07. Dessert
Heartbeat so sweet, when your lips touch mine.
We don't have to go home right now
- 5 Seconds Of Summer, >Kiss Me Kiss Me<
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„ Ich hab noch nie Bananeneis gegessen, um ehrlich zu sein." gestand Louis, als er seinen Löffel ins Vanilleeis tauchte. Erstaunt blickte ich ihn an.
„ Wirklich nicht? Seit ich 11 war, esse ich nichts anderes mehr." Ich goss eine große menge Schokoladensoße auf mein Eis und verteilte die Soße, so gut wie es ging. „ Mit Schokolade schmeckt es immer noch am besten." Ich schaufelte mir etwas von dem Gemisch in den Mund und schloss genießerisch die Augen.
„ Schmeckt's?" fragte Louis belustigt und ich gab einen zustimmenden Ton von mir. „ Darf ich auch probieren?" Ich hielt ihm die Plastikbox mit dem Eis hin und ließ ihn kosten. Er führte den vollen Löffel zu seinen Lippen und steckte ihn sich in den Mund.
„ Mhm, schmeckt wirklich köstlich." kommentierte er schließlich.
„ Ja, nicht?" erwiderte ich schmunzelnd und schob mir einen weiteren Löffel in den Mund. „ Esistsolecker."
„ Sprech nicht mit vollem Mund!" ahmte er mich nach und ich lachte so sehr, dass mir das Eis fast aus dem Mund lief. „ Du hast übrigens Schokolade im Gesicht."
„ Wo?" fragte ich lachend, nachdem ich mich einigermaßen beruhigt hatte.
„ Hier." Er deutete auf seine linke Wange und ich wischte über meine linke, seine Bewegungen spiegelnd. „ Nein, andere Seite." Ich verbesserte mich und er stellte lächelnd unsere Verpackungen auf den Tisch.
„ Lass mich das machen." Er rückte näher an mich heran, so dass wir nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren. Seine Hände umschlangen mein Gesicht und mit seinem Daumen strich er sanft über meine Wange.
„ Weg?" flüsterte ich, unfähig mich zu rühren.
„ Ja." erwiderte er leise, wobei sein Mund so nahe an meinen kam, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spüren konnte. Mir war bewusst, dass ich keine Soße in meinem Gesicht hatte, jedoch ließ ich es einfach darauf beruhen und ruinierte nicht den Moment. Louis schien es wohl genauso zu sehen. Seine Hand begann meine haare zu streicheln, und dann spürte ich endlich die sanfte Berührung seiner Lippen. Als seine Lippen meinen Mund berührten, schloss ich meine Augen. Der Kuss blieb ganz sanft und vorsichtig, bis Louis mich an sich zog und mich mit dem Rücken aufs Sofa drückte. Das war kein sanfter Kuss mehr und meine Reaktion darauf überraschte mich selber. Mein Körper fühlte sich ganz weich und leicht an und meine Finger krallten sich in seine haare von alleine. Seine Lippen schmecken nach Vanille und Bananeneis mit Schokolade und das macht das ganze noch unbeschreiblicher. Schließlich setzte sich Louis auf. Seine Wangen waren gerötet und seine Pupillen riesig. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich genauso aussah. Für einen Moment wusste keiner, was er sagen sollte.
„ Willst du noch Eis?" fragte er letztlich und ich kicherte leise.
„ Klar, gerne." antwortete ich und setzte mich aufrecht hin. Er reichte mir die Packung mit dem Bananeneis, welches mittlerweile mehr flüssig als fest war, und ich warf ihm ein dankbares Lächeln zu. Doch statt ebenfalls nach seinem Eis zu greifen, beobachtete Louis mich einfach. „ hab ich immer noch Eis im Gesicht?" fragte ich leise und er schüttelte lachend den Kopf.
„ Nein, eigentlich nicht." Ich schmunzelte leicht und mein Blick fiel auf mein Handy, welches auf dem Couchtisch aufleuchtete. Ich sah auf die Uhrzeit und seufzte leise.
„ Ich sollte nach Hause." murmelte ich und Louis warf mir einen enttäuschten Blick zu.
„ Schon? Aber deine Kinder sind doch bei deiner Freundin und du hast frei? Oder nicht?"
„ Doch." antwortete ich und fing an die Verpackungen auf dem Tisch aufzuräumen. „ Aber morgen früh muss ich Zoe von Alex abholen. Zwar nicht so früh wie sonst, aber trotzdem." Louis nahm mir die Plastikbecher aus der Hand und stellte sie wieder ab.
„ Lass es bleiben." fügte er hinzu und schob mich in Richtung Flur. „ Aber willst du nicht lieber hier schlafen?"
„ Louis, ich glaub nicht -"
„ Ich hab noch 5 leere Schlafzimmer, Lilo. Glaub nicht, dass ich dich in mein Bett einlade." unterbrach er mich und ich schwieg für einen Moment. Ich sammelte alle meine Taschen ein und griff dann nach meiner Jacke.
