Khalista
Diesmal tritt die Frau in ihr Sichtfeld, ohne dass man sich sorgen darum machen muss von ihr umgerannt zu werden. Das alles startet mit einem Starrwettbewerb, in welchem sich die drei mustern und einschätzen. An sich ist sie vom Aussehen her nichts Besonderes, sie würde in der Menschenmenge nicht auffallen. Bei Alucard durchzuckt ein Gedanke sein Hirn und er verzieht leicht das Gesicht. „Sie war es. Im Club." Nur kurz wendet sich Anderson an den Urvampir und überlegt sich ernsthaft, sich einfach umzudrehen und wegzugehen. Wortlos. „ACH WAS!" Die roten Augen gehen zu ihm. „Ihr müsst nun wirklich nicht sauer deswegen sein, Pater Anderson. Es ist einiges in dieser Nacht geschehen und wenn ich Glück habe, dann vielleicht heute Abend wieder?" Bevor Alexander etwas erwidern kann, ertönt ein Räuspern. Gefährlich nahe vor ihnen. Beide sehen nach vorn und können sich gleichzeitig gerade noch so auflösen. Während Alucard sich in seinem kleinen Getier versucht wieder auf die Beine zu stellen, flattern die einzelnen Bibelblätter des Paters noch ein wenig herum und sammeln sich ein wenig entfernt von beiden wieder. „Jetzt bin ich so nett und mache euch auf mich aufmerksam und dann seid ihr so unhöflich und haut einfach ab." Die Frau dreht sich um und schüttelt leicht vorwurfsvoll den Kopf. „Hat man euch keine Manieren beigebracht?" Die Wut in Alucard steigt sprunghaft an und die Waffe ist gezogen. „Sagte sie und greift nicht nur wehrlose Menschen an, sondern auch meine Familie. Ich denke, da hat das kleine DING vor mir den Bogen ziemlich weit überspannt." Ihr Lachen und ihre ruhige Art bringen ihn noch mehr zum Kochen, das gibt es doch nicht. Kein bisschen Reue? Mistvieh! „Ich denke einmal dass unsere Namen bekannt sind." Anderson übernimmt das Reden, denn auch er merkt dass Alucard sich in Rage reden würde und ein falsches Wort in seine Richtung könnte die Hölle auf Erden losgehen lassen. Stattdessen tritt er einen Schritt auf sie zu, die Bajonette allerdings fest in seinen Händen. „Es wäre nur höflich wenn man uns den Namen nennen würde, nicht wahr? Immerhin muss man in Sachen Höflichkeit mit einem guten Beispiel voran gehen." Die ersten Tropfen treffen auf den Untergrund und die dort stehenden Wesen. „Alucard hat Euch noch nichts von mir erzählt? Ich bin enttäuscht." Verwirrt runzelt der schwarzhaarige die Stirn, er soll das Mistweib auch noch kennen? Also jetzt schlägts 13. „Khalista." Nein, der Name sagt ihm immer noch nichts. Das sieht die Frau und der Stimmungswechsel ist schneller als der Wetterwechsel. „Du hast mein LEBEN ZERSTÖRT!" Urplötzlich rast sie mit wütendem Gesichtsausdruck auf Alucard zu, der aber trotzdem noch ausweichen kann. „Keine Ahnung was du von mir willst, aber ich-" Gerade noch so lehnt er sich auf die Seite und bekommt so wenigstens keinen Kinnhaken ab. „-habe keine Ahnung was du von mir willst. Ich kenn dich nicht einmal!" Erbärmlich, wenn man behauptet jemanden zu kennen und dann tut man es nicht. Khalista bleibt abrupt stehen und kneift die Augen zusammen. Dieser Mann, dieses untote Wesen vor ihr, hat ihr Leben zerstört und er kann sich nicht einmal mehr daran erinnern? Er weiß nicht wer sie ist? „Traurig wenn man so viele Leben zerstört hat und sich deswegen nicht mehr an jedes einzelne Schicksal erinnern kann." „Ach komm schon! Wenn du mich angeblich so gut kennst dann weißt du auch wie lange ich lebe. Als ob ich mir da jede einzelne beschissene Kakerlake merke die mir über den Weg läuft!" Alucard reicht es nun langsam wirklich und setzt demnach auch gleich einen Schuss ab. Alexander sieht halb fasziniert und halb besorgt dabei zu, wie die Frau ein paar Schritte zurücktaumelt, sich aber wieder aufrichtet, die Kugel aus ihrer Stirn ausgeschleust wird und sie auf den Urvampir zugeht, als wäre nie etwas passiert. Diesmal bewegt sich Alucard nicht einen Millimeter und starrt sie nur von oben herab an. Erbärmlich, einfach nur erbärmlich. Ist die Frau hinter ihm her? Wenn ja, dann macht sie einen beschissenen Job. Immerhin müssen sie immer zu ihr kommen und dann bringt es auch nichts. „Du verdammter Bastard bist schuld an allem. Du bist schuld daran dass ich sie umgebracht habe. Du bist schuld daran dass ich alles stehlen muss. DU BIST SCHULD AN-" Selbst erschrocken und überrascht bleibt Khalista stehen und starrt auf ihren linken Arm den sie ausgestreckt hatte um Alucard zu berühren. Der Schmerz brennt sich ihren Oberarm hinauf, der Unterarm liegt abgetrennt auf dem Boden. Anderson zerrt den Urvampir ein wenig weg und schnaubt leise. „Deine Beichte würde Wochen brauchen, da bin ich mir schon fast zu 100% sicher." Er musste eingreifen, ansonsten wäre es böse ausgegangen.
