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Kapitel 08

Die ersten Tage kommt Jay nicht und auch Sarah hält sich mit ihren Fragen die ihr förmlich ins Gesicht geschrieben stehen zurück. Die Lage ist verfahren weil ich nicht bereit bin aufzugeben und dabei so sehr gehofft habe, daß Jay meiner Meinung ist - oder zumindest einsieht, das ich womöglich doch Recht habe.

Ich koche und backe - wobei letzteres mir nur semi gelingt - um nicht vollkommen durch zu drehen, doch Dad's Uhr kreuzt dabei immer wieder meinen Weg. Sie liegt nach wie vor auf dem Tisch wie ein drohendes Mahnmal, hält mich davon ab durch die Tür zu marschieren und selbst nach meinem Vater zu suchen.

Ich weiß das ich damit alles gefährden würde.

Ich weiß auch, daß ich damit Sarah und das Baby gefährde und genau das ist es, was mich letztlich davon abhält. Nicht Jay's Worte wie gefährlich dieses Kartell ist oder was sie mit mir tun würden, würden sie mich in die Finger bekommen.

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Cameron und Ophelia rufen praktisch jeden Tag an. Zuerst nur, um sich nach Sarah und dem Baby zu erkundigen, doch dann werden es auch lange Gespräche die mit den Versprechen enden, das sie uns bald besuchen kommen. Dabei entgeht mir nicht das Cameron mehr als einmal sagt, daß WIR in der Hütte bleiben sollen, das WIR keine Kurzschluss Kamikaze Aktionen starten sollen. Mir ist klar das er damit nur mich meint und ich weiß auch wieso ; er hat mit Jay gesprochen - und dieser Mistkerl hat offenbar die Fähigkeit meine Gedanken zu lesen, selbst auf eine lange Entfernung. Innerlich verfluche ich diesen Menschen und wünschte ich könnte ihn wieder so sehen wie früher, doch allein der Gedanke daran ihn wirklich abgrundtief zu hassen verletzt mich und lässt mich wünschen, ihn sehen zu können.

"Wo bist du mit deinen Gedanken?" höre ich Sarah's Stimme plötzlich. Mir ist nicht aufgefallen, daß sie mich beobachtet hat. "Seit Jay untergetaucht ist bist du so... Merkwürdig."

Mit einem leichten Schulterzucken versuche ich die Situation zu umgehen, was allerdings völlig fehl schlägt. Sarah's Blick bohrt sich direkt in mein Gesicht, drängt mich an die Wand. Mir bleibt nichts weiter übrig, als es herunter zu spielen. "Ich denke nur viel nach. Über alles. Wie es weiter geht und was wir tun können. Hier in dieser Hütte praktisch eingesperrt zu sein macht mich wahnsinnig..." erkläre ich flach und ahne bereits das sie es mir nicht abkaufen wird, doch zu meiner Verwunderung nickt sie kurz.

"Ich würde gerne deine Meinung hören." sagt sie schließlich und ich weiß das es nur ein weiterer Versuch ist für Ablenkung zu sorgen. "Ich muss mir allmählich Gedanken machen über Namen. Und ich weiß ehrlich nicht, was Eden gefallen hätte."

Die leicht feuchten Augen meiner besten Freundin ziehen mich noch tiefer hinab in ein Loch voller Zweifel und Wut, Enttäuschung und quälender Ungewissheit. Es ist so schwer seit alles so scheiße geworden ist - aber aufgeben ist keine Alternative also setze ich ein schwaches Lächeln auf und mache das beste aus der Situation. "Dann lass uns mal überlegen." antworte ich und klopfe neben mich, als ich mich auf das Sofa setze.

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Monate ziehen an uns vorüber, jeder Tag gleicht dem anderen. Immer gleiche Abläufe, routiniert und fade. Sarah verbringt viel Zeit mit sich selbst in ihrem Zimmer, bastelt Namensschildchen für die Tür um die verschiedenen Namen die in die engere Auswahl gekommen sind auch visuell auszuprobieren. Ab und zu höre ich wie sie schnieft, aber ich dränge mich ihr nicht auf.

Plötzlich erfolgt ein Geräusch, als wäre etwas schweres umgekippt - direkt in Sarah's Zimmer. "Hey!" schreie ich, "ist alles okay?" - doch ich bekomme keine Antwort.

