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Die Musik des Krieges

Askwin

Es hörte sich an wie Donnergrollen.
Der Boden schien unter den Hufen seines Rappen zu beben.
Er saß auf dem Rücken seines edlen Reittiers und blickte der aufgehenden Sonne entgegen. Vielleicht der letzte Morgen, der ihn jemals begrüßen würde.

Das Farbenspiel des Himmels tauchte das umliegende Küstengebiet in ein gespenstisches Rotorange, das an die Hölle selbst erinnerte.

Am Horizont zeichneten sich die Schatten der Wikinger ab, die im Einklang ihre Schwerter und Äxte auf ihre Schutzschilde niederschnellen ließen.
Die Musik des Krieges, die er schon einmal gehört hatte, als die Barbaren die Angelsachen in Haversbrook in die Flucht geschlagen hatten.
Damals hatten sie sie erklingen lassen, um die Freude ihres Sieges zu untermalen. Heute klang sie bedrohlich, sodass sich die Härchen an Askwins gesamten Körper aufstellten.

Zu seiner Rechten versuchte Henry seine unruhig tänzelnde Stute unter Kontrolle zu halten.
Zu seiner Linken wartete der König in scheinbar völliger Ruhe das Bevorstehende ab.

Caja hatten sie auf Harolds Geheiß hin unter der Aufsicht zweier zurückgebliebener Männer im Lager gelassen, da er ihr misstraute.
Er fürchtete, sie würde ihm bei der erstbesten Gelegenheit die eigene Klinge durch den Körper treiben.
Wenn er sich da mal nicht täuschte. Er ahnte sich nichts von der drohenden Gefahr, die wie ein Damoklesschwert über seinem Kopf schwebte.

Auch die Prinzessin hatten sie gleich einer Gefangenen festzurren müssen, um sie hiervon fernzuhalten. Hrodwyn hatte sich dabei mit aller Macht dagegen gewehrt und ihren Vater mit vor Hass sprühenden Augen bedacht.
Er hatte ihr erklären wollen, dass es nur zu ihrem Besten war, dass er sie liebte und nicht wollte, dass ihr etwas zustieß. Und sie hatte daraufhin lediglich erwidert, es ginge ihm nur um ihre Funktion als Erbin. Darum, dass sein Geschlecht, sein Blut, weiterhin über Angelland regieren würde.

Zwei Männer der rivalisierenden Truppen liefen der Mitte des baldigen Schlachtfelds entgegen, um einen letzten Versuch zu wagen, das drohende Unheil doch noch abzuwenden.
Harold hoffte, dass Melker sich zurückzog, wenn er ihm nur genügend Gold bot.
Ein Plan, der mitnichten Früchte tragen würde.

Unterdessen kehrte eine gespenstische Stille auf dem Feld ein, die noch angsteinflößender war als das bedrohliche Getrommel.

Askwin wandte seinen Blick Henry zu, der blass wie ein Toter den zu ihnen zurückkehrenden Angelsachen verfolgte. Askwin hatte ihm versprochen, dass es dieses Mal nicht zum Kampf kommen würde, dass er den Krieg beenden würde, bevor er überhaupt seinen Anfang nahm. Er betete, dass es ihm gelingen würde, sein Wort zu halten.

Es gab nur einen einzigen Ausweg, wenn sie den Frieden erreichen und das Blutvergießen beenden wollten.
Askwin war bewusst, welch hohes Risiko ihr gemeinsames Vorhaben bedeutete und er war bereit, seine eigene Person dafür zu opfern.

Wie erwartet fiel die Antwort Melkers ablehnend aus. Er wollte seine Tochter. Kein Gold dieser Welt würde ihm das eigene Kind und die verlorene Liebe jemals ersetzen.
Etwas, das Askwin nur zu gut nachvollziehen konnte.

