In den Schuhen einer Toten
Meine Finger fahren über den Kragen seines Hemdes und ich reiße ihn ab. Seine Lippen fliegen begehrend über meinen Körper und ich drücke ihn gegen die Wand. Von unten höre ich die Nachrichten über Frank's Tod. "Hast du was damit zu tun? Weil das klingt nach dir."sagt er zwischen den Küssen. "Das ist nicht wichtig."winke ich ab und ziehe ihn zu mir. Er reißt sich von mir und geht runter. Wütend schließe ich meinen geöffneten BH. Ray interessieren Nachrichten mehr, als mich! Schön, sein Problem!
Als ich gerade mein Top wieder angezogen habe, stürmt Ray rein. "Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Willst du das wir auffliegen?"brüllt er wütend. "Das nennt sich Spaß, Schätzchen."meine ich und streiche ihm über die Wange, bevor ich aus meinem Schlafzimmer verschwinde. "Streit im Paradies?"versucht Lukas mich aufzuziehen. Genervt rolle ich mit den Augen. Lukas grinst triumphierend. Woraufhin ich den Flur durchquere und mich auf die weiße Lehne der Couch stütze. "Ach, Lukas. Ich habe viele Paradise." Mit diesen Worten drehe ich seinen Kopf zu mir und drücke meine Lippen auf seine. "Nur küsst du nicht so gut." Ich verziehe mein Gesicht und reibe mir seinen Kuss von den Lippen. Elijah druckst herum, bis Lukas ihm einen Hieb verpasst. Sein Wagenknochen bricht und seine linke Gesichtshälfte wird etwas eingedrückt, bis der Knochen wieder heilt. Die beiden beginnen eine sinnlose Prügelei.
Von oben höre ich zerschmetterndes Holz. Was haben die bitte für ein Problem? Ich hab nur nachgeholt, was lange überfällig war.
Draußen empfangen mich Schneeflocken, die sich auf meine Haare setzen. Weihnachten steht vor der Tür und ich erinnere mich daran wie New York in dem Glanz der Lichterketten aussieht. Meine Absätze sinken im Schnee ein und Knacken auf dem gefrorenen Gras. Ich fange an zu rennen. Schnell fliege ich über die unberührten Flächen und hinterlasse Abdrücke im Schnee.
Als ich gegen die Tür Klopfe, fallen die Eiszapfen klirrend zu Boden. "Hi." "Hey, Lust auf Shopping?"frage ich knapp. "Warum beschleicht mich das Gefühl, dass dieses Weihnachtsshopping nicht hintergedankenlos ist?" Ein böses Lächeln umspielt ihre Lippen. "Ich bin mit meiner Liste noch lange nicht fertig. Die nächste Glückliche ist Eleanor Felds. Mit der hat mich Frank betrogen."sage ich gleichgültig. Mir ist es eigentlich egal, da ich keine Gefühle für Frank oder sonst wen hatte. Aber ich liebe Vergeltung und Rachepläne. "Weihnachten ist die beste Zeit für Geschenke."sage ich scheinheilig.
"Was weißt du über sie?" Ayla schaut kurz von der Straße zu mir. "Sie mag diese kleinen Dosen, die Aussehen wie Cup Cakes oder Kuchen. In den letzten Stunden ist mir aufgefallen wie praktisch diese Teile zum Überbringen von Geschenken sind!" Meine Stimme trieft vor Sarkasmus und ein diabolisches Lächeln schleicht sich auf mein kaltes Gesicht. "Ich schätze, dass man das nicht im normalen Laden kriegt." "Doch." Ayla schenke ich ein zuckersüßes Lächeln und als wir in der Stadt eintreffen, setze ich meine Sonnenbrille auf.
Ayla parkt und wir steigen aus. "Hey ihr Süßen."flirtet ein braunhaariger Mann. "Wir haben doch ein bisschen Zeit?"fragt Ayla. "Sicher, ich habe mich erst zum Dinner eingeladen." Meine Finger gleiten über seinen Mantel. "Du bist echt heiß."grinst er dreckig und küsst mich. "Und du riechst unheimlich gut."meine ich verführt. "Äh, danke."sagt er verwirrt. Daraufhin halte ich ihn mit der Hand an die Wand gedrückt und schlage meine Zähne in seinen Hals. Das süße Blut fließt mir in seinen Mund und ich stöhne genießerisch auf. "Hey Tyler, du gehst aber ran!"lacht sein Kumpel, der sich von Ayla verführen lässt. "Tyler?"fragt er besorgt, als er sieht, wie schlaff er an der Wand lehnt. Unwillig lasse ich von ihm ab, woraufhin er zu Boden sackt. "Du hast mich gestört."knurre ich und wirble herum. Blanke Panik spiegelt sich in seinem Gesicht. Bevor er wegrennt, stehe ich hinter ihm und breche sein Genick. "War das nötig, wir hatten Spaß."beschwert sich Ayla. "Nein, aber s war lustig."antworte ich schulterzuckend und setze mir die Sonnenbrille wieder auf.
