Kapitel 16
Didric sah zu Darya. „Du hast deinen besten Freund verloren?!", schrie er sie wütend an. „Hast du nicht eben noch gesagt das ich ruhig seien soll?", fragte Darya verwirrt „Und woher weißt du das er weg ist." „ist beides total egal, wir müssen hier weg!" Ein leichter Anflug von Panik war in seiner Stimme zu hören was Darya ziemlich verunsicherte. „Aber was ist mit Aliosh?", wagte sie zu fragen und bekam promt einen harten Schlag in den Bauch. „Der ist jetzt egal!", knurrte Didric während Darya nach Luft schnappte und versuchte ihren würgreiz zu unterdrücken. „Das ist ein kurzer Vorgeschmack der Schmerzen die du bekommst wenn du jetzt nicht sofort rennst!", brüllte Didric als er etwas auswich was sie nicht erkennen konnte. Ohne eine Sekunde zu verlieren begann sie zu rennen. „Didric!", schrie Darya ohne sich umzudrehen. „Renn! Tu was ich dir sage und bleib erst stehen wenn du einen Fluss gefunden hast in den du reinspringst wenn du eine männliche Stimme hörst!", die Stimme des Elbens war voller Verzweiflung und Schmerz doch Darya wagte es nicht sich umzudrehen oder eine Frage zu stellen. Sie musste einen Fluss finden.
Nach ein paar Meilen wurden ihre Beine langsam schwer und ihr Atem ging nurnoch stoßweisen. Das einzige was Darya daran hinderte sich hinzusetzten und sich auszuruhen war die Angst. Die Angst durchflutete ihren ganzen Körper und gab ihr genug Kraft um zu rennen. Von rechts hörte sie das rauschen von Wasser und bog scharf ab. Das Unterholz war voller Dornen, welche Risse in ihrer Kleidung und blutige Kratzer auf ihren Händen und ihrem Gesicht hinterließen. Vor Müdigkeit stolperte sie und viel der Länge nach auf den matschigen Boden. Erschrocken keuchte sie auf als alle Luft auf einmal ihre Lungen verließ und kleinere Steine sich in ihre Wangen bohrten. Mühsam rappelte Darya sich auf und taumelte auf den Fluss zu. Zwei Schritte vor dem Ufer viel die junge Elbin auf die Knie und rang nach Atem. Der Fluss schlängelte sich wie ein helles Band durch den Wald, kleine hellblaue und weiße Blumen wuchsen am Ufer. Darya fand, dass es aussah wie in einem Traum. Nicht wie in einem schlechten Traum, nein wie in einem schönen Traum. Das einzige was nicht in ihren Traum passte war, dass sie vor etwas wegrennen musste, sie sowohl Didric als auch Aliosh verloren hatte und Didrics verzweifelte Anweisungen immernoch in ihrem Kopf nachhallte. „Spring in den Fluss sobald du eine männliche Stimme hörst.", murmelte Darya leise und robbte auf den Knien aufs Ufer zu.
Durch die gekräuselte Wasseroberfläche sah ihr Spiegelbild ihr entgegen. Eine schmutzige, zerzauste Elbin mit zerkratzten Gesicht und zerrissenen Klamotten. Ein Schatten senkte sich über Darya und ließ sie erschaudern. Sicher nur eine Wolke, dachte sie und pflückte eine hellblaue Blume ab bevor sie wieder auf die Wasseroberfläche sah und aufschrie. Hinter ihr stand jemand.
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Leise ging Nummer sieben über die Gänge der Akademie. Er kannte jeden Winkel dieses Gebäude auswendig. Zwar nicht aus eigener Erfahrung aber aus Bauplänen, Erzählungen und allen möglichen anderen Quellen die einem als Folterknecht offen standen, natürlich auf illegalen Weg. Erlaubt war es nicht mitten in der Nacht auf den Gängen herumzuschleichen, das wusste er nur zu gut aber irgendetwas sagte ihm das etwas wichtiges Geschehen würde. Als zwei Personen auf ihn zukamen versteckte Nummer sieben sich schnell in einer Ecke und hielt die Luft an damit man sein aufgeregtes atmen nicht hören konnte.
