Kapitel 8
Aydan hob den Kopf als sich Schritte näherten. Er hatte mit dem Tod schon Frieden gefunden und machte sich keine Gedanken mehr wegen seiner Hinrichtung. Der Kommandant fand es offensichtlich sehr lustig die Hinrichtung immer wieder nach hinten zu verschieben, nur um ihn hoffen zu lassen, dass er doch nicht sterben würde. Lyanna war im Moment nichtmal in der Lage aufzustehen, da sie, laut den schreien die er gehört hatte, gefoltert wurde. Also konnte er nicht darauf hoffen das sie einen Plan hatte wie er hier rauskam. Nun, wahrscheinlich kam jetzt jemand um ihn zum Galgen zu bringen. Doch als die Person in sein Sichtfeld kam, wünschte er sich, das es doch ein Henker wäre. Denn diese Person war niemand anderes als Aelia Winslow, laut ihm eine verabscheuungswürdige Elbin. Zu seinem Glück ignorierte Aelia ihn und ging zu Lyarra in die Zelle. „Ich soll mich um deine Wunden kümmern", sagte sie mit dieser ruhigen, melodiösen Stimme die Aydan so hasste. Lyarra sah sie an und wich ängstlich zurück . Um sie zu beruhigen nahm Aelia ihren Dolch vom Gürtel und legte ihn beiseite. „Keine Sorge, ich will dir nur helfen", beruhigte sie Lyarra. Eine Weile schwiegen beide, bis Lyarra wieder zu Aelia kam und sich vor sie hinsetzte.
„Du hast Wunden an den Handgelenken wurde mir gesagt", sagte Aelia und sah Lyarra an „Zeigst du mir die Wunden?" Langsam hielt Lyarra ihr die Handgelenke hin, sah sie aber sehr misstrauisch an. Aydan ging zu den Gitterstäben und schaute interessiert auf ihre Handgelenke. Im selben Moment wünschte er sich, dass er es nicht getan hätte denn ihm wurde augenblicklich schlecht. „Zuviel Blut", murmelte er leise. Das brachte ihn einen tödlichen Seitenblick von Aelia ein. „Du wurdest gefoltert?", fragte sie an Lyarra gewand. Aydan bemerkte, dass es eine rhetorische Frage war, dennoch antwortete Lyarra mit einem Nicken. „Na dann", sagte Aelia und begann die Wunden zu versorgen. Es sah so aus, als hätte Lyarra starke Schmerzen aber sie blieb still. „Du solltest sagen was sie wissen wollen.", meinte Aelia beiläufig. „Warum?! Warum sollte ich?!", schrie Lyarra nun. Das Blut gefror Aydan in den Adern. Es war die Stimme die er noch nie gehört hatte, unnatürlich hoch und schrill vor lauter Angst und Schmerz.
„Es wird immer schlimmer werden wenn du nichts sagst, was haben sie dir denn angetan?", mischte sich nun Aydan ein. „Sie haben mich geschlagen und sie haben gesagt ich hätte die Blutelben verraten... vielleicht haben sie recht.", sagte Lyarra leise. Langsam begann Aydan Mitleid für sie zu empfinden und laut dem Blick von Aelia dachte sie ähnlich. „Armes Ding, nein sie haben nicht recht. Sie wollen dich emotional unter Druck setzen", sagte er sanft. „Und dann...dann haben sie mir die Arme auf den Rücken gebunden und mich daran aufgehängt. Ich dachte", sie schluchzte „ich dachte, das konnte ich keine Sekunde lang aushalten" „Beim nächsten Mal werden sie dich hochziehen und Gewichte an deine Füße hängen. Ich habe es überlebt, aber ich bin mir nicht sicher, ob du das auch schaffst. Glaubst du vielleicht, die könnten dir die Gliedmaßen nur ein einziges Mal ausrenken, und das war's? Unsere Heiler werden sie dir wieder einrenken. Immer und immer wieder. Wir haben sehr gute Heiler. Gesteh lieber, Lyarra", sagte Aydan so ruhig wie möglich.
Er hatte Mitleid mit ihr und wollte ihr helfen doch er wusste das er nicht konnte. Die einzige die ihr nun helfen konnte war Aelia und sie würde niemals den Kommandanten verraten. Dazu war sie zu ängstlich und naiv. Sie dachte allen ernstes das alles normal war, was hier geschah. Aydan stieß eine leise Verwünschung aus. „Das habe ich gehört", zischte Aelia und stand genervt auf. „Vielleicht sollte ich dem Kommandant erzählen was du so redest.", murmelte sie, mehr zu sich als zu Aydan. Dann sah sie wieder zu Lyarra. „Ich muss Aydan ausnahmsweise rechtgeben. Du solltest gestehen.", sagte sie, während sie seinen Namen so aussprach als wäre es Gift. „Aber sie werden mich zwingen Namen zu nennen, ich will niemanden verraten", wimmerte Lyarra. Langsam verließ Aelia die Zelle und er wartete bis ihre Schritte in der Ferne verklungen waren. „Was das betrifft kann ich dir vielleicht helfen", sagte er zu Lyarra. Das Mädchen hob das tränenüberströmtes Gesicht und sah zu ihm hoch. „Sag ich habe dir bei allem geholfen. Ich weiß zwar nicht was du gemacht hast aber ich bin eh zum Tode verurteilt und es ist mittlerweile alles egal. Du hast angeboten mich hier rauszuholen und jetzt helfe ich dir", sagte er leise. Ein dankbares Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Danke", sagte sie leise „Ich werde trotzdem versuchen mit dir hier rauszukommen."
Irgendwie will ich eine Folterszene schreiben... hättet ihr da auch Lust drauf?
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