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Blue Side

„Bis Morgen!"

Die Lieblingskollegin des jungen Baristas Jung Hoseok machte auf dem Absatz kehrt und begab sich auf ihren Heimweg. Immer mehr wurde sie ein Teil der dämmernden Finsternis, welche sich wie ein dichter Nebel um sie schmiegte - zu erkennen war irgendwann nur noch ihre Silhouette, die nach jedem vollführten Schritt kleiner wurde. Trotzdessen bewegte sich Hoseok nicht vom Fleck, war nicht daran gehindert ihr teils in Gedanken versunken, teils müde und mit einem leichten Lächeln hinterher zu schauen, solange er sie in dieser Dunkelheit ausmachen konnte.

Miyeon war eine der liebenswertesten Personen, die ihm über den Weg gelaufen waren. Wie man sie nicht ins Herz schließen konnte, würde er wahrlich nie nachvollziehen können.

Sie war offen für jeden und ein lustiger Mensch, weshalb es für den jungen Mann nie ein Problem war mit ihr ein Gespräch anzufangen, welches nicht in eine peinliche Stille geriet. Egal, wie belanglos die Themen auch waren, sie hoben die Stimmung des Baristas immer ein wenig an. Als er neu in dem kleinen Café anfing, in welchem die jungen Erwachsenen nebenbei jobbten, war es durch die freundliche Art Miyeons kein Problem direkt Anschluss zu finden, zumal Fröhlichkeit und Offenheit auch auf Hoseoks Persönlichkeit zutrafen. Trotz dessen war er erleichtert darüber jemanden so schnell gefunden zu haben.

Ohne, dass es die Absicht seiner Kollegin war, konnte sie die Arbeit mit ihrer bloßen Anwesenheit erträglicher machen, wofür Hoseok sie stets bewunderte und ihr im Stillen dankte, wenn es im Café mal wieder durch die viele Kundschaft hektisch zuging.

Es war 21Uhr an einem kalten Novembertag, als sich der Barista daran machte das kleine, gemütliche Lokal zu schließen, damit auch er endlich Feierabend machen konnte. Erschöpft überprüfte er, ob die Hintertür sorgfältig verriegelt und alarmgesichert war, bevor er die Schlüssel in seine Hosentasche gleiten ließ und mit großen Schritten nach Hause ging.

Der Wind pfiff um seine Ohren und hinterließ ihm einen Schauer, sodass er sich vor Kälte schüttelte. Er vergrub seine Hände tief in seine Jackentaschen und beobachtete die kleinen Wölkchen die beim Ausatmen zum Vorschein traten. Leicht musste er schmunzeln.

Es erinnerte ihn daran wie er als Kind an kalten Wintertagen so getan hatte, als ob er rauchen würde, worüber der nun junge Mann bloß lachend den Kopf schütteln konnte - so wie seine Mutter damals, als er nicht hingesehen hatte. Eingepackt in einer dicken Jacke, den langen Schal um den Hals tragend, eine etwas zu groß geratene Mütze auf den Kopf und mit Handschuhen bewaffnet, hatte diese Nachahmung der Raucher ziemlich bescheuert ausgesehen, doch gefühlt hatte er sich wie einer dieser finsteren Kerle aus den bekanntesten Filmen.

Er erinnerte sich wie seine Mutter ihm aus diesem Grund immer einen mahnenden Blick geschenkt und mit erhobenen Finger gesagt hatte, dass das Rauchen nie eine gute Idee sein werde, zumal es bloß der Gesundheit schadet und demnach reine Geldverschwendung sei. Doch wenn man einen genaueren Blick auf ihre Mimik warf, so konnte man erkennen, dass ihr das Verbergen ihres Lächelns oftmals sehr schwer fiel.

"Ich weiß, Mama, ich mache nur Spaß", war daraufhin immer Hoseoks Antwort gewesen, ehe er ihr ein beruhigendes Lächeln schenkte.

