Kapitel 50
Felix Pov:
Mit großen Augen sah ich in die braunen von Changbin. ,,Nein, nein, nein..." murmelte ich leise und stolperte ein paar Schritte zurück. Auch Changbin sah nicht grade begeistert von dem ganzen aus. Dennoch zwang er sich für mich ein Lächeln ab. ,,Ist schon okay." sagte er.
Ich schüttelte ungläubig den Kopf. ,,Nichts ist okay. Changbin, ich soll dich umbringen!" Der schwarzhaarige ging ein paar Schritte auf mich zu und nahm seine Hände in meine. Das Publikum um uns herrum war am ausflippen und erwartete wahrscheinlich das ich ihm den Todesbiss gebe.
,,Tu was du tun musst." sagte Changbin zu mir. ,,Ich soll dich töten, verdammt. W-wie kannst du bitte da so ruhig bleiben?" fragte ich ihn den Tränen nahe. Changbin verzog das Gesicht. ,,Bitte nicht weinen..."
Ich biss mir auf die Unterlippe. ,,Ich möchte dich nicht töten, Changbin..." murmelte ich. ,,Wenn du mich nicht tötest, töten sie dich. Willst du das?" ,,Also willst du dein Leben für meins geben?!" ,,Ja!" antwortete er ohne zu zögern.
Verdutzt sah ich ihn an. ,,Ja Felix, das möchte ich. Du hast so viele Leute die dich vermissen würden, deine Mütter, dein Patenonkel, deine Freunde." Ich schüttelte den Kopf. ,,Aber ich würde dich vermissen!" gab ich mit roten Wangen zu.
Der Mensch lächelte daraufhin leicht und umarmte mich. Etwas zögerlich erwiderte ich die Umarmung. Ich spürte wie Changbin seinen Kopf in meine Halsbeuge legte und meinen Kopf an seinen Hals führte. ,,Mach es einfach schnell." sagte er leise.
Ich schloss meine Augen. ,,Ich...ich kann das nicht, Changbin." sagte ich aufgebend. ,,So muss das nicht enden!" Changbin sah zu mir auf. ,,Dann nenn mir einen anderen Weg, Felix." Ich biss mir auf die Unterlippe und ließ meinen Blick zu Boden gehen. ,,Komm schon. Dein Vater wird schon ungeduldig." flüsterte er mir leise zu. Doch ich wehrte mich weiterhin dagegen.
Ich wollte Changbin nicht sterben lassen.
Ich brauchte ihn doch...
Minho Pov:
Mit offenem Mund sah ich zu Jisung, welcher einfach nur regungslos vor mir stand und wohl nicht so wirklich wusste wohin mit sich. Ich schüttelte kurz meinen Kopf und räusperte mich um meine Gedanken wieder zu sammeln.
Mit fest entschlossenem Blick trat ich auf Jisung zu. Verängstigt weitete er seine Augen und trat ein paar Schritte rückwärts, bis er gegen die Wand der Arena stieß. Das Publikum um mich herum feuerte mich lautstark an.
Mit einem niedlichen leisen wimmern, welches stark an einen Hundewelpen erinnerte, ließ Jisung sich die Wand runterrutschen, zog seine Beine an und schützte seinen Kopf mit seinen Händen.
Ich schluckte kurz, bevor ich mich zu ihm runterbeugte und seine Hände in meine nahm, um sie von seinem Gesicht wegzuführen. Aus großen braunen Augen sah er zu mir auf und ich kniete mich seufzend vor ihn.
,,Hast du echt Angst vor mir?" fragte ich ihn. Er blieb stumm, senkte aber seinen Blick um mir nicht in die Augen sehen zu müssen. Ich legte meine Hände an sein Gesicht, sodass er gezwungen war mir in die Augen zu schauen.
