Kapitel 04
Ich würde lügen wenn ich sagen würde das ich überrascht bin. Eigentlich habe ich sogar kurz darüber nachgedacht was wohl Sarah's Dad tut - besonders da ja allseits bekannt ist, daß er einen Groll gegen meine Familie hegt. Ihm hat es nie gefallen das Sarah und ich uns so gut verstanden haben. Er hat regelrecht gekocht, aber das hat unserer Freundschaft nie einen Abbruch getan.
Doch jetzt ist alles etwas anders...
Die Männer meines Vaters stehen mit erhobenen Waffen da und warten einzig und alleine auf ein Signal. Selbst Jay steht dabei und ist gespannt wie eine Feder.
Ein Wortgefecht zwischen Sarah's Dad und meinem Vater bricht aus und ich habe Angst das einer der beiden etwas wirklich dummes tut. Andererseits weiß ich auch wie besonnen Dad ist und das er dem Vater seiner Geliebten kein Haar krümmen wird - besonders nicht, wenn sie anwesend ist. Allerdings werde auch ich es nicht zulassen das jemand verletzt wird. Sie schreien und wüten gegeneinander und die Waffe, die gefährlich in den Händen von Sarah's Dad liegt lässt mich fast wahnsinnig werden. Als wäre das nicht schon dramatisch genug sehe ich zu Jay, der meinen Blick erwidert. Er schüttelt leicht den Kopf, damit ich keinen Blödsinn mache, bleibt selbst an Ort und Stelle, wie verwurzelt stehen.
Die Anschuldigung von Sarah's Dad ist, daß mein Vater etwas mit dem Unfall von Sarah's Mom zutun hat. Als ich das höre kann ich nicht anders als mir selbst die Frage zu stellen, ob es wahr ist - obwohl ich es besser wissen müsste. Mein Vater mag zwar manchmal nicht optimal reagieren, er ist aber kein Monster. Er mag seine Probleme mit dem Mann vor uns haben aber das er zu soetwas fähig ist glaube ich nicht. Schließlich -als alles endgültig zu eskalieren droht und selbst Sarah zwischen die Fronten - im wahrsten Sinne des Wortes - gerät, schreit mein Vater einen Satz, der alles verstummen lässt. "Ich liebe sie!"
Sarah's Dad erstarrt und mein Dad nutzt die Chance um weiter zu reden. "Ja. Ich liebe sie. Ich würde ihr nie auch nur ein Haar krümmen, selbst wenn ich sie nicht lieben würde. Du hast den Falschen und es wird Zeit das dieser Dreck ein Ende findet... Ich habe deine Frau nicht angegriffen, ich würde nie an die nächst stehenden eines Gegners einen Finger legen. Wenn du also keine Beweise vorbringen kannst dann verschwinde endlich von meinem Anwesen."
Niemand der Anwesenden regt sich. Es ist einzig die Stimme eines verzweifelten Mannes zu hören, der seine Tochter um Klarheit bittet - die jedoch so von der ganzen Situation gelähmt und gänzlich überfordert ist, daß sie selbst keine Worte findet. Also greife ich ein, auch wenn Jay erneut den Kopf schüttelt. "Es stimmt. Die beiden sind ein Paar seit kurzem." sage ich, laut und deutlich. Das in diesem Moment ein Mann vor unser aller Augen zerbricht und nur noch ein Häufchen Elend übrig bleibt erkennt jeder, doch niemand ist imstande etwas daran zu ändern.
Kurz danach verlässt Sarah's Dad das Anwesen.
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Die Männer ziehen sich zurück und auch Jay und ich verschwinden ins Haus um Dad und Sarah einen Moment zu geben.
"Puuuh... Das war hart." murmle ich, eher an mich selbst gewandt. Doch Jay antwortet. "Er ist unschuldig. Das weißt du, oder?"
"Ich glaube nicht das meine Loyalität es ist, worüber man sich Sorgen machen muss. Ich glaube meinem Vater wenn er sagt das er es nicht war. Sarah ist es, um die ich mich sorge. Sie sitzt zwischen den Stühlen. Irgendwie abgefuckt." gebe ich zurück. Ich erwarte keine Reaktion von Jay, doch diese folgt prompt. Er baut sich direkt vor mir auf, als wäre er ein riesiger Schild der mich vor dem Grauen dort draußen beschützen könnte - und sieht mich eindringlich an. So eindringlich, daß eine Gänsehaut über meinen Körper schießt. "Das heißt jetzt aber nicht das ihr wieder abhaut, klar? Ich will dich nicht wieder suchen müssen. Das letzte mal war schon grenzwertig."
