Red Eyes White Skin Black Hair
Meine Lider flattern und ich öffne müde die Augen. Gähnend recke ich mich in meinem Bett und sehe auf meinen schwarzen Wecker. Die weißen Zahlen blitzen mir 10:40 entgegen. Mein Monster von Vater müsste in der Bank sein, also würde ich der morgendlichen Beleidigungstirade entgehen. Wie ich ihn hasse, wegen ihm ist meine berufliche Zukunft wahrscheinlich versaut. Hätte er nicht beim Dekan über mich abgelästert wäre ich jetzt auf Princeton und nicht auf der NYU. Es ist eine Schande, ich als Upper East Sidern auf einem normalen College.
Meine Vater erwidert meinen Hass und meine Mutter schaut zu.
Ich bin froh, wenn ich einen gut bezahlten Job habe und ausziehe.
Noch entspannt stehe ich auf, heute Abend schmeißt irgendein Normalo eine Party. Ich gehe hin, um sie zu ruinieren. Seit ich die Elite High School verlassen habe bleiben meine Intrigen aus. Keiner von denen verbirgt Skandale oder schmutzige Geheimnisse. Abartig! Heute Abend werde ich dafür sorgen, dass es ein Desaster wird und dieses College ein paar Skandale bekommt.
Den Morgenmantel schlinge ich um meinen schlanken Körper und gehe aus meinem Zimmer. "Oh, Miss Rosalie!" Eine der Dienstmädchen macht mir Platz, so kann ich die Treppe hinunter steigen. "Mach mir Frühstück und lass mir dann ein Bad ein!"befehle ich herrsch. "Natürlich."sagt sie hektisch und eilt in die Küche. Zufrieden lasse ich mich auf einer gepolsterten Liege nieder und gehe meinen Plan durch. Der erste Schritt wird nicht gravierend, aber peinlich, der plötzliche Stromausfall und dann werde ich im Namen der Veranstalter ein paar Leute gesellschaftlich ruinieren. Es wird schön, endlich wieder alten Gewohnheiten nach zu gehen und dann wird endlich mehr los sein auf dem Campus und ich könnte endlich wieder Königin sein.
Ich versinke in meinen Illusionen, die schon bald wahr werden.
"Ihr Frühstück." Das Dienstmädchen stellt ein Tablett auf den Glastisch und ich setze mich auf.
Auf dem Tablett duften ein Rührei, ein Müsli mit Früchten und Joghurt, ein Brötchen bestrichen mit Erdbeermarmelade und diverse Früchte.
Ich nippe an dem heißen Kaffee Latte und genieße wie es warm meinen Hals runter läuft.
Genüsslich verzehre ich mein Frühstück und begebe mich hoch ins Badezimmer. Das Dienstmädchen huscht aus dem Raum und ich entkleide mich.
Mit den Zehen teste ich das warme Wasser und gleite anschließend ins Schaumbad. Eine halbe Stunde entspanne ich einfach.
Müde tapse ich in mein Ankleidezimmer und hole eine dunkle Skinny Jeans und ein weinrotes Top heraus. Eigentlich könnte ich das auch zur Party anbehalten. Die werden sowieso alle in labbrigen T-Shirts rumrennen und aus Pappbechern Bier trinken. Abartig!
Ich setze mich auf meine Couch und klappe den Laptop auf. Rasch logge ich mich ein und schiebe die Cd mit der Aufnahme ein. Noch schnell die Stimme der Veranstalterin drauf spielen und fertig. Hämisch lächelnd ziehe ich die Cd raus, der Abend wird ein Spaß!
Beschwingt stehe ich auf und gehe die Treppe hinunter. Aus der Garderobe entnehme ich eine leichte Lederjacke und fahre mit dem Lift in den Eingang. Er ist leer, wie fast jeden Samstag. Der Portier lehnt müde an der Rezeption. "Hey! Aufwachen, du wirst nicht zum schlafen bezahlt!"keife ich und er schreckt hoch. Das Personal wird auch immer nachlässiger! Kopfschüttelnd verlasse ich das Haus und betrete die gefüllten Straßen New Yorks. Kühle Novemberluft weht mir ins Gesicht und ich genieße ihn, obwohl ich eher der Sommertyp bin.
