Christusfutzi
„Was war das eigentlich für ein Gedudel?" Nachdem TJ wach geworden ist und sich das ein oder andere anhören durfte, hat sie sich einigermaßen zurecht gemacht und ist wieder in der Ersatzkleidung von Pip. „Dance of the Witch, Sir.", gibt sie nur von sich und steckt das Handy wieder ein. Auch der Stein, der kleine raue von vor fünf Jahren, ist wieder in ihrem Besitz und sie kann es selbst nicht fassen dass sie sich an Alucard rangekuschelt hat. Peinlich, einfach nur peinlich. Der schwarzhaarige hingegen sieht für einen Moment irritiert auf die Seite. Witch... Es ist als würde er einen klaren Gedanken haben, der aber schnell wieder weg ist. Was war das? Nun gut, Khalista verhält sich wirklich wie eine Hexe, da kann man jetzt nichts dagegen sagen. Egal, sie müssen eh zur Lady. „Nur damit Sie auch bescheid wissen, sie hat mich erwischt. Aber durch meine Nanobots kann ich immer noch regenerieren." Langsam dreht TJ ihren Kopf zu Anderson. Sie sollte sich nicht mehr wundern! Und trotzdem tut sie das noch. „Nano... was?" Leicht überrascht, dass sich die Soldatin nicht mit dem Konzept der Nanobots auskennt, legt der Geistliche den Kopf schief. „Nanobots. Das sind winzig kleine Roboter, eben wenige Nanometer klein." Die braunhaarige Frau schüttelt kurz den Kopf. „Tut mir leid, ich kenne Nanobots. Aber warum habt Ihr- WIE habt Ihr- entschuldigt meinen Ausdruck aber... what the fuck?" Ist es nicht schön auch einmal normale Gesichtsausdrücke bei ihr zu sehen? Emotionen? Gemeinsam gehen sie durch die Gänge, wobei man immer darauf achtet wie es ihr geht. Hin und wieder wackelt sie nämlich noch ein wenig. „Sie sind entschuldigt, TJ. Ich... hatte einige Experimente durchgemacht. Höchst illegal, versteht sich. Dadurch habe ich bestimmte Fähigkeiten bekommen, die andere durch Wandlungen erhalten. Aber sie konnte die Nanobots nicht zerstören, stattdessen kann ich meine Bibelseiten nicht mehr nutzen und auch mein Vorrat an Bajonetten ist nun begrenzt. Sehr begrenzt, um genau zu sein. Dennoch fühle ich mich nicht groß anders, also keine Sorge!" Wenigstens das. Ihre Augen wandern über seinen Körper, doch sie kann sonst keine Verletzung erkennen und nickt stumm. „Aber du solltest uns lieber einmal stecken was da mit Maxwell läuft." Alucard schmunzelt als ob er irgendetwas wissen würde und sieht die Soldatin an. Diese erwidert seinen Blick nur kurz und lächelt selbst. „Was sollte mit mir laufen?" Selbst der Urvampir zuckt ein wenig zusammen und reißt seinen Kopf auf die Seite. Wo kam DER jetzt her? Ein leises Lachen und er sieht wieder zu TJ. Diese sieht ihn mit diesem komischen, schon fast neckenden Blick an. „Ist da jemand eifersüchtig weil ich mich mit jemand anderem gut verstehe?" Sie geht um Alucard herum und steht nun seitlich zu Maxwell da. Dieser sieht kurz zu ihr, einer seiner Mundwinkel zuckt und er erwidert den Blick des Urvampirs. „Es wäre doch ein wenig traurig zu denken dass man eifersüchtig wird obwohl man nicht einmal mit dieser Person befreundet ist." Zwar will der Urvampir etwas sagen, doch egal was er darauf antworten würde, es würde komisch rüberkommen. „Tch, wir sollten zur Lady." Mit diesen Worten geht er vor und Anderson sieht kurz besorgt zu ihr, ehe er dem Vampir folgt. TJ sieht zu Maxwell, hebt eine Hand und lässt nur ihn das halbe Lachen sehen welches sie nicht unterdrücken kann. Der Erzbischof sieht kurz nach vorn, dann zu ihr und nickt ihr zu. Auf seinen Lippen ebenfalls ein kleines Lächeln zu sehen, immerhin ist es sehr unterhaltsam wenn man seinen eigentlichen Feind zur Weißglut bringen kann. Die beiden folgen als letztes und kommen