A little bit Fun
Ich steige aus der Dusche und trockne meinen Körper mit dem Handtuch ab. Die Dusche hat gut getan, nachdem ich aus dem Keller, der mitten im Wald ist, rausgekommen bin, habe ich den Kühlschrank geplündert und mich aus den verschmutzten Kleidungsstücken geschält. Da die edlen Stoffen nicht mehr zu retten waren, habe ich sie schweren Herzens entsorgt, was heißt, dass ich vor der nächsten Blutorgien die 5th Avenue unsicher mache.
Jetzt ziehe ich eine schwarze Leder-Jeans und ein seidiges, weißes Langarmshirt mit schwarzen, ledernen Schultern an.
Anschließend krame ich die Liste aus meiner Tasche und suche nach dem nächsten Kandidat. Bryan Burkley. Vielleicht kommt Elijah ja mit.
Meine Haare entwirre ich und bilde mir ein, dass sie an Glanz verloren haben, weshalb ich sie mit einem Spray besprühte und sie mit dem Lockenstab bearbeite.
"Was ist das mit dir und Rosalie?"höre ich Lukas Ray fragen und ich lege den Lippenstift auf die Platte neben dem Waschbecken.
"Ich wüsste nicht, dass dich das was angeht."antwortet Ray genervt und ich höre die Schranktür zufallen. Interessiert gehe ich durch die offene Tür ins Schlafzimmer und lausche weiter.
"Vor Monaten konntet ihr die Fingern nicht voneinander lassen und jetzt sieht es so aus, als würdet ihr euch am liebsten gegenseitig umbringen. Sie hätte jedes Recht dazu, schließlich hast du sie fast vertrocknen lassen, obwohl sie nur Spaß hatte." Lukas verteidigt mich, ganz neue Worte aus dem Mund dieses kleinen Monster.
"Lukas, sie hat es zu weit getrieben." Ray ist nicht gewillt dies auszudiskutieren, dann zwinge ich ihn dazu.
Auf den schwarzen Stiefelletten mit den hohen Absätzen stolziere ich elegant aus dem Raum und die Treppe hinunter. "Ihr redet über mich und ich würde gern mitreden und ein paar Dinge richtig darlegen, die du, Ray, fälschlich schilderst. Ich habe es nicht zu weit getrieben, ich habe nur gewissen Menschen gezeigt, dass sie unter mir stehen und hätten sie nicht heftigste dagegen demonstriert, hätte ich nicht so weit ausschreiten müssen."erkläre ich und lächle scheinheilig, dabei gehe ich zum Schrank und nehme ein Glas. Ray's wütende Blicke bohren sich in meinen Rücken. "Wir hatten eine Abmachung."sagt er zwischen aufeinander gepressten Zähnen. "Ja, ich soll es nicht zu blutig treiben und ich sehe kein Blut." Schulterzuckend hole ich eine Flasche Whiskey und schenke mir ein. "Ich nehme auch etwas, das hier wird amüsant." Lukas nimmt die Flasche und nickt mir zu. "Versucht du alle gegen mich aufzubringen?" Ray wirkt ruhig, aber innerlich tobt in ihm die Wut und die Eifersucht. "Nein, ich sorge nur dafür, dass keine falschen Informationen weitergegeben werden."verteidige ich mich scheinheilig, nehme einen Schluck des herben Getränkes und stelle das Glas ab. Bevor ich mich auf den Weg zur Treppe mache. Ray stößt mich gegen die Wand und umklammert meinen Hals. Zorn lodert in den roten Augen und Hass sprüht mir entgegen.
"Nur zu, aber ohne mich kommst du nicht gegen die kleine Danielle an."sage ich schneidend. Widerwillig lässt er mich runter und ich lande geschmeidig auf den Füßen. Er stapft wütend davon, ich habe ihn vorgeführt und er hatte keine Möglichkeit sich zu wehren.
Das Glas nehme ich und proste Lukas beim Gehen zu, auf dessen Gesicht ein belustigtes Lächeln liegt.
In meinem Zimmer mache ich es mir auf dem Sofa bequem und lese mein Buch weiter. Mein Plan sie alle gegen Ray zu bringen scheint zu funktionieren und Dank Elijah weiß ich ja, was die Jungs tief in ihrem Inneren Begehren und ich würde ihnen das geben. Die einzige Bedingung ist nur, dass sie meine Back-Ups sind. Vielleicht bekomme ich Sebastian ja sogar zu meinem persönlichen Spion. In mir reift der Plan, wie ich an die Dinge komme, die ich brauche, und gleichzeitig meinen Spaß mit Ray haben.
Nach einer guten halben Stunde höre ich unten die Tür aufgehen und Elijah reinkommen. Das Buch lege ich beiseite, ziehe mir den schwarzen Mantel an und gehe mit meiner Tasche runter.
