Am nächsten Morgen legt Miju die Karte wieder an den gleichen Ort, wie gestern und macht sich auf den Weg zur Uni.

Heute geht sie nicht an dem Fluss vorbei, denn sie will sich beeilen. Vielleicht erwischt sie den Blumenbringer dabei und erfährt so, wer er ist. Als sie außer Atem Zuhause ankommt, wird sie jedoch enttäuscht. Die Blumen liegen schon vor ihrer Haustür. Dieses Mal kann sie es nicht abwarten und nimmt den kleinen Blumenstrauß der Veilchen in die Hand, der für die die Karte viel zu groß ist und fängt schon an, bevor sie die Wohnung betritt, die Karte zu lesen.

"Wenn ich dir sage, warum ich mich nicht zeigen kann, willst du mir nicht mehr zurück schreiben. Das würde das alles hier, dass zwischen uns, kaputt machen und das kann ich nicht riskieren. Denn ich habe endlich einen Weg gefunden, mit dir kommunizieren zu können, ohne dass du weißt, wer ich bin. Das macht mich wenigstens ein wenig glücklich. Auch wenn ich niemals deine Nähe spüren kann, weil ich weiß, dass du das nicht willst. Es tut mir wirklich Leid" , schreibt der Unbekannte, doch Miju versteht einfach nicht, weshalb er sich nicht zeigen will.

Sie betritt schließlich ihre kleine Wohnung, um auch diese Veilchen in eine kleine Vase zu stellen. Bald hat sie jedoch keine Vasen und auch keinen Platz mehr für die Blumen, weshalb dies aufhören muss und sie ihn persönlich kennen lernen will.

Am Abend beschließt sie wieder auf die Rückseite der Karte zu schreiben, um die richtigen Worte zu finden, ihn zu überzeugen, weshalb sie sich kennen lernen sollten.

"Du kannst das zwischen uns nichts kaputt machen. Dich machen diese Gespräche über die Blumenstraußkarten vielleicht glücklich, weil du weißt, wer ich bin. Aber ich werde niemals erfahren, mit wem ich es zutun habe. Was ist, wenn ich mich in dich verliebe? Findest du das nicht ein wenig unfair? Was ist, wenn ich deine Nähe spüren will? Was würde es daran ändern, wenn ich wüsste, wer du bist?" , schreibt Miju am Abend zurück, um die Karte am nächsten Morgen wieder auf ihre Haustürmatte zu legen.