25 - Die Schwägerin
Sonntag, 18.10.2020
So, wie ich Nicolas kenne, habe ich erwartet, dass er die Geburtstagsfeier seines Bruders in einer Bar oder Kneipe mit ein paar wenigen Freuden organisieren würde. Überrascht bin ich jedoch, als Jordan mich in eine Bowling Arena führt. Mit unseren ausgeliehenen Schuhen folge ich ihm in einen gemieteten Raum, auf den der Mitarbeiter am Schalter verwiesen hat und aus dem schon von weitem gedämpfte Musik wahrzunehmen ist.
Meine anfängliche Aufregung wandelt sich in Erleichterung, als es plötzlich heiter aus allen Ecken: „Da ist ja das Geburtstagskind" hallt. Noch bevor ich mir einen Überblick über die große Anzahl an Gästen verschaffen kann, stürmen schon die ersten auf den Jordan zu, um ihn zu begrüßen. Überrumpelt lasse ich meine Hand aus seiner gleiten und trete einige Schritte zur Seite.
„Da seid ihr ja", nehme ich Ambers Stimme neben mir wahr. Die hübsche Blondine zieht mich in eine lockere Umarmung und wippt ihren Körper ausgelassen zum Rhythmus der Musik hin und her. „Komm, setz dich und nimm dir etwas zu trinken", bietet meine Freundin mir an und zerrt mich am Ellenbogen an einen langen Tisch, in der Mitte des Raumes und unter einem breiten Fenster, das den Blick auf die Bowlingbahn freigibt. Direkt unter diesem befindet sich auch ein Display, welches die laufende Runde und die erzielten Punkte der Gruppen dokumentiert. Auf dem besagten Tisch sind die verschiedensten Getränke und Snacks verteilt, an denen sich gerade zwei junge Frauen bedienen. Interessiert mustere ich sie und stelle fest, dass sie und alle anderen, im Gegensatz zu mir, sehr lässig gekleidet sind. Unwohl lasse ich mich auf einen Stuhl fallen und greife nach einem Glas und einem alkoholfreien Getränk, um mir mein Unbehagen nicht anmerken zu lassen. Genau aus diesem Grund habe ich mehrfach wissen wollen, was Jordan für den Tag geplant hat.
„Mein geliebter Bruder!", vernehme ich die erfreute Stimme von Nicolas, der mit zwei anderen Männern durch die Tür neben dem Fenster tritt, nachdem er offenbar einen Strike erzielt hat. Mit offenen Armen stolziert er auf Jordan zu, der noch immer im Eingang steht, umzingelt von einer Frau und einem Mann. Als er mich jedoch an meinem Softdrink nippen sieht, hält er in seiner Bewegung inne und wirft stattdessen mir einen Arm um die Schulter. „Und meine Schwägerin! Schön, dass ihr zwei es einrichten konntet." Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie eine der Frauen mir gegenüber die Musik an ihrem Handy etwas leiser stellt.
Vor Schreck verschlucke ich mich beinahe an meinem Getränk. „Sch-Schwägerin?" Überfordert schiele ich zu Jordan herüber, der jedoch nur schmunzelnd die Achseln zuckt und endlich weiter in den Raum eintritt. Dicht gefolgt von der scharfsinnigen Detektivin, Madeline, wie ich erkennen kann. Ich versuche mir meine Ernüchterung nicht anmerken zu lassen, als sie sich neben ihn auf einen Stuhl setzt, eine andere Dame auf seiner anderen Seite.
„Sag bloß, du bist das Mädchen, über das er pausenlos redet!", wendet sich einer der Männer an Nicolas' Seite an mich und bricht in unangenehmes Gelächter aus.
„Elias", grummelt Jordan mit warnendem Unterton.
Der Mann, der vielleicht etwas älter als Jordan ist, lässt sich mit einem dicken Grinsen auf den Lippen auf den Stuhl neben mir fallen. Gemütlich schubst er Nicolas' Arm von mir und ersetzt ihn durch seinen eigenen. „Wir haben uns alle schon gefragt, wer dieses mysteriöse Mädchen ist, mit der er tagein, tagaus sonderbare Nachrichten austauscht."