Ich sollte empört sein. Er weiß ganz genau das meine Flucht vor kurzem einen guten Grund hat, umso mehr ärgert es mich, das er es abtut als hätte ich nur einen schlechten Moment gehabt. Anstatt ihm genau das zu sagen und ihn zum Teufel zu jagen bleibe ich reglos stehen und starre ihn mit genau der selben Intensität an wie er mich. "Mariella... Sag, das du verstanden hast. Sag, das ihr hier bleibt."
"Wir bleiben hier." flüstere ich, viel zu sehr abgelenkt von der Klarheit in seinem Blick. Bevor jemand von uns noch etwas sagen kann hören wir, wie Dad und Sarah hinein kommen. Der Moment - was auch immer es gewesen ist - ist vorüber und unsere Wege trennen sich schnell und leise.
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Etwas später kommt Sarah in mein Zimmer und lässt sich theatralisch aufs Bett fallen. Ich wage kaum etwas zu sagen, kann aber auch meinen Blick nicht von ihr abwenden.
"Ich weiß nicht was ich glauben soll." sagt sie schließlich und unterbricht die Stille zwischen uns. Meine Befürchtung wird Wirklichkeit und meine beste Freundin weiß nicht was sie glauben soll. Wem sie glauben soll. Sie sitzt zwischen den Stühlen. Ich kann nur hoffen das sich der Nebel lichtet und sie einen Weg findet das richtige zu tun.
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Am nächsten Morgen mache ich mich bereit den Weg zur Küche zu nehmen. Sarah wirkt nicht sonderlich erpicht darauf, das Zimmer heute zu verlassen und ich frage auch nicht nach, beschließe einfach ihr einen Kaffee zu holen. Ich weiß das sie kaum geschlafen hat weil sie alles zu sehr beschäftigt.
In der Küche begegne ich Jay und meinem Dad. Etwas eigenartig ist das ganze schon : auf dem Tresen ausgebreitet liegen diverse Dokumente, die wichtig erscheinen. Allein beim Anblick der vielen Buchstaben auf dem Papier wird mir übel. Ich komme allerdings gar nicht dazu Dad zu fragen was all das ist, denn er ist bereits auf dem Weg zu Sarah - das weiß ich. Bevor er aus meinem Blickfeld verschwinden kann warne ich ihn vor. "Sie hat nicht besonders gut geschlafen. Bedräng sie nicht."
Sobald er fort ist bleiben Jay und ich übrig. Unangenehmes Schweigen liegt in der Luft. Ich bemühe mich den Kaffee zu kochen ohne darüber nachzudenken das Jay nur eine Armlänge entfernt ist - und mich beobachtet. "Was ist das alles... Da vor dir auf dem Tisch meine ich." sage ich schließlich um die unangenehme Stille zu beenden. Jay antwortet nicht aber er dreht sich nun vollends zu mir um. Im Augenwinkel kann ich ihn sehen. Da er nicht antwortet bleibt mir keine andere Wahl als ihn anzusehen. "Du wirst es mir nicht sagen, richtig?"
"Nichts, womit Du Dich belasten musst." murmelt er. "Aber um es kurz zu fassen... Ich bin auf der Suche nach Indizien. Dein Vater kann dir mehr dazu sagen, wenn er bereit dazu ist."
Ein bitterer laut der entfernt an lachen erinnert huscht mir aus dem Mund. Ich nicke und versuche zu verbergen, daß es mich bereits belastet. "Ich sollte dann mal gehen..." murmle ich und will mich auf den Weg machen, aber Jay hat offenbar noch etwas zu sagen.
"Hey, äh... Ich weiß du machst dir Sorgen. Aber dein Dad ist unschuldig."
Ich bleibe zwar stehen, drehe mich allerdings nicht zu ihm herum. Als seine Stimme versiegt verlasse ich die Küche.
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Mit frischem Kaffee bewaffnet betrete ich mein Zimmer. Von Dad fehlt jede Spur, was mich etwas irritiert. "War er hier?" frage ich und sehe Sarah an. "Du siehst nicht unbedingt glücklich aus."