Ein abschätzender Blick in Richtung Harold folgte.
Seit Caja ihm davon erzählt hatte, er hätte einer unschuldigen Bauernfamilie das Leben genommen, war er sich sicher, dass Harold am Rande des Wahnsinns angekommen war.
Wann war sein krampfhafter Plan die Barbaren loszuwerden Herrscher über seinen klaren Menschenverstand geworden?
Er erkannte den König nicht wieder, dem er einst bedingungslose Treue geschworen hatte. Niemals hätte der jüngere Harold seine Angst und Wut am eigenen Volk ausgelassen.

Der Lord unternahm einen letzten Versuch, seinen König zur Vernunft zu bringen: „Lasst Caja gehen, Eure Gnaden und Ihr werdet sehen, dass die Nordmänner sich kampflos ergeben werden."

Jener schüttelte den Kopf, lachte heiser: „Ich werde nicht wie ein Hund den Schwanz einziehen und um Gnade flehen. Wenn diese Wilden einen Krieg wollen, dann sollen sie ihn bekommen."

„Bitte, Euer Gnaden. Vertraut Ihr Eurem Heerführer nicht mehr? Es führt ein Weg an diesem Gemetzel vorbei." Das durch Hand erzeugte Donnergrollen nahm wieder Fahrt auf. Darunter mischte sich das ungeduldige Gebrülle der Barbaren.

Harolds Augen verengten sich zu Schlitzen, als er sich Askwin ein letztes Mal zuwandte. „Ich glaube so langsam, dass diese Heidin auch Euren Verstand vergiftet hat, Sir Seymour. Wenn Ihr nicht an meiner Seite kämpfen wollt, dann tut Euch keinen Zwang an. Kehrt um und reitet zurück ins Lager und dann versucht Ihr Euch besser zu verstecken. Denn sobald ich diese Wilden niedergestreckt und aus meinem Land vertrieben habe, werde ich mir Euch vorknöpfen und Euch für Eure Illoyalität den Kopf von den Schultern schlagen. Das ist Verrat. Ihr hintergeht Euren eigenen König, Lord der Wasserlande."

Auch wenn Askwin bereits damit gerechnet hatte, dass Harold keine Einsicht zeigen und nicht einlenken würde, zögerte er den weiteren Plan umzusetzen. Seine Hand legte sich nur langsam an den Griff seines Schwertes.

Zu langsam.

Der König riss seine Klinge in die Höhe und brüllte lauthals: „Angriff!"

Sofort preschte die erste Reihe an Soldaten auf den Rücken ihrer Tiere los.
Auf der anderen Seite setzten sich auch die Barbaren in Bewegung.
Angetrieben durch die anderen Pferde galoppierte auch Askwins Rappe an.

Mit abgehetztem Blick versuchte der Lord Henry unter den Vorreitern auszumachen, doch er entdeckte ihn nicht.
Hoffentlich war es seinem Knappen gelungen auszuweichen und sich nicht vom Heer mitreißen zu lassen, so wie es für den Fall ausgemacht gewesen war, dass es Askwin nicht gelingen würde Harold vom Gegenteil zu überzeugen und nicht schnell genug eingreifen konnte, um dem Ganzen vorzeitig ein Ende zu setzen.

Durch die Umstände gezwungen zog er das Schwert aus seiner Scheide.
Kurz bevor die Angelsachsen mit den Nordstämmigen kollidierten, blieben diese stehen, rammten ihre Schilde in den Boden und bildeten einen solchen undurchdringlichen Wall, wie schon in Haversbrook.

Abgeschreckt von diesem Anblick und in dem Wissen, was folgen würde, versuchte Askwin seine Stimme über die Angreifenden schallen zu lassen: „Reitet nicht direkt darauf zu!"

Ohne Erfolg.
Seine Worte gingen in dem Getöse des Kampfgeschreis unter und wurden vom Wind davon getragen.

