Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

two

Das Blut pulsierte dumpf in deinen Ohren und etwas drückte schmerzhaft in deine Seite. Erst nach ein paar Minuten wurde dir klar, dass es sich dabei nur im deinen Arm handelte, auf welchem du sehr ungünstig lagst. Allerdings mischte sich ein Pochen in deine Gefühlswelt und ließ dich sehr widerstrebend die Augen öffnen. Das grelle Licht der Neonlampe in deiner Zelle blendete und du musstest einige Male blinzeln, bis du die Umrisse der Möbel wieder klar erkennen konntest. Schränke und Kommode standen noch am rechten Fleck und auch Tisch und Stuhl hatte niemand angerührt. Ein Schnauben entwich dir. Wieso auch? Es war ja nicht so, als würde hier regelmäßig - nein, überhaupt geputzt werden. Du konntest froh sein, dass du eine Toilette in der anderen Ecke hattest, die völlig abgeranzt und speckig war, aber dennoch halbwegs funktionierte. Zwar musste man manchmal die Spültaste dreimal betätigen, bevor etwas Wasser hervorsprudelte, in welchem meistens noch altes Laub oder der eine oder andere ersoffene Käfer schwamm, und das Toilettenpapier war so dünn, dass man selbst nach mehrmaligem Falten noch problemlos Bilder damit durchpausen konnte. Aber schließlich hätte es ja auch sein können, dass du in die Ecke auf zwei Zeitungen dein Geschäft verrichten musstest. Eigentlich solltest du dankbar sein, es nicht noch schlimmer zu haben.

Einige Minuten starrtest du noch stumpf die Lampe mit ihren Schatten an, bis du dich dazu entschlossest, dich aufzurappeln. Langsam brachtest du dich in eine aufrechte Position und hofftest inständig, dass der Raum aufhörte, sich um dich zu drehen. Wie immer warst du lieblos zurück in deine Zelle geworfen worden. So endete es immer, wenn du das Bewusstsein verlorst und zu lange nicht mehr zu dir kamst. Es war fast, als würde John schlichtweg die Geduld mit dir verlieren. Dennoch musste heute wirklich ein Fortschritt gewesen sein, zumindest, wenn der Forscher darauf abzielte, so viel Schaden wie möglich zu veranstalten. Inzwischen warst du überzeugt davon, denn warum sonst sollte man mit Menschen experimentieren?

Du warst es gewöhnt, blutverschmiert zu sein, wenn du nach einer Session wieder zu dir kamst. Doch so viel wie heute war es noch nie gewesen: du fandest kaum noch Stellen, die nicht beschmiert oder verkrustet waren. Das Kurioseste an der ganzen Sache war, dass du nur wenige Schürf- oder Schnittwunden hattest. Dafür klebte wieder immer Blut in deiner Nase, manchmal war es in deinen Tränen oder in der Toilette. Oft war der Geschmack in deinem Mund salzig und metallisch.

Was John dir jedes Mal nach den Versuchen gab, dass es aufhörte, wusstest du nicht.

Aber auf jeden Fall durchzuckte dich der schauderliche Gedanke, dass es heute vielleicht knapper gewesen war, als es hätte passieren dürften. Zumindest, wenn John eines seiner besten Probanten, Objekt 482, noch eine Weile behalten wollte. Denn den Schwindel, der einfach nicht weggehen wollte, konntest du dir nur mit einem großen Blutverlust erklären.

Das Klicken des Türschlosses riss dich aus deinen Gedanken. Ängstlich versuchtest du, die Klinke zu fixieren, doch alles drehte und drehte sich, ein nicht enden wollender Strudel der Schwerkraft. Nur Sekunden später schwang die Tür auf und du brauchtest ein paar Sekunden, um die Gestalt einzuordnend. Da sie aber mit raschen Schritten auf dich zukam, dein Kopf aber nicht so schnell arbeiten konnte, rutschtest du wimmernd nach hinten. Du vermutetest Alister, da die Gestalt von Größe und Körperbau dem Mann am ehesten ähnelte. Schon kroch die Panik in dir hoch wie ein hinterlistiges Wiesel und automatisch malte dein Geist sich sämtliche Szenarien aus, welche nicht im Ansatz Gutes verhießen.

Doch dann klärte sich dein verwirrter Blick langsam und du erkanntest den Mann, der dir immer dein Essen brachte. Zumindest seit einer knappen Woche. Davor war es dir lieblos auf dem Boden geworfen worden. Wie bei einem Tier. Zwar redete der Mann nicht mit dir, doch er gab dir das Gefühl von Geborgenheit, soweit das in so einer Situation möglich war. Stets kam er langsam und vorsichtig rein, stellte deine Teller mit dem Brot und die Flasche Wasser auf deinen Tisch. Meist lächelte der Mann dich noch einmal mitfühlend an, bis er dann schließlich ebenso leise, wie er gekommen war, den Raum wider verließ.

»Hey, alles gut, ich bin es nur.«

Überrascht zucktest du bei seiner leisen Stimme zusammen. Sie war rau und weich zugleich und rief da Gefühl von flüssigem Karamell in dir hervor, sodass dir allein bei ihrem Klang das Wasser in deinem Mund zusammenlief. Du konntest den cremigen Zucker förmlich auf deiner Zunge zergehen spüren.