"Es ist... Kompliziert. Was glaubst du?" flüstert sie. Ich kann ihr ansehen dass das ganze sie hartnäckig beschäftigt und fast in die Knie zwingt. "Naja..." hole ich aus, "ich weiß das mein Vater nicht immer legal unterwegs war. Ich weiß nicht was genau er getan hat denn darüber wurde nie gesprochen,... Aber ich glaube ihm. Nicht, weil er mein Vater ist und ich das muss, sondern weil er mir aufrichtig schien. Außerdem plant er bereits irgendwas mit Jay - das habe ich gesehen. Womöglich will er das ganze aufklären."
Für einen Moment klimmt so etwas wie Hoffnung in ihren Augen auf und ich glaube das es nicht nur stimmt was ich sage, sondern das es ihr wirklich hilft.
"Liebst du ihn? Ich meine... Er hat es klar und deutlich gesagt, was mich überrascht. Ich hab ihn noch nie so etwas sagen hören. Die Frage ist nur, wie du das siehst. Früher hattest du heimlich geschwärmt, das hatte ich ja schon gesagt, aber... Jetzt ist alles etwas anders. Was sagt dir dein Gefühl?" frage ich sie. Es ist nicht nur, daß ich es wissen muss - ich möchte auch das sie es sich eingesteht, wenn das nicht schon längst passiert ist. Doch statt mit Worten antwortet mir Sarah auf die bessere Art und Weise - mit einem Ausdruck tiefster Zufriedenheit und einem Lächeln, das alle Fragen ohne Ausnahme beantwortet. "Na dann... Vielleicht solltest du es ihm sagen - genauso wie er wissen sollte das du hin und her gerissen bist. Ich glaube er versteht es. Aber ich glaube eben auch, daß er die Wahrheit sagt. Geh. Rede mit ihm."
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Während ich Sarah's Schritte höre und kurz danach die Haustür starre ich mit der Kaffeetasse in den Händen ins Leere. Alles was die letzten Monate passiert ist lasse ich vor meinem geistigen Auge noch einmal aufleben. Der Urlaub, die schreckliche Tat von Adam... Dad, der mich tröstet während er die Wahrheit erfährt. Das Geheimnis, welches er mit Sarah hat und die Anschuldigung, die ihm entgegen weht und die von niemand geringerem als Sarah's Dad kommt... Das alles ist sehr viel Ballast und womöglich gibt es Menschen die das nicht aushalten - doch das ist meine Familie und aufgeben ist keine Option. Egal wie verkorkst all das ist, ich liebe meine Familie so wie sie ist.
Und Sarah hat für mich schon immer irgendwie dazu gezählt.
Da ist aber noch etwas, das mich zum nachdenken bringt. Etwas, von dem ich ausging es nie wirklich zu wollen oder gar zu brauchen. Jemand, der mir immer ein Dorn im Auge war, der nie ein gutes Haar an mir ließ und an dem ich meinen Zorn ablassen konnte... Der Mann, der jetzt zu so etwas wie einem Verbündeten geworden ist. Immer öfter ertappe ich mich dabei wie Jay sich in meinen Kopf schleicht, mich dazu zwingt über ihn nachzudenken. Die große Statur, der akkurate Haarschnitt... Die Augen, die hin und wieder wie Diamanten leuchten... So ziemlich alles an ihm, was mir vorher nie wirklich aufgefallen ist oder mir egal war.
"Ella?" reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken und mein Kopf schießt nach oben. Dort steht er, am Türrahmen, lehnt lässig dagegen und grinst... "Ella? Ernsthaft?" murre ich, räuspere mich und stehe langsam auf. "Ist das jetzt mein neuer Spitzname?"
Jay lacht.
"Klingt für mich jedenfalls besser als blöde Zicke." kontert er. "Ich wollte dich nur rufen. Dein Dad und Sarah sind gerade auf dem Weg zurück ins Haus. Ich werde euch ein paar Dinge erklären. Kommst du?"
Ich nicke, stehe auf und gehe langsam auf ihn zu in der Hoffnung er macht mir genug Platz damit ich an ihm vorbei schlendern kann - aber Jay weicht keinen Meter. "Ich finde Ella klingt sogar ganz süß."
Ich muss schlucken. Nicht weil es unangenehm ist was er sagt oder wie er sich verhält sondern weil mir tatsächlich so etwas wie Gänsehaut über die Arme schießt.