Er schaffte es seinen Rappen rechtzeitig auszubremsen und ihn zur Seite zu lenken, um dem Schicksal zu entgehen, das den anderen Angelsachen blühte.
Nichtsahnend ritten diese auf den Wall zu und sobald sie nah genug waren, rammten die Barbaren Speere durch die absichtlich gelassenen Löcher.
Die Spitzen bohrten sich in die Brustkörbe der Pferde, brachten sie dazu sich ein letztes Mal aufzubäumen, bevor sie auf die Rücken fielen und ihre Reiter unter sich begruben.

Nur Wenige schafften es diesen taktischen Plan zu umgehen.
Unter eben jenen befand sich Harold. Er hatte seine Schimmelstute vor diesem schrecklichen Ende bewahren können, indem er Askwins Beispiel gefolgt war und sie zur Seite gelenkt hatte, sobald er die ersten seiner Männer fallen sehen hatte.
„Bogenschützen!", brüllte er nun über den Kampf hinweg.

Die hinterste Reihe seiner Soldaten formierte sich neu und ließ einen Pfeilregen auf die Barbaren niederregnen, um den Wall aufzulösen.
Die Angegriffenen konnten ihre Schilde teilweise nicht schnell genug über ihren Köpfen erheben, so verursachten die Männer und Frauen die getroffen wurden Lücken, die das angelsächsische Heer ausnutzte.

Schwerter trafen auf Äxte, Holzschilde prallten gegen eiserne Rüstungen, Schmerzens- und Jubelschreie schallten über den Platz.

In all dem Chaos versuchte Askwin den König im Auge zu behalten. Er musste diesen Krieg beenden.
Harolds Krone blitzte in dem Gemenge auf und Askwin trieb seinen Rappen genau darauf zu. Doch bevor der Lord sein Ziel erreichen konnte, stieß sein Tier einen grellen Laut aus, der nicht mehr nach dem eines Pferdes klang, bevor es geradewegs nach vorne kippte und seinen Reiter über den Kopf abwarf.

Askwin gelang es sich abzurollen.
Ihm blieb nicht die Zeit, um zu sehen, was mit seinem Wallach geschehen war. Nur eine Sekunde nachdem er sich wieder aufgerafft hatte, wurde er erneut niedergestoßen.
Dem Axthieb, der darauf folgte, konnte er nur knapp ausweichen. Er riss sein Schwert nach oben, hielt es sich vor das Gesicht und parierte damit den nächsten Angriff.
Als er in das Antlitz des Angreifers blickte, traute er seinen Augen zunächst nicht. Anders als erwartet entstammten diese kräftigen Schläge einer Frau.
Blut besprenkelte ihre bleichen Wangen und die Kampfeslust verzerrte ihre Gesichtszüge zu einer grässlichen Fratze.

Noch nie hatte Askwin einer Frau Leid zugefügt, nicht einmal in Haversbrook. Aber  jetzt kam er nicht länger darum herum.
Er trat ihr mit voller Wucht gegen das ungeschützte Knie, vernahm trotz des Lärms um sie herum das hässliche Knacken eines berstenden Knochens.
Die Wilde kreischte auf, taumelte, stürzte.

Indessen nutzte Askwin seine Chance, um sich erneut aufzuraffen. Anstatt das Leben der Nordstämmigen zu beenden, katapultierte er sie lediglich in die Bewusstlosigkeit, indem er ihren Kopf in beide Hände nahm und auf seinen mit Eisen bedeckten Oberschenkel donnerte. Blut schoss gleich einem Wasserfall aus ihrer entstellten Nase, bevor sie tonlos zu Boden ging.

Schwer atmend und sein Schwert fest umklammernd versuchte Askwin sich anschließend einen neuen Überblick über die Situation zu verschaffen.
Harold war nicht mehr dort, wo er ihn zuletzt gesehen hatte.

Askwin drehte sich im Kreis, versuchte ihn zu finden und entdeckte ihn auch.
Er lieferte sich ein Duell mit seinem wohl größten Feind - Melker.

