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Kapitel 16 - Höllentrip


Höllentrip

Ich hatte ihn vergessen wollen, wirklich, aber dass ich mir dabei selbst im Weg stand, war für mich bis dahin nicht ersichtlich gewesen. Nach meiner Auszeit sah die Sache schon anders aus. Ich trug das Armband - ständig - und erklärte es jetzt zu einer Mahnung, nicht wieder leichtgläubig auf den nächstbesten hübschen Kerl reinzufallen. Aber eigentlich war es ein Strohhalm, mein Anker, meine Verbindung zu etwas, das im Nachhinein betrachtet, unwirklich schien. Und natürlich war es auch ein Stück weit Hoffnung. Eine, die immer in mir geschwelt hatte und die von den Worten meiner Schwester wieder ein wenig bestärkt wurde. Ein letzter, ernsthafter Versuch? Ich hatte mich noch nicht dazu durchringen können, irgendwas zu unternehmen, wollte mir erst beweisen, dass ich auch ohne ihn ein Leben haben konnte, auch wenn das vorerst mehr schlecht als recht funktioniert. Konkret bedeutete das, dass ich abends allein im Bett lag, während sich meine Gedanken beständig um ein und denselben Mann drehten.

Nach gut einer Woche ging ich mir damit selbst so auf die Nerven, dass ich nach drastischeren Mitteln griff. Es war Samstag, ich hatte zwei Stunden im Bad verbracht, um mein bestes Ich zu unterstreichen und startete meine Jagd inmitten der Schwulenszene. Mein Vorsatz war, mit dem erstbesten Typen mitzugehen, der genug Interesse zeigte. Ich wollte gevögelt werden, sonst nichts. Ich brauchte keine Liebe, keine Gefühle, das war doch alles für'n Arsch, keiner interessierte sich wirklich dafür. Sex - hart, schnell, anonym, das würde mir schon reichen. Wenigstens würde das bedeuten, dass ich noch lebte. Okay, zugegeben, das mit der Jagd war Verhandlungssache, ich war auch bereit die Beute zu sein - kam nur darauf an, wer schneller war.

Normalerweise, wenn man mit so einem Vorsatz in einen Club ging, dauerte es auch nicht lange, bis man angequatscht wurde. Männer, die Sex wollten, hatten eine bestimmte Ausstrahlung und ich gab mir wirklich keine große Mühe, zu verbergen, wie meine Ziele aussahen. Ich flirtete hemmungslos mit jedem hübschen Gesicht, das meinen Weg kreuzte und es war mir sogar egal, ob die Typen in Begleitung waren oder nicht. Ich wäre auch mit einem Pärchen mitgegangen. So zog ich von Tür zu Tür gewissermaßen, bis die nächste unangenehme Sturmböe mich durch die Tür der nächsten Bar beförderte. Mist. Ich hatte nicht vorgehabt mich ausgerechnet dem Wetter zu beugen, aber jetzt war ich hier und die Tür war noch nicht zugefallen, da begann es zu regnen. Seufzend beschloss ich, es auszusitzen. Die Nacht war noch jung.

Dann fiel mein Blick jedoch auf einen Kerl, der offenbar allein an der Bar saß und meine Laune hob sich wieder. Schlanke Beine in hautengen schwarzen Jeans, dazu abgewrackte Boots und das wiederum kombiniert mit einem taillierten Sakko, als hätte er es nötig, sich derart zur Schau zu stellen. Ein Fuß war um das Bein des Barhockers geklemmt und ruhte auf der Metallstange, der andere stand auf dem Boden und tippte leicht zur Musik auf das Holz. Er hatte dunkles Haar, allerdings schimmerten die Strähnen im künstlichen Licht in einem warmen, dunklen Rot, fast mahagonifarben. Rothaarig, mhm. Also das war... ungewöhnlich für einen Mann und auf eine sehr spezielle Weise durchaus attraktiv. Die Würfel fielen zugunsten des Jägers und ich machte mich auf den Weg.

Der Platz links von ihm war frei und ich schob mich grinsend näher und beanspruchte den Sitz für mich. Leider konnte ich sein Gesicht nicht sehen, weil er mir den Rücken zuwandte, aber was ich sah, war auf alle Fälle einen Versuch wert.

„Hey", rief ich halblaut über den Geräuschpegel der Musik hinweg, damit er mich überhaupt hörte und berührte ihn gleichzeitig an der Schulter.

Er reagierte nicht sofort, doch als er sich etwas aufrichtete, war ich irritiert. Etwas an seiner Art sich zu bewegen war seltsam vertraut.