"Du kommst mit." Elijah ziehe ich an seinem Jackenärmel wieder zur Tür hinaus und geradewegs über den Schotter zu meinem Auto.
"Willkommen zurück unter den Untoten." "Ja, ja, pack jetzt bloß kein Banner aus! Wir haben etwas zu erledigen."sage ich und starte den Motor.
"Wie bist du rausgekommen?" "Ich habe Ray klar gemacht, dass er nicht ohne mich mit unserer Hexe fertig wird. Er lässt mich raus und wenn das hier fertig ist, gehe ich und nehme dich mit. Ich habe nicht gesagt, dass ich dich mitnehme, das gäbe zu viele Probleme."erkläre ich ihm und blicke nicht von der Straße. "Das hast du nicht aus Nettigkeit getan." "Da ich nichtmal weiß wie nett sein geht, Nein. Aber ich fange an dich auf eine Art und Weise zu mögen, die nicht auf sexueller Ebene ist."erkläre ich mich selbst und überwinde mich zu diesem kitschigen Geständnis. "Freundschaft?" "Freunde ohne gewisse Vorzüge und nenn es nie wieder 'Freunde'. Ich bevorzuge Verbündete." "Okay, also 'Verbündete', was hast du vor?" "Erklär ich dir, wenn wir da sind. Aber es wird lustig." Ein böses Lächeln umspielt meine Lippen und ich drücke aufs Gas. Die Landstraße erstreckt sich vor und führt uns direkt nach New York rein. Mein Auto parke ich außerhalb, denn meine Lust auf Staus halten sich in Grenzen.
Elijah stöhnt, als ich ihm eröffne, dass wir jetzt erstmal eine Runde einkaufen gehen.
Auf der Fifth Avenue ist einiges los, über die nasse Straße eilen Menschen, vollbepackt mit Tüten.
Ich ziehe Elijah in den Prada-Store. Aus den Regalen und von den Stangen nehme ich hübsche Kleidungsstücke. Beim Anprobieren zeigt sich Elijah als sehr schlechte Begleitung. Er sitzt in dem Ledersessel und wird von Outfit zu Outfit genervter. "Ich geh nie wieder mit die shoppen!"stöhne ich auf. "Danke."
Wir laufen zu einem Café, die Sonnenbrillen tief ins Gesicht gezogen, obwohl eine dunkle Wolkenschicht über der Stadt hängt. Das Gute an New York, keiner sieht uns deshalb schräg an. Hier kann jeder sein, wie er will und ich glaube, wir könnten auch mit blutroten Augen hier rumlaufen.
Allerdings würde Ray uns dann beide einsperren, was bestimmt witzig wäre.
Wir gehen in das elegant eingerichtete Café und setzen uns in die hinterste Ecke.
"Was hast du vor?" "Bevor ich dich auf die Welt loslasse, will ich wissen, ob du immer noch böse genug bist, wie du erzählt hast." "Sowas verlernt man nicht, aber jetzt erzähl mir von deinem Plan." Er beugt sich über den runden Holztisch zu mir. "Ich will die anderen gegen Ray aufbringen, bei Lukas bin ich auf einem guten Weg. Heute morgen war amüsierend.
Nun wir werden gleich einen Typen besuchen, der meinte, er könne einfach meine Party crashen. Wir werden ein bisschen Spaß haben, einzige Regel, er muss am Ende des Tages tot sein."erläutre ich ihm den Tagesablauf.
"Das ist einfach, eine Frage. Was machen wir, wenn wir Ray verlassen?" "Ich habe etwas vor, worin ich dich leider nicht einweihen kann, aber du kannst machen, was du willst und wenn du Lust auf etwas Spaß hast, du weißt wie du mich erreichst." "Dann los geht's." Er steht auf und ich folge ihm kopfschüttelnd. "Hier sind 4 Personen, ich werde gleich die Jalousien runterlassen und dann erwarte ich eine gute Show."sage ich und gehe geradewegs auf die Bedienung zu. "Mach die Rollos runter."manipuliere ich sie und sie nickt monoton. "Hey, ihr! Nicht schreien, ja."manipuliere ich den Rest. Ihre leeren Blicke, während sie nicken, bestätigt mir, dass sie manipuliert sind. Die Frau kommt zurück, die Jalousien fahren surrend hinunter und der Laden wird von den Lampen an der Decke erhellt. "Was soll das?"fragt ein Mann empört und steht langsam auf. Ich setze mich auf die Theke, überschlage die Beine und sehe erwartungsvoll in Elijah's Richtung. "Sie da! Setzen!"befiehlt er dem aufgestandenen Mann harsch. "Ich denk nicht dran, mir von so einem Jungspund etwas sagen zu lassen." Genervt stöhne ich auf und lehne mich leicht zurück, wissend, dass die Bedienung direkt neben mir hinter der Theke steht. "Jetzt gut aufpassen, das da vorne ist das perfekte Paradebeispiel, wie man es nicht tun sollte."rate ich ihr in einem Lehrerton und setze mich wieder aufrecht hin. Elijah lacht leise und geht auf den Mann zu, mit schnellen, leichten Schritten.
