Ich schreckte zurück, knallte gegen die Wand und der Mann schaute mich schmunzelnd an.

,,Wer sind sie denn?" Fragte ich und er kam einen Schritt näher.

,,Verzeih, ich wollte dich nicht erschrecken, Kleines. Mein Name ist Rubin."

Rubin? Er war bestimmt ein weiterer Sohn von Mr Bennett.

,,Sagst du mir auch, wer du bist, Kleines?"

,,Katie und bitte nenn mich nicht Kleines." Er kam noch ein paar Schritte auf mich zu.

,,Wieso nicht, Kleines?" Er stemmte seine Arme links und rechts von mir und schaute mich mit seinen stechend blauen Augen an.

Seine dunkelroten Haare hingen ihm ins Gesicht und auf seinen Lippen lag ein verschmilztes lächeln.

,,W-was tust du?" Fragte ich geschockt, als er seinen Kopf zu meinem Hals neigte.

,,Du riechst so gut... So süß.." flüsterte er und ich fing an zu zittern.

Etwas feuchtes streifte mein Ohrläppchen und ich zuckte zusammen.

,,Hmmm, du schmeckst auch so gut, wie du riechst." Rubin's Stimme klang so unerwartet sanft und erregt zugleich, was mir einen Schauer über die Haut jagte.

,,Rubin." Ich schaute erschrocken auf.

Hinter Rubin stand Obsidian mit verschränkten Armen und gesenktem Blick.

,,Unhöflich wie eh und je. Wieso machst du dich an das Kindermädchen rann, wenn du doch nichtmal zur Familie gehörst?" Rubin kicherte leicht und entfernte sich ein Stück von mir.

,,Wann fängst du endlich an mich als Brüder zu sehen?" Sagte er und drehte sich zu Obsidian um.

Sind sie keine Brüder? Ich war total verwirrt.

,,Lass das Kindermädchen in Ruhe, Rubin. Sie ist keine Beute für dich."

,,Willst du sie für dich beanspruchen?" Sagte eine fremde Stimme und ich schaute nach links.

Direkt neben mir stand ein Junge, etwa im Highschool Alter und schaute mich mit großen verträumten Augen an. Er hatte seine braunen Haare zu einem Zopf gebunden, was ihn irgendwie attraktiv machte, obwohl er so jung aussah.

Plötzlich streckte er sich zu meiner Wange hoch und leckte leicht darüber. Erschrocken hielt ich mir die Hand an die Wange.

,,Hmm, sie schmeckt wirklich gut." Ich drängte mich an Rubin vorbei und nahm Abstand von den dreien.

,,Was soll das?!" Ich sah die drei an. Ihre Augen glühten rot und staarten mich gierig an.

,,Ich will sie kosten." Sagte der Junge und kam einen Schritt näher, aber bevor er mir zu nahe kam rannte ich weg.

Obsidian war wieder da, also musste Mr Bennett auch hier irgendwo sein.

,,Mr Bennett!" Rief ich, während ich durch die Gänge rannte und die Treppe nach unten suchte.

Als ich sie fand, ging ich sie so schnell ich konnte runter, stolperte allerdings und fiel. Mein Sturz war nur kurz, denn plötzlich lag ich in den Armen von jemanden.

,,Na, wer bist du denn, kleine Maus?" Der Mann, der mich hielt schaute mich genauso gierig an, wie die anderen drei, was mir Angst machte.

Er hatte ordentlich schwarze Haare und trug ein lila Jackett mit ebenfalls lila Fliege. Ich löste mich von ihm und rannte die Treppe runter, während ich sein teuflisches Kichern hinter mir hörte.

,,Mr Bennett!" Verzweifelt rannte ich ins Wohnzimmer, aber auch da war Mr Bennett nicht.

Mir blieb nur eines und das war fliehen. Ich rannte zur Haustür und zog an ihr, aber sie bewegte sich kein Stück.

,,Geh auf! Los geh auf!" Flehte ich und zog weiter an der Tür, aber es tat sich nichts.

,,Willst du etwa schon gehen?" Ich drehte mich erschrocken um als das Licht an ging.

In der Eingangshalle standen neun Junge Männer. Der Junge mit Zopf und großen braunen Augen stand ganz außen und schaute mich verträumt an, neben ihm stand ein großer schlanker Mann mit langen schwarzen Haaren, die ihm bis zur Schulter reichten. Er hatte seine Augen geschlossen und ein fieses Grinsen auf den Lippen.

Neben ihm standen Diamond und Saphir, beide schauten mich gierig an und in ihren Augen lag Belustigung. Machten sie sich etwa lustig über mich?!

Obsidian stand neben den Zwillingen und neben ihm stand Rubin. Die drei anderen kannte ich ebenfalls nicht. Einer von ihnen trug einen Hut, aus dem noch einige Haare hervor schauten.