Alle möglichen Szenarien schießen mir durch den Kopf, eine schlimme als die andere. Für den Bruchteil einer Sekunde lausche ich, will sicher gehen das sich nicht jemand Fremdes Zutritt zu dem Zimmer verschafft und Sarah womöglich verletzt hat - dann reiße ich die Tür auf. Der Stuhl auf dem sie gesessen hat ist umgekippt, sie liegt daneben. "Oh mein Gott! Was ist los?" frage ich und haste an ihre Seite. Mit beiden Händen hält sie sich den Bauch und stöhnt, da weiß ich was los ist...

Die Wehen haben eingesetzt. Hektisch greife ich nach der Tasche, die wir vorsorglich vor ein paar Tagen gepackt haben und sehe im Augenwinkel wie Sarah sich langsam aufrafft und mit Mühe und Not aufrecht stehen bleibt. Wenigen Sekunden später höre ich Schritte, die Front Tür und schließlich Jay der hinein gestürmt kommt ohne mich zu beachten und Sarah vorsichtig auf seine Arme hievt. Wortlos läuft er an mir vorbei, doch ich weiß was zutun ist und folge ihm samt Tasche hinaus.

Im Krankenhaus angekommen geht alles furchtbar schnell. Sarah schreit und blickt sich hilflos um, doch es bleibt keine Zeit und ich darf nicht mit ihr gehen um sie zu beruhigen. Stattdessen bleibe ich neben Jay stehen und sehe zu, wie sie durch die Türen geschoben wird, direkt in den Kreißsaal.

Vollkommen aufgekratzt spüre ich, daß mein Puls bei weit über 100 sein muss - mein Herz rast und stolpert fast über sich selbst. Völlig von der Rolle, nervös und irgendwie erschöpft laufe ich auf und ab, bis Jay schließlich eine Hand auf meine Schulter legt. "Sie schafft das. Jetzt setz dich erstmal und versuch runter zu kommen."

Er hat recht, auch wenn ich es nur ungern zugebe. Sobald ich sitze spüre ich die Müdigkeit die sich durch meinen Körper schlängelt, doch mein Kopf funktioniert noch einwandfrei. Ruckartig drehe ich den Kopf in Jay's Richtung. "Wieso warst du so schnell da?" frage ich und blicke ihn ernst an. Er erwidert meinen Blick kühl, bis ihm dann doch ein Lächeln entgleist. "Ich war die ganze Zeit da. Jeden Tag. Du wolltest Abstand, ich musste ein Auge auf euch haben - also bin ich in der Nähe geblieben, aber so, daß du es nicht wahrnimmst. So konnte ich unsere Interessen abdecken." erklärt er. "Aber ich denke wir können nach Hause... Wenn du bereit bist. Wenn ihr es seid."

Ich antworte darauf nicht. Stattdessen bin ich sogar leicht überrascht das er die ganze Zeit so nah war, ohne daß ich es auch nur eine Sekunde bemerkt habe. Zwischen vielen verschiedenen Empfindungen eingeschlossen versuche ich die Situation nicht gänzlich außer Kontrolle geraten zu lassen und richte meinen Blick wieder auf ihn. Stille legt sich zwischen uns wie eine Decke nieder, keiner von uns ist bereit nachzugeben. In den Tiefen seiner Augen lasse ich mich treiben, bis ein Geräusch mich herum fahren lässt. Das leichte räuspern des Arztes der sich zu uns gesellt hat unterbricht die stumme Verbindung zwischen Jay und mir. "Kommen Sie bitte mit." sagt er nur und dreht sich sofort herum um seines Weges zu gehen. Mir bleibt keine andere Wahl als ihm zu folgen.

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"Es lief nicht ganz so wie beabsichtigt." erklärt der Arzt als ich ihm folge. Er läuft schnell als gäbe es einen Notfall und die Angst das etwas mit dem Baby oder Sarah ist schwillt in meiner Brust an, das ich kaum noch atmen kann. Als er dann vor einer Tür stehen bleibt, dreht er sich halb zu mir. "Sie ist ohnmächtig geworden und wir mussten einen Kaiserschnitt einleiten. Dem Baby und der Mutter geht es aber sehr gut. Da sie immer noch bewusstlos ist, dachte ich, es wäre eine gute Idee sie dazu zu holen. Sie sind schließlich der Notfall Kontakt."

