Kapitel 6
Eine Gestalt tauchte vor Elrohír auf und hielt ihm wortlos einen Becher hin. Verwirrt sah Elrohír die Gestalt an, nahm aber schließlich den Becher und begann zu trinken. „Was ist das?", fragte Elrohír nachdem er fertig getrunken hatte. Es war kein Getränk was er irgendwann schonmal probiert hatte, aber es war das leckerste was er je getrunken hatte. Ohne ein Wort zu sagen drehte sich die Gestalt um und ging. Eine Tür viel zu und Elrohír erschrak. Er lag in einer Zelle. Langsam richtete er sich auf und ging einen Schritt nach vorne. Langsam streckte er die Hand aus und berührte Gitterstäbe. Das kühle Metall wirkte beruhigend und dennoch pochte eine Frage in seinem Kopf. „Wo zum Teufel bin ich?", wisperte er.
Ein lauter Schrei drang aus Elrohírs Kehle als ein Finger seine Hand berürte. „Bitte schrei nicht", murmelte eine raue Stimme. Wer auch immer das vor ihm war, dachte Elrohír, dieses etwas brauchte Wasser. Ein Lichtstrahl viel aus einem Fenster, was offensichtlich hoch an der Wand seiner Zelle lag. Nun, immerhin konnte er jetzt wieder etwas sehen. Elrohír richtete seinen Blick wieder nach vorne und schrie erneut auf. Die Gestalt die auf der anderen Seite der Gitterstäbe stand, sah furchtbar auf. „Schrei nicht, bitte", sagte das kleine Mädchen vor ihm leise. Elrohír wich ein paar Schritte zurück und sah sie entsetzt an. Sie war so dünn, dass er ihre Arme wahrscheinlich wie einen Stock durchbrechen könnte, ihre Wangen waren eingefallen, ihr Hemd war zerschlissen und ihr Gesicht war von Kratzern übersäht. „Ich weiß das ich furchtbar aussehe", sagte sie und schaute Elrohír an. „Doch warum bist du im Schleier gefangen, Fremdling?" Verwirrt sah Elrohír das junge Mädchen an. Wie alt mochte sie sein? Sicherlich nicht älter als achtzehn. Als er zu diesem Schluss gekommen war, fing er an über die Frage des Mädchens nachzudenken. „Ich weiß es nicht", sagte er schließlich „Was ist der Schleier?"
„Du bist also nicht von hier", stellte sie fest, während ihre Hände die Gitterstäbe umklammerten „Der Schleier ist..." Ihr Satz ging in einen Schrei über. „Ich würde dir empfehlen nicht so viel zu sprechen, kleines Mädchen", ertönte eine dunkle Stimme „Zumindest wenn du weißt was gut für dich ist." Elrohír sah, wie eine schwarze Gestalt das Mädchen von den Gitter wegzerrte, Ketten klirrten und das Mädchen schrie laut auf. Ein lautes Schlaggeräusch lies Elrohír zusammenzucken. Schritte entfernten sich und er trat vorsichtig ans Gitter. Nur wage konnte er die Gestalt des Mädchens erkennen aber das Blut konnte er auf ihrem Gesicht erkennen „Hey du", rief er leise. Die Ketten klirrten, als sie versuchte sich aufzurichten. „Wie ist dein Name, kleines Mädchen?" „Bess Rale", flüsterte sie. Dann war es still.
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„Elrohír ist tot?", fragte Elladan mit zitternder Stimme und sah zwischen seinem Vater und dem Boten hin und her. „So ist es", bestätigte der Elb leise „Glorfindel hat einen Mann gefunden, der in einer Blutlache kauerte, ein Messer in der Hand und dazu noch den Ring von Elrohír." „Wo ist dieser Mann?", fragte Elrond, der sich um eine ruhige Stimme bemühte. „Vor der Tür M'lord. Glorfindel hielt es für gut ihn mitzunehmen." antwortete der Elb. „Bringt ihn hinein", sprach Elladan die Gedanken seines Vaters aus. Prompt öffnete sich die Tür und Glorfindel trat mit einem gefesselten, jungen Mann ein. „Das ist er M'lord", sagte der Hauptmann, mit einem kaum zu überhörendem Hass in der Stimme. „Wie ist dein Name?", fragte Elrond den jungen Mann. „Didric Marmic", stellte sich dieser vor. „Du hast meinen Bruder getötet", zischte Elladan und seine Augen blitzten gefährlich. Didric legte den Kopf schief „Du kommst mir irgendwie bekannt, kennen wir uns vielleicht?" Anstelle einer Antwort, die im übrigen negativ ausgefallen wäre, stand Elladan auf und zog einen Dolch. Trotzt der angespannten Situation zierte ein leichtes Lächeln das Gesicht von Didric „Ich möchte dich nur daraufhin weisen, dass wenn du mich tötest, ich nichtsmehr gestehen kann, selbst wenn ich es nicht war."
Der Blick von Elladan war tödlich während er Didric musterte. „Willst du damit behaupten, dass du Elrohír nicht getötet hast?", erkundigte Elrond bemüht ruhig. „Jap. Ich hab ihn am vorherigen Abend in einer dunklen Seitengasse das leben gerettet, warum sollte ich ihm am nächsten Tag ein Messer in die Brust rammen?",erwiderte Didric. „Aber ich habe dich in einer Blutlache gefunden, mit einem Messer und seinem Ring", mischte sich nun auch Glorfindel ein. „Ich habe ihn aber nicht getötet. Das war dieser Bastard Esper aus der verdammten Familie Blueaxe und-" „So redest du nicht über die Familie Blueaxe", fuhr Elrond dem jungen Mann über dem Mund „Es ist eine hochangesehene Adelsfamilie und sie sind Elbenfreunde."
Dies wiederrum, entlockte Didric nur ein bitteres Lachen. „So ist die Sichtweise von ihnen, Lord Elrond. Ich jedoch weiß, was sie von Elben halten und was sie vortäuschen." „Und woher willst du das wissen, Vollsterblicher?", zischte Glorfindel und sein Griff um den Arm von Didric wurde stärker. „Ich habe an ihrem Hof gelebt, ich kenne sie und ich kenne ihre Pläne. Ich weiß wie sehr sie Elben hassen, das durfte ich bereits mehrmals erfahren. Glaubt mir Lord Elrond, ich hätte euren Sohn niemals getötet. Ich verspreche es", seine Augen strahlten eine derartige Ehrlichkeit aus, das Elrond seine Worte glauben wollte. Er wollte dem jungen Mann glauben, doch er konnte nicht, denn er hatte eine Vermutung. „Schlag ihn einmal fest", sagte er zu Glorfindel. Didric sah ihn verwirrt an doch Glorfindel lächelte, er wusste, worauf Elrond hinauswollte.
Jaa ähm Elrohír ist wohl offensichtlich nicht ganz so tot, wie vermutet wird. Naja habt ihr eine Idee was es mit den Gestalten und Bess auf sich hat? Oder wisst ihr vllt worauf Elrond hinauswill? Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen 🙃
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