„Ich bin...", begann ich trotzdem und stockte, als er sich herumdrehte, dabei das Handy auf den Tresen legte, auf welchem er eben wohl noch geschrieben hatte. Eine Vielzahl silberfarbener Armkettchen rutschten unter dem Jackettärmel hervor und baumelten glitzernd und funkelnd vor meinen Augen.

„...V?...", schlug Suga vor und lächelte dabei kühl. „Das ist doch dein Name für solche Etablissements?"

Mir wurde ganz flau und ich starrte sprachlos in die dunklen Augen, die mich aufmerksam musterten. Nein, das konnte einfach nicht sein. Es durfte nicht sein! Nicht er - hier - und... warum hatte ich ihn nicht erkannt? War ich echt so dämlich und ließ mich von einer Haarfarbe täuschen? Ausgerechnet? Nein, irgendwas stimmte hier gewaltig nicht, ich war noch nicht mal ansatzweise betrunken, hatte nur zwei Cocktails. Vor allem aber war ich nicht vorbereitet für eine Konfrontation dieser Art. Ich hatte mich so lange mit dem Gedanken gequält, dass es vorbei war, dass ich ihn nie wieder sehen würde und nun das.

„Suga...", brachte ich endlich krächzend heraus, mehr jedoch nicht. Meine Kehle fühlt sich an wie ausgedörrt.

Suga schien sich unterdessen köstlich auf meine Kosten zu amüsieren. Er hatte den Arm auf den Tresen gestützt, den Kopf in die Hand gelegt und musterte mich, als wäre ich die neue Dekoration im Schaufenster. Wie konnte er es wagen? Und wie konnte er es wagen, so unglaublich heiß auszusehen. Wie hatte ich mir nur vormachen können, dass er mir nichts mehr bedeutete? Mir wurde ganz anders. Eine wohlbekannte Wärme breitete sich in mir aus und strafte mich zusätzlich Lügen, als wäre die bittere Erkenntnis nicht schon genug.

„Tae, Tae, was soll ich nur dazu sagen?", murmelte Suga nun. „So lange habe ich nach dir gesucht - und sieh an, dann findest du mich."

„Ich... war eine Weile nicht in der Stadt", nuschelte ich vor mich hin. Suga seufzte hörbar und lächelte kühl. „Wärst du mal besser verschwunden geblieben", murmelte er gerade so laut, dass ich es noch verstehen konnte.

Okay - das war mehr als deutlich. War mir eben nur flau gewesen, wich mir jetzt vermutlich alle Farbe aus dem Gesicht. Ich hatte sicher schon den ein oder andern Korb bekommen und sowas lässt sich für gewöhnlich nicht nett verpacken noch war es sonderlich angenehm, aber noch nie in meinem Leben hatte ich eine derart kalte und ausdrückliche Abfuhr kassiert. Das ging weit über jede Peinlichkeit hinaus, war ein regelrechter Tiefschlag und mir wäre auch beim besten Willen nichts eingefallen, was ich darauf hätte erwidern sollen. Ich rutschte vom Barhocker, wollte einfach nur so schnell wie möglich weg von ihm und am besten vergessen, dass es passiert war, doch wurde ich augenblicklich am Arm gepackt und so rüde zurückgerissen, dass ich tatsächlich strauchelte und halb gegen Suga prallte. Ich fing mich mit einer Hand auf seinem Bein, riss die Hand sofort wieder zurück, als hätte ich mich an ihm verbrannt und als Suga nun auch noch zu lachen begann, wurde ich tiefrot. Mein Gesicht brannte, meine Ohren ebenfalls und mein Atem ging flach und hektisch. Verdammte Scheiße, ehrlich.

„Ach jetzt kommt schon", schnurrte Suga da und im Gegensatz zu dem unterschwelligen, verheißungsvollen Schnurren, war seine restliche Aussage irgendwie kalt und abwertend. „Sei nicht bockig, du weißt wie es gemeint war."

Nein, wusste ich ehrlich gesagt nicht und ich hatte auch keine Lust mehr, es herauszufinden. Ich wollte nur weg von diesem Ort, weg von ihm, heim, unter meine Bettdecke und mich verkriechen. Und da ich nicht zu ihm aufsah, folgte jetzt ein deutlich strengeres und lauteres: „V!"

Ruckartig hob ich den Kopf, traf seinen flackernden Blick und registrierte das abfällige Lächeln, das um seine Mundwinkel spielte. Mein Magen zog sich zu einem eisigen Klumpen zusammen.

„Sei nicht so ein verdammtes Mädchen", raunte Suga. Seine Aussprache war einen Hauch verwaschen, außerdem strich er sich dabei mit der freien Hand über die Stirn und ja, jetzt begriff ich erst. Ich neigte den Kopf und sah ihn stirnrunzelnd an.

