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Þeir vilja stríð

Caja

Anspannung breitete sich über ihren Köpfen aus und Minuten vergingen, in denen Harold sie einfach nur anstarrte.
Irgendwann schüttelte er den Kopf. „Glaubt ihr alle, ich wäre so dumm? Dass ich das einzige Schutzschild von mir werfe, das diese Barbaren noch davon abhält, mein Volk abzuschlachten?" Seine Stimme glich dem gefährlichen Zischen einer Schlange. 

„Das ist es doch gar nicht, was dich interessiert", antwortete Caja ihm im gleichen Tonfall. „Dich interessiert nur dein eigenes Wohlergehen. Ich bin mir sicher, mein Vater würde einen neuen Handel eingehen, auch wenn du es mehr als nur verdient hast, dass man dir die Kehle durchtrennt." Sie lehnte sich, so weit es die Fesseln zuließen, nach vorne, Harold entgegen.
Wäre er ihr noch näher gekommen, hätte sie sich nicht länger beherrschen können und sie hätte ihm ins Gesicht gespuckt. So wie damals Gregory.

„Einen neuen Handel?" Harold lachte. „Und der soll wie aussehen? Ich gebe dich an deinen Vater zurück und er verwüstet dafür nur die Küstendörfer? Nein, nein. Selbst wenn er sich darauf einlassen würde, Angelland nie wieder aufzusuchen und sofort abzulegen ..." Sein Blick glitt hinüber zu Melker, dessen Augen zwischen den Sprechenden hin und her wanderte. „ ... wie soll ich darauf vertrauen können? Er hat das letzte Abkommen auch gebrochen."

„Dann wird wohl nichts daran vorbeiführen." Sie ließ sich zurück in ihren Stuhl sinken und wandte Munin, Halvar und ihrem Vater das Gesicht zu. „Þeir vilja stríð."

Melker entkam ein zorniges Schnauben, bevor er ihr zunickte und das Zelt ohne ein weiteres Wort zu verschwenden hinter sich ließ.

„Wohin geht er?! Was soll das?!", knurrte der ahnungslose König.

Der Fährtenleser folgte seinem Oberhaupt auf der Stelle, nur Munin zögerte. „Farðu vel með þig", bat er Caja mit fester Stimme darum, auf sich aufpassen.

„Guðirnir eru með mér." Die Götter sind mit mir. Ihr Freund nickte ihr zu, bevor auch er nach draußen trat.

Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, wie blass Harold geworden war. Wild fuchtelnd stellte er sich direkt vor sie. „Was hast du ihnen gesagt?!", verlangte er zu wissen. Die Blässe wich dabei zunehmend einem zornigen Rot, als ihm das heiße Blut in die Wangen schoss. Sie erkannte eine Ader an seinem Hals, die aus Wut stark pulsierte.

Nun war sie es, die sich im Vorteil befand. Nun konnte sie mit ihm spielen und sich dabei an seiner Unwissenheit ergötzen, so wie er es zuvor noch mit ihr getan hatte. „Ich würde mich besser auf die bevorstehende Nacht vorbereiten, Euer Gnaden." Ein selbstgefälliges Grinsen umspielte ihre Lippen.

Harolds Mundwinkel zuckten. Er verlor die Beherrschung über sich, packte Caja an der Kehle und drückte zu.
Deren Augen weiteten sich. Aber nicht aus Angst, sondern weil ihr die Luft wegblieb. „Was hast du ihnen gesagt, verflucht?!", wiederholte er seine Frage, brüllte dabei noch lauter als ein Bär. Tropfen seines Speichels trafen dabei auf ihre Nase und Stirn.

Undefinierbare Laute verließen Cajas Mund. Unsicher darüber, was sie ihm zu sagen versuchte, gab er sie aus seinem Griff frei, nur um festzustellen, dass sie lachte.
Nicht wissend, wie er auf ihr provokantes Verhalten reagieren sollte, schlug er ihr mit der flachen Hand ins Gesicht.
Aufgrund der Wucht flog ihr Kopf dabei zur Seite, doch der Hieb unterbrach ihr amüsiertes Gelächter nur für wenige Sekunden.

Ihre Wange brannte wie Feuer, doch der Schmerz übertünchte die Freude in ihrem Herzen nicht, die sie bei der Vorstellung daran empfand, was dem König bevorstand.
Was all jenen bevorstand, die ihn unterstützten.

„Hör auf!", schrie Harold völlig außer sich. Schlug nochmal und nochmal zu, bis Blut aus Cajas Nase rann und ihre linke Augenbraue und Unterlippe aufplatzten.
Ein metallischer Geschmack breitete sich auf ihrer Zunge aus.
Ihr ganzes Gesicht pulsierte unter der Pein, doch sie grinste noch immer und spuckte Harold die rote Flüssigkeit entgegen.
Sie besprenkelte sein Antlitz wie zu groß und ungleich geratene Sommersprossen. „Genieße es, so lange es noch nicht dein eigenes Blut ist."