Der Mann stellte deine Mahlzeit auf den Tisch und kam dann wieder zu dir, um sich vor dich zu hocken. Einen Moment musterte er dich nur. Du saßst stocksteif da und starrtest ihn an. Seine dunklen Haare waren verwuschelt und standen auf eine außerordentlich süße Art von seinem Kopf ab, du konntest das Verlangen nur sehr schwer unterdrücken, deine Finger durch die leicht gelockten, glänzenden Strähnen gleiten zu lassen, um herauszufinden, ob sie wirklich so weich waren, wie du dachtest. Plötzlich fragtest du dich, warum dir in den letzten Tagen nicht aufgefallen war, wie hübsch er doch war: allein diese grasgrünen Augen raubten dir schier den Verstand, von dem eleganten Schnitt seines Gesichts und der makellosen Haut ganz zu schweigen.

Dennoch schrecktest du zurück, als der Kerl seine Finger nach dir ausstreckte. »Ich will dir nichts tun«, beteuerte er mit besorgter Miene, verharrte aber in der Bewegung. »Deine Nase ...«

Verwirrt hobst du deine Hand zu deinem Gesicht und strichst über deinen Lippen entlang. Als du jedoch dann ein Blick auf deine Finger warfst, zucktest du unwillkürlich zusammen: es klebte dunkles Blut daran. Fast gleichzeitig musstest du husten und brennende Schmerzen breiteten sich in deiner Brust, im Hals und deinem Kopf aus. Die Welt, die bis jetzt kurz stillgestanden hatte, begann nun wieder, sich zu drehen. Hilflos kipptest du nach vorne. Der junge Mann, der sich in etwa auch in deinem Alter befinden musste, fing dich überrumpelt auf. Seine schlanken Finger schmiegen sich fürsorglich an seine Rippen, allein dieses Gefühl jagte dir bunte Schauer durch die Adern. Jäh entflammte in deinem geschundenen Herzen der Wunsch, ihm näher zu sein.

Als du jedoch erneut Husten musstest, spritzte dein Blut auf seine helle Hose, einige Sprenkel erwischten auch sein blütenweißes Hemd.

»Hey, was ist los?«, fragte er erschrocken und drehte dich mit dem Gesicht nach oben, deinen Kopf auf seinem Schoß gebettet. Besorgt strich er dir ein der blonden Strähnen aus dem Gesicht.

Ja, was war los mit dir, Caya?

Auch wenn du es nicht wahrhaben wolltest, dämmerte dir, was passierte. Die Symptome kanntest du, allerdings hattest du sie bis jetzt nie hier in deine Zimmer bekommen, dafür hatte John aus irgendeinem Grund immer gesorgt. Denn in dem kleinen Raum auf der komischen Liege hattest du oft geblutet, teilweise so oft, dass du kaum noch Luft bekamst, egal wie sehr danach gerungen hattest. Und meistens hatte die Bewusstlosigkeit gesiegt. Dann war es weg gewesen.

Aber vielleicht hatte John dir diesmal nicht genügend von dem Heilmittel, wenn man es als solches bezeichnen konnte, gegeben.

Ob Absicht oder nicht, irgendetwas sagte dir, dass du diesmal wirklich daran ersticken würdest.

Denn sicherlich warst du nicht die Erste, die hier in diese Raum versauerte, allein die ganzen Blutflecken erzählten grausamere Geschichten, als du dir ausmalen konntest. Du wolltest nicht wissen, was an den Probanden von dir ausprobiert wurde, dass solche Male zustande kamen.

Panisch schnapptest du nach Luft, immer und immer wieder. In der Hoffnung, genügend Sauerstoff in einen Kreislauf zu bekommen, um möglichst lange zu überleben, wenn deine Atemwege mit Blut vollliefen. Gleichzeitig stiegen dir die Tränen der unstillbaren Hilflosigkeit in die Augen.

»Hey, Kleines, sag doch was, was ist los?« Inzwischen war alles Blut aus seinem Gesicht gewichen. Du konntest sehen, wie es in seinem Kopf arbeitet, als er vermutlich sämtlich Krankheitsbilder durchging, die ihm hier schon über den Weg gelaufen waren. Vielleicht wusste er auch, was in Raum 427 vor sich ging. Wenn der Proband überhaupt noch Essen bekam. Natürlich war es auch gut möglich, dass er so gestört und unheilbar war, dass man nur noch die Zeit abwartete, bis sch das Problem von selbst in wolkenhafte Luft auflöste.

Eine Gänsehaut schoss über deinen Rücken, als dir bewusst wurde, wie abgebrüht dieser Gedanke war.

Als sich rote Farbe von unten in dein Sichtfeld mischte und deinem Blick langsam aber sicher trübten, schluchztest du auf. Wieso ging das alles so schnell? »Gift ... ich ...« Ein weiterer Hustenanfall schüttelte dich, und du bekamst gänzlich keine Luft mehr.

»Scheiße!«, fluchte der Kerl.

Rasch verdunkelte sich alles vor deinen Augen. Das Letzte, was du mitbekamst, war ein kleiner Stich in deinen Arm, wenngleich die Qualen und Brust, Hals und Kopf diesen Pieks nahezu erdrückten.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro