Macht ist einfach die schönste Droge
Die Tür stoße ich auf und betrete den kleinen Diner. Der Geruch von Pancakes steigt mir in die Nase.
Hinter der Holztheke steht eine kleine Frau, die die Vitrine einräumt. In großen Schritten bahne ich mir einen Weg zu ihr und lege meine Ellbogen auf die Vitrine. "Hi."sage ich süffisant. "Hallo, was kann ich Ihnen geben?"fragt sie freundlich und bläst sich eine rote Strähne aus dem Gesicht. "Ja, wo ist Bat Gorgin?"frage ich und lächle falsch. Der liebe Bat ist nach der High School abgestürzt und arbeitet jetzt in einem Kaff, irgendwo in Virginia.
"Der müsste seinen Rausch noch ausschlafen. Darf ich fragen, was Sie von ihm wollen?" "Ich besuche nur einen alten Freund."lüge ich. "Er müsste in der Bar unten an der Ecke auf dem Tresen liegen, der er hat es nach Hause geschafft. Traurige Person."sagt sie kopfschüttelnd. "Oh ja und es wird noch trauriger." Sie sieht mich verwirrt an, doch ich schenke ihr nur ein zuckersüßes Lächeln und kehre ihr den Rücken.
Die Tür fällt hinter mir ins Schloss und ich schaue auf die schlecht gemachte Straße vor mir. Wenig Autos fahren auf ihr und auch sonst ist niemand unterwegs. Kopfschüttelnd überquere ich sie und folge dem Geruch von Alkohol. An der Ecke ist ein heruntergekommener Schuppen, mit einem Schild, auf dem nur ein einziger Buchstabe noch halbwegs leuchtet. "Jimmy's Bar.",lese ich vor,"Wie originell!" Die Tür öffne ich und trete in den dunklen Raum. Tische stehen bunt zusammengewürfelt in einer Ecke und hinter der Bar steht ein kräftiger Mann mit Stiernacken.
Traurig liegt der Oberkörper von Bat auf dem Tresen, die Jacke ist knittrig und neben ihm steht eine Bierflasche. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe sah er noch viel gepflegter aus und hat mit dem Dealen ein gutes Geschäft gemacht, bis er es mir unterschieben wollte.
Angewidert rüttle ich seinen stinkenden Körper, bis er seinen Kopf hebt. Seine Haare hängen ihm ins Gesicht und er hat einen ungepflegten Dreitagebart. "Hey Bat Ass."sage ich bemüht freundlich. "Rose? Was machst du denn hier?"fragt er neben sich. "Ich habe meinen Dealer gesucht, aber der ist zu einer traurigen Schnapsleiche mutiert." "Kann es sein, dass du noch heißer geworden bist."grinst er dreckig. "Hey, bevor du dich nicht mal gewaschen hast und etwas Anstand zurückbekommen hast, steig ich nicht mit dir in die Kiste."entgegne ich schroff. Schwankend richtet er sich auf. "Dann komm, machen wir heute Abend Party?"fragt er nuschelnd. "Wenn du guten Stoff hast." "Du redest hier mit dem Super-Dealer." Er breitet die Arme aus, als wäre er ein Heiliger. Er stolpert nach hinten und rudert mit den Armen, nach Gleichgewicht suchend. Ich stöhne auf. Zwar könnte ich ihn jetzt schon töten, aber ich will noch etwas Spaß haben. Er taumelt zur Tür und ich laufe ihm genervt nach.
Draußen blendet ihn die Sonne und stolpert über eine Dose. "Du bist echt armselig." "Ach komm Süße, früher sind wir oft erst morgens aus einer Bar getorkelt." "Aber ohne da geschlafen zu haben."
Lachend sehe ich ihm zu, wie er die Tüte mit den Pillen herumschwenkt. "Gib mir was!"verlange ich und stehe schwankend auf. Meine Hände recke ich den Pillen entgegen. "Das kostet aber."grinst er dreckig und ich kichere hysterisch. Torkelnd steige ich auf den Tisch und ziehe ihn ans einem offenen Jackett zu mir ran. "Die Limo ist frei."hauche ich, bevor ich das Gleichgewicht verliere und wir beide auf das Sofa fallen. Lachend greife ich nach dem Tütchen. "Hey, wo bleibt die Bezahlung!"ruft er empört und ich taumle wackelig von ihm weg. "In deinen Träumen."kichre ich.
"Und kein einziges Mal hast du mich bezahlt."beschwert er sich, grinst dabei aber. "Vielleicht ja heute Abend."meine ich, während er mit dem Rasierer über sein Kinn fährt, der Rasierer summt gleichmäßig, während wir in alten Zeiten schwelgen. "Die Zeiten war lustig, bis du verschwunden bist." Bewusst erzähle ich ihm nicht, dass ich weiß, dass er mir alle anhängen wollte.
"Mein Vater ist pleite gewesen, der Idiot hat alles verzockt. Ich bin hierher, in freudiger Hoffnung mein Geschäft weiter anzukurbeln." "Und?" Ich sitze in der Wanne und spiele mit dem Schaum. "Nun, jeden Abend reichlich Kunden. Bleib doch hier, du musst nicht mehr zurück an die NYU und wir machen hier das dicke Geschäft und haben noch anderweitig Spaß." Ich lache auf. Der Vorschlag klingt eigentlich gut. Ray nervt momentan nur noch und Ayla hat noch nichts gefunden. Egal, wie sehr ich ihn dafür hasse. Er sieht einfach unglaublich aus und Party kann man mit ihm wunderbar machen.