"Was tun Sie da?"fragt der Mann verwirrt und etwas verunsichert. "Auf den Tisch." Der Mann bleibt stehen und ich sehe, wie er langsam immer mehr Angst bekommt. Sie spiegelt sich erst in seinen Augen und nimmt dann Kontrolle über seinen Körper.
Elijah seufzt und greift nach der Kuchengabel. "Sie sind entsetzlich nervig und lachen können Sie wohl auch nicht, dabei mag ich witzige Personen." Er zieht den Mann mit einer eisernen Bewegungen zu sich, dieser will schreien, jedoch kommt nur ein erstickter Laut aus seinem Mund.
Mit dem Stiel der Gabel ritzt Elijah ein breites Lächeln in sein Gesicht. Er stöhnt vor Schmerzen und ich sehe die Panik der Gäste. In Elijah Augen sehe ich den Rausch des Blutdurstes und den Wunsch noch brutaler zu sein. Dieses Gefühl ist unglaublich, wenn es die Oberhand über dich nimmt. Es ist soviel besser als der Adrenalinschub, wenn die Achterbahn die Schienen runterschießt.
"Ich hätte gern einen Glas Wein, damit ich die Show auch kulinarisch genießen kann."ordere ich und ergötze mich am Anblick des Blutes, was sein Kinn runterläuft und seine Kleidung tränkt.
"Wir haben keinen Wein." Die Stimme der Kellnerin zittert vor Angst. "Elijah! Du bist der Veranstalter und ich will Wein!"rufe ich ihm zu und trommle ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch. "Ein Glas!" Die Kellnerin rennt mit einem Glas zu ihm, stolpert dabei und stürzt. Bevor das Glas auf dem Boden zerschellt, fängt es Elijah und hält es unter den Blutstrom, der aus dem Mann kommt, als er ihm die Kehl aufschneidet.
"Aufstehen."sagt er zu der Kellnerin, die sich hastig aufrappelt und das Glas nimmt. Der Anblick widert sie an, aber sie bringt das halb volle Glas zu mir. "Gib mir deinen Arm!" Sie gibt ihn mir zitternd und ich reiße brutal ihren Ärmel ab. Mit meinen Nägel reiße ich ihre Haut auf. Ein Schluchzen entrinnt ihrem Mund.
Das Blut lasse ich in das Glas laufen und mit einem Löffel vermische ich das Ganze. "Ich hoffe, dir schmeckt dein Cocktail." Elijah grinst und lässt die Leiche des Mannes fallen.
Als er die Wunde der Kellnerin sieht, werden seine Augen dunkler, er fletscht seine Zähne und die Fangzähne blitzen in dem künstlichen Licht gefährlich auf.
"Bitte!"fleht die Kellnerin nun weinend und weicht zurück.
Böse lächelnd nippe ich an meiner Blut-Mixtur. "Mmmh. Das schmeckt echt gut, du musst das probieren." "Dann brauche ich noch einen. Freiwillige vor!" Er dreht sich, die Arme einladend ausgebreitet. Die ängstlichen Gäste kauern sich in ihren Stühlen zusammen.
"Nimm doch drei Sorten zusammen."schlage ich ihm vor und er nickt.
Es ist totenstill, als er den Leuten das Blut nimmt. Statt Schreien kommen stumme Töne aus ihren geöffneten Mündern. Die panische Angst in ihren Augen treibt ihn weiter an. Gierig schlägt er seine Zähne in die Kehle der Kellnerin. Blut fließt in Strömen, der Duft ist betörend, doch ich reiße mich zusammen. Ich habe es schon als Mensch so gehandhabt mich nicht direkt auf alles zu stürzen. Das hier ist so eine Art 'Geschenk' an Elijah und ich habe ihn hundertprozentig bald als treuen Verbündeten. Manchmal muss man enthaltsam sein, um etwas größeres zu bekommen.
Und für ein alltägliches Blutbad gebe ich es doch nicht auf, Ray am Boden zu sehen. Allein und verhasst.
Elijah Augen blitzen und Blut tropft aus seinen Mundwinkeln, als er den Kopf von dem letzten Gast nimmt. "Du bist gierig und das ist eine Schwäche."meine ich kühl und werfe ihm eine Serviette hin. Anschließend fange ich an, das Ganze wie eine grässliche Tragödie, verübt von einem psychopathischen Gast, auszusehen.