„Elias", raunzt Jordan erneut, damit sein Freund aufhört zu sprechen, doch dieser denkt gar nicht daran. Eine leichte Hitze steigt mir ins Gesicht. Er hat über mich gesprochen, halte ich in Gedanken fest. Mein Herz suhlt sich geradezu in Euphorie.
„Du glaubst sicher, dass O'Connor auf der Arbeit genauso groß und stark ist, wie er immer tut, aber das ist alles eine Fassade. Lass dir eins gesagt sein: Mit ihm zusammen will niemand einen Fall übernehmen, weil er in jeder freien Minute an dich denkt. Er muss es nicht einmal aussprechen, das erkennt man an seinem dreckigen Grinsen. Neulich, da hat er- Au! Lass das!" Ich bin so gespannt auf Elias' Erzählung gewesen, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie Jordan sich zu uns gestellt und seinem Kumpel gegen den Kopf geschlagen hat.
„Rede nicht so viel Unsinn", kommentiert Jordan bloß und entfernt den Arm seines Kollegen von meinen Schultern.
„Ist doch wahr", schimpft der großgewachsene Polizist und erhebt sich von seinem Stuhl, sodass die beiden sich direkt gegenüber stehen können. Protzig streckt er die Brust heraus, als würde er einen Streit anfangen wollen, doch das amüsierte Zucken seiner Mundwinkel verrät ihn. Erwartungsvoll beobachte ich Jordans Reaktion, mehr als ein Augenverdrehen erntet sein Gegenüber allerdings nicht. Wortlos schiebt er Elias zur Seite und setzt sich nun selbst auf den freigewordenen Platz neben mir. Stumm bückt er sich über den Tisch und greift nach einer kleinen Schüssel mit Brombeeren. Die schaulustigen Blicke lasten auf uns, als er mir die Beeren hinhält, damit ich mich ebenfalls bedienen kann. Zögernd sehe ich mich um und stoße nur auf breit lächelnde Gesichter, bevor ich seiner Einladung nachkomme.
Plötzlich seufzt Jordan und fragt in die Runde: „Seid ihr hier, um mein Altwerden zu feiern oder mich vor ihr schlecht darzustellen?"
„Mit deiner unsympathischen Art zu Beginn hast du dich schon selbst schlecht genug gemacht", kommentiert Amber humorvoll und erhält einen fiesen Blick von dem Kriminalpolizisten an meiner Seite. „Genug von diesem Liebesgelaber! Rose, du bist in meinem Team. Wir machen die Männer platt!"
*
Es vergeht eine ganze Weile, in der wir alle ausgelassen spielen und uns unterhalten. Meine Unausgeglichenheit am Anfang nimmt mit der Zeit immer mehr ab, sodass auch ich den Abend genießen und seine Freunde kennenlernen kann. Wie ich erfahren habe, hat Jordan außerhalb seiner Arbeitsstelle keine Freunde, dementsprechend sind die Anwesenden alles Kollegen von ihm. Zu meiner Erleichterung halten zwei von den Frauen auch nichts davon, in ihrer Freizeit über ihre beschwerliche Arbeit zu reden. Daher verwickeln Amber und ich die beiden in ein Gespräch über unsere Hobbys und Interessen. Die Männer hingegen reden mit Nicolas über Sport und Fitness und mit Jordan über den neusten Kriminalfall, der sich ereignet hat.
