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Kapitel 10 - Hasenpfoten


Hasenpfoten

Einige Tage später hatte ich Hoseok erneut am Telefon. Er tarnte seinen besorgten Überwachungsanruf mit einer Einladung für Samstag. Kookie wäre auf einem Lehrgang an der Ostküste, erklärte er und da er selbst frei und keine Lust hätte, daheimzusitzen und ihn zu vermissen, bräuchte er Ablenkung.

„Hältst du das für eine gute Idee?" Ich musste unwillkürlich lachen. „Ist deine neue Flamme gar nicht eifersüchtig, wenn du mit mir weggehst?"

„Hat er denn Grund dazu? Hast du vor, dich an mich ranzumachen?"

Ich musste immer noch grinsen. „Ich werde mich zurückhalten - dir zuliebe", antwortete ich jovial und sagte für Samstag zu.

Der Plan war schlicht, Essengehen vereinbarten wir und hinterher vielleicht noch ein Abstecher in eine Bar, das klang gut für mich. Dieses Mal entschieden wir uns für ein Steakhouse und am Ende landeten wir nach diesem gelungenen Auftakt in einer kleinen schicken Bar, die im Grunde völlig überfüllt war. In einem Séparée fand zudem offenbar eine Privatparty statt, denn von Zeit zu Zeit huschte ein Kellner mit einem vollbeladenen Tablett durch eine Seitentür. Dann konnte man laute Musik und noch lauteres Gelächter hören.

Hoseok und ich hatten uns bis an den Tresen vorgearbeitet und waren fest entschlossen, diesen Platz die nächsten zwei Stunden zu verteidigen. Wir hatten jede Menge Drinks, sprachen über meinen Bruder, ein wenig über die Arbeit und Hoseok versuchte, etwas über Suga aus mir herauszubringen, was ich zu verhindern wusste. Dann waren wir bei Kookie angekommen und schließlich bei Männern im Allgemeinen. Das wiederum war nun ein Thema, bei dem sich Hoseok auffällig zurückhielt. Ich musste lachen.

„Ehrlich? So weit ist es schon?", grinsend rutschte ich von meinem Hocker und legte ihm dabei die Hand auf die Schulter. „Gut so", flüsterte ich ihm zu und machte mich auf den Weg zu den Toiletten. Während ich die Richtung einschlug, ging die Tür zum Séparée wieder auf. Gelächter drang durch den Spalt und ein ganzer Pulk junger Leute kam heraus. Zwei Männer, vier Frauen. Ein Pärchen steuerte den Ausgang an, sie hielten Zigarettenpackungen in den Händen. Die drei Frauen bogen noch vor mir in den Flur zu den Toiletten ein und bremsten mich aus, sodass ich kurz stoppte und dabei wohl den Kopf hob. Der junge Mann der noch in der Tür stand und auf seinem Handy tippte, sah nämlich ebenfalls einen Moment lang auf und ein kurzes Lächeln traf mich. Irgendwas an ihm kam mir bekannt vor, aber ich kam nicht drauf. Irritiert grinste ich also ebenfalls und ging dann rasch weiter.

Auf dem Rückweg stand er in dem Gedränge plötzlich vor mir im Flur, es ging so schnell, dass ich prompt in ihn hineinlief.

„Oh, sorry", murmelte ich, wurde wieder von hinten geschubst, weil so viele Leute an uns vorbeidrängten und dieses Mal packte er rasch zu und fing mich auf, während ich regelrecht in seine Arme stolperte.

„Schon gut", hörte ich ihn flüstern, dann lachte er. Blonde Haarsträhnen fielen ihm in die Augen, womit sein halbes Gesicht verdeckt war, aber sein Grinsen war süß, ein bisschen frivol und unheimlich ansteckend. Er stellte mich wieder auf die Füße, schüttelte sich mit einer neckischen Bewegung die hellen Haarsträhnen aus der Stirn und mir wurde leider viel zu spät klar, dass ich ihn tatsächlich anstarrte. Mann, war der Kerl hübsch. Er hatte tolle Augen, ich konnte gar nicht entscheiden, was das für eine Farbe war, aber die Form war wunderschön exotisch. Jetzt blitzten diese hübschen Augen wissend auf und machten mich ein bisschen verlegen. Für eine Sekunde war ich dennoch versucht, mich auf einen kleinen neckischen Flirt einzulassen, doch ich zögerte zulange und dann war der Moment vorüber. Der frech grinsende Kerl schlüpfte an mir vorbei, seine Hand glitt über meinen Arm und weg war er. Die Haut prickelte, wo er mich berührt hatte. Minuten später, ich saß längst wieder bei Hoseok am Tresen, sah ich ihn erneut, wie er, umgeben von seiner Clique, lachend die Bar verließ. Wahrscheinlich folgte mein Blick ihm zu lange, oder es lag daran, dass ich seufzend den angehaltenen Atem ausstieß, denn mittendrin rempelte mich Hoseok unsanft an.