„Bist du betrunken?"

„Ha!" Er hob den Kopf und grinste mich schäbig an, dann wurde er schlagartig wieder ernst. „Nicht mal annähernd so sehr, wie ich es gerne wäre, aber das ist ja auch schwer möglich." Zum Ende hin war er immer leiser geworden, runzelte jetzt die Stirn und sah mich nachdenklich an. „Geht's dir gut? Sehr nette Haarfarbe - gefällt mir."

Nichts an seinem Verhalten ergab Sinn, weder seine rüden Worte davor, noch die letzte Frage oder gar das zweifelhafte Kompliment, also schüttelte ich den Kopf, befreite mich endlich aus seinem Griff und richtete mich auf. „Lass mich in Ruhe", murmelte ich und begegnete erneut seinem Blick. Ein silbriger Glanz verbarg sich hinter den dunklen Augen und das hatte etwas Raubtierhaftes, Getriebenes. Ein Schauer jagte meinen Rücken hinab. „Es interessiert dich doch gar nicht." Ich straffte die Schultern und trat den Rückzug an.

„Ein schönes Leben noch", blaffte ich dabei.

„Das ist echt witzig. Also, eher unfreiwillig komisch, aber ich mag deinen Sinn für Humor." Suga lächelte, aber es wirkte kalt und er hielt mich kein weiteres Mal auf.

So schnell ich konnte flüchtete ich in Richtung Tür, drängte mich zwischen dicht an dicht stehenden Leibern hindurch und bekam tatsächlich kurzeitig Beklemmungsgefühle, während ich mich hastig und verbissen zum Ausgang durchkämpfte. Und alles nur wegen diesem Idioten! Hätte ich geahnt, wie dieser Abend ausgehen würde, hätte ich ganz sicher keinen Schritt vor die Tür gesetzt.

Als ich endlich durch die Eingangstüren stolperte, war ich unendlich erleichtert, denn erst jetzt wurde mir klar, dass ich im Grunde jeden Moment damit gerechnet hatte, wieder festgehalten zu werden. Es regnete, aber das Gebäude hatte zur Straße hin ein breites Vordach, sodass man einigermaßen geschützt war. Ich sah mich um, aber hinter mir war niemand und die paar Männer, die vor dem Eingang herumlungerten, rauchten, quatschen, oder anderweitig miteinander beschäftigt waren, schenkten mir keine Beachtung. Ich machte ein paar Schritte von der Tür weg, lehnte mich an die kalte Steinmauer und atmete gierig die kühle, feuchte Nachtluft ein. Schon wieder hatte Suga mich völlig aus der Bahn geworfen und ich schüttelte über mich selbst den Kopf. Er machte mich selbst dann noch sprachlos, wenn er mich wie Abschaum behandelte - irgendwas in mir musste völlig kaputt sein.

Einen Moment lang lehnte ich den Kopf gegen die Mauer, bedeckte das Gesicht mit beiden Händen und versuchte wieder zu mir selbst zu finden und als ich die Hände wieder sinken ließ, war ich nicht mehr allein. Mit einem leisen Aufschrei fuhr ich zusammen. Suga stand so dicht vor mir, dass ich jetzt, wo es mir bewusstwurde, seine Anwesenheit sogar fühlen konnte, obwohl er mich nicht berührte. Und warum zur Hölle hatte ich ihn davor nicht bemerkt? Wie konnte er sich so nah an mich heranschleichen, ohne einen einzigen Laut?

Er lächelte vage, dann packte er mich am Arm, riss mich weg von der Wand und um die Ecke des Gebäudes, wo ich erneut gegen die Mauer prallte und für einen Moment die Augen zukniff, schmerzerfüllt keuchte, bevor ich mich blinzelnd umsah. Jetzt waren wir allein, nur gut anderthalb Meter von der Straße entfernt, dennoch allein und im Schatten der Häuserschluchten. Der Regen prasselte auf uns herab.

Sugas Gesicht trug immer noch dasselbe kleine, nichtssagende Lächeln und dabei stützte er nun eine Hand neben meinem Kopf ab. Meine erste Reaktion war Panik, aber ich regte mich nicht und nach dem ersten Schrecken, fasste ich mich wieder etwas. Er würde mich nichts tun, das war absurd, redete ich mir ein. Jeder konnte uns hier sehen. Schon klar, vorbeigehende Passanten würden kaum einen Blick für uns übrighaben, da der Regen jedes Lebewesen in das warme schützende Innere trieb, sie würden also bestenfalls nur kurz hersehen und ansonsten so tun, als hätten sie uns nicht bemerkt.