somit auch als letztes im Büro der Lady an. Diese mustert sie leicht verwundert, immerhin scheinen sich die beiden unheimlich gut zu verstehen. „Sie sind also wieder auf den Beinen, gut zu sehen." TJ neigt leicht ihren Kopf und richtet sich danach wieder auf, ehe sie stumm auf die weiteren Anweisungen wartet. Ihr Gesichtsausdruck so stoisch wie immer und das frustriert den Urvampir irgendwie noch mehr. Leicht besorgt beobachtet Alexander alles irgendwie aus der Ferne, denn das könnte eventuell schnell eskalieren. Zumindest mit der miesen Stimmung des schwarzhaarigen. „Also gut, ich gehe davon aus dass Sie immer noch nicht viel mehr wissen?" Integra sieht die Soldatin an, die leicht ihr Kinn hebt. „Ich weiß dass Pater Anderson seine Fähigkeiten bis auf die Regeneration verloren hat." Also hat man sie wenigstens auf dem Weg hier her aufgeklärt, das ist immerhin etwas. „Sehr gut. Was uns hier alle aber noch interessieren würde, wäre die Situation aus Ihrer Sicht. Hat sie irgendetwas gesagt oder erwähnt das für uns wichtig werden könnte? Irgendeine Kleinigkeit? Uns könnte nun alles helfen! Oh... und Ihre Waffe hat Alucard auch noch retten können, Pip hat sie schon gereinigt und sie wartet nur noch auf einen neuen Einsatz."
Zwar versucht TJ alles so gut wie möglich wiederzugeben, verflucht sich aber innerlich dafür, dass sie sie nicht nach irgendwelchen Dingen gefragt hat als sie die Chance dazu hatte. „Und du hast sie nicht verhört... weil?" Sie blickt zu Alucard, der leicht genervt wirkt und die Arme verschränkt hat. Allein um ihn zu ärgern, zeigt sie bei ihm keine Emotionen. Sie weiß genau wie ihn das nervt. „Ich war der festen Meinung zu sterben. Was würden mir Informationen bringen wenn ich tot bin?" Außerdem wollte sie in dem Moment einfach nur sterben, alles hinter sich haben und abtreten. Der schwarzhaarige kneift die Augen leicht zusammen und presst die Kiefer aufeinander. Sie hätte ihnen weiterhelfen können! Aber nein! Ja, woher sollte sie wissen dass Alucard sie kurz vor Knapp noch in den Schatten zieht und sie somit retten konnte, aber trotzdem! „Waren die letzten Gedanken wenigstens bei uns?" Schon fast neckisch verzieht Alucard schmunzelnd das Gesicht und wartet auf ihre Antwort. „Nein, meine Familie und Phil." Maxwell kann es nicht unterlassen eine Augenbraue zu heben und Alucard kommt nicht umhin dies zu bemerken. Er sieht die Chance, er nimmt diese Chance wahr. „Ach ja, dein werter Ehemann!" TJ wundert sich ein wenig über den zufriedenen Gesichtsausdruck des Urvampirs, schreibt dem aber keine große Bedeutung zu. Eigentlich kennt jeder hier Phil und auch die Beziehung zwischen ihnen. „Kathy würde jetzt zwar lächeln, Sie aber innerlich umbringen." Dieses ‚Ehegatten'-Spiel dürfen nur Kathy selbst, Phil und sie spielen. Ein Außenstehender wird meist gleich abgewiesen, sollte er damit anfangen. „Wer ist Kathy?" Diesmal ist Anderson selbst ein wenig verwirrt und die braunhaarige sieht zu ihm. „Phils Frau." Also damit hat man den Erzbischof jetzt schon ziemlich verwirrt. Ist TJ jetzt verheiratet? Was hat es mit dieser Kathy auf sich? Die Konstellation ist für ihn im Augenblick schwieriger als das Auswendiglernen der Bibel. Das leise Lachen lässt TJ von ihm dorthin blicken wo er hinsieht. Leider ist die Verwirrung von Enrico mehr als offensichtlich und sie schließt für einen Moment die Augen. Er kennt Phil nicht, wie konnte sie das vergessen! „Phil ist mein Partner im Militär. Wir verbringen so viel Zeit zusammen aufgrund von Aufträgen oder dem Ausbilden, dass Kathy uns als ‚Arbeits-Ehepaar' bezeichnet hat und das hat sich etabliert. Keine Sorge, ich