Zufrieden mit der Antwort hatte die Frau ihrem Sohn durchs Haar gewuschelt, manchmal hatte sie einen Kuss auf seine Stirn platziert, bevor sie ihren Weg wohin auch immer weitergeführt hatten.

Und geendet hatten solche Tage meistens mit einer Tasse Kakao.

Die kalten Wintertagen hatte er am liebsten.

Seufzend folgte er der Nostalgie, diesem kleinen Filmabspann seiner gesamten Zeit als Kind, welche ihm vor seinen Augen flimmerte.

Zudem waren da die angenehmen Spaziergänge mit seinen Eltern an warmen Sommertagen, wobei das Eis nie fehlen durfte, de schönen Tage auf dem Spielplatz, die er mit seinen Freunden gern verbrachte und nicht zu vergessen die simplen Abende zu Hause mit seiner Familie.

Wie schön die Kindheit doch war. So sorglos und fantasiereich, gefüllt mit Glückseligkeit und Neugierde die weite Welt da draußen zu erkunden.

Kaum zu glauben, dass diese Zeit nun so weit zurücklag, obwohl er sich an bestimmte Ereignisse erinnern konnte, als wären sie erst gestern entstanden.

Sanft aus den Gedanken gerüttelt durch die leicht herabprasselnden Regentropfen, die nacheinander auf den Kopf des jungen Baristas landeten, realisierte er, dass er nicht weit vom Café stehengeblieben war. Genau genommen stand er bloß fünf Schritte vom kleinen Lokal entfernt, welches durch das Regenschauspiel und die bunte Beleuchtung an dessen Schaufenster noch gemütlicher wirkte.

Mit einem Abwenden des Blickes tat er diese Tatsache ab, plötzlich verlor er den Drang, seine eigenen vier Wände so schnell wie möglich zu betreten.

Mit langsamen Schritten ging er weiter und schlug dieselbe Richtung ein, in welcher Miyeon vor kurzem noch in der Dunkelheit verschwunden war. Somit ließ er das Café hinter sich und steuerte die Innenstadt an, welche ihn mit viel mehr Lichtern begrüßte.

Viel lieber als zu Hause rumhocken, wollte er noch die nächtlichen Stunden draußen verbringen und in alten Erinnerungen schwelgen, die ihn nicht dazu zwangen daran zu denken, wie der Tag morgen aussehen mochte. In diesem Zustand, gedanklich der Kindheit nachjagend, war er weit entfernt von der täglichen, teils ermüdenden Routine sowie dem alltäglichen Stress, der ihn – als würde er seine Hand halten - stets begleitete. Auch wenn Hoseok von Natur aus ein positiv gestimmter Mensch war, so hatte auch er Dinge in seinem Kopf verborgen, die ihn auf irgendeiner Weise belästigten.

Noch immer war er auf der Suche nach sich selbst, noch immer war er nicht ganz so sicher, wer er eigentlich war. Schon seit seiner Schulzeit bemerkte Hoseok immer stärker, dass etwas nicht passte, oder eher gesagt, dass etwas fehlte, was das Puzzle seiner eigenen Persönlichkeit soweit vervollständigen konnte.

Er hatte das Gefühl, dass er bloß ein Passant dieser äußerst schrecklichen Welt war, so wie er es wohl oder übel beim Aufwachsen bemerkte. Unwissend und herumirrend, in der Hoffnung bald das zu finden, was er suchte. Er hatte das Gefühl bloß zu funktionieren, um den Sinn und Zweck der Gesellschaft zu erfüllen, wodurch ihm die Zeit im gewissen Maße vorenthalten wurde, die er brauchte, um sich selbst die Frage beantworten zu können, wer sich wirklich hinter dem Namen 'Jung Hoseok' verbarg. Man wurde so darauf trainiert, dass man strikt den Etappen des Lebens nachging . Man ging zur Schule, um später einen Beruf auszuüben und die, die es nicht taten, wurden ganz einfach von der Gesellschaft ausgeschlossen. So fokussierten sich alle darauf diese Etappen gut zu meistern, damit man vorbereitet zur nächsten übergehen konnte. Je ernster man es nahm, desto weniger Zeit hatte man sich selbst kennenzulernen - so kam es ihm vor und so traf es auf ihn selbst zu.

