57. Smile
And that's why I smile
It's been a while
Since every day and everything has felt this right
- Avril Lavigne, >Smile<
****
„ MUMMY!" schrie Caleb aus dem Badezimmer. Ich stieß ein tiefes Seufzen aus, legte Maisie in ihrem Bett ab und machte mich auf den Weg zu meinem Ältesten. Ich fand ihn vor Zoe, welche auf dem zugeklappten Toilettensitz saß, mit einer Zahnbürste in der Hand.
„ Was ist, Cal?" fragte ich besorgt und Caleb sah mich schmollend an.
„ Wo ist die Zahnpasta?" Ich hatte ihm den Auftrag gegeben, dass er Zoe bettfertig machen sollte, wenn ich mich um die Zwillinge kümmerte. Anscheinend überforderte ihn das etwas.
„ Hier." Ich reichte ihm die weiße Tube, die Louis wahrscheinlich – vergesslich wie er war – zu weit nach oben gelegt hatte. Mein Sohn warf mir ein dankbares Lächeln zu. Dann drückte er etwas Zahnpasta auf die Zahnbürste, nur um sie dann Zoe in den Mund zu schieben. Da ich Caleb und Zoe bei dieser Aktion vertraute, ging ich wieder zurück in Maisies Zimmer. Maisie war bereits eingeschlafen, während Elliott mich noch fröhlich anblinzelte.
„ Wollen wir dich auch mal in den Schlafanzug stecken, was?" lächelte ich und hob ihn aus seinem Bett. Ich platzierte ihn auf den Wickeltisch und zog ihm seinen Strampler aus. Seine Windel hatte ich ihm erst vorhin gewechselt, weswegen ich das jetzt nicht tun musste. Seinen grünen Schlafanzug holte ich aus einer Schublade.
„ Momma!"
„ Eine Sekunde, Elliott." murmelte ich und legte den Schlafanzug neben ihn. Kaum trat ich in den Flur, rannte ein kleines Mädchen an mir vorbei. Zoe hatte sich ihrer Kleidung entledigt, nicht mal ihre pinken Socken mit den Einhörnern trug sie noch.
„ Zoe, wo willst du hin?" Mehr oder weniger amüsiert sah ich meiner Tochter zu, wie sie von Raum zu Raum flitzte. Normalerweise hätte Louis sie längst eingefangen, aber der war heute Abend nicht da. In Doncaster fand mal wieder eines der Charity Fußballspielen statt, bei dem Louis natürlich mitmachen wollte. Es war das erste Mal, das ich für mehrere Stunden mit meinen vier Kindern alleine war und ich fühlte mich leicht überfordert. Auch wenn ich jetzt – 6 Wochen nach der Geburt – bereits eine Routine hatte. „ Zoe, bleib doch mal stehen."
„ Nein!" Kichernd sauste sie an mir vorbei und ich versuchte vergebens, sie einzufangen. „ Cal, helf mir doch mal." Caleb stellte sich in einen Türrahmen und schlang seine Arme um Zoe, sobald sie in seine Nähe kam. Immer noch lachend warf es die beiden zu Boden. Ich schüttelte meinen Kopf. „ Na komm, Zoe, zieh deinen Schlafanzug an." Ich reichte Caleb das rosa Kleidungsstück und fuhr durch sein Haar. Danach gesellte ich mich wieder zu Elliott, welcher immer noch angezogen werden musste.
„ Warum müssen vier Kinder so anstrengend sein." murmelte ich leise und drückte Elliott einen Kuss auf die Nasenspitze. Dieser gab einen gurgelnden Ton von sich und streckte seine kleinen Hände nach mir aus. Summend steckte ich ihn endlich in seinen Schlafanzug und dann in sein Bett. Als ich nach Zoe sah, saß sie bereits auf ihrem Bett.