Und dann öffnet sich die Tür zu einem Krankenzimmer indem meine beste Freundin sich befindet. Doch sie ist nicht alleine und sofort werden meine Augen wässrig als ich das kleine Bündel in einem Bettchen neben ihr entdecke. "Wir haben bereits ein Fläschchen gerichtet für den strammen Burschen. Eine Schwester wird ihnen zeigen wie sie ihn hochheben, um ihn anschließend zu füttern. Denken sie, sie schaffen das?" fragt er und schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln. Ohne zu überlegen nicke ich und trete ein.

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"Wusste ich's doch,... Mama hat nur einen Moment gebraucht um sich auszuruhen." flüstere ich dem kleinen Jungen zu und spiele sanft mit seiner kleinen Hand, während ich meine Freundin liebevoll ansehe. Gerade ist sie aufgewacht und das erste was sie erblickt hat ist ihr Sohn der in meinen Armen liegt und leise quietscht. Ich liebe ihn schon jetzt mehr als alles andere auf der Welt. Momente der Stille ziehen an uns vorüber und als ich denke das Sarah wirklich nichts mehr zu sagen hat, ergreife ich erneut das Wort. "... Naja... Jedenfalls findet Jay das genug Zeit vergangen ist und das wir nach Hause kommen sollen. Das Kartell hält die Füße still und wie es aussieht sind wir nicht länger gefährdet. Außer... Du siehst das anders und willst lieber in der Hütte bleiben...?"

"Und die Sicherheit?" fragt sie automatisch, als hätte ich darüber nicht auch bereits nachgedacht. Ich verziehe das Gesicht, suche angestrengt nach den richtigen Worten, finde jedoch keine. Stattdessen bringe ich ihr die nächste Hiobsbotschaft. "Ich habe... Mit deinem Dad telefoniert. Ihm gesagt das sein Enkel nun auf der Welt ist. Er... Würde gerne mit dir reden."

Ich habe mit ihm gesprochen als mein Bruder in meinen Armen eingeschlafen ist. Irgendwie habe ich das Gefühl nicht los werden können, das ich es tun muss. Gleich zu Beginn habe ich ihn unmissverständlich klar gemacht das ich rede und er zuzuhören hat, denn hierbei geht es nicht um irgendwelche alten Kamellen oder Fehden, sondern um seine Tochter und sein Enkelkind, welches nun auf dieser Welt ist und definitiv mehr als eine männliche Bezugsperson benötigt. Ich bin sicher Dad würde das genauso sehen. "Hältst du das für eine gute Idee?" flüstert Sarah so gefasst wie möglich, obwohl ihr deutlich nach weinen zumute war. "Ich meine nach allem was er gesagt hat..."

"Wenn er sich nicht entschuldigt und es aufrichtig meint werden Jay und ich uns schon darum kümmern. Einen Versuch ist es wert... Und vielleicht kannst du ihn eines Tages davon überzeugen das mein Dad kein Mörder war." antworte ich wie aus der Pistole geschossen. Eine solche Versöhnung wäre hilfreich in Hinblick auf Sarah's Genesung, aber wenn der feine Herr sich nicht zu benehmen weiß werde ich eingreifen - zur Not auch mit Gewalt.

Letztlich lasse ich Sarah die Entscheidung was ihren Vater betrifft.

Um die aufkommenden dunklen Wolken über ihrem Kopf zu vertreiben stehe ich auf und lege den kleinen Fratz vorsichtig in ihre Arme. Es ist an der Zeit das sie ihren Sohn kennenlernt, der sie jetzt braucht - genauso wie sie ihn.

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Nach kurzer Absprache mit dem Arzt erfahre ich das Sarah in wenigen Tagen entlassen werden kann, sollte es keine Komplikationen geben. Daraufhin verabschiedet sich sogar Jay von ihr, der total verzaubert ist von dem kleinen Mann in ihren Armen.

Sie hat ihn Ben genannt, so wie es vorher besprochen wurde.