New Yorks Straßen fluten vor Menschen, die alle für Thanks Giving einkaufen. Es sind noch gut 3 Wochen bis Thanks Giving, aber alle wollen natürlich zu erst malen und das Beste vom Besten bekommen. Als ich noch klein war, war meine Mutter mit mir auf den Kürbisplantagen, viele dieser Kürbisse waren teilweise sogar größer als ich und ich liebte es mich hinter ihnen zu verstecken.
Ich spaziere durch den Central Park, an den Spielplätzen vorbei, wo Kinder lachen Sandburgen errichten und die Rutschen runterrutschen.
Nach einer guten Stunde frischer Luft betrete ich das Penthouse. "Dorothea! Mach mir einen Tee!"rufe ich und schlendre ins Wohnzimmer, dort mache ich den Fernseher an und lege die Füße hoch. Das Nachmittagsprogramm ist von Talk Shows gefüllt und ich amüsiere mich über die dumme Normalschicht.
Dorothea bringt mir meinen Tee und ich trinke das wohltuende Getränk nach und nach aus.
Geschmeidig steige ich die Treppen hoch in mein Zimmer. Vielleicht schaffe ich es außer Haus zu sein, bevor Vater wiederkommt. Rasch eile ich ins Bad und mache mein Make-Up abendtauglich, meine Haare bearbeite ich mit dem Glätteisen. Mehr braucht man ja nicht, für eine gewöhnliche Collegeparty. Ich hoffe nur, dass ich kein Bier auf das teure Top geschüttet bekomme.
Wieder in meinem Zimmer packe ich eine meiner Taschen und werfe unter anderem die Cd rein. "Ruinieren wir eine Party!"lächle ich und gehe runter. Dorothea hilft mir in meine Lederjacke und ich verlasse das Penthouse. Als ich auf die Straße trete winke ich ein Taxi zu mir. Hoffentlich denkt er nicht sonst was von mir, eine Upper East Siderin in Queens. Uahh!
"30. Ecke 65."sage ich und der Typ fährt los. Hoffentlich knipst mich keiner, das wäre so peinlich!
Das Taxi hält in einem extrem heruntergekommenen Viertel. Was mach ich bloß hier?
Kopfschüttelnd steige ich aus und gehe schnell zum Eingang. Dort drücke ich auf die Klingel und warte bis die Tür auf. Der Flur stinkt nach Zigaretten und ich eile, ohne genau auf den dreckigen Boden zu sehen, eile ich hoch. Laute Musik dröhnt mir entgegen und ich bereite mich innerlich auf den schlimmsten Abend meines Lebens vor.
"Hey!"begrüßt mich die Gastgeberin, deren Name ich mir nicht gemerkt habe und ich mir auch nicht merken werde, schließlich spielt sie nicht in meiner Liga. "Hi." Ich ringe mir ein künstliches Lächeln ab und betrete die, nach Bier und Qualm stinkende, Wohnung. Na Super!
Um den Abend zu ertragen schnappe ich mir ein Glas Sekt, zum Glück haben die auch auf Sekt geachtet und nicht nur ihr 08/15 Bier. In einem Zug trinke ich das Glas leer und nehme gleich das nächste, bis ich etwas berauscht bin.
Oh Gott! Die Idioten gehen zu den beschissensten Beats ab und mir wird schlecht. Sie trinken Bier aus Trichtern, hampeln rum und grölen. Zeit dem Alptraum ein Ende zu bereiten. Mein Glas stelle ich auf einen Tisch und suche nach dem Stromkasten.
Der offen an einer Wand hängt. Aus meiner Tasche nehme ich so ein Schraubenzieherteil, hoffentlich kriege ich das hin, ungeschickt schraube ich an dem Kästen rum und bin das erste Mal, an diesem Abend, froh über die Laute Musik, so hört mich niemand. Nach nervenzerreißenden Minuten Schrauben geht der Deckel ab. Ich stöpsle alle Kabel raus und pappe den Deckel wieder drauf. Musik und Lichter gehen aus und eine laute Empörung bricht aus.
Dann eile ich schnell zur Stereoanlage und lege meine Cd rein. Das vermisste Adrenalin und die Vorfreude auf die Gesichter breitet sich in mir aus. Wie ich dieses prickelnde Gefühl vermisst habe, es ist besser als verliebt sein.
Das Licht kommt zurück und die Cd wird abgespielt.