Ich konnte natürlich auch schreien.

Ihn treten - dahin wo es richtig wehtat - und flüchten.

Stattdessen versuchte ich die Ruhe zu bewahren und an seine Vernunft zu appellieren.

„Was soll das?" Ich wollte seine Hand wegschieben, doch er kümmerte sich nicht darum. „Geh wieder rein", knurrte ich also, „such dir was zum Spielen und lass mich endlich in Ruhe."

Stattdessen stützte er die zweite Hand auf der anderen Seite an die Wand, so dass ich eingekesselt war und beugte sich näher. „Aber ich hab doch schon was gefunden."

Ja, das glaubte aber auch nur er. Verärgert wandte ich den Kopf zur Seite, so dass ich ihn wenigstens nicht mehr ansehen musste und die Wut über seine unverschämte Art, wie er mit mir umging, verdrängte das hilflose Gefühl, dass mich so gerne in seiner Nähe überfiel. Das Wasser lief aus meinen Haaren und versickerte in meinem Hemdkragen

„Ich bin nicht interessiert", fauchte ich, sah ihn jetzt doch wieder an und war ihm damit so nah, dass sein Mund nur Zentimeter von meinem entfernt war. Ich unterdrückte den Impuls mir die trockenen Lippen zu lecken und starrte verbissen in seine Augen.

Suga lächelte schwach, der Regen schien ihn nicht im Geringsten zu kümmern. „Das war nicht immer so."

Ja! Da dachte ich noch, du wärst nett!, schrie mein Verstand, während ich die Lippen zusammenpresste und hoffte, dass meine Haltung abweisend genug sein würde. Aber Typen die aussahen wie er, die jeden Kerl mit einem Fingerschnippen haben konnten, waren niemals nett. Zumindest nicht, nachdem sie bekommen hatten, was sie wollten. Was hatte ich mir nur gedacht, dass ich den letzten echten Prinzen aus der Dunkelheit gefischt hatte? Ich war ein Idiot, ein hoffnungsloser Fall, definitiv.

Ich rollte mit den Augen und schüttelte kaum merklich den Kopf. Was war das für ein krankes Spiel? Da beugte sich Suga erneut zu mir, lehnte seinen Körper an mich, seine Hand war plötzlich am Halsausschnitt meines Hemdes und sein Mund streifte mein Ohr, während er mir die Worte zuflüsterte.

„Willst du gar nicht mehr gefickt werden?"

Die groben Worte jagten wie ein Stromstoß durch meinen Körper und das zu meinem Leidwesen in gleich zweifacher Hinsicht. Zum einen schürten sie meine Wut auf ihn und zum anderen - und das war wirklich äußerst bitter einzugestehen - machten sie mich unglaublich an. Mein Puls jagte augenblicklich in die Höhe, aber immerhin verlieh mir mein Zorn genug Kraft, mich zu wehren. Mit beiden Händen stemmte ich ihn von mir, spuckte ihm ein „verdammter Bastard" ins Gesicht, leider verfehlte beides seine Wirkung. Suga griff meine Handgelenke und hielt sie so mühelos fest, als wäre ich nur ein Kleinkind, dass mit seinen Babyfäustchen auf ihn eintrommelte, gleichzeitig kicherte er jetzt, was tatsächlich etwas irre klang. Mein Mut sank und mir wurde heiß und kalt, als er mich wieder ansah. Das silbrige Glimmen war zurück, stärker als zuvor und zum ersten Mal fragte ich mich, ob ich womöglich an einen Psychopathen geraten war. Irgendwas stimmte mit ihm nicht und jetzt, wo die Fassade immer mehr bröckelte, wurde das auch immer deutlicher. Die paar Schritte bis zur erleuchteten Straße schienen sich plötzlich auf Meilen auszudehnen.

„Du musst jetzt nicht so empört tun", raunte Suga mir gerade zu und kam wieder einen halben Schritt näher. „Es war dir vom ersten Moment an ins Gesicht geschrieben, Tae. Damals an der Bar, hm? Erinnerst du dich? Jetzt auch, weißt du... Ich kann es in deinen Augen sehen, ich kann es von deinem bebenden Körper ablesen. Und das ist paradox, oder nicht? Auch wenn du Angst hast, ist es da."

Er war mir zu nah, deutlich zu nah und sehr zu meinem Leidwesen hatte er Recht, mein Körper schwankte zwischen Erregung und Angst und mein Verstand schien nur eine untergeordnete Rolle zu spielen. Ich musste mich aus dieser Situation befreien, aber ich wusste nicht wie.