Als wir uns verabschieden fällt es mir schwer sie tatsächlich hier zu lassen, nicht zuletzt weil sich nun alles ändern wird. Sie ist für eine weitere Person verantwortlich, was anfangs vielleicht sogar ziemlich überfordernd sein kann, doch hier hat sie die nötige Starthilfe in Form von Schwestern und Ärzten - außerdem benötigen Jay und ich Zeit, zuhause alles vorzubereiten. Ich will nicht das Sarah sich noch durch irgendwelche Taschen wühlen muss - sie soll nach Hause kommen und sich einfach wohl fühlen.

Im Wagen neben Jay ist es still, doch ich beobachte ihn. Er lenkt das Auto fast schon routiniert und wirft mir hier und da einen Seitenblick zu, der mich verlegen wegsehen lässt. Schließlich... "Du machst das toll, weißt du das? Wie du alles stemmst. Noch vor einer Weile habe ich mich gefragt wie du überhaupt selbstständig atmen kannst."

Das er nur witzelt weiß ich, trotzdem provozieren mich seine Worte. Gekränkt verschränke ich die Arme vor der Brust und schnaufe. Mir entgeht dabei nicht, wie sich seine Mundwinkel langsam nach oben ziehen... Dieser Mistkerl.

An der Hütte angekommen dauert es keine Stunde, bis wir alles zusammen gepackt haben. Dabei ist es unheimlich still zwischen uns gewesen, weil wir uns nur auf das wesentliche konzentriert haben. Sobald alles im Wagen verräumt ist blicke ich zurück zur Hütte, dem Ort, der für eine ganze Weile mein Zuhause gewesen ist. Es schmerzt etwas, all das nun zurück zu lassen - besonders, weil ich hier meinen grünen Daumen entdeckt habe.

Jay bleibt etwas auf Abstand, doch ich spüre seine Blicke in meinem Rücken. Was er wohl denken mag?

Die Fahrt zurück zum Haus verläuft ebenso schweigend wie bisher. Jay konzentriert sich auf den Verkehr während ich die vorbeiziehende Landschaft betrachte. Sobald das große Haus jedoch in Sichtweite gerät spüre ich Nervosität in mir aufsteigen. Die Frage ob noch alles so ist wie zuvor beschäftigt mich ebenso wie die Frage der Sicherheit. Ich denke sogar kurz darüber nach, dass das Kartell nur vermeintlich die Füße still hält, um uns in Sicherheit zu wiegen. Meine Hände werden schwitzig, meine Atmung kommt flacher. Im Augenwinkel bemerke ich Jay, der zu mir rüber sieht und ehe ich reagieren kann eine Hand auf meine im Schoß gefalteten Hände legt. Der Wagen stoppt und die Stille wird unangenehm als der Motor endgültig verstummt. "Willkommen Zuhause." flüstert er und steigt aus.

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Während unsere Sachen hinein gebracht werden inspiziere ich das Haus als würde ich es zum ersten Mal sehen. Raum für Raum wird durchsucht denn in meiner paranoiden Vorstellung ist selbst unter dem Bett ein lauernder Mörder zu erwarten - doch ich finde nichts als etwas Staub, das sich angesammelt hat.

Ich trete auf den Flur und entdecke Jay, der völlig selbstverständlich die Sachen von Sarah in Dad's Schlafzimmer trägt. Als ich ihm nachgehe bleibt mir fast die Spucke weg...
Während unserer Abwesenheit hat er nämlich bereits ein Bettchen für Ben aufgebaut und alles so hergerichtet, daß es Sarah und dem Kleinen an nichts fehlt. Ich selbst muss kaum noch einen Handschlag tun. Jay bemerkt mich, wie ich so da stehe im Türrahmen und fasst sich an den Hinterkopf. Er wirkt verlegen. "Und... Was denkst du? Ist es so okay? Ich meine, ich wusste nicht auf was Sarah Wert legt, aber ich habe ein bißchen recherchiert und alles eingekauft was als notwendig erachtet wurde."

"Es ist perfekt... Danke. Sie wird sich wohl fühlen." antworte ich, überwältigt von dem Gefühl welches der Anblick auslöst. Das Neue gemischt mit dem Alten was schon vorher hier zu finden war lässt mich wehmütig werden. Ich kann ganz schwach den Geruch meines Vaters wahrnehmen und es schmerzt mich, ihn nicht mehr hier zu haben. All die Zeit in der ich stark sein musste für Sarah, konnte ich meine Gefühle verdrängen, genauso wie die Gedanken. Doch jetzt bricht so vieles über mich herein das ich nicht anders kann als die Flucht anzutreten - allem voran, weil ich nicht möchte das man mich so sieht.