„Hey", er lachte leise, „sei bitte nicht zu beeindruckt. Ein hübsches Gesicht ist nicht alles."

Vielleicht hatte er da recht, aber just in diesem Moment drehte sich der blonde Kerl um und der hübsche Mund verzog sich erneut zu einem wissenden Grinsen, bevor der Fremde endgültig durch die Tür trat. Ich seufzte schon wieder, dieses Mal über meine verpasste Chance. Ich sah noch, wie er eine schwarze Cap aufsetzte und erneut schlug eine bekannte Saite in mir an. Irgendwas war an ihm, das...! Aber schließlich zogen er und seine Freunde weiter, verschwanden gänzlich aus meinem Blickfeld und meine Gedanken zu ihm zerstoben wieder.

Eine gute Stunde später fand meine Faszination für den charmanten Fremden allerdings ein jähes Ende. Dann, als mir klar wurde, dass er meine Brieftasche geklaut hatte. Ich tastete alle meine Taschen ab, suchte auf dem Boden, sah zu Hoseok und schließlich auf die Eingangstür.

„Dieser verdammte Mistkerl", zischte ich.

Wenigstens hielt Hoseok seine Schadenfreude in Grenzen und brachte mich zur Polizei, damit ich zumindest Anzeige erstatten konnte. Er wollte auch mit mir warten, doch ich schickte ihn nach Hause. Es war spät genug und ich wollte nicht, dass er meinetwegen auf dem Polizeirevier festsaß, nur weil ich ein halbes Dutzend Papiere ausfüllen musste, die am Ende ganz sicher ins Nichts führen würden.

Entgegen meiner Befürchtungen ging es dann doch schneller als erwartet und nach gut einer Stunde trat ich wieder hinaus in die Nacht. Ich lehnte mich an die Hausmauer des Polizeireviers, schob die Hände in die Hosentaschen und betrachtete eine Weile den dunklen Nachthimmel. Die Stadt war zu hell, man sah die Sterne gar nicht richtig. Meine Gedanken drifteten zu dem unverschämten Dieb in der Bar und ich schnaubte leise, als mir klar wurde, dass ich ihn noch nicht mal richtig hatte beschreiben können. Blond, jung, in etwa meine Größe.... Auffällig hübsche Augen, das habe ich dem Beamten nicht gesagt, ich hatte ohnehin keine große Hoffnung, dass sie ihn schnappen würden. So viel Geld hatte ich nicht dabeigehabt, nervig war also allenfalls, dass ich Ausweis, Führerschein und dergleichen alles neu beantragen musste.

Für einen kurzen Moment lehnte ich den Kopf an die Wand und schloss die Augen. Die Nacht war angenehm lau, wenn es für die Jahreszeit auch deutlich zu warm war. Ein leichter Wind war aufgekommen und ich atmete einmal tief durch. Als ich sie wieder öffnete, fuhr ich mit einem leisen Aufschrei zusammen, denn direkt vor mir - den Kopf etwas geneigt, den Blick konzentriert auf meinen gerichtet - stand Suga.

„Großer Gott!", schnaufte ich.

Sugas Augenbraue zuckte belustigt. „Hallo Taehyung", antwortete er.

Idiot! Ich grummelte leise, drückte mich wieder an die Wand und schob mich etwas nach rechts, um aus seiner unmittelbaren Nähe zu kommen. „Was machst du denn hier?! Schleichst du öfter um Polizeireviere herum? Dann solltest du achtgeben, das könnte verdächtig wirken."

Er grinste schief, womit er wirklich unverschämt gut aussah und mein Herz klopfte ein bisschen schneller. Verräterisches Teil! Verdammt nochmal, er hatte wirklich viel zu leichtes Spiel mit mir. Ich seufzte, denn mir fiel wieder ein, dass ich ja eigentlich sauer auf ihn war. Immerhin hatte er mich vor Kurzem noch im Krankenhaus einfach hockenlassen und hatte sich seitdem auch nicht mehr gemeldet. Ich verzog das Gesicht, der Ärger gewann Oberhand. „Was willst du, lauerst du mir auf?"

„Ich kam zufällig vorbei..."

Natürlich zufällig. Was sonst. Ich verkniff mir ein Augenrollen und sah weg. Immer noch stand er so nah vor mir und diese Nähe hatte etwas unangenehm Erdrückendes.

