Kapitel 31
Minho Pov:
Er öffnete das alte knarzende Tor und fasste sanft an mein Handgelenk um mich weiter zu ziehen. Es war nicht zu schwach, als das es nichts bewirken würde, aber der Griff war auch nicht stark genug, sodass ich mich wenn ich wollte noch locker befreien wollte. Er wollte mein Vertrauen gewinnen! Irritiert sah ich mich um als der Waldboden begann Steinig zu werden.
Irgendwann liefen wir auf einem alten gepflasterten Weg. ,,Wo gehen wir hin?" fragte ich Heechul. Grinsend zeigte der schwarzhaarige vor uns. ,,Na da!" Ich folgte seinem Finger und kam ins stocken.
Vor mir ersteckte sich, unter den Baumkronen versteckt, ein altes Dorf. Manche Häuser waren etwas restaurierter, manche noch etwas mitteralterlich gehalten. Auf den Straßen liefen Werwölfe in Menschengestalt herrum, als wäre das für sie nichts neues.
Und am Ende des langen Weges durch das Dorf, stand ein altes großes Schloss. ,,Wow, wie haben das noch keine Menschen finden können?" fragte ich erstaunt und drehte mich einmal um mich selbst.
Heechul sah mich schmunzelnd an und antwortete: ,,Naja, jeder Werwolf hat genau wie Vampire bestimmte Fähigkeiten. Wenn also ein Mensch dem ganzen hier zu Nahe kommt, lenken die Telepathen seine Gedanken um, in die andere Richtung. So leben wir hier immer geschützt. Aber komm, unser Ziel ist das Schloss, kleiner."
,,Ist da Yesung?" Heechul nickte lächelnd. Irgendwie mochte ich ihn. Was eigentlich nicht passieren durfte, da ich aus guter Erfahrung wusste das man solchen Leuten nicht zu schnell Vertrauen durfte.
Als wir vor der Tür des Schlosses standen, wollte ich schon anklopfen als Heechul einfach ungefragt die Tür öffnete und mich lachend in das Gebäude zog. ,,Wolltest du grade ernsthaft anklopfen?" Ich nickte peinlich berührt und ließ mich von einem lachenden Heechul durch die Gänge schieben.
Vor einer dunkelbraunen großen Holztür blieb der Werwolf stehen. Hinter dieser waren zwei verschiedene Stimmen zu hören die über etwas zu diskutieren schienen. Als Heechul die Tür öffnete verstummten diese fast sofort.
,,Hey, Schnuckis. Hab euch hübschen was mitgebracht." flötete Heechul glücklich, so als ob er vielleicht nicht grade in eine wichtige Besprechung geplatzt war.
Dann nahm er meine Hand und schob mich mit einem aufmunternden Lächeln vor sich.
Nun konnte ich auch Yesung schräg auf einer Art Thron sitzen sehen. Die Sonnenbrille war in seine Haare geschoben und in seiner Hand thronte ein angebissener Apfel mit einer gesunden röte. Vor den wenigen Stufen des Thrones stand ein Mann mit orangenen Haaren, welcher wohl zuvor noch zu ihm geschaut hatte.
Nun waren die Augen beider auf mich gerichtet. ,,Minho!" stellte der weißhaarige überrascht fest. Unachtsam warf er den Apfel nach hinten und ging langsam die Stufen des Thrones hinunter, bis er auf der letzten stehen blieb, ohne mich aus den Augen zu lassen.
Stumm sah er mich an, mit diesem undefinierbaren Blick, welcher zum verrückt werden war. Er verschränkte seine Arme mit solch einer Eleganz das ich mich fragte wie zur Hölle es jemand schaffen konnte elegant die Arme zu verschränken.
Die gesamte große Halle in welcher wir standen war von Stille getränkt und die Aufmerksamkeit der drei anwesenden Männer war auf mich gerichtet. Unsicher schluckte ich.