Ihre Brust hebt und senkt sich. Ihr Blick verfällt dem Wahnsinn, wobei das wohl nicht nur der Blick ist. „Ihr hättet Euch nicht einmischen sollen." Die Stimme ist leise, zittert jedoch vor lauter Wut. Man könnte schon meinen dass die Regentropfen über ihrem Kopf verdampfen, solch eine kochende Wut besitzt sie im Augenblick. „Du tötest unschuldige Menschen, Khalista. Du selbst bist schuld daran dass ich mich einmische. Hättest du dich nur um ihn gekümmert... vielleicht wäre ich sogar auf deiner Seite gewesen. Aber jetzt nicht mehr." Anderson behält sie die gesamte Zeit über im Blick und widersteht der Versuchung dem Urvampir eine reinzuhauen. Das macht er später, wenn das alles hier vorbei ist. Mit einem Mal ist sie verschwunden. Beide, sowohl Alucard als auch er, müssen sich schon fast panisch umsehen um sie vielleicht irgendwie zu finden! „Über euch!" Dieser Befehl kommt durch ihre Knöpfe im Ohr und perplex legen sie beide ihre Köpfe in den Nacken. Starren nach oben und sehen dort Khalista. Der Schwerkraft und somit der Physik trotzend schwebt sie dort in der Luft und sieht auf sie hinunter. „Es ging immer um dich Alucard. Du hast tausende, wenn nicht sogar Millionen an Leuten umgebracht, ihre Leben zerstört und kannst dich nicht an sie erinnern! Nicht an die Einzelschicksale." Der Donner grollt, der Regen durchtränkt die Erde und die Kleidung der hier anwesenden Personen. Hin und wieder zucken Blitze durch die dunkelgrauen, schon fast schwarzen Wolken. Erhellen die dunkel gewordene Umgebung. Ein heulender Wind kommt auf, schüttelt die umliegenden Bäume durch und biegt sie zu einem gewissen Grad. Was an Kleidung nicht an ihrem Körper klebt, wird nun durchgewirbelt. Der Wind zerrt an Alucard und Pater Anderson, genau wie die aufgeladene Stimmung. „Du bist schuld an ALLEM!" Ein Schrei ertönt, der wohl ihrer Wut zuzuschreiben ist und Khalista stürzt nach unten. Schneller als es Alucard je in seinem Leben gesehen hatte. Er kann nicht ausweichen. Er wird es nicht rechtzeitig schaffen! Er- Der Schuss wird vom nächsten dröhnendem Donner verschluckt und es geschieht so schnell. Alucard sieht wie Khalista von ihrer Bahn abkommt und auf die Seite trudelt, dennoch hat sie ihren Arm ausgestreckt um ihn wenigstens streifen zu können. Alexander jedoch zieht Alucard auf die Seite und rutscht auf dem Schlamm aus. Der Urvampir, überrascht von der abrupten Wendung der Ereignisse, kann nur noch zusehen wie der Pater von der Frau gestriffen wird ehe sie auf dem Boden aufklatscht wie ein nasser Sack. Alexander fällt neben ihr zu Boden kann sich aber relativ schnell wieder aufrappeln und schnappt sich die Bajonette, die er aufgrund des Sturzes fallen gelassen hatte. „Hat sie dich erwischt!?", brüllt er über den Donner und ist schon fast erleichtert als Alucard den Kopf schüttelt. „Aber sie Euch!" Das kann Alex noch nicht sagen, er spürt keinen Unterschied und er kann sich nicht daran erinnern berührt worden zu sein. Könnte in der Menge der Aktionen aber untergegangen sein. Die Sicht wird langsam aber sicher immer schlechter und das kann für TJ ein sehr großer Nachteil sein. Die Frau rappelt sich langsam wieder auf und sieht von dem