„Und du?", fragte er mittendrin, nickte dabei auf das Gebäude in meinem Rücken und sah mich wieder an. „Ist etwas passiert?" Seine Stimme war so sanft und beruhigend, dass ich innerlich aufbegehrte. Ich wollte mich nicht wieder einlullen lassen, spürte jedoch bereits, wie mein Widerstand mit jeder Sekunde weiter bröckelte.

„Ach, so ein Idiot hat mein Geld geklaut", wiegelte ich ab. „Ich war nur hier, weil ich... keine Ahnung, das bringt ohnehin nichts." Ich seufzte und senkte den Blick auf meine Schuhe.

„Und jetzt stehst du wieder mitten in der Nacht ganz allein auf der Straße. Scheint so, als müsste ich nur nachts durch die Stadt fahren, um dich zu treffen."

Auch das klang ungewöhnlich mild und brachte mich dazu, doch wieder aufzusehen. Erneut trafen sich unsere Blicke und Suga lächelte schwach. Nein, so einfach war das nicht. Wenn er geglaubt hatte, dass er nur ein bisschen freundlich sein musste, um mich vergessen zu lassen, hatte er sich geschnitten. Ich reckte das Kinn ein wenig und gab mich unnahbar.

„Du hättest auch anrufen können", setzte ich eine kleine Spitze.

Prompt nickte Suga und sah weg. Er hatte mich also sehr genau verstanden. Sein Blick irrte die dunkle, nahezu leere Straße hinab. „Hätte ich", wiederholte er leise. „Hätte ich tatsächlich, aber..." Er sah wieder her und seine Miene war ernster geworden. „Auch bei mir läuft nicht immer alles nach Plan. Was soll ich sagen? Das ist keine Entschuldigung und vermutlich keine Erklärung, die dir genügen würde. Ich musste ein paar Dinge klären, bevor-"

Abrupt brach er ab und ich fragte mich natürlich, wie dieser Satz ursprünglich hätte enden sollen. Ich erfuhr es nicht und verkniff es mir, nachzuhaken.

„Welche Dinge?", fragte ich stattdessen und die Antwort kam ohne jedes Zögern.

„Komplizierte."

Nun, diese Aussage war so raffiniert wie nichtssagend, denn das konnte alles und nichts sein. Ein anderer Kerl, eine Familie, illegale Geschäfte und weiß Gott was sonst noch. Am Ende war es nur eine geschickte Ausrede, um mich nicht vor den Kopf zu stoßen mit einer so profanen Antwort wie: Ich habe es vergessen.

„Hattest du Erfolg?", fragte ich leichthin, da wiegte er sacht den Kopf und kniff schmunzelnd ein Auge zu.

„Es geht voran", murmelte er schließlich und schwenkte dann um. „Wie geht es deinem Bruder? Gibt es Neuigkeiten zu dem Unfall?"

„Kaum." Ich schüttelte den Kopf, begann mit einem „sie haben-" und brach stirnrunzelnd ab. Etwas aus meinem Unterbewusstsein streifte meine Erinnerung, etwas... Wichtiges!... jedoch zu kurz, zu oberflächlich, als dass ich es tatsächlich hätte greifen können. Dabei war es so nah! Verdammt... Ich biss auf meine Unterlippe und schnaubte frustriert, als dieses etwas wieder verpuffte. „Weißt du", schwenkte ich dann um und lächelte dabei bitter. „Du taugst nicht als Glücksbringer, hat dir das schon mal jemand gesagt?"

„Ich wusste nicht, dass du nach einer Hasenpfote suchst", gab Suga amüsiert zurück und wieder trafen sich unsere Blicke für einen Moment. Mir wurde etwas wärmer und ich sah vage schmunzelnd wieder weg.

„Keine Hasenpfote", sagte ich. „Aber seit diesem Abend in diesem verdammten Club geht alles in meinem Leben drunter und drüber. Es ist wie verhext", murmelte ich am Ende und schüttelte erneut den Kopf. Mir war bewusst, dass das Humbug war. Er konnte nichts für meine verkorkste Familie, noch weniger für die labile Psyche, die ich mit meinen Brüdern teilte. Suga war - wie man so schön sagte - einfach immer nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen.

„Und das liegt an mir? Das heißt dann wohl, ich muss Wiedergutmachung leisten."

Seine Worte rissen mich aus den Gedanken. Ich sah hin, musste nun selber grinsen und strich mir die Haare aus dem Gesicht. „Ah, hör nicht auf mich, ich plappere dummes Zeug."

„Okay." Suga sah sich um, sah mich wieder an und sein Lächeln wurde breiter. „Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Aber... soll ich dich vielleicht heimfahren?"

Die Absurdität dieser Frage war mir durchaus bewusst, denn es war das dritte Mal, dass er mich heimfuhr, oder es zumindest wollte. Immerhin, aller guten Dinge und so... Ich musste über mich selber lachen, sah ihn an und zuckte die Schultern. „Wenn das deine Bestimmung ist..."