Interessiert höre ich ihnen mit halbem Ohr zu, bis Madeline sich rechts von ihm setzt und leise auf ihn einredet. Die beiden beginnen miteinander zu flüstern und schleißen automatisch alle anderen von ihrer Unterhaltung aus. Grimmig betrachtet ich das Spektakel. Erst als er sich wieder zu mir wendet, lächle ich schwach, im Versuch, die Eifersucht zu verbergen, die in mir aufkeimt. Jordan erwidert meine Geste mit einem erleichterten Schmunzeln seinerseits. Seine Miene wandelt sich von angespannt zu so sanft, dass mich plötzlich das Bedürfnis packt, auf seinen Schoß zu klettern und sein Gesicht mit Küssen zu übersähen. Ich will ihn berühren, sein maskulines und schönes Gesicht. Mein eigenes in seiner Halsbeuge vergraben und seinen angenehmen Geruch einatmen, am liebsten für immer. Ob er wohl weiß, wie sehr ich ihn eigentlich begehre? Wie sehr ich ihn will? Und dass mein Herz unaufhörlich für ihn schlägt, wann immer er mir nahe ist? Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch, als ich plötzlich wahrnehme, wie Madeline mit den Fingern vor meiner Nase schnippt. Widerwillig reiße ich meinen Blick von Jordan, der mich besorgt beäugt und sehe zu der bildhübschen Detektivin.
„Wo bist du mit deinen Gedanken?", fragt sie belustigt und deutet mit dem Finger auf etwas, das auf dem Tisch. „Kannst du mir den Eistee reichen?", bittet sie mich freundlich und hält mir ihr Glas vor die Nase.
„Oh, ja klar!", erwidere ich und komme ihrem stummen Befehl nach, ihr einzuschenken. Dabei bin ich seltsamerweise so aufgewühlt, dass etwas daneben geht. Innerlich über mich fluchend wische ich die Tropfen weg und lehne mich in meinem Stuhl zurück. Als Jordan mich fragend ansieht, verstecke ich beschämt das Gesicht hinter meinem Glas, indem ich den Inhalt meinen Hals herunterkippe. Die neue Intensität und die Tiefe meiner Gefühle für ihn sind so ungewohnt und überfordernd, dass ich mich plötzlich einsam und ängstlich fühle, wie ein verlorenes Kind an einem fremden Ort.
Als würde er meine Ruhelosigkeit bemerken, legt Jordan einen Arm über meine Schultern und presst seinen Körper eng an meinen. „Mach dir keine Sorgen", flüstert er gegen meine Schläfe, als wäre es ein Versprechen, das er mit einem folgenden Kuss besiegelt.
Er lässt auch dann nicht von mir ab, als seine Kollegen ihn um seine Meinung wegen eines Falles fragen. Manchmal fahren seine langen Finger in mein Haar und massieren sanft meine Kopfhaut im Nacken. Diese bloße Berührung reicht aus, um mich neben ihm zu winden, was mir ein Schmunzeln seinerseits beschert. Dabei hat er eigentlich keine Ahnung, welchen starken Effekt er auf mich hat. Jordan sitzt mit auseinanderstehenden Beinen am Tisch, seine Wirbelsäule so durchgestreckt, dass es nicht einmal unbequem aussieht. Seine Schultern so breit, dass sie die Blicke auf die Person vor ihm abschirmen können. Alles in einem kann ich besten Gewissens behaupten, dass er mit Abstand der bestaussehende Mann in diesem Raum ist. Menschen haben recht, wenn sie sagen, dass die Persönlichkeit einer Person sich positiv auf sein Äußeres auswirken kann. Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich ihn äußerlich nur ganz nett gefunden habe. Je näher wir uns jedoch gekommen sind, desto attraktiver ist er in meinen Augen geworden.
Nach einer gewissen Zeit nimmt er meine Hand in seine beiden und zieht sie in seinen Schoß. Beruhigend massiert er meine Finger, ohne sich von dem Gespräch mit seinen Freuden ablenken zu lassen. Diese beobachten jede von Jordans Bewegungen und meine Reaktion darauf, mit breiten Lächeln auf ihren Gesichtern. Errötend befreie ich meine zierliche Hand aus seinem Griff und lege sie stattdessen auf seinen muskulösen Oberschenkel und widerstehe gerade so dem Drang, weiter hochzufahren und mein Gesicht in seinem Nacken zu vergraben. Der Abend dauert schon viel zu lange an und alles, was ich will, ist es, mich gegen ihn zu lehnen und meinen ganzen Körper zu entspannen. In seinen Armen.
