finden. Die Prophezeiung sagt es schon seit Jahren." Seine Stimme geriet ins Stocken, fast so, als suche er passende Worte um etwas Unvermeidliches zu umschreiben. „Ihr habt die Chance den Fehler wieder gut zu machen, aber dazu musst du noch viel lernen kleine Helene.", neckt er die Prinzessin, scheinbar das unangenehme Thema vertreibend. „Zeigt mir wie man Feuer macht, ich will auch Zaubern können", quetschte sich das Kind zwischen die Beiden an das Feuer.
Letum war der Kindergarten zu viel für den heutigen Tag, müde lehnt sie sich gegen den morschen Stamm eines umgefallenen Baumes. Anders ihre Begleiter. In Huggen schien eine Inbrunst zu erwachen und mit allergrößter Leidenschaft war er bereit dem Kind alles zu Zeigen, was junge Schüler seinerseits Wissen mussten. „Du hast vorhin schon einen magischen Strom erkannt, nur leider nicht Wärme. Am besten du steckst deine flachen Hände den Flammen entgegen, dann kannst du sie hier spüren. Das hilft dir sicher, auch die passende Feueressenz zu finden." Letum konnte sich eines kichern nicht erwähnen. Gelehrte hatten keine Ahnung wie sich Magie anfühlte. Sie waren da, um das Wissen der Macht zu vermitteln, nur ein Magier konnte die Elemente spüren. Und doch hörte das kleine Mädchen aufmerksam zu und streckt ihre Finger dem Feuer entgegen. „Fühlt sich bisschen wie Argons Atem an", lacht sie dann und versucht das Feuer festzuhalten, bis sie sich verbrennt.
„Vorsicht" ermahnt ihr Lehrer und nahm die zierlichen Hände entgegen. „Nur spüren, noch nicht festhalten. Weist du Elemente können sehr gefährlich werden." Die Stimme der Magierin mischte sich schlaftrunken in das Gespräch. „Mach die Augen zu, konzentriere dich dann siehst du sie. Sie sind überall in verschiedenen Farben und stärken. Finde deine Essenz in dir, dann findest du auch die um dich herum", gab sie fast beiläufig von sich.
„Essenz?", fragt Helene etwas verwirrt und sah Letum fordernd an. „Ja Essenz! Das Leuchten in deinem inneren. Konzentriere dich." „Ah du meinst das blaue Licht!", sie schloss wieder die Augen... doch die Geräusche lenken sie ab. Das Knistern des Feuers, das zirpen der Grillen, nichts verschwand und da war auch kein Licht. „Da ist nichts!", gähnt das Mädchen traurig.
Auch Huggen schien enttäuscht. Die Dämmerung hatte sich bereits über den Wald gesenkt und auch Letum war nicht mehr bereit zu Antworten. „Hmm. Vielleicht finden wir Morgen eine Antwort", vertröstete der Mann und reicht eine Decke dem Mädchen, in die zweite wickelt er sich selber ein.
Dankend nahm Helene die Decke von Huggen und ging zu Letum herüber. Ohne zu fragen legte sie sich an die Schulter der Frau und breitete die Decke über sie. „Gute Nacht, Letum... ", haucht sie dann in die Nacht und war nur wenige Atemzüge später feste eingeschlafen.
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