begehe keine Sünde vor dem Herrn." An den sie nicht einmal glaubt. Während Alucard ein wenig enttäuscht ist dass sie es aufgelöst hat, ist Anderson immer noch so verdammt misstrauisch was das Verhalten des Erzbischofs angeht. Auffällig, sehr auffällig. „Ich bin enttäuscht dass du nicht an uns gedacht hast, TJ. Das verletzt die Gefühle, weißt du?" Wieder sieht sie zu ihm, mit dem gleichen stoischen Gesichtsausdruck wie immer. „Ihre Gefühle interessieren mich dahingehend nicht, Sir." Wow, das war dann doch etwas hart! Ein wenig beleidigt verschränkt Alucard die Arme, während Alexander sich nun wirklich das Lachen verkneifen muss. „Sind wir jetzt fertig? Ja? Gut, danke." Lady Integra richtet die Aufmerksamkeit wieder auf sich und beendet das Drama, welches sich nun hier anfängt zu bilden. „Mir ist noch eine Idee gekommen, wenn die Herrschaften also bitte näher treten würden?" Draußen geht langsam aber sicher die Sonne unter und ein anstrengender Tag neigt sich dem Ende. „Ich würde die Herrschaften nun bitten einen Blick auf diese Karte zu werfen und vielleicht fällt euch etwas auf." Sie lässt eine weiße Leinwand aus der Decke fahren und ein Projektor folgt gleich dazu. Das Bild einer Karte erscheint, die Karte von Großbritannien. Zumindest ein Teil davon, so wie Alucard und TJ das erkennen können. „Die roten Punkte hier sind die Sichtungen Khalistas. Ich gebe euch ein paar Minuten." Integra setzt sich auf ihren Stuhl und wartet geduldig, während die vier anwesenden Personen sich kurz untereinander ansehen und die Karte anstarren. Es gibt nicht wirklich irgendwelche Zusammenhänge, wenn man einmal so offen sein kann. „Hinweis, die großen roten Punkte zeigen an, wie stark sie zu dem Zeitpunkt gewesen ist. Je größer desto stärker." Doch selbst das lässt bei niemandem etwas klingeln. Das sind random Punkte in einer random Abfolge in random Abständen! Nicht einmal Alucard fällt etwas ein. „Und wenn wir die Punkte verbinden? Von groß zu klein oder klein zu groß?" Jeder sieht zu Anderson, der nur abwehrend seine Hände hebt. Das war seine einzige Idee, denn alles was ihm einfiel ist ‚Verbinde-die-Punkte' und das auch nur wegen den Kindern im Waisenhaus. Aber wenigstens hatte er eine Idee, die anderen hatten ja nichts. „Ihr seid leider nicht in der Nähe meiner Idee, Pater Anderson.", gibt die Lady von sich und lässt den anderen noch Zeit.
Nein, keine Sau kommt darauf. Es werden die haarsträubendsten Theorien aufgestellt, aber keine kommt auch nur ansatzweise an die mögliche Lösung der Lady ran. „Ich hasse es zu sagen, aber... ich gebe auf." Alucard weiß nicht worauf er wirklich achten soll und TJ nickt zustimmend. „Bin dabei, keine Ahnung." Auch Maxwell und Alexander geben auf und so warten alle gespannt auf die Lady. Diese wirkt zufrieden dass niemand draufgekommen ist und steht auf. Mit einer kleinen Fernbedienung lässt sie ein paar Kreise erscheinen, die aber immer noch relativ wenig Sinn ergeben. Noch ein Klick und es treten blaue Stellen hervor. Flüsse, Seen, Bäche, Teiche und Tümpel. „Bei der ersten Begegnung hat Alucard mir erzählt was mit dem Wasser passiert ist. Diese komischen Vibrationen auf der Wasseroberfläche. Also habe ich das immer im Hinterkopf behalten und das in meine Entscheidungen einfließen lassen wie ihr hier sehen könnt." Sie selbst sieht auf die Karte und die eingekreisten Dinge. „Khalista ist extrem stark wenn sie in der Nähe von Gewässern ist, da ist es egal ob es steht oder fließt. Je weiter sie sich von einem Gewässer entfernt, desto stärker scheint ihre Kraft abzunehmen. Und was mir auch aufgefallen ist..." Weitere Kreise erscheinen, diesmal