Kapitel 35
Felix Pov:
Seufzend fuhr ich mir durch das Haar und lief vor dem Fenster des Raumes auf und ab. Als ich aufgewacht bin lag ich in diesem verschlossenen Raum. Natürlich konnte ich mich nicht wegteleportieren, dafür hatte Donghae natürlich gesorgt. Ganz so dumm war er dann ja wohl leider doch nicht.
Ich machte mir seit Stunden sorgen um die anderen. Auch hatte ich keine Ahnung wo er Hyunjin oder Chan gelassen hatte. Ich hatte mein Zeitgefühl relativ schnell verloren. Alles was ich wusste war das es längst Nacht war.
Ich stieß einen verzweifelten Laut aus und ging zur Tür. Angestrengt rüttelte ich an der Türklinke. Das ganze ging so weit bis ich mich sogar an die Tür dranhang, aber nichts wirkte. Ich ließ von der Tür ab und ließ mich ausatmend auf das Sofa sinken.
Schlecht sah es in diesem Raum nicht aus, keine Frage. Alles war schön gereinigt, es waren schicke Möbel vorhanden und auch ansonsten mangelte es an nichts. Bis auf einen Schüssel.
Ich schloss meine Augen um wenigstens mal für einen Moment zur Ruhe zu kommen. Meinen Arm legte ich über mein Gesicht. Ich war verdammt müde, aber traute mich nicht mich schlafen zu legen.
Leider handelt mein Körper ungern so wie ich es gerne hätte, weshalb ich schon nach kurzer Zeit anfing leicht wegzuschlummern. Dies konnte grade noch so durch ein kleines Klick-Geräusch verhindert werden.
Verwundert setzte ich mich auf und schaute zu der Tür, von welcher das Geräusch kam. Unsicher stand ich auf und tappste zur Tür. Ich legte meine Hand auf die kalte Metallklinke und drückte diese fast schon in Zeitlupe hinunter. Zu meiner überraschung klackte die Tür kurz, bevor sie sich einen Spalt öffnen ließ.
Ich streckte meinen Kopf vorsichtig durch und sah hinaus in den Flur. Am Ende war ein riesiges Fenster von welchem man das Gewitter sehr gut im Blick hatte. Dem Fenster gegenüber am anderen Ende des Ganges war noch eine Tür. Ansonsten konnte ich noch zwei andere Türen identifizieren. Eine gegenüber von meiner und eine etwas weiter weg daneben.
Ich traute mich nun vollkommen aus dem Raum und schloss leise meine Zimmertür hinter mir. Ich war schon seit Jahren nicht mehr hier gewesen und konnte mich demnach überhaupt nicht mehr an diese Räume erinnern. Lediglich wusste ich das wir uns in dem Schloss des Lords befanden.
Kurz zuckte ich zusammen als er erneuert Donnerte und ich nicht darauf vorbereitet war. Ich schlich mich zum Fenster und stellte mich davor um hinaus zu schauen. Aber bis auf viel zu viele Bäume und Regentropfen die gegen das Glas klatschten konnte ich rein gar nichts erkennen. Ich rüttelte kurz am Schloss des Fensters, aber wie zu erwarten hatte er dieses auch abschließen lassen. Wir sind locker im dritten Stock, sollte ich runterspringen, oder was? Ich bin vieles, aber ganz sicher nicht lebensmüde!
Ich ging zu der Tür welche meiner gegenüber lag und versuchte diese zu öffnen. Glücklicherweise funktionierte etwas mal so wie es wollte und sie ließ sich leicht knarzend öffnen. Müsste mal wieder geölt werden, das alte Ding!
Ich betrat den Raum neugierig und kam ins Stocken als ich in der Dunkelheit, nur vom leichten Schein des Mondes bedeckt, eine Person auf dem Sofa vor mir liegen sehen konnte.
Ich knippste kurz das Licht an. Vor mir konnte ich nun auch klar und deutlich die schwarze Mähne, die roten Lippen und das hübsche blasse Gesicht meines besten Freundes erkennen.
Er lag mit geschlossenen Augen und einem herunterhängendem Arm auf dem Sofa und sofort stach mir ein altbekannter Geruch in die Nase.
Blut!
,,Hyunjinnie!" quitschte ich und warf mich einfach auf ihn drauf. Sofort suchte ich nach der Quelle des Geruchs und fand diese an seiner Schläfe. Das Blut war schon wieder längst getrocknet. Dennoch zog ich meinen Pulli über meinen Handballen und tupfte das meiste sanft von seiner Stirn.
Mit einem leichten grummeln schien sich der Vampir nun endlich zu regen, bis er seinen Arm mit einem schmerzerfüllten Stöhnen über seine Augen legte. Erst jetzt schien er das zusätzliche Gewicht auf sich zu merken und öffnete seine Augen. ,,Felix?" fragte er mit hoher Stimme. Ich nickte grinsend voraufhin er mir um den Hals fiehl.
,,Oh mein Gott bin ich froh dich zu sehen." seufzte er in meinen Pulli. Ich lachte leise und wuschelte durch seine Haare. ,,Das solltest du dir abgewöhnen, sonst wird Jeonginnie noch irgendwann mal eifersüchtig." erinnerte ich ihn. Sofort war ein quengel von dem schwarzhaarigen zu hören. ,,Ich will meinen Jeongin wiederhaben!"