Die Tür stoße ich auf und wäre am liebsten auf der Stelle wieder rausgerannt. In alten Regalen stapeln sich Bücher und diese komischen Dosen. "Willkommen in der Hölle."schluckt Ayla angewidert. "Diese Hölle wird bald die Nachrichten dominieren. Unvorstellbar, nicht?" Aus einem Regal greife ich mir eine Dose, die aussieht wie ein überdimensionaler, pinker Cup Cake.
Rasch überfliege ich den Laden, auf der Suche nach einem Verkäufer. "Hallo, wie kann ich Ihnen helfen?"fragt ein älterer Herr. "Sie könnten mir Ihr Herz geben, das würde mir wirklich immens helfen."verlange ich mit einem scheinheiligen Lächeln. "Bitte? Geht es Ihnen noch gut?!"regt er sich auf. "Ich hab versucht nett zu bleiben. Das liegt mir einfach nicht."meine ich kopfschüttelnd und schlage ihm ins Gesicht. Er fällt ohnmächtig zu Boden. "Bist du verrückt? Hier kann uns jeder sehen."zischt Ayla. "Guckt eh keiner. Da hinten ist sinnvollerweise eine Umkleidekabine. Außerdem hab ich gesagt, dass wir alles im Laden bekommen und der gehört doch zum Laden." Ich ziehe ihn hinter Bücherregalen in die Umkleidekabine. "Rosalie, du bist ein böses Mädchen."grinst Ayla. "Irgendwer muss doch böse sein." Mein Ärmel schiebe ich hoch und widerstehe dem Geruch des Blutes. Ich durchstoße seine Haut und mehrere Knochen, bis ich das Herz gegriffen bekommen. Es schlägt langsam in meiner Hand. Bestialisch lächelnd drücke ich zu und es hört auf zu schlagen, mit einem Ruck ziehe ich es raus und und lege es in die Dose. "Wie bekommst du das hin, ohne komplett eingesaut zu sein?" Aus ihrer Stimme ist Neid zu hören.
"Ich bin Profi."
Eine widerspenstige Strähne streiche ich mir noch schnell hinters Ohr, bevor die Tür aufgeht. "Rosalie?"fragt Eleanor überrascht. "Ich dachte, du bist tot und du siehst so anders aus." "Lange Geschichte, hier. Aber erst in deinem Zimmer aufmachen." Mit einem falschen Lächeln halte ich ihr die Dose hin. Sie tritt beiseite und ich gehe rein. "Sieht echt schön hier aus." Mit einem aufgetragenen Lächeln drehe ich mich zu ihr. "Warum bist du so? Du musst mich doch hassen."meint sie misstrauisch. "Ach, die Sache mit Frank hat mir die Augen geöffnet und ich dachte, es hat dich bestimmt getroffen." Mitleidig blicke ich sie an. "Wir haben nichts mehr. Willst du mitessen?" "Das wäre wunderbar." Sie geht vor und ich starre hasserfüllt auf ihren Hinterkopf. Wenn der Abend nicht bald endet, ersticke ich an meiner Schleimerei.
"Mom, Dad, das ist Rosalie." "Mr und Mrs Felds, es freut mich unglaublich sie kennenzulernen." "Oh Hallo."begrüßen sie mich überschwänglich und ich hätte am liebsten gekotzt.
Ich setze mich an den Tisch und lege die Serviette auf meinen Schoß. "Wein?"fragt Eleanor. "Gern." Mein Blick fällt auf ihre Schuhe. Schwarze Louis Vuitton's. "Ich liebe deine Schuhe." Dieser Satz war nicht gelogen. "Danke, die sind aus der bald erscheinenden Kollektion." Und warum hat dann diese Schlampe die Schuhe und nicht Ich?!!
Ihre Mutter, die eine grauenvolle Dauerwelle trägt, tischt eine weiße Suppe auf. Meine Löffel schlucke ich immer schnell runter. Wir Vampire können normales Essen zwar vertragen, aber da wir intensiver schmecken, schmeckt manches wirklich einfach grausam.
"Schmeckt es dir, Rosalie?"fragt mich Mrs Feld und ich frage mich, wie man die ganze Zeit nur so breit lächeln kann. Davon bekommt man doch ganz schrecklichen Muskelkater und irgendwann kann man seine Mundwinkel bestimmt nicht mehr bewegen.