Der halbblinde Hüne hieb mit aller Wucht auf den König ein, ließ ihm gar keine Gelegenheit ordentlich zu parieren und erst nicht nicht um Gegenangriffe zu starten.

Plötzlich durchzuckte ein scharfer Schmerz Askwins rechtes Bein. Er brüllte auf, wirbelte zu dem halbhohen Jüngling herum, dessen Axt durch einen Spalt seiner Panzerung geglitten war.
Die schwarzen Haare standen ihm wirr vom Kopf, trieften vor Schweiß und das Grün seiner Augen stach dank des Blutes in seinem Gesicht noch kräftiger hervor.

Askwin erkannte ihn. Er hatte Caja in Haversbrook schützen wollen.

Verflucht, mit ihm wollte der Lord sich erst recht nicht duellieren.
Nicht, wenn er zu denjenigen zählte, die Caja nahestanden.
So wehrte er die wuchtigen Schläge zunächst nur ab, oder wich ihnen aus. „Bitte, ich stehe auf eurer Seite!", rief er ihm darüber hinweg zu, unsicher, ob die Worte auch wirklich zu ihm durchdrangen.
Der Dunkelhaarige lachte zur Antwort und erst da wurde Askwin wieder bewusst, dass sie nicht die gleiche Sprache teilten.

Vermutlich sah der Barbar in Askwin einen engen Verbündeten des Königs und als einen der Männer, die Caja den Weg zurück in ihre Heimat versperrten.
Das erklärte zumindest den Hass, der in seinen Iriden aufglomm, während er wieder und wieder seine Axt auf Askwin zuschnellen ließ.

Gekonnt und den Schmerz in seinem Bein ignorierend, wich er ihm aus und setzte zum Gegenschlag an. Er traf ihn mit der Klinge seines Schwertes an der Hüfte, spürte wie das Eisen erst Leder und dann Haut durchschnitt. Der Getroffene schrie nicht auf. Nicht einmal seine Mundwinkel zuckten als Zeichen der empfundenen Pein.

Askwin fuhr es kalt den Rücken hinab. Er dachte wieder an die Schlacht in Haversbrook zurück und daran, dass ihm bereits dort aufgefallen war, dass die Wilden weder Schmerzen, noch die Angst vor dem Tod zu kennen schienen.

Bevor der Jüngere allerdings erneut ausholen konnte, wurde er von einem Angelsachsen niedergeritten.

Mit rasendem Herzen betrachtete Askwin den am Boden Liegenden für einige Sekunden, betete, dass er nicht unter denen war, die am heutigen Tag ihr Leben ließen.
Ihm blieb allerdings nicht die Zeit, um sich zu vergewissern, ob er noch atmete.

Die alte Wunde an seinem Bauch begann zu pulsieren, während er sich erneut nach Harold umsah.
Anders als erwartet hatte nicht Melker die Oberhand gewonnen, sondern der angelsächsische König.
Jener hatte den Hünen soweit niedergerungen, dass dieser sich nur noch auf den Knien hielt und die Schwerthiebe mit Mühe abwehrte.

Mehr humpelnd als rennend versuchte Askwin so schnell wie möglich den alles entscheidenen Zweikampf zu erreichen.
Er hörte Harolds Stimme so klar und deutlich, als herrschte um ihn herum nicht länger ein blutiger Krieg: „Ich, König Harold der Erste seines Namens, werde dein Vollstrecker sein!"

Seine Klinge schnellte auf Melkers Haupt zu, der den Speer nicht mehr schnell genug hochreißen konnte.
Doch des Königs Schwert zerspaltete den Schädel des Anführers der Nordmänner nicht.

Als hätte ein eisiger Windhauch Harold gänzlich eingefroren, hielt er in seiner Bewegung inne, seine Waffe über seinem Kopf erhoben.
Dann taumelte er rückwärts, senkte den Blick auf die Spitze einer fremden Klinge, die sein Kettenhemd an einer schwachen Stelle durchbohrt hatte.

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