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I • 051130523 • Daisy

Lautlos schlich ich durch den düsteren Korridor. Der Steinboden unter meinen bloßen Füßen war eiskalt und kleine Steinchen und Sandkörner bohrten sich hinein. Durch die schmalen Schießscharten zu meiner Linken zog ein beißender Luftzug und es war, als ob der späte Winter versuchte, sich mit seinen garstigen Klauen an mir festzuhalten.

Auf eine bizarre Weise konnte ich ihn verstehen. Nur allzu gerne wollte ich die Zeit festhalten, um sie daran zu hindern voranzuschreiten, denn auch wenn ich wusste, dass die Zukunft sicher viel Gutes mit sich bringen würde, machte es mir Angst, wie schnell die letzten Jahre vorbeigezogen waren.

Ein Schauder überkam mich und ich konnte nicht sicher sagen, ob er vom Wind, meinen Gedanken oder dem Ambiente verursacht wurde. Doch woran es auch liegen mochte, alles in mir sträubte sich dagegen auch nur einen Schritt weiterzugehen. Dieser Ort, die äußere Mauer der Perce-Neige-Académie, entblößte alles, was sonst von zeitloser Eleganz, dezent gesetztem Prunk und Blüten überdeckt wurde: Die Akademie war eine Festung, geschaffen, um sich gegen jegliche Feinde zu wehren oder, auch wenn mir der Gedanke missfiel, anzugreifen.

Wer sich zur Wehr setzt, überlebt, doch wer den Mut hat die Initiative zu ergreifen, kann die Welt verändern. Diese Worte waren es, die mich durch all die Jahre getragen hatten. Es war Prinzessin Kardeelen gewesen, die mir mit ihnen die Entschlossenheit verlieh mich bis nach ganz oben durchzukämpfen. Damals war ich niemand für sie, doch heute hatte ich die Chance jemand zu werden. Mehr als das unscheinbares Mauerblümchen. Mehr als eine Schachfigur auf dem Brett.
Wenn ich diesen letzten Test bestehen würde, hätte ich es geschafft. Wenn.

Ich verdrängte die bloßen Gedanken an mein mögliches Versagen, die sich wie Parasiten in mir festsetzen wollten, denn ich hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Mit höchster Konzentration fokussierte ich wieder den Gang, der vor mir lag. Hierfür hatte ich all die Jahre trainiert. Hierfür hatte ich mich durch die unzähligen Prüfungen gekämpft.

Den Weg bis hier hatte ich ohne nennenswerte Komplikationen gemeistert, also würde ich auch das hier schaffen. Ich rief mir den Lageplan, der Mauer ins Gedächtnis, den ich vor etwas mehr einem Jahr für meine damalige Aufgabe als Wächterin hier bekommen hatte.

Ich fixierte den scheinbar robusten Boden und fast augenblicklich fiel mir das leichte Flirren auf, das dem der Luft an heißen Sommertagen glich. Dank meines jahrelangen Trainings fiel es mir nicht mehr schwer, die Illusion zu durchschauen. Doch trotzdem, ein falscher Schritt und ich würde durch eines der Gitter in den drunterliegenden Kerker stürzen. Nur ein Laut oder ein kleinster Riss in meiner Tarnung und eine der, von Schatten umhüllten und in den Nischen lauernden Wächterinnen nähme mich ins Visier. Beides wäre schmerzhaft und letzteres, wenn ich Pech hätte, sogar tödlich.

Ich würde meine einmalige Chance verspielen mehr zu sein als ich war. Mehr als du sein solltest.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte die kleinen Nadelstiche meiner Selbstzweifel auszublenden. Ich war hierfür geschaffen. Es war nicht die Wirklichkeit, es waren nur Gedanken.

Doch sind es nicht die Gedanken an das Versagen, die uns versagen lassen? Wisperte ein leiser Windhauch von einer Stimme in meinem Kopf und durchdrang die Mauer aus Selbstbewusstsein. Ich wollte ihn ignorieren, doch das Gift seiner Worte verpestete meine Sicht und ließ die Worte wahr werden.

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