,,Wenn ich ganz ehrlich sein soll hab ich nicht so früh mit deinem eintreffen gerechnet." durchschnitt Yesungs Stimme die Stille.
Ich biss mir auf die Unterlippe. ,,Aber nun bin ich hier." antwortete ich. Yesung nickte in Gedanken. Es war mir schon längst aufgefallen das Yesung mir wie eine sehr ruhige Person erschien. Er redete nicht allzu viel. Und wenn doch dann musste man immer zweimal hinhören da häufig mehr hinter seinen Worten steckte als gedacht.
Der weißhaarige Alpher wandte sich zu dem Orangehaarigen Alpha neben ihm. ,,Das ist Lee Minho. 18 Jahre alt, Streuner, Menschenwelt. Ich hatte dir von ihm erzählt." War alles was er sagte. Ich verbesserte ihn ausnahmsweise mal nicht damit das ich kein Streuner war. Vermutlich lag das auch daran das der Orangehaarige mich mit einem Blick musterte der mir die Kehle trocken werden ließ.
Ich zupfte leicht an Heechuls Finger, welcher sich fragend zu mir runterbeugte. ,,Ist der einer der ersten Sorte Werwolf oder der zweiten?" flüsterte ich ihm ins Ohr. Heechul verzog das Gesicht und wankte mit der Hand hin und her um zu zeigen: 'Joar, beides.'
Das half mir nicht weiter, Heechul!
,,Freut mich, Minho." hörte ich da zum ersten mal deutlich die Stimme des Orangehaarigen. Ich lächelte nur etwas unsicher. ,,Mich auch..." antwortete ich. ,,Ich bin Jiyong. Oder G-Dragon. Je nach dem. Heechul und ich wurden von Yesung beauftragt auf dich aufzupassen und dich zu lehren. Sorg dafür das du uns keine schwierigkeiten bereitest!"
Yesung schnaubte auf. ,,Beauftragt...Förmlicher ging nicht, oder? Minho ist ein Lebewesen und kein 'Auftrag'. Mein Gott, zieh doch mal den Stock aus deinem Arsch!" Jiyong zog eine Augenbraue hoch. ,,Es kann nunmal nicht jeder so locker durch das Leben laufen wie du, Yesung!"
Yesung blieb stumm und ging die Treppen zu seinem Thron wieder hinauf. Mit überschlagenen Beinen setzte er sich mit einer unbeschreiblichen Ausdruckskraft auf das, mit goldenen Blumen und Zweigen bestückte Möbelstück und lehnte seinen Ellbogen nachdenklich auf der Lehne ab.
,,Weißt du, Jiyong. Letztenendes sind wir alles Tiere des selben Planeten. Am Ende ist es egal wen wir mögen oder wen nicht. Das was dann noch zählt ist unsere gemeinsame Heimat zu schützen und zu pflegen. Aber wenn wir es nicht mal schaffen auf einem so großen Planeten frieden zu stiften, wo soll unser Schicksal dann liegen?" fragte er ruhig. Es schien mehr rethorisch, als sei keine Antwort nötig.
Yesung betrachtete seine Hand fasziniert und ließ einen neuen Apfel in ihr erschienen. Einfach so, aus dem nichts.
Jiyong richtete seinen Blick zu Boden und Antwortete nicht. Erst nach ein paar Sekunden des schweigens hob er diesen wieder und sah mich an. Kaum merklich zuckte ich etwas zusammen.
,,Heechul und ich führen dich ein bisschen rum, ja? Und danach kannst du im Gästezimmer verweilen. So weit, so gut. Und, Yesung? Wir bereden später die nächsten Pläne!" wandte sich der Orangehaarige zuletzt an den weißhaarigen Mann.
Dieser starrte immer noch völlig in seinen Gedanken versunken auf den Apfel und murmelte: ,,Das was wir hören ist Gottes lachen, während wir Pläne schmieden."