in einem orange. „Sie kann von Gewässer zu Gewässer, das ist kein Problem. Aber sie scheint auch einen festen Umkreis zu haben in dem sie sich frei bewegen kann und den sie bisher einmal verlassen hat. Und während sie das getan hat, war sie extrem schwach. Seht ihr diesen kleinen Punkt hier?" Sie kreist einen winzigen Punkt ein, den fast alle bis auf Alucard übersehen haben. „So wie es aussieht entfernt sich Khalista nie weiter als 5 Meilen von einem Gewässer. Normalerweise, oder sie ist so extrem geschwächt wie dort." Alexander runzelt die Stirn. Ihm fällt kein Wesen ein das wirklich an ein Gewässer gebunden wäre. Eine Quellnymphe würde nicht solchen Schaden anrichten. Ein Nöck? Nein, diese locken auch nur ins Verderben, bringen es nicht direkt. Außerdem ist dieser immer männlich. „Also ist Khalista an Gewässer gebunden und außerhalb dieses Radiuses extrem geschwächt.", gibt Alucard als allgemeine Zusammenfassung wieder und Integra nickt. „Soweit meine Idee. Ich weiß dass es ziemlich weit hergeholt klingt, aber sie raubt Fähigkeiten. Mich würde überhaupt nichts mehr wundern." Maxwell legt sich nachdenklich eine Hand an das Kinn. „Wäre es nicht praktisch wenn wir sie so... fangen könnten?" Die Aufmerksamkeit liegt nun auf ihm und er schildert seinen Vorschlag und auch wie man ihn umsetzen könnte. Zum ersten Mal ist die Lady froh dass er da ist, denn das klingt nach einem durchführbaren Plan. „Ich mache das nur sehr ungern, aber wäre es möglich dass Ihr hierbleiben könntet? Vielleicht werdet Ihr gebraucht um die Welt zu retten." Entgeistert mustert Maxwell die Lady, warum sollte er die Welt retten? „Ihr könntet auch Pater Anderson retten, Erzbischof Maxwell." Er sieht zu TJ, die sogar leicht lächelt und ihm zunickt. Enrico blickt auch noch einmal zu Anderson und seufzt. „Lasst mich wenigstens noch meine eigentlichen Aufgaben fertig machen und ein paar Anrufe tätigen." Dann doch ein wenig erleichtert, stimmt die Lady zu. „Natürlich. Wie können wir Euch am besten erreichen?" Der Erzbischof sieht zu TJ, diese nickt und sieht zu Integra. „Ich kann ihn ohne Probleme kontaktieren, Lady Integra." Will sie wissen wieso sie das könnte? Will sie eigentlich wissen was da abläuft wenn sie nicht dabei ist? Nein, eigentlich nicht. „In Ordnung. Ich gebe Ihnen bescheid wenn ich den Erzbischof brauche." Stumm sieht Alexander auf die Seite, er hätte die Nummer auch. Das Ding wäre es jetzt nicht gewesen. Aber gut, wenn Maxwell meint! „Ich habe noch einen Christusfutzi in meinem Team?!" Alucard scheint das mehr zu schocken als alles andere bisher. „Und wenn du nicht willst dass dir der erste ‚Christusfutzi' in den Arsch tritt, dann hält die blutschlabbernde Platzverschwendung einmal die Klappe!" Das kann der Pater doch nicht auf sich sitzen lassen, wer wäre er denn? TJ sieht sich die drei an und tritt schnell aus dem Kreis der Verdammnis, denn sie steht direkt zwischen ihnen. Sie macht ja viel mit, aber eine Schlägerei nachdem sie eigentlich tot war... nein, da verzichtet sie dankend darauf. Und sie wird sicherlich nicht bei so etwas dazwischen gehen, sie muss auf ihre eigenen Kinder aka die Soldaten aufpassen, das ist anstrengend genug. Somit sieht sie zu wie Alucard und Anderson sich gegenseitig immer weiter aufwiegeln, während Maxwell zwar irgendwie Teil davon ist, aber auch irgendwie nicht. Denn er steht dabei, kommentiert das ein oder andere nur und hält sich sonst raus. Integra hingegen holt nur ihr Handy raus und scheint etwas nachzusehen. Ihrer gelangweilten Reaktion nach zu urteilen passiert das wohl öfters.
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