„ Willst du Maisie und Elliott noch Gute Nacht sagen?" fragte ich und sie nickte begeistert. „ Na dann." Schmunzelnd setzte ich sie auf meine Hüfte und ging mit ihr nochmal zu den Babys. Beiden gab Zoe einen Kuss auf die Wange und kuschelte sich dann wieder an mich.
„ Daddy?"
„ Daddy kommt erst in ein paar Stunden wieder." erklärte ich, als ich sie ins Bett legte und die Bettdecke über ihrem Körper platzierte. Zoe schob schmollend ihre Unterlippe vor. „ Ich schick ihn zu dir, wenn er kommt. Gute Nacht, Zoe." Traurig nickte meine Tochter und vergrub ihren Kopf im Kissen.
„ Was muss Daddy denn noch machen?" Fragend sah mich Caleb an. Ich zuckte mit den Achseln.
„ Noch ein bisschen mit anderen Leuten reden, ich glaub, es gibt auch eine Pressekonferenz, irgendwie sowas." Ich folgte dem kleinen Lockenkopf in sein Zimmer, wo er sofort unter die Bettdecke kroch. Caleb umklammerte seinen Stoffhund und sah mich mit seinen großen braunen Augen an. Ich seufzte und kniete mich neben sein Bett. „ Schlaf schön, ja? Und süße Träume."
„ Ja, Mummy."
„ Ich hab dich lieb." Sanft legte ich meine Lippen an seine Schläfe und verließ dann sein Zimmer. Ich hatte Angst, dass ich ihn vernachlässigen würde. Die letzten Wochen war mehr als nur anstrengend gewesen und ich hatte wenig Zeit mit Caleb alleine. Mit einem tiefen Seufzer ließ ich mich auf Louis' und mein Bett fallen und schloss meine Augen. Diese Ruhe war echt traumhaft schön. Ich griff nach meinem Handy, um zu sehen, dass Louis schrieb, dass er bald da sein würde. Na, Gott sei Dank. Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit ein Buch zu lesen. Harry Potter, um genau zu sein. Es war immer noch faszinierend, was für eine beruhigende Wirkung diese Bücher auf mich hatten. Doch kaum war ich richtig in der Welt der Zauberer eingetaucht, ertönte ein Schreien. Es war Elliott, mittlerweile konnte ich das schon auseinanderhalten. Also hievte ich mich vom Bett auf und schlurfte zu dem kleinen Racker. An der Uhrzeit erkannte ich schon, was er wollte. Er hatte Hunger. Allerdings hatte er auch Maisie geweckt, welche deswegen lauthals protestierte. Zum Glück wusste ich, dass zumindest sie keinen Hunger haben konnte.
„ Na komm her." flüsterte ich zu Elliott, als ich ihn aus dem Bett hob. „ Fütterung der Raubtiere, was?" Wäre ich nicht so erschöpft, würde ich vermutlich über meinen eigenen Witz lachen. Eine viertel Stunde später machte Elliott bereits sein Bäuerchen und ich konnte ihn wieder Schlafen legen. Ganz im Gegensatz zu Maisie. Mit der verzog ich mich in Louis' und mein Schlafzimmer, damit niemand mehr wach wurde.
„ Shh, Maisie." wisperte ich leise. „ Du musst nur wieder einschlafen, bitte, das wäre ganz toll." In irgendeinem bestimmten Rhythmus tappte ich auf ihren Rücken, so wie es Louis sonst tat. Nach ein paar Minuten, in denen sie sich kaum beruhigte, legte ich sie auf der Matratze ab. Etwas das im Notfall immer funktionierte, war ihr überall kleine Küsschen zu geben. Gerade als Maisie anfing fröhliche gurgelnde Laute von sich zu geben, hörte ich, wie die Haustür aufgesperrt wurde. Gespielt aufgeregt schnappte ich nach Luft und nahm Maisies Hände in meine.
„ Daddy ist da." lachte ich und Maisie streckte mir ihre Zunge raus.