„Es ist schrecklich, drei Leichen in einer Woche und das auch noch durch Mord", beklagte sich eine der beiden Personen. „Das stimmt, ich bin mir sicher das Aydan unschuldig ist. Ich meine, er ist schon im Gefängnis und kann das Mädchen heute nicht getötet haben, oder Athol?", sagte die andere Person. Interessiert horchte Nummer sieben auf. Athol war der beste Freund von Aydan, wenn er das richtig mitbekommen hatte. „Aydan ist auf keinen Fall unschuldig!", wiedersprach Athol aufgebracht „Er ist ein Mörder, weißt du das etwa nicht?! Wer hat dir erzählt das er unschuldig ist, hm?" Verwundert stand Nummer sieben da und atmete so leise wie möglich aus. Was redete Athol da? „Percy hat gesagt das er unschuldig ist...", erklärte die andere Person leise. Ein verächtliches Schnauben seitens Athols war die Antwort. „Er hat so eine große Klappe, würde mich nicht wundern wenn er als nächstes stirbt." Mit diesem Worten ging Athol eilig davon und die andere Person folgte ihm während sich Nummer sieben sich auf den Weg zum Ort der Verborgenen machte.
Als er kurz vor dem Ort der Verborgenen, nahm er seine Kapuze ab und legte seine Waffen ab bevor er durch den Torbogen trat und den heiligen Ort betrat. Kies knirschte unter seinen Füßen als er auf die neun Staturen der Götter zulief und sich fünf Schritte vor ihnen in den Schneidersitz sinken lies. Langsam schloss Nummer sieben die Augen und sammelte sich. Dann begann er zu beten:„
Ihr neun Götter, ich weiß ihr seid hier und dort
Doch kommt herbei zu diesem Ort.
Ich bitte euch, setzt euch zu mir und hört euch an
Was ich euch berichten kann."
Er konnte spüren, dass sich etwas veränderte und hielt die Augen geschlossen während er sich vorstellte das die neun vor ihm standen. So begann Nummer sieben zu erzählen. Er redete darüber wie große Angst er hatte, das er die Leute nicht foltern wollte, dass er glauben würde das Aydan unschuldig war, dass der Kommandant ihn zwingen wollte die Religion, seine Identität und seine Magie aufzugeben, dass er sich wünschte einen Dämon zu haben und wieder zaubern zu können. Während des begann er etwas auf den Boden zu zeichnen obwohl er die Augen geschlossen hielt. Nummer sieben spürte, dass die neun ihm zuhörten, dass sie vor ihm standen und das sie überlegten. „Ich bitte euch, tut etwas gegen die Ungerechtigkeit", sagte er zum Abschluss und öffnete die Augen. Eine Flamme schwebte vor seinen Augen, obwohl er keine hergezaubert hatte. Langsam schaute Nummer sieben auf den Boden und laß was er geschrieben hatte. „Wir sind da, der Kommandant kann die an diesem Ort nichts tun. Sag die Worte die du kennst und sehe was passiert", laß er leise.
Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Die Götter waren wohl tatsächlich da gewesen aber von was für Worten war die rede? Plötzlich öffnete sich sein Mund wie von alleine und er begann zu sprechen:„ Sa kil noka merjio do ra se na..." das ganze ging in eine Art Sprechgesang über und einen Stern, den er wohl ebenfalls gezeichnet hatte, begann zu leuchten. Er spürte sanfte Flüge schlagen und wie sich krallen in seinen Oberarm bohrten. Leich drehte Nummer Sieben den Kopf und lächelte. Er hatte es geschafft, er hatte einen Dämon beschwört. Einen Begleiter der für immer bleiben würde. „Danke", hauchte er in Richtung Statuen und sah wieder zu seinem neuen Dämon. Es war eine Eule, eine weiße Eule mit schlauen Augen die vor Intelligenz nur so funkelten. „Athena", murmelte er „du heißt Athena."
Noch eine kurze Sache am Schluss: Die ganze Religion ist von mir ausgedacht und man wird in den nächsten Kapiteln mehr dazu erfahren. Also bitte verwendet nicht die Religion in einer Geschichte von euch oder fragt zumindest vorher (tut mir leid, dass ich das hier so etwas schreibe aber mir ist sowas schonmal passiert das jemand etwas von mir als seins ausgegeben hat) Sonst wollte ich fragen ob ihr Lust hättet einen tieferen Einblick in die Geschichte der Blutelben und ihrer Religion zu bekommen 🙂. Das wärs dann auch schon und ja... ich wünsche euch einen schönen Tag 😊.
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