,,Was hatte ich dir damals gesagt, huh?" Jisung sah immernoch schweigend in meine Augen. ,,Damals, als du rausgefunden hast das ich ein Werwolf bin. Ich hab dir gesagt das ich dich niemals verletzen werde. Das wollte ich nie und das werde ich auch nie. Bitte, vertrau mir. Das ist alles was ich will."
Jisung sah mich mit Reue in den Augen an. ,,Tut mir Leid, Hyung." Ich lächelte leicht. ,,Schon okay." Damit gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn.
Ich hörte wie das Publikum um mich herum uns ausbuhte, jedoch war mir das alles sowasvon egal, solange ich Jisung in meinen Armen halten konnte.
,,So..." grinste ich. ,,Dann räumen wir diesen Laden mal auf. Ich werde ganz sicher nicht meinen kleinen Menschen umbringen, Leute. Vergisst es!" Ich nahm Jisungs Hand und zog ihn auf die Beine.
Ich schaute durch die Glaswand rüber zu Felix, welcher eng umschlungen mit Changbin da stand. Es war mir klar gewesen das er es nicht übers Herz bringen würde ihn zu töten. Das passt einfach nicht zu ihm!
Ich sah hoch zu dem Raum in welchem Donghae und Yesung saßen. Während Yesung mit voller Interesse auf das Geschehen hinab sah, sah es aus als ob Donghae versuchte uns mit Blicken zu töten.
Zeitgleich fand ich auch den gesuchten Augenkontakt zu Felix und eines war uns sofort klar: Zeit eine Rebellion zu starten!
Felix und ich rannten zeitgleich zu der Glaswand und brachten sie mit etwas Krafteinsatz dazu, in mehrere tausend Scherben zu zerbrechen! Das war auch ungefähr das Startsignal für alle anderen.
Während im Publikum der Kampf begann, teleportierte sich Donghae direkt vor Felix um ihn in den Würgegriff zu nehmen. ,,Undankbares Kind!" zischte er und sah dem zappelnden orangehaarigen dabei zu wie er um Luft rang.
Sofort war T.O.P zur stelle und trat dem Vampirlord direkt zwischen seine Beine, wodurch er Felix losließ. ,,Mädchenmove, ich weiß. Aber lass jetzt ein für allemal deine dreckigen Pfoten von meinem Neffen!" knurrte der blauhaarige. Keine Sekunde später lieferten die beiden Erwachsenen sich einen blutigen Kampf.
Changbin kniete sich schnell runter zu Felix um zu schauen ob bei ihm alles okay war. Aber so viel Zeit zum ausruhen hatten sie nicht, da der Kampf grade erst losgegangen war.
Jisung und ich standen Rücken an Rücken und versuchten die Gegner durch unsere Fäuste zu bekämpfen. Als ein Vampir an mir vorbeirannte, erwischte ich sein Schwert und warf es Changbin zu. Dieser wusste überraschend schnell was zu tun war und verteidigte den, noch um Luft ringenden, Felix.
Yesung versuchte die kleineren Vampire und Werwölfe irgendwie in Sicherheit zu bringen, damit diese keinen Schaden nahmen.
Da tauchten plötzlich Chan, Jeongin und Hyunjin neben mir auf. ,,Tut mir Leid wegen der Verspätung, Mate. Aber wir mussten unseren Freund hier noch aus dem Kerker befreien." erklärte uns Chan schnell und nickte zu Hyunjin rüber, damit wir wussten wer gemeint war.
Fast sofort stürzten wir uns in die Verteidigung. Zu meiner Überraschung war Jisung verblüffend gut was das Kämpfen anging, obwohl ich mir ziemlich sicher war das er uns mal gesagt hatte das er bis auf das Tanzen keinen Sport machte. Und schon gar nicht welchen der in Richtung Kampfsportart ging.
Wir kämpften nicht schlecht, aber ein paar Kratzer waren leider nicht zu vermeiden. Dennoch wussten wir nicht das Jeongin auch ein ziemlich guter Kämpfer war, wenn er denn den richtigen Anreiz hatte. Und diesen hatte er als ein Vampir Hyunjin so sehr schlug, das er begann an der Lippe zu bluten.