"Was machen Sie eigentlich?" "Ich studiere in Yale, Mr Feld."lüge ich. Wir führen eine recht oberflächliche Unterhaltung und ich bin schon nach 10 Minuten vollkommen genervt von ihnen.
Nach dem Nachtisch gebe ich Eleanor zu verstehen, dass sie hochgehen soll und ihr 'Geschenk' auf machen soll. Ich dagegen wolle noch kurz etwas trinken.
Hörbar stöhne ich auf. "Was ist denn?"fragt Mrs Felds. "Wirklich, dieses Geschirr ist letzte Saison, aber sowas von."kritisiere ich sie eingebildet. "Aber uns gefällt es." "Ihnen vielleicht, aber Ihre Gäste müssen ja tot umfallen." "Also wirklich!"empört sie sich. "Stört sie irgendwas? Wissen Sie diese ganze Nett-Tun, lassen wir das. Ich hasse Ihre Tochter und Sie werden heute alle sterben." Mit diesen Worten fege ich das Geschirr aus dem Schrank. Es zerspringt klirrend auf dem Boden und ich stehe in einem Scherbenhaufen.
Von Oben höre ich einen entsetzten Schrei und die hektischen Schritte von Eleanor. Mit Tränen steht sie da, das Herz in ihrer Hand. "Dafür musste ein Mann heute sterben, für dein kleines Geschenk. Gefällt es dir?" "Du Irre!" Sie wirft es nach mir, doch ich fange es auf. Wut lodert in ihren braunen Augen. "Hör auf zu heulen. Sonst nimmt dich niemand ernst."ermahne ich sie. "Hör auf und lasse meine Eltern in Ruhe!" Tränen strömen weiter über ihr Gesicht. "Ich hab dich gewarnt." Blitzschnell bin ich bei den Eltern und reiße ihre Herzen raus. Das Blut läuft meine Arme hinunter und die Herzen sind noch warm in meinen Händen. Eleanor kreischt hysterisch rum und ich renne zu ihr. "Du hast die Connors getötet." "Schlaues Mädchen." Mit einem Ruck reiße ich ihren Kopf ab und lasse ihn mit dem Körper in den Scherbenhaufen fallen. Die bronzefarbenen Scherben färben sich langsam rot. Bevor ich gehe, wasche ich meine Hände und ziehe ihr die Schuhe ab. "Oh, 38! Genau dieselbe Größe." Freudig ziehe ich sie an und die anderen nehme ich über die Schulter und verlasse die Wohnung. Draußen stelle ich mich an die Straße und halte meine Hand hoch. Ein schwarzes Auto hält, indem ein junger, gut-aussehender Mann sitzt. "Wo darf's denn hingehen?"fragt er, als ich einsteige. "Wo es ruhig ist."wispre ich. Er startet den Motor und die Scheinwerfer gleiten über die leere Straße, währen ich mit dem Kragen seines Mantels spiele. "Wer bist du?"fragt er interessiert. "Ist das denn wichtig?"antworte ich flüsternd und lass meine Lippen über seinen freien Nacken fliegen.
Der Wagen kommt zum Stehen und seine Hände fahren über meinen Mantel. Der Blutrausch von eben hält mich immer noch und seine Halsschlagader pulsiert mir fast schon entgegen. Er fährt mit seiner Hand durch meine Haare und ich höre seine Pulsader. Heißhunger steigt in mir auf und ich beiße zu. Er schreit auf, während das Blut in meinen Mund spritzt. Als sein Körper leblos in den Sitz fällt, lecke ich mir genüsslich über die Lippen. Den Autoschlüssel nehme ich aus der Zündung. In seinem Handschubfach suche ich nach entzündbaren Flüssigkeiten und finde ein kleines Parfümfläschchen, dessen Inhalt ich in die Zündung kippe. Die Windschutzscheibe zerschlage ich und die Schreiben regnen auf die Motorhaube. Elegant klettere ich raus und springe vom Auto. Das Auto explodiert hinter mir. Der Boden erbebt und ich höre das quietschende Reißen des Metalls und wie die Teile des Pick-Up's in alle Richtungen fliegen. Der Geruch von Feuer steigt mir in die Nase und für kurze Zeit ist es hinter mir gleißend hell, bis der nicht weggeflogene Teil des Autos dumpf auf dem Boden aufkommt und man nur noch das Knacken des zischenden Feuers hört.
In den Schuhen einer Toten stolziere ich über den sandigen Weg, zu meinem nächsten Opfer.
Hallo, ich bin aus dem Urlaub zurück :) Ich hoffe euch gefällt das Kapitel und lasst Feedback da :) <3
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