„ Tut mir leid, Louis. Ich fahr lieber nach Hause." Ich warf ihm einen entschuldigenden Blick zu und schlüpfte in meine weißen Schuhe.
„ Ich würde dir auch Frühstück machen." Ich kicherte leise, schüttelte dann aber den Kopf.
„ Ich fahre jetzt." Ich wich Louis' enttäuschtem Blick aus und öffnete die Haustür. Jedoch ging ich nicht zu meinem Auto, sondern drehte mich zu Louis.
„ Falls du enttäuscht bist - und das bist du - dann werde ich dir eine Sache verraten. In den letzten, sagen wir, 5 Jahren hatte ich weder das geringste Bedürfnis auf ein Date zu gehen noch einen anderen Mann zu küssen. Also solltest du wohl eher stolz sein." Ich stellte mich auf meine Zehenspitzen, gab ihm je ein Küsschen auf die Wangen und lief dann zu meinem Auto. Ich pfefferte die Taschen auf den Beifahrersitz und winkte Louis, bevor ich einstieg. Kaum war die Autotür geschlossen und ich angeschnallt, öffnete Louis das Tor, damit ich herausfahren konnte.
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Meinen restlichen Abend verbrachte ich auf meinem Sofa. Ich trug mein Bettzeug auf die Couch und legte 'Harry Potter und der Feuerkelch' in den DVD-Player ein. Ich schlüpfte aus meinen Klamotten und zog mir ein altes Hemd über meine Unterwäsche. Ich fand es seltsam ruhig in der Wohnung. Ich hörte keine kleinen Schritte und ich musste kein Babyfon auf dem Tisch stehen haben. Aber es stand dort trotzdem und war angeschaltet. Zwar kamen daraus keine leisen Atemgeräusche, aber es beruhigte mich. Der Film war schon bei der Hälfte angekommen, als Louis mir eine Nachricht schrieb.
Louis: Ich fand's schön, dass du da warst.
Louis: Und sorry wegen der Lasagne :(
Ich: Ach was, Pizza ist immer gut.
Louis: Wie du gesagt hast, du kochst das nächste Mal.
Ich: Klar, wollen wir vielleicht übermorgen Mittagessen gehen oder so?
Louis: Würde ich gerne, aber wir sind bis Freitag nicht in der Stadt.
Ich: Oh. Und was macht ihr dann?
Louis: Wir fahren irgendwie nach Schottland, weil wir da Interviews haben.
Ich: Interviews? Im Fernsehen?
Louis: Ja, unter anderem. Auch eins im Radio und eins für eine Zeitung.
Ich: Ah ja.
Louis: Stör ich dich irgendwie?
Ich: Was? Nein, du störst nicht.
Louis: Okay ...
Louis: Gute Nacht, Lilo
Ich: Gute Nacht, Louis
Ich legte mein Handy auf den Couchtisch und widmete mich wieder dem Film. Ich merkte wie meine Augenlider schwer wurden und als der Film endete, schaltete ich den Fernseher einfach aus und kuschelte mich in mein Kissen. Ich zog die Bettdecke bis an mein Kinn und zog meine Knie an meine Brust. Es brauchte mich eine weile bis ich einschlief und vielleicht war das auch der Grund, warum ich mein Handy am nächsten morgen am liebsten gegen eine Wand geworfen hätte, als dessen Wecker klingelte. Todmüde schaltete ich die Kaffeemaschine an und ging erst mal unter die Dusche. Das kalte Wasser strömte über meinen Körper und ich fing langsam an klare Gedanken zu fassen. Ich plante meinen groben Tagesablauf, während ich noch unter der dusche stand und auch noch als ich mich abtrocknete und in meine Kleider schlüpfte. Ich schminkte mir meine Augenringe weg und sorgte für rote Lippen. Kaum war ich fertig, griff ich auch schon nach meine Schlüsseln und meiner Jacke, um Zoe abzuholen. Die Fahrt zu Alex dauerte wie gewöhnlich nicht lange, da ich nicht durch den Berufsverkehr musste. Meine beste Freundin kam mir mit den Kindern schon entgegen.
„ Mummy!" rief Caleb lachend aus und rannte zu mir. Ich umarmte ihn fest und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
„ Hey, Caleb. Ich hab dich vermisst." begrüßte ich ihn lächelnd. Er löste sich aus der Umarmung.
„ Ich dich auch, aber Alex fährt uns jetzt." Er drückte mir einen Kuss auf und kletterte in Alex' Auto. Effie saß schon auf der Rückbank und winkte mir grinsend zu. Ich erwiderte ihre Geste, bevor ich meiner besten Freundin meine Tochter abnahm.
„ Guten Morgen, Zoe." schmunzelte ich und knuddelte das Kleinkind. Zoe kicherte und vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter.
„ Momma." murmelte sie und ich strich beruhigend über ihr Haar.
„ Und wie war's?" fragte Alex neugierig und ich grinste leicht.