Er ballte die Hände zu Fäusten, aber schlug nicht erneut zu. Stattdessen schien er zu begreifen. Er wandte sich von Caja ab und ließ sie mit den beiden stillschweigenden Soldaten im Zelt zurück.

***

Die Dunkelheit legte sich bereits über das Zeltlager, als Harold zurückkehrte. Er trug seine Rüstung, sein Schwert lag in seiner Hand.

Caja konnte die Anspannung von seinem Gesicht ablesen. Er hatte ihre Botschaft offensichtlich verstanden und sich auf das Unausweichliche vorbereitet. Sich und seine Männer.

Sie grinste ihn an, während er sie mit ernster Miene bedachte. „Hast du Angst?", fragte sie ihn lieblich säuselnd.

Kurz zuckten seine Mundwinkel und sie dachte schon, er würde erneut die Kontrolle über seine Handlungen verlieren.
Doch er schlug nicht zu, sondern löste ihre Fesseln. „Ich nehme an, Ihr seid klug genug, um nichts Unüberlegtes zu tun", raunte er, während sie sich die wundgescheuerten Handgelenke rieb.

Verdutzt sah sie zu ihm auf, bevor sie sich erhob. Woher kam der plötzliche Sinneswandel? Dachte er, sie würde ihn retten, wenn er ihr in der letzten Sekunde vorgaukelte, er trage doch auch eine gute Seite in seinem Innersten?
Wenn dem so war, dann war er noch dümmer, als sie es zunächst angenommen hatte. Er hatte Magna und ihre Familie getötet. Unschuldige Menschen, die Caja so ans Herz gewachsen waren und ein solches Ende mitnichten verdient hatten!
Und er hatte nicht nur Caja, sondern auch ihr ganzes Volkes bedroht.

Es juckte ihr in den Fingern den Wahnsinn jetzt sofort zu beenden, indem sie ihn entwaffnete und ihm das eigene Schwert in die Brust rammte. Auch wenn das bedeutet hätte, dass sie dieses Zelt nicht mehr lebend verlassen hätte.

Die zwei Soldaten lauerten in den Schatten, wie zwei hungrige Wölfe und warteten nur darauf, dass Harold ihnen befahl ihre Beute zur Strecke zu bringen.

„Kommt", wandte der König sich allerdings Caja und nicht seinen Leuten zu, bevor er nach draußen trat.

Sie folgte ihm, konnte dabei hören, wie sich die Männer in ihren klappernden Rüstungen ebenfalls in Bewegung setzten und ihr Schritt auf Tritt nachliefen. Auch spürte sie deren stechende Blicke in ihrem Rücken, die sie nicht weiter darüber nachdenken ließen, Harold doch noch zu ermorden.
Bevor sie überhaupt Hand an ihn hätte anlegen können, hätten die beiden Wachhunde sie wahrscheinlich schon übermannt und ihr die Lichter ausgeknipst.

In einer Hinsicht hatte der König somit recht - sie war zu klug, um unüberlegt zu handeln.
Der Moment der Rache würde noch früh genug kommen. Sie musste sich nur in Geduld üben.

Draußen brannten die in den Boden gerammten Ölfackeln und erhellten ihnen den Weg.
Es herrschte reges Treiben im Lager. Letzte Vorkehrungen wurde getroffen, Rüstungen angelegt, Schwerter geschärft und Bogen mitsamt Pfeilen überprüft.

Caja konnte den Geschmack des Krieges schon beinahe auf ihrer Zunge schmecken und das Blut, das er auf dem Land verteilen würde, riechen.

So sehr sie ihre erste Schlacht in Haversbrook auch verflucht hatte, so sehr freute sie sich auf die bevorstehende.
Denn dieses Mal würde sie nicht gezwungen sein unschuldigen Menschen das Leben zu nehmen, sondern denen, die es auch wirklich verdienten.

Harold würde der erste sein, den sie sich verknüpfen würde.
Ob er wusste, was ihn erwartete? Dass es ihre Hände sein würden, die ihn ins Jenseits befördern würden?

Sie war so versunken in ihren Gedanken, dass sie die vier Personen erst gar nicht bemerkte, als sie sich ihnen annäherten.
Erst als das Weiß einer Kutte in ihren Augen reflektierte, erkannte sie ihren alten Freund.

„Adalar", kam ihr sein Name über die Lippen, bevor sie sich auch der anderen beiden Gestalten gewahr wurde. „Askwin."
Die Prinzessin und Henry, die sich bedeutungsvolle Blicke schenkten.