Der junge Mann neben ihm interessierte sich nicht ganz so für mich und schaute abwesend Löcher in die Luft, während seine Hände auf seinem Handy rum tippten.

Mein Handy! Natürlich. Ich griff an meine Hosentasche, stellte aber schnell fest, das mein Handy nicht darin war.

,,Suchst du das hier?" Sagte der letzte in der Reihe und hob seine Hand.

Er hielt mein Handy und grinste fies. Er sah am ältesten aus. Er stand in seinem lila Jackett lässig an den Treppenpfosten gelehnt, sah wirklich sexy aus.

,,Bleib doch noch hier." Sagte der Junge und kam einen Schritt näher.

,,Bitte, nur noch eine kleine Weile."

,,Sie kann sowieso nicht weg, Beryll. Sie sitzt in der Falle." Sagte der Mann, der kein Handy hielt.

,,Heißt das, wir teilen sie uns?" Fragte Diamond und Saphir schaute ihn an.

,,Warum sollten wir? Wir haben sie zuerst gesehen!"

,,Nicht ganz, ihr zwei." Mischte Obsidian sich ein und im nächsten Moment stand er direkt neben mir.

Entsetzt und völlig verängstigt sah ich ihn an.

,,Ich darf, wenn schon, als erster kosten."

,,Das ist aber unfair..." Der junge stand plötzlich neben Obsidian und griff nach meinem Handgelenk.

,,Warum darf der jüngste von uns nicht als erstes?" Der Mann in lila Jackett kam auch zu uns.

,,Ich finde ja, der älteste sollte den Anfang machen." Sie diskotierten noch weiter, bis alle neun um mich herum standen und mich gierig anschauten.

Hilfe...

,,Jungs!" Alle zuckten zusammen und drehten sich zur Treppe um.

Oben im ersten Stock stand Mr Bennett und schaute wütend zu uns runter. Obsidian nahm Abstand von mir und senkte beschämt den Blick.

,,Verzeih uns, Vater." Sagte er leise, während Mr Bennett langsam die Treppe runter kam.

,,Was soll denn das, Jungs?! Wir haben das doch besprochen!" Sagte er wütend.

Jedes Wort das er sprach schien seinen Söhnen große Angst zu machen, den sie wichen immer weiter zurück, je näher er kam.

,,Rubin hat angefangen, Vater..." Sagte der Junge leise und Mr Bennett schaute ihn wütend an.

,,Das spielt keine Rolle, Beryll!" Beryll senkte den Blick und wich noch weiter zurück.

,,Alexandrit, gib ihr das Handy." Befahl Mr Bennett, er drückte mir sichtlich schlecht gelaunt mein Handy in die Hand und nahm wie Obsidian Abstand von mir.

,,Miss Morgan, verzeihen sie bitte das benehmen meiner Söhne. Sie sind einfach unmöglich." Sagte Mr Bennett und lächelte mich entschuldigend an.

,,Weißt du, sie machen sich gerne einen Spaß damit unsere Angestellten zu ärgern. Nehmen sie das bitte nicht ernst."

,,Ähm..."

,,Kriegen wir jetzt Ärger, Vater?" Fragte Beryll und Mr Bennett schaute ihn an, weshalb Beryll schnell den Blick senkte.

Seine Söhne müssten wirklich Angst vor ihm haben, so wie sie reagierten.

,,Bei dir, Beryll, ist das etwas anderes, du bist noch Jung. Ich bin ja am meisten enttäuscht von dir, Obsidian." Mr Bennett schaute Obsidian an, dieser schüttelte nur den Kopf.

,,Das war so klar, dass du wieder mir die Schuld an allem gibst. Ich hab mit der Durstkette nicht angefangen, sondern Rubin!" Obsidian zeigte auf Rubin, dessen rote Haare im Licht des Kronleuchters glänzten.

,,Obsidian hat Recht, Vater-"

,,Du hältst jetzt die Klappe, Rubin!" Rubin zuckte leicht zusammen und verstummte.

,,Obsidian, du gehst in mein Büro!" Befahl er, Obsidian fluchte leise und war im nächsten Moment verschwunden.

,,Und ihr!" Er wandte sich an seine anderen Söhne.

,,Ihr geht auf eure Zimmer. Saphir, Diamond, ihr bringt Katie auf ihr Zimmer. Ich möchte nicht, dass einer von euch sie heute anrührt, verstanden?!"

,,Ja." Sagten die meisten, nur der älteste schwieg.

,,Hast du verstanden, Alexandrit?" Fragte Mr Bennett, aber sein Sohn schwieg.

,,Geh und leiste Obsidian Gesellschaft." Damit verschwand Mr Bennett und auch Alexander, oder wie er hieß, verschwand aus dem Raum.

Mr Bennett's Söhne wandten sich an mich. Toll, ich war wieder mit ihnen alleine.