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Im Wohnzimmer finden wir alle zusammen und Jay wirkt aufgeregt als würde er jeden Moment einen Aufsatz vor der gesamten Schulklasse halten. Als er anfängt einige Dinge zu erklären, um jedem verständlich zu machen worum es geht und wie etwas ausgesehen haben muss kann ich beobachten wie er mich öfter als einmal ansieht - nur kurz, für einen Augenblick aber lange genug das ich es bemerke.
Dad und er diskutieren über die Fakten die jay zutage gefördert hat, wie genau der Unfall von Sarah's Mom abgelaufen ist. Währenddessen hält Dad Sarah's Hand aber sie selbst ist ganz still, genauso wie ich... Bis ein Detail erwähnt wird, das Sarah sofort aufweckt. Die Farbe der Wagen, die offenbar involviert waren. Allesamt SUV's, alle schwarz. Eine Spezial Lackierung für Leute des Kartells, wie uns erklärt wird. "Warte..." wirft Sarah ein und sieht mich hilfesuchend an. Sie und ich haben den selben Ausdruck im Gesicht. "Du hast eine ganze Kolonne von schwarzen Geländewagen."
Dad beginnt sofort sich zu rechtfertigen als sei er auf der Anklagebank. Alles was er erzählt wirkt plausibel, doch der bittere Beigeschmack bleibt. Er erklärt er habe die Wagen austauschen lassen nachdem er das Kartell verließ - er wollte wohl alle Verbindungen endgültig kappen. Als er den Ausdruck auf unseren Gesichtern sieht und bemerkt das wir Probleme damit haben ihn überhaupt anzusehen gibt er einen letzten Befehl in Richtung Jay, bevor er sich dann zurück zieht.
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"Lass uns mal für einen Abend diesen ganzen Scheiß vergessen. Ich kann praktisch überall schon irgendwelche Verschwörungen sehen... Das macht mich wahnsinnig." sage ich sobald wir in meinem Zimmer ankommen. Sarah, die offenbar überhaupt nicht zuhört und eher wie eine Geister Erscheinung wirkt benötigt nach meiner Auffassung auch dringend einen Tapeten Wechsel - allerdings anders als bei unserem letzten Versuch. "Erde an Sarah... Hallo?" tippe ich Sarah an und verziehe etwas genervt das Gesicht. "Ich sagte du sollst dich umziehen. Wir gehen etwas raus, kommen mal auf andere Gedanken. Na los."
Ich sehe das sie die Idee nicht gut findet, aber ich sehe auch wie angestrengt sie wirkt etwas passendes zum anziehen zu finden. Offenbar herrscht in ihrem Kopf ein Kampf über die Sinnhaftigkeit meiner Idee.
Nachdem ich ihr gesagt habe, sie solle sich etwas bei mir aus dem Schrank nehmen gehe ich hinaus um Jay zu suchen. Ich brauche nicht lange um ihn zu finden, aber eine gefühlte Ewigkeit um ihn zu überreden uns zu fahren. "Wir brauchen mal etwas Ablenkung. Sei nicht so stur." poltere ich und hebe die Augenbraue. Die ersten Male verneint er, doch seine Mauer bröckelt je heftiger ich dagegen schlage. Als er schließlich einwilligt offenbart er aber auch sofort seine Bedingung. "Ich werde mitkommen. Euch im Auge behalten. Wenn auch nur eine Sache aus dem Ruder läuft, wenn irgendwas ist will ich das du sofort zu mir kommst. Verstanden? Dann und NUR dann bin ich bereit euch einen Abend der Abwechslung zu geben." sagt er und zwingt mich zur Kooperation. Seine Hand schwebt in der Luft, zum Einschlag bereit und ich ergreife sie, weil es das vernünftigste ist was ich tun kann.
Einige Zeit nach der Vereinbarung sind wir bereit los zu ziehen. Der Club den ich im Kopf habe ist bereits gut besucht und die Musik vermischt sich mit den Körpern die sich dazu bewegen. Es ist schön zu sehen das hier noch so etwas wie Normalität herrscht.