"Das war so überfällig."stöhnt Elijah genießerisch. Ich drehe mich um, er hat seinen blutverschmierten Pulli gegen ein Hemd von eine Kellner, der nicht da ist, getauscht.
"Lass uns noch mehr Spaß haben."schlage ich auffordernd vor. "Bringen wir Ray zur Weißglut." Ich kichre bei der Vorstellung, wie Ray uns anbrüllt, aber dennoch komplett machtlos ist.
Wir eilen durch die Stadt zu dem Haus der Burkley's. "Dann lass uns eine Party feiern." Elijah grinst sadistisch.
Meinen Finger drücke ich auf die Messingklingel und ein schriller Ton tönt durch das Haus. Ich höre die schweren Schritte eines Mannes. Die Tür schwingt auf und ich schaue in das überraschte Gesicht von Bryan.
"Hi Bryan. Wir wollen eine Party feiern und zu zweit ist es nicht so lustig, wie zu dritt." Elijah versucht nicht loszulachen. Das Bild ist auch absurd. Ich mit einer Flasche Billig-Sekt und einem aufgesetztem Lächeln.
"Ähm, ok."stammelt er verwirrt. "Aber nicht so.",wirft Elijah ein,"Du musst wir sein." Ich gehe die Treppe hoch und als ich dicht vor ihm stehe, höre ich seinen wilden Herzschlag. "Tot."sage ich hauchend und breche sein Genick. Sein Körper fällt und ich fange ihn mühelos auf. Elijah setzt ihm die neongrüne Sonnenbrille auf und ich wuschle ihm durch die Haare. "Jetzt sieht's nach Party aus."lache ich und die Sektflasche stelle ich in den Flur.
Jeder legt einen Arm um seine Schultern und so schleifen wir ihn durch die Stadt.
"Er macht grade eine schwere Phase durch und er feiert den ganzen Tag, um diesen Schmerz zu ertränken."erkläre ich einer alten Frau glaubhaft. "Dann bringt ihn mal nach Hause und macht ihm einen starken Kaffee." Als wir weitergehen brechen wir in Gelächter aus. Obwohl das Witzigste wohl nur die grässliche Sonnenbrille ist.
"Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß." "Obwohl das echt nicht witzig ist. Er ist tot." Ich versuche glaubwürdig zu sein und ernst zu bleiben, aber das Lachen zieht meine Mundwinkel nach oben.
Den töten Bryan schleppen wir in ein Einkaufszentrum und in einen Fotoautomaten. Die Leiche lehnt Schlaf gegen die Plastikwand, während wir verrückt und vollkommen sadistisch mit ihm positionieren. "Sein Kopf hängt so schief."beschwere ich mich und schiebe ihn abermals von meiner Schulter. "Das liegt daran, dass du sein Genick gebrochen hast."
Draußen ziehen wir die Fotos raus und amüsieren uns an unseren grotesken Posen.
Wir gehen ein Stück, bis uns auffällt, dass etwas ganz entscheidendes fehlt. Fluchend renne ich zu dem Automaten zurück und zerre die starre Leiche raus.
"Wir müssen ihn loswerden."meine ich, die Leiche hat zwar Spaß gebracht, aber jetzt wird sie ziemlich lästig.
Wir fahren bis ins oberste Stockwerk, stellen uns zwischen viele Leute und ich verpasse ihm einen kleinen Schubs. Er fällt über das Geländer, während er stürzt und alle panisch schreien, machen wir uns aus dem Staub.
Als wir in dem Haus von Ray ankommen, haben wir uns von unseren Lachflashs erholt.
Ray steht im Wohnzimmer, die Arme vor der Brust verschränkt. "Zwei Überfälle? Wirklich?!"schreit er erbost. "Beim zweiten haben wir ihn getötet, bevor wir unseren Spaß hatten. Also ganz human."erkläre ich. "Nein, überhaupt nicht, wir haben mit einer Leiche gespielt, wir haben richtig gegen die Menschenrechte verstoßen."widerspricht mir Elijah. "Oh." Daraufhin lachen wir erneut los.
"Ich kann dich auch wieder in deine Zelle sperren und diesmal lasse ich sich austrocknen."droht er mir, versucht nicht komplett auszuflippen.
"Kannst du nicht.",herausfordernd sehe ich ihn an und stolziere auf ihn zu,"Ohne mich bist du nämlich gegen Danielle machtlos." Wieder habe ich ihn vorgeführt und das macht wirklich unglaublich viel Spaß. Vielleicht übertreffe ich mich ja morgen.
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