Pater zu Alucard. „Du bist der nächste. Ich werde es genießen wenn du sterblich bist, denn ich werde dich persönlich umbringen!" Wieder rast Khalista auf Alucard zu und wieder rettet ihn ein Schuss aus der Ferne. Ein frustriertes Kreischen ist zu hören und sie dreht ihren Kopf in die Richtung, aus welche der Schuss kam. „Dieser verdammte Schütze!", zischt sie und verzieht das Gesicht. Sie kommt nicht an ihr eigentliches Ziel ran, denn man hält sie immer kurz davor ab. Zumindest ist es bei Alucard der Fall gewesen. „Was für ein Schütze?", fragt dieser leicht amüsiert und mustert sie. Für einen Moment ist sie stocksauer, will er sie verarschen?! Doch dann kommt ihr ein Gedanke. „Der Schütze muss dir was bedeuten wenn du ihn versuchst zu decken. Mal sehen wie gut er wirklich ist." Er kann ihr hämisches Grinsen erkennen als sie losstartet und perplex bleibt er selbst stehen. Der Schütze muss ihm etwas bedeuten... Der Groschen fällt erst ein paar Sekunden später. „Scheiße." Er kommt ihr nicht mehr hinterher und TJ kann er somit nicht mehr vor ihr erreichen! Aber er kann etwas schnelleres. TJ! Sie ist auf dem Weg zu dir, stinksauer und wird dich umbringen! Bring dich in Sicherheit, SOFORT! Hoffentlich hat sie das wirklich noch vor Khalista erreicht, denn die rast in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit auf genau die Stelle zu, an welcher TJ und auch der Erzbischof auf den Ausgang des Aufeinandertreffens gewartet haben und die Soldatin als Unterstützung eingeteilt ist. „Ist sie in Sicherheit?!" Anderson sieht Alucard besorgt an, doch dieser hat im Augenblick keine Antwort darauf.
„Zieht ab! Ich versuche sie aufzuhalten!" TJ hat mitbekommen was Alucard durchgegeben hat, hat aber weder eine Ahnung wie sie antworten könnte, noch hat sie die Zeit um an das Funkgerät zu gehen. Maxwell, eigentlich ziemlich angepisst weil es wie aus Eimern schüttet, ist von seinem Platz hinter dem Stein aufgesprungen und sieht von ihr in die Richtung aus der die Frau kommen soll, ehe er wieder sie ansieht. „Wehe Sie schaffen es nicht." TJ dreht leicht ihren Kopf, kurz wird ihr rechtes Auge unscharf als Wasser hineinläuft. „Wenn ich rauskomme, krieg ich die Nummer?" Der Erzbischof zieht seine Augenbrauen hoch, schnaubt aber. „Sie lassen nicht locker, was. Aber darüber diskutieren wir nachher!" Die braunhaarige nickt leicht, ehe sie wieder durch das Zielfernrohr blickt und mit dem Fadenkreuz die Gegend absucht. Leichte Panik kommt in ihr auf, wo ist die Frau hin? Scheiße, sie hätte sie nicht aus den Augen verlieren dürfen! „Ich hasse dieses Gelände." Angst. Überraschung. Panik. Diese Gefühle überkommen TJ als sie die Stimme ein wenig entfernt rechts von ihr hören kann. Und sie stammt nicht von Maxwell. Langsam hebt sie den Kopf und dreht ihn auf die Seite. Khalista betrachtet sie nachdenklich und lässt sie sogar aufstehen. „Kein Wunder dass Alucard dich beschützen will, du bist eine Frau mit Macht und Können. Aber was bist du? Vampir? Werwolf? Menschen sind selten in der Lage aus dieser Entfernung und unter diesen Umständen zu treffen. Mehrfach." Langsam weicht die braunhaarige zurück, um auch dem Erzbischof den Rücken freizuhalten