Pt. Twenty One: Fire and Ice.
Ich hatte gerade genug Zeit, um Hoseok vorzuwarnen, da fuhren wir auch schon auf den Parkplatz der Tanzschule, in der er und ich uns immer trafen, um zu trainieren. Ich konnte spüren, dass Hoseok sauer auf mich war, da hatte ich noch nicht mal die Schule betreten. Selbst das Vibrieren meines Handys schien aggressiv. Ich wusste, dass er mich gerade sicher hasste, doch ich wusste auch, dass er mich nicht umbringen würde, egal, was er sagte und ich wollte echt, dass Jin die Augen ein wenig öffnete. Er sollte nicht alles gut finden, was ich tat, aber er sollte dennoch anerkennen, dass es mir wichtig war und dass wir keine Idioten waren. Außerdem war ich froh, dass er mitgekommen war.
Ich trat in den Raum, doch ich kam keine zwei Meter weit, da schnappte mich Hoseok auch schon am Handgelenk und schleifte mich nach draußen, über den Flur, schubste mich in die Toilette und bugsierte mich irgendwie in eine der Kabinen, die er hinter sich schloss. Er verschränkte die Arme. Wir waren wohl zu lange nicht mehr in einer Toilettenkabine zusammen gewesen.
"Warum zur Hölle muss ich mir jetzt Seokjin geben?", fuhr er mich an und ich sah neutral zu ihm auf. "Er ist mein Freund und wollte sich ansehen, was ich eigentlich die ganze Zeit ohne ihn treibe", meinte ich leichthin. "Dein Freund? Seit ihr zwei jetzt ein Ding, ja?", fragte er spitz und ich runzelte die Stirn. "Jin und ich sind schon immer ein Ding? Wir lieben uns halt? Er ist mein bester Freund, genau wie Snaky?"
Er schien mir nicht mehr folgen zu können, genauso wenig, wie ich ihm. "Was?" "Hä?" "Hyung, warum schon wieder das Klo?" Hoseok atmete sichtlich genervt aus. "Es heißt nicht umsonst 'stilles Örtchen'", antwortete er und ich prustete. "Hyung, warum bist du so schüchtern? Ich meine jeden Tag sehen dich so viele Menschen tanzen, wenn uns da einer einmal bei Training zusieht, dann ist das doch nicht schlimm?", sanft redete ich auf ihn ein und er verdrehte leicht die Augen.
"Darum geht es nicht", meinte er abweisend und ich zuckte mit den Schultern. "Worum geht es denn dann?", fragte ich und er biss die Zähne zusammen und antwortete wieder nicht. Ich dachte, dass er sich mir gegenüber eigentlich etwas geöffnet hätte, doch im Moment war er wieder so verschlossen, wie ganz am Anfang. Mir dämmerte, dass er sich versteckte, vor Menschen, die ihn privat nicht kannten, aber warum?
"Warum bist du so paranoid?", fragte ich ihn und er zog eine Augenbraue hoch. "Bin ich nicht", sagte er knapp. "Doch", beharrte ich. "Schau, ich hab es verstanden, du willst ihn nicht hier, weil du ihm nicht traust. Du willst nicht, dass er was Privates von dir weiß..." Ertappt schnappte er nach Luft und verschränkte die Arme. "Das..." "Doch das ist es. Du hasst es, wenn Leute hinter deine Fassade schauen können, vor allem, wenn du das nicht freiwillig zulässt. Das ist auch der Grund, warum ich dich immer noch nicht kenne."
Das Klo war wirklich ein ausgezeichneter Ort zu reden, wie mir schien. Allein schon, weil er das nutzen wollte, um mir auf die Pelle zu rücken, um mich einzuschüchtern, aber jetzt war er derjenige, der mir nicht mehr ausweichen konnte. Ich konnte es hinter seiner Stirn rattern sehen. "Du weißt genug", sagte er schließlich. "Ich weiß gar nichts", sagte ich noch mal mit Nachdruck.
"Na schön, hauen wir ab", meinte er. Mit großen Augen sah ich ihn an. "Aber das Training?", fragte ich und er zischte leise. "Ich will nicht, wenn er dabei ist." Ich lachte leise. "Lach mich nicht aus, wenn du nicht deine Zähne als Halskette tragen willst", drohte ich. "Aber es ist zum Lachen, Hyung." Ich würde nicht den Fehler machen, ihn wirklich als lächerlich zu bezeichnen, denn das konnte er, auch wenn es nicht fies gemeint war, schnell in den falschen Hals bekommen. Wenn ich eins bemerkte, dann dass, wenn man es niedlicher formulierte, er automatisch nicht so sauer wurde.
"Was bitte findest du so zum Lachen?", fragte er scharf. "Naja, schau. Da kannst du einfach mal wen mit deinen Skills umhauen, der dich so schon nicht leiden kann. Ich kenne meinen Hyung, er ist nicht so begeistert von dir, aber du könntest ihm beweisen, dass du viel besser bist, als er denkt, also..." Er drehte mich gegen die Tür und schubste mich leicht dagegen. Wirklich, er war sanft, vor ein paar Wochen hatte solche Aktionen noch weh getan und blaue Flecken gefordert. Ich unterdrückte ein Grinsen, während er mich wütend anfunkelte.
"Ich kann nicht glauben, dass das funktioniert!! Du kleine Snitch!" Ich versuchte zu verdrängen, wie nah er vor mir stand und dass ich das mochte. Der Moment währte auch nicht lange, denn damit schob er mich zur Seite und verließ die Kabine. "Und ich dachte, du wärst ein Hufflepuff", knurrte er und ich grinste leicht, als ich hinter ihm aus der Kabine kam. "Bin ich auch", meinte ich leichthin und trat neben ihn. "Was Gryffindors nicht kapieren ist, dass Hufflepuffs sich bedienen können, wo immer sie wollen, solange sie am Ende loyal sind."