Jay's Stimme klingt noch in mir nach als ich bereits die Tür zu meinem Zimmer erreicht habe. Ein kurzer Blick zurück offenbart das Jay auf dem Weg zu mir ist, also trete ich schnell ein. Gerade als ich die Tür schließen will schiebt er seinen Fuß so weit hinein, daß ich es nicht schaffe - zumindest nicht ohne grobe Gewalt und viel Kraftaufwand. "Hör auf damit. Du schließt dich nicht ein um alles mit dir allein auszumachen. Ich habe es gesehen, Ella. Ich habe die Tränen gesehen. Lass mich dir helfen." flucht er und stemmt schließlich, Dank seiner Kraft, die Tür vollends auf.

Ohne jede weitere Gegenwehr lasse ich ihn eintreten und höre wie die Tür ins Schloss fällt. Zur Sicherheit - weil ich nicht damit umzugehen weiß - habe ich ihm allerdings den Rücken zu gedreht. Tränen kullern unkontrolliert über mein Gesicht, mein Körper wird von tiefem schluchzen geschüttelt. Als er meinen Namen flüstert ist seine Stimme nicht mehr als ein raues Kratzen. "Sieh mich an, Ella."

"Geh einfach. Ich brauche einen Moment." zische ich, versuche so wenig wie möglich meiner Emotionen Preis zu geben. Aber Jay ist hartnäckig, denkt überhaupt nicht daran mir meine geforderte Ruhe zu lassen und Tritt näher, sodass ich seine Wärme in meinem Rücken spüren kann. Seine Fingerspitzen ertasten meine Arme, gleiten langsam auf und abwärts und langsam aber sicher gelingt es ihm, mich zu ihm herum zu drehen.

Ich erwarte einen genervten Blick angesichts meines tränenreichen Auftritts, doch nichts dergleichen geschieht - eher im Gegenteil. Jay sieht mir mitfühlend in die Augen. "Ich weiß das er dir fehlt. Er fehlt auch mir. Aber ich will das du weißt das du nichts hiervon alleine durchmachen musst. Ich habe nicht nur die Aufgabe oder den Befehl mich zu kümmern, ich will es. Ich möchte für dich da sein." erklärt er und wartet auf eine Reaktion von mir.

"Warum?"

Ein schwaches Lächeln erhellt seine Züge, aber er antwortet nicht. Stattdessen legt er die Arme um mich, um mich fest an sich zu pressen. Es fühlt sich an als wäre ich in einem Konkon, geschützt vor der Außenwelt, vor neugierigen Blicken und Gefahren, gegen die ich selbst kaum eine Chance habe. So sehr ich mich auch dagegen stemme, kann ich nicht leugnen das mein Körper sich langsam entspannt als ich mich näher an ihn schmiege.

Und so verweilen wir...
Während er mich hält weine ich haltlos, doch ich weiß das ich sicher bin.

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Nach einem ausgiebigem Bad schlurfe ich ins Wohnzimmer, erhasche im vorbeigehen allerdings einen Blick auf Jay. Dieser wuselt in der Küche herum und scheint schwer konzentriert bei dem was er tut. Als er sich mir anschließt und ins Wohnzimmer tritt hält er ein Tablett mit allerlei essbarem hoch, welches er kurz danach auf dem Tisch abstellt. "Ich dachte ich mache eine Kleinigkeit zu essen. Und wir könnten uns einen Film ansehen, damit du auf andere Gedanken kommst."

Ich schmunzle. Ein Filmabend mit der rechten Hand meines Vaters? Wer hätte das gedacht. Noch vor Jahren konnten wir einander nicht mal für fünf Minuten die selbe Luft im gleichen Raum einatmen, ohne uns gegenseitig fast an die Gurgel zu gehen... Und wenn man uns jetzt betrachtet so scheint es doch, als hätte es dieses früher nie gegeben. "Klingt gut." huste ich schließlich heraus, weil ich sein leichtes zögern bemerkt habe. Mit etwas Abstand zueinander setzen wir uns, machen es uns gemütlich und genießen die frisch gemachten Tortillas, die Jay mit einer Jalapeño - Käse Mischung übergossen hat. Dabei entgeht mir nicht sein Blick, der öfter als einmal auf mir lastet und mich dabei beobachtet, wie ich esse. "Was?" platzt es aus mir heraus, harscher als beabsichtigt, doch Jay behält sein schwaches Lächeln bei.