der sich gerade noch so vor ihren Augen bedeckt halten kann. Stumm zieht TJ einfach nur ihr Messer, was auch immer passieren wird, es wird schon irgendwie gut gehen. Im nächsten Moment verschwindet sie einfach vor ihren Augen und ein Schuss ertönt hinter ihr. Maxwell hat zwar die Waffe erhoben, sieht aber in das zufriedene Schmunzeln der Frau mit den kupferfarbenen Haaren. Das Geräusch der Patronen die auf dem Boden aufkommt, wird vom Donner und vom Regen ausgemerzt. Das hier ist alles andere als sicher, aber er wird sicherlich nicht einfach so den Schwanz einziehen und versuchen abzuhauen. „Ein Mensch, eindeutig. Selbst jetzt kann ich die Angst riechen." Khalista stößt sich vom Boden ab und springt auf den Erzbischof zu, der aber im nächsten Augenblick nur auf die Seite und zu Boden gerissen wird. Er spürt jemandes Körperwärme und öffnet die Augen, als er oben von unten wieder unterscheiden kann. TJ hat ihn auf die Seite gerissen und richtet sich gerade wieder auf, bevor Khalista erneut zuschlägt. Diesmal aber erwischt sie ihr Ziel. Der Schmerz zuckt nach dem deutlich hörbaren Knacken durch ihren Körper, ein schmerzvolles Aufstöhnen ist die Folge. Dennoch hält TJ mit ihrem anderen Unterarm dagegen. „LAUFT! DAS IST EIN BESCHISSENER BEFEHL!" Sie will heulen, der Schmerz übernimmt langsam aber sicher alles. Der linke Unterarm ist durch, den kann sie sich nur noch an ihren eigenen Körper halten. Der ist nutzlos. Maxwell sieht den Ernst der Lage und auch die Situation in welcher sich die braunhaarige Frau befindet, nimmt aber dann doch einmal einen Befehl entgegen und verzieht sich. TJ kann Khalista von sich stoßen und sieht sie keuchend an, der linke Unterarm an ihren Bauch gepresst und der Oberkörper leicht vorgebeugt. „Einerseits würde ich ja behaupten dass du kein übernatürliches Wesen bist, keine Regeneration. Aber die hätte ich dir so oder so genommen. Jetzt würde mich interessieren was du WARST, bevor ich dich umbringe." Was sie ist, was sie war... Mensch! Aber hey, zumindest glaubt sie dass kein Mensch so gut sein könnte, sie sollte es als Kompliment auffassen. Um dem Erzbischof aber noch mehr Zeit zu erkaufen und vielleicht auch Alucard und dem Pater die Zeit zu verschaffen um abzuhauen, hebt sie nur leicht zitternd ihren rechten Mittelfinger und grinst sie zufrieden an als Khalista die Mundwinkel nach unten gehen und sie sauer zu werden scheint. Sie sprintet auf TJ zu, die aber nicht rechtzeitig auf die Seite springen könnte und so mit ihrem Rücken gegen den nächsten Felsen knallt, ehe sie auf den Boden rutscht. Hustend kommt sie wieder zu Atem, ihr gesamter Körper schmerzt und sie fühlt sich elend. Der linke untere Bauch fühlt sich taub an und langsam sieht sie nach unten. Der Schmerz kommt erst so wirklich an dieser Stelle, als sie das Blut an ihrer Kleidung und ihrer Hand sieht. Na ganz geil, sie geht hier drauf? Am Arsch der Welt? Ohne Phil? Khalista sieht mit einer hochgezogenen Augenbraue dabei zu, wie sich die braunhaarige Frau wieder aufrappelt und sie anstarrt. „Ich wurde von vielen Tieren angegriffen. Aber ein beschissenes Rindvieh war noch nicht dabei.", spuckt TJ ihr entgegen und läuft los.