,,Jammer wem anders die Ohren voll. Du blutest am Kopf und wir sind in einem Schloss gefangen, aber hauptsache du willst deinen Jeongin!" tadelte ich ihn. ,,Deswegen tut mir mein Kopf so weh..." stellte er fest und sah zu mir auf. ,,Ne, das ist wegen deiner fehlenden Intelligenz, Schatz." antwortete ich ihm und bekam als Antwort ein Kissen ins Gesicht.
Keuchend stand Hyunjin auf und musste sich wegen plötzlichen Schwindels an mir festhalten. ,,Lass dir Zeit..." murmelte ich fürgsorglich und strich ihm seine Haare von der Stirn. ,,Okay, geht..." sagte er nach ein paar Sekunden, voraufhin ich ihn langsam losließ.
,,Weißt du wo Chan ist? Wir müssen hier so schnell wie möglich raus!" fragte er und fasste sich kurz an die Schläfe, nur um dann schmerzerfüllt aufzuzischen. ,,Draußen sind noch zwei Türen. Eine davon ist wahrscheinlich der Ausgang, aber ich hab noch nicht nachgeschaut ob sie abgeschlossen sind." erklärte ich ihm.
Hyunjin nickte verstehend und nahm mein Handgelenk um mich aus dem Zimmer, in den Gang, zu ziehen. Kurz orientierte er sich und ging dann zuerst zu der Tür gegenüber des Fensters. Er rüttelte ein paar mal daran, aber sie bewegte sich keinen Zentimeter. ,,War ja klar." schnaubte der schwarzhaarige. ,,Dann eben die andere." zog er mich wieder mit dich zu der Tür neben meiner.
Als er an dieser rüttelte öffnete sie sich tatsächlich ein Stück. Wir beide tauschten einen Blick aus und Hyunjin schob mich vorsichtig hinter sich ehe wir beide leise das Zimmer betraten. Genau wie Hyunjins war dieses dunkel und wurde nur durch den Mondschein der durch das Fenster brach leicht erhellt.
Stumm zeigte Hyunjin auf das Fenster. Erst jetzt nahm ich richtig wahr das auf der Fensterbank eine Person zu sitzen schien, mit den Beinen angezogen und die Arme darum geschlungen.
,,Chan?" fragte ich unsicher in die Stille hinein. Der Kopf der Gestalt drehte sich in unsere Richtung und Hyunjin machte das Licht an, wodruch wir den blassen blonden Vampiren auf der Fensterbank sitzen sehen konnten. ,,Chan!" stieß ich erfreut aus und umarmte den blonden glücklich. Leise lachend erwiderte er die Umarmung. Hyunjin setzte sich, nachdem er die Tür verschlossen hatte, auf die andere Seite der Fensterbank.
,,Oh Teufel, siehst du scheiße aus!" grinste Chan nur auf Hyunjins Aussehen hin und begutachtete dennoch fürsorglich Hyunjins Wunde, um vorsichtig darüber zu streichen. ,,Danke Kumpel, du auch." antwortete der schwarzhaarige. Ich ließ mich auf Hyunjins Schoß nieder und besah mir den Australier genauer. Tatsächlich hatte dieser Gesundheitlich auch mal besser ausgesehen. Er hatte leichte Augenringe und rote glänzende Augen. Aber diesmal nicht wegen seiner Vampirgene.
,,Hast du geweint?" fragte ich ihn besorgt. Chan schüttelte nur leicht lächelnd den Kopf. ,,Ist noch von...naja, kurz bevor wir bewusstlos geworden sind." mitfühlend nickte ich.
,,Es tut uns so Leid das ihr da mir reingezogen wurdet. Das war ist unser Kampf, nicht eurer. Und das er mit Seungmin und Changbin so weit gehen würde hätte ich nie erwartet." seufzte Hyunjin. ,,Schon okay Hyunjin. Wir sind jetzt eine Familie. In dem Moment an dem wir euch anvertraut hatten das wir keine Menschen sind, haben wir uns bewusst dafür entschieden zu euch zu halten, egal was passiert. Klar, es passiert grade echt viel Scheiße, aber wenigstens stehen wir das nicht allein durch. Wenn ihr in der Klemme steckt, tun wir das auch, Mate." lächelte Chan.
Ich musste dieses Lächeln automatisch erwidern. ,,Dennoch tut mir das alles Leid. Und das mit Seungmin auch. Ich hätte nicht gedacht das sie ihm wehtun." murmelte ich leise. Chan schluckte schwer und wandte seinen Blick aus dem Fenster. ,,Wie geht es dir damit?" fragte Hyunjin ihn vorsichtig.
Chan lächelte, trotz das seine Augen etwas mehr an glanz zunahmen. ,,Ich vermisse ihn..." brachte er herraus. ,,Ich hätte ein bisschen besser auf ihn aufpassen sollen. Aber grade vermisse ich ihn einfach nur unglaublich." verzog er das Gesicht. Ich robbte zu ihm rüber und nahm ihn in den Arm.
,,Wir werden uns aus diesem Mist rausholen, versprochen, Chan-Hyung. Und dann kannst du wieder zu Seungmin." munterte ich ihn auf. Chan lief eine einzelne Träne die Wange runter, welche er jedoch schnell wegwischt und uns ehrlich zuversichtlich anlächelte.
,,Natürlich schaffen wir das. Ich meine, habt ihr uns mal gesehen? Wir können eh alles schaffen!" protzte er. Hyunjin fing an mich anzugrinsen. So wollen wir unseren Chan sehen! ,,Trotzdem haben wir ein großes Problem." murmelte Hyunjin leise. Aufmerksam sahen wir ihn an.
,,Wie zur Hölle sollen wir hier wegkommen bevor sie uns noch mehr antun statt nur einer Platzwunde?"
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