"Du hast da was..." murmelt er und rückt näher, bis seine Fingerspitzen mein Gesicht berühren können. Er tupft etwas von der Soße von meinem Mundwinkel, steckt sich den Finger dann in den Mund und lehnt sich zurück, während ich ihn etwas entgeistert anstarre. Bevor ich überhaupt etwas sagen kann startet der Film und hüllt alles um uns herum in tosenden Lärm.

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Die Komödie rund um einen Kopfgeldjäger der mit allen Mitteln versucht seine Ex ins Gefängnis zu bringen ist nicht mehr als eine Randnotiz für mich. Viel mehr beschäftigt mich Jay's Nähe und Blicke, die er mir immer wieder zu wirft. Ich tue so als hätte ich es nicht bemerkt, doch die Spannung in der Luft ist selbst für jemand Unwissenden nicht zu leugnen.

Genauso wenig wie der Aufruhr in mir.

Ich denke an die Momente in denen wir uns näher waren als gewöhnlich, ihn denen seine Lippen auf meinen lagen und alles andere nicht wirklich von Bedeutung war. Das hilft nicht gerade gegen die aufkommende Hitze die mein Körper auszustrahlen beginnt, die meine Atmung gänzlich schneller werden lässt. "Ist alles in Ordnung?" höre ich ihn sagen, bin aber nicht fähig ihm zu antworten als ich ihn ansehe.

"Ella?"

Der Klang seiner rauen Stimme wie er meinen Namen haucht und ich mich dabei immer deutlicher in seinen Augen verliere... All das lässt meinen Körper vollends durchdrehen. Auch wenn eine kleine Stimme in meinem Kopf lauthals 'NEIN HÖR AUF!' schreit, so bin ich machtlos gegen das, was mein Herz und mein Körper von mir verlangen. Ich schließe die Lücke zwischen und, klettere auf seinen Schoß und senke meine Lippen zu seinen, was ihn erst kurz innehalten lässt, doch dann legt er die Hände auf meinen Rücken, streichelt auf und ab und küsst mich ebenso leidenschaftlich zurück. Die Stimme in meinem Kopf gibt sich geschlagen, zischt keine Warnungen mehr - bis Jay sich löst und mich etwas von sich schiebt. Atemlos sehen wir einander an. "Wir sollten... Ich meine ich sollte jetzt besser nach dem rechten sehen und dann gehen." hüstelt er, macht allerdings keine Anstalten mich von seinem Schoß zu schieben, um aufstehen zu können.

"Okay." flüstere ich, bewege mich aber auch nicht von ihm weg.

Augen, die einander duellieren, von einander gefesselt und regelrecht besessen sind blicken einander an, geben keinen Raum für andere Dinge, nicht einmal für Spekulationen. Dann platzt aus mir heraus, was schon die ganze Zeit im verborgenen, tief in meinem Inneren lauert. "Schlaf mit mir."

"Was? Ich... Nein, das geht nicht. Ich kann nicht." murmelt er und beginnt mich von sich zu schieben. Seine Augen suchen das Weite, weil er vermeiden will mich ansehen zu müssen. Dieser Schlag in die Magengrube stellt mich auf die Beine, lässt mich taumeln und zweifeln. Ich bin so sicher gewesen das er dasselbe für mich empfindet, doch habe mich offenbar von meiner vermeintlichen Intuition trüben lassen. "Ella..." murmelt er erneut und beginnt damit sein Verhalten erklären zu wollen, aber mehr als diese Abweisung benötige ich nicht. Ich höre nicht mehr zu sondern laufe weg um mich zu verstecken und zu schämen, es überhaupt versucht zu haben.

Aber...

Jay's Hand schließt sich um mein Handgelenk und hält mich zurück. "Ella... Ella... Ella..." murmelt er und streichelt über meine Haut. "Du musst mir auch mal zuhören... Versteh mich nicht falsch - was du mit mir machst ist wie ein Rausch. Aber nachdem was du erlebt hast will ich nicht das etwas geschieht was du bereuen könntest. Wenn du also sagst das ich mit dir schlafen soll muss ich alle Beherrschung auffahren um dir nicht sofort die Kleidung vom Leib zu reißen und dich zu f*cken, denn ich will nicht das irgendeine Scheiße diesen Moment überschattet."