Er gab noch mal ein abfälliges Geräusch von sich und verließ die Toilette wieder. Ich folgte ihm und wir gingen zurück in den Tanzsaal, in dem wir eigentlich immer trainierten. Seokjin stand mit seinem Handy am Fenster und sah aus, als würde er abwägen, ob er nicht doch lieber die Polizei rufen sollte, weil man ja nie wissen konnte, was jemand mit jemand anderen auf dem Klo so anstellte. "Seid ihr fertig?", fragte er unbegeistert und Hoseok schenkte ihm ein schmales Lächeln. "Wir hatten sehr viel Spaß", bestätigte er und ich verzog das Gesicht. Was wollte er damit sagen? Das war sicher ironisch, weil jeder wusste, dass auf dem Klo streiten keinen Spaß machte. Das musste es sein.
"Ja", meinte ich zögerlich, "ich stelle euch am besten erst mal einander vor." Sie sahen mich beide an, als wollte ich sie verarschen. Ich überlegte wie alt Seokjin war und ich überlegte wie alt Hoseok war. "Seid ihr etwa in einer Klasse?" Ohhh, deswegen hassten sie sich so sehr. Irgendwas wird vorgefallen sein. "Du bist eine richtige Blitzleuchte", meinte Hoseok und winkte mich zu sich ran. Ich stellte mich mit auf und wir begannen, wie immer, mit warm machen und streachen. Jin setzte sich derweil ins Fenster, daddelt etwas an seinem Handy und sah uns zu.
Je mehr Zeit verging, desto entspannter wurde die Stimmung. Hoseok entspannte sich und mit ihm ich auch. Ich wollte nicht, dass die beiden sich hassten. Klar lag es nicht an mir, das zu bestimmen, wenn sie neutral waren, dann ging es mir aber besser. Wir machten eine Pause und ich rannte zu Jin. "Hast du mich gesehen, Hyung?", fragte ich und setzte mich zu Jin. Hoseok hatte sich so weit beruhigt, dass er sich zu uns stellte.
"Ja, hab ich", meinte Jin warm und wuschelte mir durch die Haare. "Ihr seid wirklich gut, ich finde es erstaunlich, dass ihr euch nicht dauernd auf die Füße springt, wenn ihr so... nah tanzt?" Ich lachte nur. "Das war Arbeit, Hyung, am Anfang bin ich dauernd in Hoseok reingesprungen." "Es ist eine tolle Choreo", gab Seokjin zu und ich lächelte stolz. "Hoseok Hyung hat sie sich ausgedacht", sagte ich und deutete würdevoll auf Hoseok. Er trank einen Schluck und ich sah (verzaubert) dabei zu. Wie konnte man nur bei einer solche simplen Tätigkeit so perfekt aussehen?? Es war ein Geheimnis, welches nie gelüftet werden würde.
Jin stieß mich an und ich versuchte mich wieder einzukriegen. Ich warf ihm ein schiefes Grinsen zu. "Hat er eine Gruppenarbeit in den Sand gesetzt?", mental war ich dem Problem so langsam auf den Grund gekommen und ich konnte sehen, dass das wohl ein Treffer ins Schwarze war. "Mit Absicht", zischte Seokjin und warf Hoseok einen bösen Blick zu. "Das war vorletztes Jahr, Prinzessin, komm drüber weg, dass du einmal nur eine Zwei hattest." "Du hast meinen Schnitt versaut!" Hoseok verdrehte die Augen. Er war wirklich Master of Eyeroll. Ich kannte niemanden, der so oft die Augen verdrehte und ich musste aufpassen, dass ich mir das nicht abschaute.
"Auf einem wisch Papier nach dem dich niemals mehr jemand fragen wird", sagte er und Jin zischte nur leise. "Aber der Wisch, der jetzt ansteht, ist wichtig und wie du den auf die Reihe bekommen willst, wenn du nie da bist, frag ich mich echt." Hoseok trank gelangweilt noch einen Schluck. "Das hat dich nicht zu interessieren, das ist mein 'Problem' und mir ist es auch egal, also solltest du dich da erst recht raushalten." Er hatte irgendwo recht, aber Jin Hyung eben auch und die beiden zu betrachten machte mir nur klar, wie unterschiedlich Menschen waren.
Sie waren wie Feuer und Eis und doch waren sie beide meine Freunde.
Juuu Freunde, danke fürs Lesen
https://youtu.be/eXcFAhlr63I
Hier mal ein Zusammenschnitt von JiHope dancing together XD Schade, dass sie heute nicht mehr so viel random starten (at least not on Cam).
Falls es wen interessiert 3:43 ist schuld, dass ich das erste Mal ÜBERHAUPT das Bedürfnis bekommen habe Guys zu shippen. Dieser Clip ist schuld an allem lol. Daran, das JiHope mein ewiges OPT ist und daran, dass ich überhaupt angefangen habe zu shippen. Vielleicht gäbe es ohne das den Channel, so wie er jetzt ist, gar nicht. (Maybe hätten wir nie BL Stuff angefangen, maybe gäbe es andere Ships, idk~) Dieser Exkurs war extrem random, aber ich hab euch lange nicht mehr zugequatscht. Enjoy diese 10min JiHope mit mir :D
Have a good day and muuuuch Love!
Erin
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