Sarah und ich gönnen uns Drinks und ich genieße die Aufmerksamkeit die mir durch fremde Männer zuteil wird - wohlwissend das bei Überschreitung meiner Grenzen mein Wachhund ohne zu zögern eingreifen wird. Es ist etwas merkwürdig zu wissen das er hier ist und mich beobachtet, ohne das ich weiß wo genau er ist, doch das tut der Laune die sich langsam in hellere Gefilde begibt keinen Abbruch. Sarah und ich tanzen sogar, auch wenn der Platz eng bemessen ist. Ein paar Jungs lassen nichts unversucht uns zu beeindrucken mit ihren Tanz Skills.
Es dauert nicht lange bis Sarah, die sich offenbar durch die Aufmerksamkeit der Männer unbehaglich fühlt, das Weite sucht. Sie verschwindet zur Toilette und einen Moment denke ich darüber nach ihr zu folgen, bis jemand großes mir den Weg versperrt. Als ich den Kopf hebe und bereits etwas böses sagen will erkenne ich Jay, der mit verschränkten Armen direkt vor mir steht. "Sarah ist gleich wieder da..." murmle ich lahm um ihn bei Laune zu halten, bevor er uns zwingt nach Hause zu gehen. Doch statt mich genervt anzusehen grinst er. "Alles gut, sie ist in guten Händen." sagt er. Was genau das bedeutet weiß ich nicht, kann es mir allerdings schon denken.
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Seit Jay auf die Tanzfläche gekommen ist wirkt tanzen an sich eher langweilig. Niemand traut sich auch nur in meine Nähe und so schlage ich den Weg zur Bar ein - dicht gefolgt von meinem Wachhund, der mir gerade extrem auf die Nerven geht. Ich bin einerseits froh das er auf mich aufpasst aber andererseits nervt es mich das er den Abend, den ich genauso dringend brauche wie Sarah, so ausbremst. "Okay..." zische ich. "Das ist definitiv nicht das, was ich mir vorgestellt habe."
Die undurchdringliche Mauer die Jay bildet lässt keinen Kontakt zu - er schirmt mich praktisch ab. Je länger seine Bewachung dauert desto nervöser werde ich, auch in Bezug auf Sarah. Sie scheint schon viel zu lange weg zu sein. "Wo ist sie?" frage ich, ohne Jay überhaupt eines Blickes zu würdigen. "Du hast doch nicht das gemacht was ich denke, oder?"
"Dein Dad ist kein Monster. Er kann genauso gut in Clubs gehen wie du, Ella. Außerdem ist er mit Sarah zusammen, deshalb fand ich es nur richtig das er weiß wo sie ist."
Ich schnaube und schüttle den Kopf. Mein Verdacht hat sich also leider bestätigt, was wenig überraschend ist. Mehr überrascht bin ich allerdings über meine Reaktion. Ich nicke kurz und aus meinem Mund schießt Zustimmung. Auch wenn ich nicht unbedingt begeistert davon bin finde ich es gut, daß Jay so umsichtig ist. Er kümmert sich nicht nur um mich und meine Befindlichkeiten, er hat auch immer Dad's Wohlergehen im Sinn. Und so geknickt wie Dad bei der Eröffnung der Fakten über den Unfall von Sarah's Mom war braucht er das hier vielleicht genauso dringend wie wir selbst. "Danke." sage ich und spüre wie Jay näher an mich heran rückt. Die Wärme seines Oberkörpers strahlt auf meinen Rücken aus - ungewohnt, heiß. Es ist als würde ich langsam in Flammen aufgehen, was allerdings auch am Alkohol liegen kann.
"Hast du dich etwa gerade bedankt, Ella? Das ich das noch erleben darf..." witzelt er und schickt eine Gänsehaut über meinen gesamten Körper als der Hauch seiner Worte meine Haut streift. "Außerdem wollte ich nur anmerken das ich tanzen kann. Wenn du also tanzen willst..."
"Ein andermal gerne..." antworte ich automatisch kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. "... Aber vielleicht sollten wir die beiden suchen."
Statt Platz zu machen wartet Jay bis ich mich zu ihm umdrehe. Seine Augen, wieder leuchtend wie funkelnde Diamanten, haben in diesem schummrigen Licht etwas fast magisches. Ich kann mich nicht daran satt sehen, auch wenn ich das nie zugeben würde.
Jay hebt seine Hand und wartet... Bis zu dem Moment als ich meine Hand in seine lege und sich seine Finger langsam darum schließen. Dann erst bewegt er sich, macht den Weg frei sodass ich problemlos folgen kann.
Das mein Herz rast behalte ich für mich...
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