Die Feuchtigkeit in meinem Höschen die ich Dank seiner Worte spüre, lässt mich leicht auf stöhnen. Ich schließe die Augen, verbanne jeden Gedanken an das, was ich durch leiden musste, weil ich das hier so unbedingt will.

Ich will es und ich brauche es.

Als ich sie wieder öffne und ihn ansehe schimmern seine Augen wieder in einem verräterischen Glanz der mich magisch anzieht. "Zieh mich aus." sage ich so deutlich wie möglich. "Reiß mir die Kleidung vom Leib, zerfetz mein Höschen. Denn ich will es, mehr als alles andere. Ich will den Rausch mit dir teilen und spüren wie sehr du mich begehrst."

Jay schluckt.
Er drängt mich gegen die nächste Wand, liebkost meinen Hals und versetzt meinen Körper in Brand, überall dort, wo er mich berührt. Geübte Bewegungen lösen eine Kleiderschicht nach der anderen, bis ich nichts weiter als meine Unterwäsche trage. Erst da stoppt er, geht einen Schritt zurück und starrt mich an, als hätte er mich noch nie zuvor gesehen. "Du bist atemberaubend." knurrt er und ringt mit seiner Beherrschung. Mutig halte ich dem Blickkontakt stand, fasse dann aber an mein Höschen und streichle über den zarten Stoff der meine Haut bedeckt und ich kann sehen wie seine Beherrschung endlich bricht. Den Blick fest auf meine Hand und mein Höschen gerichtet zerrt er an seinem Gürtel und befreit letztlich sein bestes Stück. "Komm her." haucht er und beginnt seinen Schwanz zu massieren. "Ich will deine Lippen spüren."

Ich komme seiner Aufforderung nach, denn angesichts der Worte steht mein Körper in Flammen und die Feuchtigkeit in meinem Höschen ist zu einem Quell der Begierde geworden. Direkt vor ihm lasse ich mich langsam herab, bis ich auf den Knien bin. Dennoch schaue ich ihm fest in die Augen, lasse meine Hände seinen Schaft berühren und streicheln, ehe meine Lippen sich langsam küssend und saugend vorwärts tasten. Meine Zunge schnellt hervor und leckt die Stange in meiner Hand genüsslich ab was Jay den Kopf nach hinten werfen lässt. Völlig losgelöst sucht er nach Halt, den er letztlich an meinem Hinterkopf findet... Und prompt dirigiert er mich, sodass er sich alles nehmen kann, was er will.

"Ich will... Ich will mehr, Ella." seufzt er genüsslich.

Kurz nach seinen Worten zieht er mich auf die Beine, versenkt seine Zunge in meinem Mund und hält mich, als hätte er Angst ich würde die Flucht ergreifen, mich anders entscheiden. Aber ehrlich gesagt will ich das überhaupt nicht ;
Ich habe mich hierfür entschieden weil ich es will und ich bereue keine einzige Sekunde, in der er mich berührt. Ich denke nicht an vergangenes, auch nicht daran was morgen wohl sein mag - ich bin hier, in diesem Moment.

Genau richtig.

Wieder wiederhole ich meine Worte von zuvor, spüre seine Berührungen überall an meinem Körper. Selbst die Berührung an der intimsten Stelle lässt mich weder frösteln noch zurück schrecken. Als er zwei Finger vorsichtig in mich schiebt, kurz nachdem er meine Schamlippen geteilt hat, kann ich nicht anders als laut zu stöhnen. Die Geräusche die aus meinem Mund kommen sind mir fremd, fast so, als stammen sie von einer anderen Person - doch ich schäme mich keine einzige Sekunde für die Lust, die sich auf jede mögliche Art und Weise ihren Weg an die Oberfläche bahnt.

Schließlich schaffen wir es irgendwie in mein Zimmer und ehe ich mich versehe lande ich auf dem Bett mit gespreizten Beinen. Mein Slip zerreißt in zwei Teile, dicht gefolgt von meinem BH der mich noch vor wenigen Augenblicken vor der kompletten Nacktheit geschützt hat.