Einfach nur weg von Maxwell und Pip, der auf sie im Wagen wartet. Sie stolpert den kleinen Abhang hinunter und fängt sich gerade noch so ab, ehe sie weiterläuft. Alles an Schmerz vermischt sich zu einem großen Brocken der ihren Körper dazu zwingen würde langsamer zu sein als sie könnte. Wenn man das nicht in ihren Kopf eingeprügelt hätte, dass Schmerz ein Anzeichen dafür ist am Leben zu sein! Erst wenn er verschwindet sollte man sich Sorgen machen. Khalista folgt ihr leicht amüsiert nach unten, hat überhaupt keine Probleme mitzuhalten und würde sie auch einfach so fangen können! Aber eine Jagd vor dem eigentlichen Tod sollte locker drin sein. Wie wohl Alucard reagieren wird? Herrlich. Sie wird sein Leben genau so zerstören wie er es bei ihr damals getan hat. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Die Vergeltung wird für jeden kommen und erst recht, wenn die eigene Kraft verschwunden ist auf der man sich schon seit Jahrhunderten stützt. Immer wieder taucht die Frau vor TJ auf und lenkt sie so in eine andere Richtung. Doch schon bald kann sie einfach nicht mehr. Die Verletzungen zerren an ihrer Psyche, genau wie diese kleine Jagd. Sie weiß nicht ob die Frau nicht gleich wieder auftauchen wird und vor allem die blutende Wunde am Bauch lässt sie langsamer werden. Ihre Lungen brennen, die Beine tun das auch. Abrupt bleibt sie stehen als sie schon wieder vor ihr auftaucht. TJ macht nichts weiter mehr, es ist vorbei. Jeder Atemzug tut weh, jede Bewegung lässt sie nach Erlösung sehnen, egal ob den Tod oder die Ohnmacht. Wenigstens hat sie sie von den anderen wegbringen können! Alucard sollte mit Anderson abgehauen sein, Maxwell mit Pip. Vielleicht stirbt sie nicht im Namen ihres Landes, aber was solls! Heldentode werden selten gefeiert, hoffentlich bringt ihr Phil immer mal wieder einen Drink an ihr Grab. „Du willst einfach so aufgeben? Wie langweilig." Khalista verzieht das Gesicht und tritt einen Schritt auf sie zu. Beide sind durchnässt vom Regen, beiden klebt die Kleidung am Körper. Nur bei TJ mischt sich ihr eigenes Blut darunter. „Es hat- gereicht um- dich- wegzu- bringen." Immer wieder schnappt sie nach Luft und muss sich dadurch unterbrechen. Ihre Gegnerin mustert sie und schüttelt seufzend den Kopf. „Ich hoffe du denkst jetzt nicht dass du einen Ehrentod stirbst nur weil du denkst die anderen gerettet zu haben. Sie werden dafür büßen, vor allem Alucard." Sie jetzt zu fragen was sie gegen Alucard hat, wird nichts bringen. Wie soll sie Alucard erzählen was sie gesagt hat? Per Ouija-Board? „Halt die Schnauze und- bring mich einfach um..." Quält sie sie extra noch? Will sie noch Informationen? Nur über ihre Leiche. Vielleicht hat sie noch keine direkte Folter erlebt, aber sie soll verdammt sein wenn das letzte in ihren Erinnerungen das Ausspucken von Informationen sein wird. Überrascht wankt TJ ein wenig, fängt sich aber selbst wieder. Ihr Kreislauf sackt ab, kein Wunder nach dem ganzen Mist. „Was... keine heroische Ansprache? Keine letzten Worte?" Leicht irritiert blickt die braunhaarige auf die Seite, dann wieder zu Khalista. „Das bringt mir... was genau? Wer soll das hören, du? Was interessierst du dich dafür?" Da muss Khalista ihr aber auch wieder recht geben. Sie ist es nur schon gewohnt dass man ihr in den letzten Momenten heroisch gemeinte Worte entgegen schmeißt, sie vom Gegenteil überzeugen will und so weiter und so weiter. Da ist so jemand auch einmal eine schöne Abwechslung. Seufzend legt sie den Kopf schief. „Du bist mir fast zu schade zum Töten, weißt du das?" TJ winkt jedoch ab. „Alter... brings hinter dich. Die Hölle wartet eh schon." Das Lachen der Frau ist sogar über den dröhnenden Donner zu hören, welcher die Erde zum Beben bringt. TJ wird schlecht und auch wenn sie sich am liebsten Übergeben würde, sie behält das alles in ihrem Magen. Zumindest so lange sie noch lebt, so viel Anstand hat sie noch. Ein wenig breitbeinig steht die braunhaarige da, der Kopf ist gesenkt, der Oberkörper leicht nach vorn gebeugt. Ihr gebrochener linker Arm liegt neben ihrer Bauchwunde an ihrem Körper und sie sieht Khalista auf sich zukommen. Innerlich ist sie mit ihren Gedanken bei ihren Eltern, ihrem Bruder und Phil.
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