Die beiden Alphas neben mir ließen das unbeantwortet. Jiyong schob mich und Heechul aus dem Raum und verschloss mit einem seufzen die Tür. ,,Ist der immer so?" fragte ich die Männer.
Jiyong schaute auf. ,,Wie?" hinterfragte Heechul. ,,Naja...so...langsam? So nachdenklich? So tiefgründig?" erläuterte ich.
Jiyong seufzte erneuert und antwortete mir: ,,Ich glaube er ist nicht mal absichtlich so tiefgründig. Er hatte schon immer seine ganz bestimmte Art von der Sicht auf die Welt. Ich glaube tief im inneren ist er einfach immernoch ein kleines Kind, welches an den Frieden der Welt glaubt und insgeheim nach seiner Mutter weint."
Überrascht schaute ich auf. ,,Das ist ganz schön traurig..." stellte ich fest. Heechul fuhr mir mit einem ausatmen durch die Haare. ,,Er musste viel zu schnell erwachsen werden. Wenn du aufwächst mit dem wissen das deine Eltern getötet wurden und du im Fadenkreuz eines Killers stehst, dann geht sowas nicht spurlos an dir vorbei."
Ich sah auf. ,,Wie kommt es das ihr kein einziges schlechtes Wort über Vampire verliert? Nicht mal Yesung tut das, obwohl ein Vampir seine Familie getötet hat." Die beiden Alphas stockten. ,,Du weißt ganz schön viel, Junge." murmelte Jiyong.
Heechul war so nett und gab mir dennoch eine Antwort: ,,Weißt du, nur weil einer schlecht ist, müssen das doch nicht alle anderen auch sein. Wir wissen es halt einfach ein bisschen besser. Ganz besonders Jiyong hatte schon Erfahrungen mit Vampiren gemacht, die gar nicht mal so schlecht waren."
Jiyong wandte seinen Blick ab. ,,Darf ich fragen was für Erfahrung?" Unsicher sah ich zwischen den beiden hin und her. Ich wollte ihnen nicht zu Nahe treten. Ich fand sie eigentlich sogar ganz nett, also warum sollte ich dafür sorgen das sie sich schlecht fühlten?
,,Ein gewisser Vampir namens Siwon hatte mir damals das Leben gerettet, indem er seins gegeben hatte. Er rettete mein Leben und das eines kleinen Werwolf Babys." Seine Stimme brach bei dem letzten Satz und auch Heechuls Blick verzog sich zu einer schmerzenden Miene.
Überrascht sah ich die beiden Männer an, welche unglaublich stark aussahen, aber nun einfach nur gebrochen waren. ,,Hat das Baby es überlebt?" fragte ich vorsichtig.
Jiyong sah mich aus glasigen Augen an und wandte seinen Blick zu Heechul. Ich konnte in dem Blick des Orangehaarigen eine enorme Schuld, geplagt von trauer und Entschuldigung erkennen.
,,Nein...nein, das hat es nicht..."
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Hiiii, ich nerve mal wieder XD
Zu aller erst möchte ich mich für die 5k reads bedanken, das ist unglaublich, ich hätte echt nicht gedacht das diese Story so viele lesen❤
Dann möchte ich noch sagen das ich es super niedlich finde wie ihr eure Theorien immer kreativer werden lasst (was auch gut so ist, ihr kommt der Sache immer näher). Also bitte hört damit nicht auf, eure Ideen machen mein Leben noch viel bunter als ohnehin schon XD❤
Und als letztes: Wenn ihr mir folgt (was super super süß von meinen followern ist) dann bitte nicht um mir 15 Minuten später wieder zu entfolgen. Ich freue mich immer so sehr wenn ich einen neuen Follower bekomme, aber wenn dann sowas passiert macht das keinen Spaß. Also bitte nur folgen wenn ihr auch ein bisschen bei mir bleiben wollt, cuties. Ansonsten hab ich euch ganz doll lieb, für alles❤❤❤
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