Als wäre er vom Blitz getroffen worden, versteift er sich und wirft mir einen stutzigen Blick zu. In dem Glauben, ihm zu nahe getreten zu sein, will ich meine Hand wegziehen, auch wenn mich seine Reaktion verletzt. Doch schnell umschließen seine Finger wieder fest die meinen und halten meine Hand auf seinen Oberschenkel gedrückt. Mit großen Augen sehe ich zu ihm auf und presse die Lippen zusammen, um meine Freude zu verstecken. Jordan hingegen sieht mich nur eindringlich an, ehe er sich wieder an seine Freunde wendet. „Es ist spät geworden, so langsam sollten wir gehen", verkündet er beiläufig und deutet auf die Uhr über der Eingangstür.
„Hättest du bloß nicht an einem Montag Geburtstag, könnten wir heftig reinfeiern", klagt Samantha, eine seiner Kolleginnen.
„Ich muss morgen nicht arbeiten", erwidert Jordan ungeniert und erhebt sich. Da er meine Hand noch festhält, zieht er mich gezwungenermaßen mit sich.
„Da haben sich die Überstunden ja ausgezahlt", lacht Elias und bedenkt mich mit einem vielsagenden Blick, den ich allerdings nicht verstehe.
Gemeinsam räumen wir den Tisch ab, sammeln all unsere Sachen und Jordans Geschenke zusammen. Sobald wir die ausgeliehenen Schuhe wieder an der Theke abgegeben haben, verlassen wir die Arena und verabschieden wir uns von seinen Kollegen. Am Ende stehen wir nur noch zu viert auf dem Parkplatz.
„Soll ich die Mädels nach Hause fahren?", bietet Nicolas seinem Bruder an. Ich bin kurz davor zu widersprechen und auszurufen, dass ich nicht nach Hause will, während Jordan offenbar der gleiche Gedanke durch den Kopf geht.
„Du kannst Amber mitnehmen und die Nacht bei ihr verbringen." Zwar formuliert er es wie einen Vorschlag, aber sein Tonfall und sein Blick lassen keine Widerworte zu.
Nicolas macht den Mund auf, um etwas zu sagen, verstummt aber, als der Blick seines Bruders sich verdunkelt. Ergebens seufzt er und zieht seine Freundin an der Hüfte zu seinem Auto. „Gute Nacht, schätze ich dann."
Ich will gerade etwas zum Abschied sagen, als Jordan mich plötzlich zu sich herumwirbelt und seine Hände in meinem Nacken verschränkt. Verwirrt sehe ich zu ihm auf. „Was ist?" Ohne mir zu antworten, zieht er sanft mein Gesicht näher an seines und küsst mit einem liebevollen Lächeln meine kalte Stirn. Seit wir uns die Liebe gestanden haben, habe ich ihn viel öfter fröhlich erlebt. Dieser jungenhafte Ausdruck in seiner Miene steht ihm sehr gut. Daran könnte ich mich gewöhnen.
„Danke für deine Zeit", raunt er an meine Nase und übersät sie mit hauchzarten Küssen. Verliebt wie ein junges Schulmädchen kichere ich und schlinge mein Arme um seinen Oberkörper. „Lass uns gehen. Wir feiern zu Zweit in meinen Geburtstag rein."
*
„Was hast du für morgen geplant?", frage ich Jordan. Währenddessen schäle ich mich erschöpft aus meinem Mantel und lasse meine Handtasche achtlos neben sein Bett fallen, bevor ich mich auf diesem niederlasse.
„Gibt es etwas, das du machen willst?", stellt er als Gegenfrage und entledigt sich ebenfalls seines Mantels, den er an einen Kleiderbügel gehängt im Schrank verstaut.
„Ich dachte, du hättest einen genauen Plan", wundere ich mich verdutzt. „Patrick zu überzeugen, damit er mir freigibt, hat echt viel Überzeugungskraft gekostet."
Murrend lässt er sich neben mich auf das Bett fallen und zieht mich an seine Seite. „Soll ich mich nach einer neuen Kanzlei für dich umschauen?"