„ Hi, love. Wie – oh, da ist ja noch jemand wach." Lachend betrachtete Louis seine Tochter über meine Schulter. „ Hallo, kleine Fee." Maisie quietschte vergnüglich und schenkte uns dann ein zahnloses Lächeln. Ihr erstes zahnloses Lächeln, um genau zu sein.
„ Da ist aber jemand gut drauf." lächelte ich und tippte ihr auf die Stupsnase. „ Jetzt wo Daddy da ist, stimmt's?" Maisies glückliches Gurgeln war Antwort genug.
****
Kaum hatte es an der Tür geklingelt, rannte Zoe schon gefolgt von Clifford zur Haustür. Zoe trug heute ein lila Prinzessinnenkleid. Sie war zwar groß genug, um die Türklinke, runterzudrücken, jedoch war die Tür ihr zu schwer und ich musste helfen. Zoe war heute besonders fröhlich, weswegen sie das erstbeste auf ihrer Höhe umarmte. Das war in diesem Fall Ernest, welcher sich an Lotties Hand klammerte und aufgrund der Umarmung etwas nach hinten stolperte.
„ Nicht so stürmisch, Zoe." lacht ich und lehnte mich gegen die Tür, damit Louis' Familie eintreten konnte. Ernest wurde wieder frei gelassen und Jay hob Zoe auf ihren Arm.
„ Ich habe gehört, es hat heute jemand Geburtstag hier?" fragte sie schmunzelnd und Zoe nickte wie wild. „ Ja? Ist es Caleb?"
„ Nein, ich." Mit einem breiten Lächeln zeigte Zoe auf sich selbst und entlockte Jay und den Mädchen ein Kichern.
„ Und wie alt bist du geworden?" hakte Daisy nun nach und Zoe schien ein bisschen überlegen zu müssen. Schließlich hielt sie Daisy zwei Finger hin.
„ Aw, ist die süß." Mein Blick wanderte zu Phoebe, welche gerade Clifford entdeckt hatte und ihr den Bauch kraulte. Clifford hatte sich ganz wie sie war auf den Rücken geschmissen und schnurrte schon fast wie eine Katze.
„ Hi, Mum. Hi, Dan." Grinsend kam Louis aus dem Wohnzimmer mit beiden Babys auf dem Arm. Ich rollte mit den Augen. Ich war mir ziemlich sicher, Alex hatte ihm angeboten, einen der beiden zu nehmen, aber Louis war eben Louis.
„ Hallo, mein Liebling." Jay küsste ihn auf beiden Wangen. „ Wie geht's meinen Enkeln?" Sanft strich sie Elliott und Maisie über die Wangen und wurde im Gegensatz dazu neugierig angeblickt.
„ Maisie schläft schon fast die Nacht durch." berichtete Louis stolz und ich nahm ihm endlich meinen Sohn ab.
„ Elliott eher weniger." fügte ich hinzu. Während Maisie mittlerweile schon fast 6 Stunden schlief, wachte Elliott noch oft auf. Außerdem musste jetzt nur noch einer von uns zwei aufstehen und wir wechselten uns ab.
„ Will Geschenke!" Zoe, die bereits wieder auf ihren eigenen Füßen stand, hüpfte aufgeregt auf und ab und flitzte dann ins Wohnzimmer, wo bereits Alex, Effie und Caleb saßen.
„ Hallo, ich bin Alex, Lilos beste Freundin, und das ist meine Tochter Effie." stellte sich die Blondine höflich vor.
„ Schön dich kennenzulernen." lächelte Jay. „ Ich bin Jay, das ist mein Mann Dan, und meine Kinder, Lottie, Fizzy, Daisy, Phoebe, Ernest und Doris."
„ Sind wir dann alle oder müssen wir uns auf den Sofas zusammenquetschen?" fragte Dan lachend, als wir uns alle hinsetzten.
„ Nein, mein Dad, Jenna und meine Schwester kommen heute Nachmittag und ich denke, die Jungs auch?" Fragend sah ich Louis an, welcher abwesend nickte und Maisie mit Küssen bedeckte.