Für einen Moment verflog jeglicher Zorn und Hass in Caja. Sie war einfach nur erleichtert, Askwin lebend wiederzusehen.
Es brannte in ihr, ihn zu umarmen, doch dann erinnerte sie sich wieder daran, wie sie auseinandergegangen waren und dass er, bevor er der Ohnmacht verfallen war, nur mit ihr gesprochen hatte, weil er sie ihm keine andere Wahl gelassen hatte.

Adalar schloss sie aber in die Arme. „Danke", hauchte sie ihm ins Ohr. Danke dafür, dass du ihn nicht hast sterben lassen.

„Stimmt es?", erhob Askwin das Wort und brachte Caja dazu, sich ihm zuzuwenden.

„Was?" Sie konnte Unglauben und eine Spur Enttäuschung in seinen goldbraunen Iriden ausmachen.

„Dass du verantwortlich für das bist, was uns erwartet."
Er klang kalt, abweisend. Nicht so, wie sie es sich bei ihrem Wiedersehen erhofft hatte.
Verdammt, sie hatte ihm sein Leben gerettet und er behandelte sie noch immer so, als wäre sie der Feind?! Konnte er nicht anhand der getrockneten Blutspuren in ihrem Gesicht erkennen, dass nicht sie die Böse in diesem Spiel war?

Ihr Blick glitt hinüber zu Harold, der seine Tochter beiseite gezogen hatte und wild gestikulierend, aber mit gesenkter Stimme, eine Diskussion mit ihr führte.
Vermutlich weshalb sie hier war und das auch noch in Rüstung und mit einer Waffe in der Hand.

„Das hat er dir also erzählt?" Caja schnaubte. „Ich wäre die Schuldige? Glaubst du das denn?" Ihre Augen hefteten sich wieder an den Lord.

An seinem zuckenden Adamsapfel erkannte sie, wie schwer er schuckelte.
„Ich war nicht hier."

„Das ist richtig. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass dein König den Frieden angestrebt und ich ihn verhindert habe. Wach endlich auf, verflucht! Ich war es, die ihn wahren wollte und er war es, der ihn zerschlagen hat! Weißt du, was er getan hat? Bei den Göttern, er hat Magna und ihre Familie töten und mich durch seine Wachen knebeln lassen, nachdem er mir diese Botschaft überbracht hat! Und dann, als mein Vater kam, um zu handeln, lehnte er das ab. Meine Mutter ist tot, Askwin. Und alles was mein Vater wollte war, ihr den letzten Wunsch zu erfüllen und mich zurück in die Nordlande zu bringen. Nachhause. Dorthin, wo ich hingehöre", knallte sie ihm all das gegen den Kopf, was in den letzten vergangenen Stunden geschehen war.

„Es muss eine friedliche Lösung geben", presste er als einzige Antwort hervor.

Sie schüttelte den Kopf. „Das ist vorbei, Askwin. Es wird Krieg geben. Und wenn du mich fragst, dann ist das genau das, was dein König und die, die ihm blind folgen, verdient haben. Ich werde nicht länger an eurer Seite kämpfen."

Zwei Schritte genügten, um den restlichen Abstand zu überbrücken, der noch zwischen ihnen lag. Sie legte ihren Zeigefinger an das warme Metall, das seine Brust bedeckte. „Hör auf dein Herz und stell dich auf die richtige Seite. Und wenn der König tot ist, dann nimm du seinen Platz ein. Du wirst ein gerechter Herrscher sein, das weiß ich."

„Das geht nicht." Sein Tonfall war noch immer so monoton, aber in seinen funkelnden Iriden erkannte sie die Gefühle, die in ihm tobten. „König kann nur der werden, der des Königs Erbe ist." Sein Blick wanderte hinüber zu Hrodwyn, die ihren Vater mit vor Trotz hochgerecktem Kinn bedachte, während dieser sich den Mund fusselig redete. Wahrscheinlich um sie doch noch zum Gehen zu bewegen.

Caja betrachtete das Gespräch für die Dauer einiger Herzschläge, bevor sie nickte.
Askwin erwiderte die Geste und auch Adalar schien zu verstehen. Er brummte leise seine Zustimmung.
Nur Henry schien zweiflerisch. Unsicher trat er vom einen auf das andere Bein.

Es würde Blut fließen.
Daran würde kein Weg vorbeiführen. Doch womöglich musste es nur das einer einzigen Person und nicht das von Hunderten sein.
Und wenn es soweit war, dann lag es an der Prinzessin, was sie aus der Situation machen würde. Ob sie, ihren Vater rächend, die angelsächsischen Truppen doch noch in die Schlacht führte, oder ob sie das sinnlose Töten beendete und ein für alle mal den Frieden wählte.

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