Ehrfürchtig schaut Jay auf mich herab. "Du weißt gar nicht wie schön Du eigentlich bist, oder?" flüstert er atemlos und lässt sich kurz darauf zwischen meinen Beinen nieder. Sein Mund küsst sich einen Weg entlang des kleinen Streifens, den ich bei jeder Rasur stehen lasse, seine Finger teilen gierig meine Lippen. Bevor er mich dort unten mit dem Mund berührt schaut er noch einmal zu mir hoch. "Wenn du das nicht willst, dann..."

"Ich will es." unterbreche ich ihn scharf und zische als seine Zunge meinen Kitzler streift. Er bedient sich ausgiebig an mir und der Lust, die aus mir heraustropft, saugt jeden Tropfen auf und reizt mich, während zwei Finger wild in mich hinein pumpen. Kurz bevor ich komme presse ich die Beine zusammen, schreie und winde mich aber Jay macht unaufhörlich weiter um mich über den Abgrund zu stoßen - und ich lasse es gerne geschehen, denn ich weiß er ist an meiner Seite.

Während meines Höhenflugs zieht Jay sich aus und präsentiert sich zum allerersten mal vor mir. Eine definierte Brust, gefolgt von einem zarten Sixpack habe ich nicht erwartet, jedoch ist es ein schöner Anblick. Das er sich fit hält konnte ich bereits in der Vergangenheit beobachten, wenn er außerhalb von Terminen mit meinem Vater gejoggt ist. Schließlich komme ich wieder gänzlich auf der Erde an, doch der Spaß ist noch nicht vorbei. Jay krabbelt auf mich zu, sodass sein Gesicht auf der selben Höhe ist mit meinem. Er streichelt sanft meine Wange, blickt mir dabei tief in die Augen und positioniert sich an meinem Eingang. "Bereit?" murmelt er und wartet geduldig auf meine Antwort, die prompt folgt - mehr als ein nicken bekomme ich allerdings nicht hin.

Anders als erwartet gleitet er langsam und vorsichtig in mich, behält dabei aber die ganze Zeit Augenkontakt. Er bewegt sich überlegt und sachte und erhöht sein Tempo nicht einmal, als ich meine Nägel über seinen Rücken ziehe. In diesem Moment kann ich spüren das ich ihm etwas bedeute - mehr, als mir vorher bewusst gewesen ist. Er geht auf mich ein und behandelt mich so sorgsam, obwohl ich sehe das er mit seiner Beherrschung kämpft und er schafft es sogar, das wir beide zusammen kommen.

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"War das okay?" fragt er während er sich anzieht. Sein Blick gleitet über meinen müden Körper, der in Laken gehüllt ist. Ich kann mir ein schmunzeln nicht verkneifen, was ihm ebenfalls eines entlockt. "Also ich schätze das heißt ja. Ich kann fürs nächste mal aber nicht versprechen das ich meine Beherrschung wieder im Griff habe."

"Das nächste Mal?" frage ich verspielt, obwohl ich bereits gehofft habe das dies nicht einmalig gewesen ist. Jay antwortet nicht, kriecht aber zurück ins Bett - zu mir. Nah bei mir spüre ich seinen Atem auf meiner Haut. "Du hast Glück das ich noch arbeiten muss, sonst hätte ich schon längst die zweite Runde eingeläutet." kontert er und drückt mir einen schnellen Kuss auf die Lippen. "Bis später, Ella."

Dann verlässt er mein Zimmer und ich bleibe zurück, mit neuen Eindrücken und Erinnerungen, die hässliche und grausame Erfahrungen langsam aber sicher zu verdrängen scheinen. Sex war für mich nie sonderlich essentiell, besonders deswegen nicht, weil mein letzter Freund nicht nur ein abgef*ckter Wichser, sondern auch ein absoluter Loser war. Er hat mich nie derart zum glühen gebracht, wie Jay es tut.

Beschwingt klettere ich aus dem Bett und stolziere unter die Dusche, als hätte ich einen Hauptpreis gewonnen. Die dunklen Wolken, die meine ständigen Begleiter seit Dad's verschwinden sind, sind zwar noch da, allerdings weitaus weniger präsent. Ich habe keine Ahnung was die Zukunft bringt, doch meine Angst ist durchaus geringer.

Und dieses Hochgefühl will ich unbedingt behalten...

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