„ Und was hast du schon alles bekommen, Zoe?" Fizzy hatte Zoe nun auf ihren Schoß.
„ Ganz viel!" Zoe breitete ihre Arme aus, um zu zeigen wie viel. Dann sah sie zum mir. „ Momma?" Zufälligerweise wusste ich, was sie wollte.
„ Mal sehen, ob ich das alles zusammen kriege." lachte ich und versuchte mich an jedes Geschenk zu erinnern. „ Ein Prinzessinnenzelt, eine Holzeisenbahn, Fingermalfarbe, so eine Murmelbahn, eine Schaukel für den Garten und auch ein Trampolin und Fingerpuppen." Alex stieß ein kaum hörbares Schnauben aus und legte ihren Kopf auf dem ihrer Tochter ab.
„ Ich glaub, ich besorge mir auch einen reichen Vater für meine Kinder." scherzte sie und schlang ihre Arme fester um Effie. Ich lachte leise und legte Elliott auf meine Oberschenkel.
„ Tja, es hat schon seine Vorteile." Ich zwinkerte Louis zu. „ Aber, nein, ehrlich. Caleb teilt ja viel mit Effie, nicht?" Caleb nickte stolz.
„ Ja, weil Effie ist die coolste." Caleb beugte sich zu Effie, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. Die kleine Blondine drehte sich kichernd weg und vergrub ihr Gesicht in Alex' Arm.
„ Geschenke." jammerte Zoe nun und Fizzy zwickte ihr in die Seite.
„ Sei nicht so gierig." Zoe schob schmollend ihre Unterlippe vor und versuchte Fizzy mit ihrem Hundeblick um den Finger zu wickeln. Bei Louis half das immer, doch Fizzy gab nicht nach.
„ Du kriegst schon deine Geschenke, aber du musst nett fragen."
„ Bitte?" Erneut sah Zoe sie schmollend an. „ Bitte, Fizzy?"
„ Na gut, aber nur weil du so ein süßer kleiner Wonneproppen bist." Lottie holte das Geschenk raus und überreichte es feierlich meiner Tochter. Diese war mehr als nur begeistert. So wie sie es immer tat, riss sie das Papier auseinander mit Hilfe von Fizzy und fing dann an zu quietschen.
„ Momma, schau!" Begeistert hielt sie die pinke Bettwäsche hoch, auf der viele kleine Prinzessinnen, Katzen und Sterne drauf waren.
„ Das ist aber eine schöne Bettwäsche, Zoe." lächelte ich und beobachtete, wie sie ihr Geschenk betrachtete. „ Bedankst du dich noch?"
„ Danne, Fizzy."
„ Und?" Überfordert sah sich Zoe um.
„ Danne, alle?"
„ Haben wir doch gerne gemacht." sagte Jay fröhlich. Ich lehnte mich seufzend an Louis' Schulter und schloss meine Augen. „ Wenn du willst, Lilo, passen wir auf die Kinder auf und du kannst dich für eine Stunde hinlegen." Ich schüttelte meinen Kopf.
„ Nein, passt schon." murmelte ich und strich abwesend über Elliotts Bauch. Und ja, vielleicht schlief ich an Louis gelehnt ein. Und ja, vielleicht wachte ich erst auf, als Louis' Familie schon wieder ging.
>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
Tja, vier Kinder haben ist eben anstrengend, was? Nicht, dass ich da Erfahrungen habe, aber Lilo ... und jetzt ist Zoe zwei. Könnt ihr das glauben? als wir mit dieser Story angefangen haben, war sie noch 10 Monate ... oh Gott oh Gott.
Oben die kleine süße Zoe mit Fingermalfarbe ;)
⭐️ Wenn euch das Kapitel gefallen hat, macht mir eine Freude und lasst den kleinen Vote-Stern erleuchten.
Love xx
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro