Die Geschichte der 64
Die 64 war einer von vielen Schülern der Zahlenschule, eine Schule, die nur von Zahlen besucht wurde. 64 ging in Klasse Nummer 4. In diese gingen alle Schüler von 60 bis 79.
64 mochte seine Klasse nicht besonders, vor allen die anderen sechziger gingen ihm auf die Nerven. Die beliebteste Zahl seiner Klasse war wohl die 69. Für viele hatte sie eine gewisse Faszination. Das wird wohl an ihrer besonderen Art liegen. Denn sie kann sich auf den Kopf stellen und sieht immer noch aus wie vorher. Außerdem waren die anderen Zahlen auch von ihren Rundungen begeistert. Sie träumten so wie sie zu sein.
Nur 64 war anders. Er war eher ein Außenseiter. Für viele sah er komisch aus. Bei einer solch oberflächlichen Klasse macht einen sowas äußerst unbeliebt. Immer wenn er in die Klasse kam, schauten ihn die meisten mit einem angewiderten Blick an. Vom Rest jedoch wurde er ignoriert. Unter anderem auch von 69, die ihm nie auch nur eines Blickes gewürdigt hat.
Die Zahlenschule war für ihn jedes Mal eine Qual und das nur, weil er der Außenseiter war.
Allerdings gab es einen Tag, den 64 wohl niemals vergessen wird. Es geschah in der großen Pause. Er saß allein am Tisch, so wie immer. Im Hintergrund bemerkte er wie alle anderen Zahlen ihn angewidert musterten. Wenn ich wirklich so hässlich bin, warum starren die mich dann ständig an?, fragte sich 64.
Während er seine Pausenbuchstaben aß, kam jedoch jemand zu seinem Tisch. 64 richtete seinen Blick auf und erkannte den von allen in der Schule gefürchteten 13. Das ist nicht gut. Will der mich jetzt etwa einfach so verprügeln?, befürchtete 64, denn 13 war als Schläger in der Schule bekannt und wurde von allen gefürchtet. "Gib mir deine Pausenbuchstaben!", kam nun von 13.
64 wusste nicht was er tun sollte. Er wollte ihm nicht sein Essen geben, doch er wollte auch nicht verprügelt werden und man sah 13 so langsam an, dass er ungeduldig wurde. "Na los! Wird's bald?!" 64 hatte Angst, doch er konnte nicht akzeptieren, dass 13 ihm einfach sein Essen abnahm. Und so beschloss 64 zu handeln und schlug mit dem spitzen Ende an seiner 4 zu.
Allerdings war der Schlag nicht so effektiv, wie er es sich erhofft hätte. 13 stand noch und sah unversehrt aus. Man konnte ihm jedoch ansehen, dass er nun wirklich wütend wurde.
Nun war's das. Er wird mich totprügeln, dachte 64.
Um sie herum haben sich bereits alle anderen Zahlen versammelt und schauten dem Spektakel zu. Natürlich griff keiner ein. Sie warteten nur darauf, dass 13 zurück schlagen würde.
Und nun kam auch der Moment, in dem er ausholte, doch kurz bevor er 64 traf, war ein lauter Aufschrei aus der Menge zu hören.
"STOPP!" 13 hielt kurz vor dem Gesicht von 64 inne. "13! Wie oft hab ich dir gesagt, du sollst aufhören, dich zu prügeln?!" aus der Menge kam eine Zahl, die 64 nur allzu gut kannte. Es war die beliebte 69.
13 schien sich plötzlich schuldig zu fühlen und war wie ausgewechselt. Vor 69 erschien er wie ein Schoßhund. "Ja... Es... Es tut mir Leid, Schatz", war nun die zögerliche Stimme von 13 zu hören.
Bei dem Wort "Schatz" ging sofort ein Raunen durch die Zahlen. Alle waren überrascht. 69 und 13 waren offensichtlich ein Paar.
"Das will ich aber auch mal hoffen! Wenn du sowas noch mal machst, dann wars das mit uns! Hast du mich verstanden?" An der Stimme von 69 konnte man deutlich hören, dass sie ziemlich sauer war.
Von 13 kam nichts weiter als ein zögerliches Nicken. Er schien sich wohl vor seiner Partnerin zu fürchten.
"64", nun wandte sie sich zu ihm. "Ich entschuldige mich für das Verhalten von 13. Ich werde dafür sorgen, dass sowas nie wieder passiert. Versprochen!" 69 schien ganz freundlich, wovon 64 sehr überrascht war. Er dachte immer sie sei eingebildet und arrogant. Eine Zahl, die sich für absolut perfekt hält. Doch scheinbar war sie eigentlich ganz nett. Es war das erste Mal, dass sie mit ihm geredet hatte und noch dazu, hatte sie ihn vor ihrem Freund beschützt.
An diesem Tag lernte 64, dass die Dinge doch nicht immer so sind, wie sie von außen scheinen. 69 hatte ihn gerettet und war in Wirklichkeit eine freundliche Zahl. Vielleicht redete sie sonst nie ein Wort mit ihm, weil er immer versuchte sich von allen anderen abzuschotten und fern zu halten.
Dies war jedoch der Tag, an dem 64 begann die Welt ganz anders zu sehen.
***
Jetzt fragt ihr euch bestimmt, was diese sonderbare Geschichte soll. Es ist ein kleines Special als Dank für 64 Follower! Vielen Dank!
Und für die, die es noch nicht wissen. 64 ist meine Lieblingszahl, deshalb mach ich für 64 Follower dieses Special. Ich hoffe es hat euch gefallen.
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