„ Ich erzähl's dir in deiner Mittagspause. Bring mal lieber die Kinder in den Kindergarten." erwiderte ich und sie rollte mit den Augen, nickte aber. Sie gab mir eine kurze Umarmung und stieg in ihr Auto ein. Mit meiner Tochter auf dem Arm und einer Tasche an der Schulter lief ich wieder zu meinem Wagen. Ich packte die Tasche in den Kofferraum und setzte mein Kind in ihren Kindersitz. Ich schnallte sie an und setzte mich dann selber in den Fahrersitz. Während der Fahrt nach hause, erzählte ich meiner Tochter etwas über Louis. Ich hatte gelernt, dass sie mir gerne zuhörte und da sie sowieso nicht viel aus meinem Geplapper verstehen konnte, fand ich das Thema gar nicht so schlecht.
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Mit meiner rechten Hand half ich Zoe dabei ihre Flasche zu halten und mit meiner linken Hand steckte ich mir mit der Gabel den Tomatensalat in den Mund. Ich wartete darauf, dass Alex in unserem Stammcafé auftauchte. Nach ein paar Minuten tat sie dies auch.
„ Hi, ihr Süßen." Sie gab mir Küsschen auf die Wange und setzte sich dann gegenüber von mir.
„ Hi, du Süße." erwiderte ich und sie bestellte ihre typische Bestellung, bevor sie sich zu mir drehte.
„ Und jetzt erzähl. Wie war's? Habt ihr euch geküsst?" Sie verstaute ihre Handtasche unter dem Tisch an ihren Füßen.
„ Es war ... toll. Ja, toll ist das richtige Wort. Und ja, wir haben uns geküsst." antwortete ich ehrlich und Alex' Lippen formten sich zu einem Lächeln.
„ Hach, ich freu mich so. Tell me more!" Ich lachte leise und reichte meiner quengelten Tochter ihren Schnuller, bevor ich antwortete.
„ Er hat Lasagne gemacht. Zumindest hat er es versucht. Er hätte beinahe die Küche abgefackelt, also haben wir uns im Endeffekt Pizza bestellt. Aber er hat sich bestimmt fünf Mal entschuldigt. Ziemlich niedlich, wenn du mich fragst. Tja, und dann haben wir Eis gegessen. Er hatte echt noch nie Bananeneis gegessen. Naja, jetzt schon. Und dann ... sind wir irgendwie küssend auf dem Sofa geendet." Ich zuckte verlegen mit den Achseln und Alex starrte mich verträumt an.
„ Ich freu mich so für dich, dass es schon weh tut." murmelte sie schmunzelnd. „ Also bist du verliebt?"
„ Ähm." machte ich und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „ Ich denke schon, ja. Verleugnen kann ich es nicht." Verträumt seufzte meine beste Freundin auf und ich kicherte.
„ Und glaubst du es könnte etwas ernstes werden?"
„ Ich hoffe es, um ehrlich zu sein." lächelte ich und mein Blick fiel auf meine Tochter, welche mich an ihrem Schnuller nuckelnd beobachtete.
„ Und wann trefft ihr euch das nächste Mal?" Ich biss mir auf die Unterlippe und zuckte mit den Achseln.
„ Keine Ahnung. Er kommt nicht wieder vor Freitag, also -"
„ Dann kann er ja am Freitag zu dir kommen." schlug Alex vor. „ Schreib ihm schnell eine Nachricht, bevor er etwas anderes vorhat."
„ Jetzt?" hakte ich unsicher nach und sie nickte lachend. Eilig holte ich mein Handy aus meiner Hosentasche und betete innerlich, dass er sofort antworten würde.
Ich: Hey, hättest du Lust Freitag Abend vorbeizukommen? Wir könnten ja etwas zusammen kochen?
Louis: Ja, gerne. Wann und wo?
Ich: Naja, offensichtlich in meiner Wohnung (ich schick dir dann die Adresse) und wenn du um halb sechs kommst, dann haben die Kinder auch noch was davon.
Louis: Freitag bei dir um halb sechs, notiert.
Ich: Gut und nicht vergessen!
Louis: Ich doch nicht ;)
Ich: Okay. Ich freu mich drauf :)
Louis: Ich mich auch, sehr :)
Gut gelaunt steckte ich mein Handy wieder ein und berichtete Alex von meinem zukünftigen Date.
„ Gottchen, wie schön. Aber das nächste Mal wünsche ich mir dann ein Doppel-Date ja? Auch mit den Kindern?" kommentierte meine beste Freundin und ich rollte heimlich mit den Augen.
„ Mal sehen."
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Der erste Kuss von den beiden *-* Also ich weiß ja nicht wie es euch ging, aber ICH bin fast dahin geschmolzen (was etwas ungünstig war beim schreiben). Und ein Doppel-Date? Ts ts, der arme Louis und der arme Jared.
Gott Louis sieht auf dem Bild so niedlich aus *-* wie kann man nur so süß sein?
⭐️Wenn euch das Kapitel gefallen hat, macht mir eine Freude und lasst den kleinen Vote-Stern erleuchten.
Love xx
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