"Schön."stimme ich zu. Er dreht sich um, in seinen Augen brennt die reinste Gier. Seine Haare sind wieder entknotet und der Bart in eine gepflegte Form gebracht. Den Schaum schiebe ich etwas höher und drehe meinen Oberkörper zu ihm. Meine nasse Hand strecke ich nach ihm aus und ziehe ihn am Handtuch zu mir. Achtlos schleudert er es weg und steigt in die Badewanne, wobei der Schaum nur so spritzt, was mich auflachen lässt.
Meine Finger fahren über die Tütchen voll mit Gras und Pillen. "Beste Qualität."sagt er rau und legt seine Hände auf meine Hüften. "Wer ist denn dein Lieferant?" "Alle möglichen, ich lege mich nicht fest." Seine Lippen wandern über meine Wange. "Bat."unterbreche ich ihn und stoße ihn von mir. "Was?" "Ich weiß, dass du mir deine Drogen unterschieben wolltest." Seine Augen weiten sich entsetzt. "Eine Schnapsidee, du bist doch nicht böse?" "War ich, eigentlich wollte ich dich umbringen. Aber der alte Bat gefällt mir viel zu sehr. Was hältst du von einem Leben voller Kraft, Schnelligkeit und grenzenloser Macht?"frage ich und lächle böse. Eigentlich entscheide ich mich nicht einfach um, aber Bat und ich hatten so viel Spaß und mit Ray wird es langsam langweilig.
Bat grinst ebenfalls böse, was ich als 'Ja' verstehe. Ich schieße auf ihn zu und beiße ihn. Es fällt mir nicht besonders schwer von ihm abzulassen. Seine Augen verdrehen sich ekelhaft und er sackt zu Boden. "Das kann eine Weile dauern."meine ich achselzuckend und setze mich auf die Couch.
2 Tage später
Ich blättere gerade in einer Zeitschrift herum, als er sich bewegt. "Guten Morgen, Dornröschen."meine ich und lege die Zeitschrift hin. "Was hast du gemacht?" Dies roten Augen stehen ihm verdammt gut.
"Ich habe das gemacht, was du wolltest. Willkommen in deinem Leben als Vampir."eröffne ich ihm sein neues Leben mit einem zuckersüßen Lächeln. "Vampir? Bist du irre!" "Sieh hin, hör hin. Fällt dir was auf?"frage ich entnervt nach. "Woah!" Er schießt hoch und ich gebe ihm einen Spiegel. Erst ist er etwas erschreckt und dann breitet sich auf seinem Gesicht ein diabolisches Lächeln aus. "Wir besorgen dir jetzt was zu essen." "Die Morde in New York waren das auch Vampire?" "Ein Vampir."verbessere ich ihn, während ich ihm die Sonnenbrille aufsetze. "Rose, du bestialisches Luder."grinst er diabolisch und beugt sich zu mir. Mein Interesse an ihm ist nur körperlich, aber wir haben so viel Spaß. Er nannte sowas irgendwann mal Sex-Freunde.
Er dreht sich nach jedem Mensch um, aber ich habe ihn fest im Griff. Ich zerre ihn zum Diner. "Hi, ich nochmal. Du wirst ihm jetzt etwas Blut spenden."manipuliere ich sie. Sie gibt ihn ihren Arm und er saugt begierig, bis sie zu Boden fällt. "So und jetzt kann die Party steigen."Wir gehen in die Bar, wo sich Leute tummeln, die ihn fragen wo er war.
"Hey, hey. Ich hatte die letzten 2 Tage was zu tun, mit meiner Hübschen. Deshalb ist die erste Runde gratis." Er bringt vom Tisch und gibt jedem eine Pille. "Haben die bei uns auch ne Wirkung?"fragt er. "Nein, aber irgendwann sind die hier so bereitwillig, dass sie es nichtmal merken, wenn man sie aussaugt. Lass uns eine kleine Vampirstadt aufbauen."schlage ich vor, eine Stadt, die komplett auf mein Kommando hört. Ich wollte immer schon mal Königin sein. "Darf ich Queen Rosalie zum Tanz auffordern." Er hält mir seine Hand hin und ich nehme sie an, er zieht mich zu sich und ich drehe mich unter seinem Arm durch.
Je mehr Pillen sie einwerfen, desto lockerer werden sie. Bat beißt in einen Hals und ich in die andere Seite. Die Frau steht reglos da, während wir uns einfach bedienen.
Mit den Finger wische ich das Blut von meinem Kinn und lecke sie anschließend ab. "Ich habe gar nicht gewusst, dass sowas so sexy sein kann." Aus seiner Tasche zieht er ein Tütchen Koks. "Wie früher?" Bei dem Gedanken lächle ich zustimmend und entnehme ihm das Tütchen, den Inhalt kippe ich auf mein weißes Dekolleté. Sein Gesicht fährt über es, während ich mich gegen die Wand lehne und den Gedanken einer eigenen Stadt auf mich wirken lasse. Eine Stadt und sie wird mein sein.
Er hebt seinen Kopf und küsst mich begehrend. "Lass uns auf unsere Stadt anstoßen." Von der Theke nimmt er eine Flasche Champagner und lässt den Korken knallen, der Schaum sprudelt über. Lachend öffne ich meinen Mund und er gießt etwas rein. Ich fühle mich wieder wie damals, wenn wir zugehört waren, gefeiert haben und die Welt in den schönsten Farben gesehen haben. Macht ist einfach die schönste Droge.
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