Ich schüttele den Kopf und sinke in seine Umarmung. „Es ist in Ordnung. Außerdem soll ich doch mehr über ihn herausfinden."
Der Ausdruck in seinen Augen, als er zu mir heruntersieht, ist zweifelnd und zwiegespalten. Ich kann erkennen, dass ihm etwas auf der Zunge liegt, was er nur noch nicht aussprechen kann oder will. Also dränge ich ihn auch nicht und gebe ihm stattdessen einen Kuss auf die Lippen. Anscheinend hat er nicht damit gerechnet, denn bevor er mich zurückküsst, versteift er sich kaum merklich.
„Hast du dich heute unwohl gefühlt?", will er nach einer Weile wissen und streicht mir mit den Fingern die viel zu langen Strähnen meines Ponys zur Seite. „Du hast so grimmig ausgesehen", fügt er schmunzelnd hinzu.
„Ich war nicht grimmig", verteidige ich mich laut.
„Eifersüchtig vielleicht?", rät er in neckendem Unterton weiter und trifft den Nagel auf den Kopf. Schnaubend wende ich den Kopf ab, um meine Scham zu verstecken und nach einer Antwort zu suchen, die mich nicht albern wirken lässt. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass du das nicht sein musst. Maddie und die anderen sind nur gute Freundinnen. Nicht mehr und nicht weniger. Ist mein Brief nicht deutlich genug gewesen?"
„Doch", versichere ich ihm nachdrücklich und hole mein Handy aus der Tasche meines Rocks, nur um festzustellen, dass es kurz vor Mitternacht ist. Auf einen Schlag sind all meine dunklen Gedanken vergessen. „Ich will mich dafür revanchieren. Es ist auch gleichzeitig ein Geburtstagsgeschenk." Heiter löse ich mich aus seiner Umarmung und springe auf, um die Box vom Boden aufzuheben und sie ihm zu überreichen. „Warte noch eine Minute", warne ich ihn, als er gerade das Geschenkpapier aufreißen will.
Er bedenkt mich mit einem Augenrollen und schüttelt vorsichtig den Karton neben seinem Ohr. „Noch ein Karton?" nuschelt er leise für sich und legt die Stirn in Falten.
Montag, 19.10.2020
„Mach auf", fordere ich ihn aufgeregt auf und setze mich hibbelig neben ihn.
Mit flinken Fingern befreit er die Kiste von der ordentlich gebundenen Schleife und dem blauen Geschenkpapier. Nervös wippe ich mit dem Fuß, während ich ihn mit angehaltenem Atem beobachte, wie er den Bilderrahmen hervorholt, in dem ich die gepressten Rosenblätter, seines letzten Geschenks an mich, eingerahmt habe. Unter jede Blüte habe ich ihre passende Bedeutung dazu geschrieben, so wie er es immer in seinen Briefen getan hat. Hinter das Bild hab ich einen kleinen Umschlag geklebt, in welchem ich ihm mein Herz ausgeschüttet habe. Erst nachdem ich es selber probiert habe, habe ich verstanden, wie schwierig es für Jordan anfangs gewesen sein muss. Es ist wirklich nicht leicht, seine Gedanken und Emotionen zur Sprache zu bringen.
Wortlos sieht er sich das Bild an und streicht mit zitternden Fingern über die bunten Blüten. Der Ausdruck in seinen Augen, mit denen er mich kurz darauf intensiv ansieht, droht mich zu einer Pfütze zerschmelzen zu lassen. Was er als Nächstes sagt, sind keine reizenden Worte der Liebe, aber des Respekts, der Anerkennung und der Dankbarkeit. Sie wickeln sich um mein Herz und drücken fest zu. „Danke dir dafür. Es ist wunderschön", flüstert er an meine Wange, bevor er einen Kuss auf ihr hinterlässt.
„Sieh dir die Rückseite an."
Seine Finger zittern noch immer, als er meiner Bitte nachkommt und den Brief aus dem Umschlag hervorholt und beginnt zu lesen.
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