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Sonntag, 13.04.1879

Der Frühling des Jahres 1879 hatte auch mitten im April noch die Chance der kälteste seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden. Auch am Ostersonntag kletterte das Thermometer nicht über zehn Grad Celsius und die Kamine im Stadthaus der Hamiltons wurden weiterhin voll befeuert.

Mir war es ohnehin gleich, um welchen Tag es sich handelte. Das Osterfest wurde in diesem Haushalt nicht zelebriert und wie jeder andere religiöse Ansatz nur aufgenommen, um den gesellschaftlichen Schein zu wahren. So wurden beispielsweise Karten an Freunde und Geschäftspartner verschickt und auch mir steckte man während des Frühstücks eine zu, aber es war merkbar, dass hier nur eine Pflicht erfüllt wurde, auf die man gerne verzichtet hätte.

Nicht einmal zwei Wochen zuvor hatte ich noch die Hoffnung gehegt an den Tagen der Feierlichkeiten Ablenkung zu finden und vorzugeben das Leben zu führen, welches ich mir erträumt hatte. Mit den mir auferlegten Strafen und dem Nachklang der immer noch währenden Gefahr gab es auch keinen Grund dafür, mir den Gefallen zu tun, die Auferstehung des Herrn zu feiern.

So war es für mich ein Sonntag wie jeder andere auch. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es nicht auch jeder andere Tag der Woche hätte sein können, denn diese unterschieden sich für mich nicht voneinander – mit Ausnahme vielleicht von Mittwoch.

Sogar das Personal tat so, als gäbe es die Ostertage nicht. Auch gestern und vorgestern hatten sie sich wie immer verhalten und auch heute war keine Veränderung zu bemerken. Ich fragte mich, wieso sie es so einfach über sich ergehen ließen, den Wünschen ihrer Arbeitgeber Folge zu leisten, waren sie auch noch so blasphemisch und gotteslästerlich.

Lediglich Mrs. Chapman flüsterte mir im Vorbeigehen „Frohe Ostern" zu, wofür ich mit nichts weiter als einem kleinen, scheuen Lächeln Dankbarkeit ausdrückte, obwohl es sich um das für mich schönste Ereignis des Tages handeln musste.

Ansonsten tat ich nichts, an das ich mich am nächsten Tag noch erinnern würde. Alles ging fließend ineinander über, verwischte vor lauter Bedeutungslosigkeit.

Annabeth und ich redeten kaum noch miteinander, denn uns wurde selten die Gelegenheit dafür geboten. Wir waren nie unter uns und was nützten Floskeln, die nichts aussagten, wenn es Dinge gab, die wir uns wirklich mitteilen mussten? Wir konnten nicht vorgeben eine Freundschaft zu führen, die nicht so existierte, wie wir es allen glaubhaft machen wollten und diese Ansicht schienen wir beide zu teilen.

Ich schottete mich immer weiter ab, zog mich zurück in meine Gedanken, wenn es mir schon nicht gegönnt war, eine ausreichende physische Entfernung herzustellen. Der Tag, an dem die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wurde, dem Retter der Menschheit, die uns allen Hoffnung geben sollte und mir bis jetzt auch immer zu solcher verholfen hatte, war der Zeitpunkt, als mir bewusst wurde, dass mein Leben sich in den Albtraum verwandelt hatte, den ich schon gespürt hatte, als ich Annabeth dabei beobachtete, wie sie dem Mann das Leben nahm, dessen Name in den ersten paar Wochen nach dem Geschehnis in meinem Gedächtnis gut auffindbar gewesen war, der mir jetzt aber nicht mehr einfiel, so als hätte ich ihn nie gekannt.

Es war alles so weit zurück, dass es mir fast schon Angst machte, aber die Gefühle, die ich damals gespürt hatte, kehrten immer weiter zurück. Es geschah langsam, unterschwellig, aber ich hatte ich in der vergangenen Woche immer weiter von potenziell unangenehmen Situationen distanziert. Ich hatte vor allem Lady Elizabeth gemieden, die mich noch mehr zu verabscheuen schien als nach meiner Ankunft, aber auch James' Nähe suchte ich nicht mehr auf. Ich unternahm eine Art Rückreise, die deutlich schneller vonstatten ging als der Hinweg und ich betete, dass es nicht zu spät war, es jetzt erst zu bemerken, um das größtmögliche Leid zu verhindern.

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