Zuerst war Jeongin relativ geschockt darüber, bis dieser Schock zu Wut wechselte. Wütend verwandelte sich Jeongin in rekordzeit in einen weißen Werwolfs Omega mit strahlend blauen Augen und biss dem Vampir einfach ins Bein. Als dieser jaulend zu Boden fiehl, verwandelte sich Jeongin sich wieder in einen grinsenden Menschen mit verschränkten Armen.
Mit offenem Mund sah Hyunjin ihn an. ,,Ich würde dich grade so gerne küssen, Baby!" ,,Besser nicht. Du blutest, Schatz!" antwortete Jeongin zu unserer aller überraschung und tätschelte kurz Hyunjins Wange, bevor er sich wieder in das Gekämpfe drängte.
,,Er wird so schnell erwachsen." wischte Jisung sich eine Fake-Träne weg und schlug nebenbei einem aggressiven Werwolf in Menschengestalt ins Gesicht. Ich staunte nicht schlecht. ,,Heiß!" pfiff ich ihm kurz zu. ,,Krieg deine Hormone unter Kontrolle, Hyung!" rief er zurück.
Felix Pov:
Ich lieferte mir grade einen etwas schwierigen Kampf gegen einen Vampiren höheren Ranges, als mein Vater mich von ihm weg zog und sein Schwert unter mein Kinn legte.
Yesung und mein Patenonkel standen schlichtend vor ihm. Schlagartig wurde es stiller um uns, da niemand das Schauspiel verpassen wollte.
Ich starrte einfach nur verängstigt auf die Klinge an meinem Hals. Es war mir noch immer unklar, wie man etwas umbringen kann, dass sein Fleisch und Blut ist.
,,Donghae, verdammt. Mach keine Dummheiten, das ist dein Sohn!" warf Seunghyun ihm vor. Donghae lachte auf. ,,Das ist schon lange nicht mehr mein Sohn." Mit diesen Worten drückte er die Klinge tiefer an meinen Hals, sodass ich schon spüren konnte wie sich die Klinge leicht in mein Fleisch drückte. Schmerzerfüllt zischte ich auf. Meine Freunde setzten besorgt einen Schritt nach vorne, stoppten aber als sie realisierten, dass das nichts bringen würde.
,,Bitte lass den Jungen in Ruhe. Er hat nichts mit all dem zu tun. Das ist eine Sache zwischen dir und mir." sagte Yesung ruhig und trat einen Schritt weiter auf uns zu. Donghae drückte die Klinge fester an meinem Hals, sodass ich mein warmes Blut an der Seite runterlaufen spüren konnte.
Erschrocken hörte ich die anderen die Luft einziehen. Mir wurde immer schwindeliger und übler und ich konnte nichts dagegen unternehmen. ,,Donghae!" rief T.O.P erschrocken und wollte zu mir laufen, wurde aber von zwei Wachen festgehalten.
Yesung atmete tief durch und schloss die Augen, um sich zu sammeln. ,,Lass ihn los!" ,,Was willst du tun, Yesung? Huh? Was willst du tun?" provozierte Donghae es.
Yesung öffnete die Augen. ,,Ich werde kämpfen. Wie jeder auch." T.O.P sah wütend zu uns. ,,Ich schwöre dir, Donghae. Wenn du dem Jungen auch nur ein Haar krümmst, bringe ich dich um!"
Donghae lachte kalt auf und mir lief es kalt den Rücken hinunter. ,,Zu spät, Seunghyun. Zu spät! Ich konnte dich eh nie leiden." Mit seiner freien Hand gab er seinen Wachen einen Befehl welchen ich nicht verstand. Yesung weitete die Augen und rief: ,,Nein!"
Doch da bohrte schon einer der Vampire sein Schwert durch den Magen meines Patenonkels.
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