 Dementsprechend fühlte er tief in seinem Inneren diese Leere, doch er hatte Angst etwas dagegen zu tun. Angst mit dem gefundenen Teil seiner Selbst nicht zufrieden zu sein, nie mit sich ganz zufrieden zu sein, nicht mehr den Anschluss des Zyklus' der Gesellschaft zu finden, wonach sich die Mehrheit ohne zu hinterfragen richtete. Kindergarten, Schule, Beruf, Familie...

Er lief an einer Reihe geschlossener Geschäfte vorbei, die unbewusst einen Teil zu seinen tristen Gedanken beitrugen. So in etwa stellte er sich die Menschen vor: jeder von ihnen war in so einem Geschäft eingesperrt, doch den Schlüssel zur Freiheit hatten sie selbst in der Hand.

Früher, da dachte Hoseok, dass er frei sei, sobald er erwachsen sein würde. Die viel jüngere Version Hoseoks war der Überzeugung, dass er tun und lassen konnte, was er wollte,- erreichen konnte, was er wollte, sobald er Kind- und Jugendalter überschritten hatte. Auch darüber konnte er nun nur lachen. Erst viel zu spät hatte er bemerkt, wie frei er damals eigentlich war im Vergleich zum jetzigen Zeitpunkt seines Lebens.

Damals, ja damals, da hatte er als Kind kaum einen Gedanken darüber verschwendet, wie man sich am besten über Wasser halten konnte oder was für eine Art Mensch er war. Sobald man ihm die Frage "Wer bist du?" herantrat, so war es für ihn immer klar gewesen mit "Jung Hoseok" zu antworten und damit war die Sache auch schon durch. Ab der Schulzeit wurde dieses Kennenlernspielchen mit der Aufforderung sich selbst zu beschreiben, erweitert, wobei er zum ersten Mal mit der wahren Bedeutung dieser einfachen Frage konfrontiert wurde und merkte, dass ihm seine Selbstbeschreibung ziemlich lückenhaft erschien.

In der Zeit, als das Vorzeigen eines besonders guten Verhaltens, um in den beliebten Turnraum mit dem coolen Bällebad des Kindergartens gehen zu dürfen, das einzige Problem darstellte, das den Klein-Hoseok beschäftigte, war er frei von den Themen, die durchaus kopfschmerzbereitend waren.

Er vermisste diese Zeit. 

Hoseok lief immer weiter aus der Stadt hinaus, die Menge der Lichter nahmen immer mehr ab. Langsam steuerte er den Viertel, in welchem er wohnte, an.

Aber was sollte man schon tun? Die Zeit zurückdrehen war leider nicht möglich, also blieb ihm nur die Möglichkeit zu versuchen ein wenig aus dem Zyklus, welcher von der Gesellschaft vorgeschrieben wurde, auszubrechen, um sich näher mit sich selbst zu beschäftigen.

Sich selbst kennen, das Leben lebenswerter gestalten, ein wenig aus der vorgeschriebenen Routine raus.

Er wollte es versuchen.

Er ging auf die Straße zu, an welcher er wohnte.

Von diesem Zeitpunkt an schaute er nach vorn und sah zu, dass er endlich zu jemanden werden wird, auf den er stolz sein konnte. Auch wenn er sicherlich Hürden des unvorhersehbaren Lebens überwinden musste, wovor er sich schon von Anfang an fürchtete, so hatte er etwas, woran er sich klammern konnte.

Vor seiner Haustür blieb er stehen.

Er kam aus einer guten alten Zeit, die ihm den Mut zusprach seine Zukunft genau so schön gestalten zu können.

Schmerz, Leid und Druck würde man im Erwachsenenalter nicht mehr los werden, doch all dies war vergänglich. So versuchte Hoseok die schwierigen Tage positiv zu sehen.

Klein-Hoseok wäre sicher begeistert.

•••
Danke fürs Lesen und Voten.


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