„Du bist betrunken", versuchte ich es, „lass mich gehen", aber meine Stimme war rau und viel zu leise.

„Nein", raunte Suga ohne auch nur einen Augenblick zu zögern. „Ich hab es dir schon Mal gesagt. Ich bin nicht halb so betrunken, wie ich gerne sein würde, glaub mir, denn alles wäre besser als das hier." Seine Hand berührte mein Gesicht und obwohl ich den Kopf wegzudrehen versuchte, hielt er mich fest.

„Du hast ja keine Ahnung, was du mir antust, du verdammter, kleiner..." Er führte den Satz nicht zu Ende, packte mich stattdessen fester und seine Finger gruben sich in meinen Nacken. Ich versuchte mich zu wehren, wollte mich aus seinem Klammergriff befreien, schaffte es aber nicht.

„Suga...", stieß ich hervor, erstarrte regelrecht, als sein Mund sich auf meinen Hals senkte und stierte panisch in die Finsternis. Ich riss an seinem Jackett, bis der Stoff unter meinen Fingern unschön knirschte, aber es brachte nichts.

„Ich kann dich wahrnehmen", murmelte er gegen meine Haut. „Jeder meiner verdammten Sinne kann dich verflucht nochmal wahrnehmen. Wusstest du das?"

Er war verrückt - eindeutig. Stoff knirschte unter meinen Fingern und riss. Ich wollte nach ihm treten, doch er schob ein Bein zwischen meine und verdammte mich somit zur Unbeweglichkeit.

„Du bist in jeder Faser meines Körpers. Dein Geschmack, dein Geruch - das macht mich wahnsinnig, Taehyung, ist dir das nicht klar?"

Zumindest das mit dem Wahnsinn glaubte ich ihm unbesehen. Ich strampelte, wand mich, zog und zerrte an ihm und gerade als ich zu einem verzweifelten Hilferuf ansetzten wollte, hielt er mir blitzschnell den Mund zu, als hätte er es geahnt. Sein Daumen grub sich in meine Wange, seine Finger bohrten sich schmerzhaft in meine Haut und wieder trafen sich unsere Blicke.

„Ich habe versucht es zu beenden", hauchte er mir zu. „Immer wieder, nicht wahr? Aber du... hast dich jedes Mal herausgewunden." Schon wieder lachte er, auch wenn es kein bisschen belustigt klang. „Immer und immer wieder. Schicksal Tae! Glaubst du an Schicksal?" Er seufzte deutlich hörbar. „Und jetzt ist es zu spät, hm, was soll ich tun?"

Ich hatte absolut keine Ahnung, welchen Schwachsinn er da faselte, aber da ich es in meiner Situation nicht wagte, ihn weiter zu provozieren, stimmt ich ihm mit einem vagen Nicken zu.

Langsam, und als würde es ihm erst jetzt bewusst, nahm er seine Hand von meinem Mund, runzelte dabei die Stirn und seine Fingerspitzen streiften meine bebenden Lippen.

„Schicksal", wiederholte er dabei murmelnd.

„Lass mich gehen", flüsterte ich erneut, in der Hoffnung, dieses Mal zu ihm durchzudringen. „Bitte... Suga..."

Er seufzte bei meinen Worten und dann packte er mich wieder im Nacken. „Ich kann nicht", hauchte er in mein Ohr. „Siehst du das denn nicht? Ich wollte, es wäre so einfach. Ich habe es wirklich versucht. Ich wollte dich loswerden, dich vergessen, dann wollte ich dich beschützen, aber du... Du machst was du willst,... bringst dich in Gefahr, ... läufst weg und trotzdem... bist. Du. Immer. Da. Da drin..." Mit diesen Worten hämmerte er mit den Handballen gegen seine Stirn und seufzte wieder. Erneut streiften seine Lippen meinen Hals, dann sank sein Kopf gänzlich auf meine Schulter.

„Und ich habe so entsetzlichen Hunger. Ich brauche dich", murmelte er jetzt. „Warum bist du so grausam zu mir?"

Okay, der Wahnsinn nahm eine völlig absurde Form an und allmählich begann ich zu ahnen, was tatsächlich nicht mit ihm stimmte. Meine Furcht erlosch vollends, während Sugas Körper schwer an meinem lehnte und nach einem Moment absoluter Stille, wand ich zaghaft ein Handgelenk aus seinem Griff und legte behutsam den Arm um ihn. Das ließ er sogar geschehen, also wand ich auch meinen zweiten Arm frei und strich ihm sanft durch die Haare.

Vor mir stand kein Spinner, sondern ein Junkie. „Was hast du genommen, hm?", fragte ich leise.

*

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