"Aria, ich weiß, dass du auf den Strich gehst und mit alten Männern schläfst.
Ben, du hast deine Mutter gevögelt, dein Ernst? Rhonda, du hast eine Affäre mit Kylie's Freund, wirklich jetzt? Felicia, ich wusste ja gar nicht, dass du den Direktor erpresst." Ei Lächeln umspielt meine Lippen, während ich diese laschen Skandale höre und die Gesichter der Angesprochenen sehe.
Das Entsetzen und die Wut ist natürlich groß. Das wars.
Bemüht ernst gehe ich zur Tür, wo die Gastgebern versucht das ganze zu retten. "Bye."sage ich argwöhnisch und verlasse schleunigst diese Bruchbude. Mir folgen die anderen.
Die Straße ist still, hier wird wohl kein Taxi vorbeifahren. Seufzend mache ich mich in meine Richtung auf und gehe eilig die schlecht beleuchtete Straße entlang. Es ist hier so kalt und leer. Nie hätte ich gedacht, dass die Stadt die niemals schläft ruhige Ecken hat.
Etwas mulmig zumute ist mir schon, weshalb ich meine Schritte beschleunige, ich fühle mich beobachtet. Ich werfe einen kurzen Blick über meine Schulter und sehe einen Mann, der mir elegant folgt. Er ist mehrere Meter von mir entfernt und trotzdem jagt er mir so viel Angst ein, als ob er direkt hinter mir wäre.
Hoffentlich ist das kein Perveser, der auf junge Mädchen wartet und sie dann vergewaltigt. Panisch fange ich an zu rennen und blicke öfters über meine Schulter, er läuft immer noch ganz normal. Das macht mir nur noch mehr Angst mach und ich renne, so schnell es auf High Heels geht. Angsterfüllt schaue ich zu ihm und dann verschwindet er einfach und steht neben mir. "Ahh!"erschrecke ich und springe zurück. "Was wollen Sie von mir, lassen Sie mich in Ruhe!"kreische ich. Er grinst bösartig und tritt in das schummrige Laternenlicht. Er ist Schneeweiß, wunderschön und hat...rote Augen. Vor Schreck erstarre ich. "Was treibt eine Upper East Siderin in Queens?"fragt er mit einem britischen Akzent. Aus meiner Starre erwacht weiche ich mit klopfendem Herz zurück. "Hilfe!"schreie ich verzweifelt. Ein lächerlicher Versuch, hier ist niemand. Ich stoße gegen eine Wand. Das wars, er wird mich vergewaltigen und töten. Ein wirklich charmanter Tod!
"Du bist hübsch." Er streicht mir eine blonde Strähne hinter Ohr und ich zucke zusammen, als seine kalte Hand mich berührt. "Lassen Sie mich in Ruhe!"keuche ich ängstlich. "Ach, danach wirst du noch schöner sein."murmelt er andächtig und ich presse mich instinktiv an die Hauswand.
Seine roten Augen blitzen mich gefährlich an und ich muss mich halten, um nicht panisch schreiend zusammenbrechen.
Sein Kopf kommt mir immer näher und ich atme tief ein, damit ich nicht ohnmächtig werde. Wehren wäre sinnlos, er drückt mich stark gegen die Wand und ich habe keinerlei Chancen. Die Angst schnürt mir die Kehle zu, das wars.
Mein Herz schlägt heftig in meiner Brust und ich kriege kaum noch Luft. Ich will nicht sterben!
Ich erwarte schleimige Küsse, doch meine Haut am Hals wird zerrissen. Ein grausamer Schmerz durchfährt mich und ich schreie auf. Was hatte er getan?
Der Schmerz jagt durch meinen Körper und lähmt ihn. Es tut so unbeschreiblich weh.
Die Straße verschwimmt immer mehr, bis es schwarz wird. Doch der Schmerz lässt mich nach. Nein, er wird schlimmer.
Hey,
Ich hatte mal Bock auf eine Vampirstory, da ich solche Storys, Serien und Filme sehr mag. Ich hab mich jetzt einfach mal auf böse Charakter konzentriert, da ich sie sehr interessant finde. Sie sind, meiner Meinung nach, sehr Facettenreich und bieten sehr viel Stoff. Ich schweife ab 😃
Ich widme das Kapitel harryslittlelove
Da sie mir den tollen Trailer gemacht hat. Danke😄
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