Es ist ein Versprechen, das ich mir geben werde. Es ist das Versprechen niemals einen Punkt zu setzten, sondern lediglich ein Semikolon.

Es ist eine Einstellung, die ich mir über die letzten Jahre angeeignet habe, ein Versprechen, das ich meinen Freunden, meiner Familie und meinen zukünftigen Bekanntschaften gebe.

Ein Autor benutzt das Semikolon, wenn er einen Satz beenden wollte, sich aber dazu entschied es nicht zu tun. Ich benutze das Semikolon als Zeichen, dass ich dasselbe tun wollte, nämlich meinen ganz persönlichen Satz des Lebens zu beenden, mich aber am Ende dazu entschieden habe, nicht zu springen.

Ich bin einen Schritt von dem Brückengeländer zurückgetreten, habe tief eingeatmet und mich gefragt, ob es das wirklich wert ist, letztendlich habe ich den Punkt vor mir gesehen, habe mich aber anstatt für ihn, für das Semikolon entschieden.

Je länger ich über dieses ungewöhnliche Satzzeichen nachdenke, desto mehr mag ich es. Es ist nichts, was man einfach mal so verwendet. Man setzt es bedacht ein, überlegt sich genau, was man damit transportieren möchte, es wird genauso durchdacht gesetzt, wie ich mich dazu entschieden habe, weiterzumachen und keinen Punkt am Ende meiner Lebensgeschichte zu setzen.

Ich verspreche damit nicht, dass ich nie wieder an einen Punkt komme, an dem es mir schlecht geht oder ich wieder darüber nachdenke einen Punkt am Ende der Geschichte zu setzten, aber ich verspreche, dass es lediglich bei einer Überlegung bleibt, am Ende werde ich höchstens ein Semikolon setzten, aber keinen Punkt.

Es ist ein Versprechen, an die, die mich nicht verlassen haben, es ist ein Versprechen, dass ihre Mühen nicht umsonst waren, es ist das Versprechen, das ich jetzt stärker bin als zuvor. Meine inneren Dämonen werde ich nicht zum Schweigen bringen können, aber ich kann lernen ihn weniger zuzuhören.

Das Semikolon kommt vor dem Punkt, auch wenn es manchmal vielleicht kein gutes Gefühl ist, eins zu setzten, so ist es manchmal genauso nötig wie ein Ausrufezeichen oder ein Fragezeichen;