Ich ließ es offen und Suga sagte nichts dazu, trotzdem schlenderten wir nun einträchtig nebeneinander zu seinem Wagen, er hielt mir breit grinsend die Tür auf und ich ließ mich verlegen, aber nicht weniger breit grinsend in den Sitz fallen. Verflogen waren alle Gedanken dazu, dass ich ja eigentlich immer noch sauer auf ihn war.

Dieses Mal nahmen wir keine Umwege. Die Fahrt ging quer durch die Stadt und während Suga sich auf die Straße konzentrierte, betrachtete ich die dunklen Häuserfronten, die an mir vorüberzogen. Wir sprachen kein Wort, aber das Schweigen zwischen uns war nicht unangenehm. Vielmehr unterstrich es die Einvernehmlichkeit. Als wir in meine Straße einbogen, richtete ich mich ein wenig auf und spürte wie die altbekannte Anspannung zurückkehrte. Es fühlte sich an wie ein Déjà-vu. Der Wagen hielt am Straßenrand, ich betrachtete meinen Hauseingang und drehte mich dann zu Suga um. Noch bevor ich ein Wort sagen konnte, löste er allerdings den Gurt und stieg aus. Leidlich perplex verfolgte ich, wie er den Wagen umrundete und die Beifahrertür öffnete. Ich lachte nervös auf, auch wegen der altmodischen Geste, stieg aber aus und zusammen liefen wir Seite an Seite zu meinem Hauseingang.

Mein Gott. Meine Gedanken überschlugen sich schon wieder. Sollte ich wirklich? Egal. Ich schmunzelte und setzte alles auf eine Karte, als wir vor der Eingangstür stehenblieben. Spielte es noch eine Rolle?

„Willst du noch mit hochkommen?"

Für einen Moment sah Suga mich nur an, ein Lächeln deutete sich auf seinem Gesicht an und da er nichts sagte, haspelte ich rasch weiter. „Ich schulde dir noch einen Kaffee..."

Suga schmunzelte vage. „Ich trinke keinen Kaffee", flüsterte er, seine Fingerspitzen berührten dabei meine Wange. Behutsam strich sein Daumen die Linie meines Kiefers entlang, bevor er seine Hand wieder sinken ließ. „Nie", setzte er jetzt auch noch flüsternd nach.

Er verunsicherte mich, das was er tat und was er sagte war so gegensätzlich. Warum berührte er mich auf diese Weise, wenn er mich gleichzeitig mit Worten abwies? Ich lachte erneut leise auf, wich seinem eindringlichen Blick aus und nagte an meiner Unterlippe. „Na ja, du könntest auch einfach so mitkommen?", erklärte ich und versuchte ein bisschen frech zu sein. Meine Finger strichen über die Knopfleiste seines Hemds. „Mich ein wenig aufmuntern... Immerhin wurde ich beklaut und könnte Aufmunterung gebrauchen, wenn ich mich schon mit dem ganzen Behördenkram rumschlagen muss. Neuer Ausweis, neuer Führerschein - ich hasse das. Ich brauche wirklich ganz dringend Aufmunterung."

Meine neckische Ansage verfehlte ihre Wirkung leider vollkommen, denn gerade war da noch dieses halb vergessene Lächeln auf seinen Lippen, jetzt runzelte er die Stirn und seine Miene wurde undurchdringlich.

„Ich dachte er hat dein Geld geklaut?", sagte er abrupt.

Der überraschende Wechsel, der harte Tonfall überrumpelten mich. „Na ja", maulte ich kleinlaut. „Brieftasche, alles halt. Das Geld ist nicht der Rede wert, aber-"

Weiter kam ich gar nicht, plötzlich packte mich Suga grob an den Schultern. „Wie hat er ausgesehen?" Und als ich nicht sofort antwortete, schüttelte er mich tatsächlich leicht. „Komm schon, Tae, du hast ihn doch gesehen, oder?"

Immer noch zögerte ich. Was sollte das jetzt? Und vor allem, was sollte ich denn sagen? Blond, jung, gutaussehend. Trug eine schwarze Cap? Diese Beschreibung passte wohl auf jeden vierten Menschen hier. „Blond", begann ich endlich zögernd. „Etwa mein Alter, schlank - nein - eher zierlich, er..." Eine undeutliche Geste begleitete das. „Er trug eine schwarze Cap, als er ging... Und-"

Irgendwas geschah in Sugas Gesicht, etwas, das ich nicht richtig einschätzen konnte, das aber meine Nervosität wieder in die Höhe jagte und mich augenblicklich verstummen ließ.

„Asiate?", fragte er da knapp.

„Bitte?" Darauf konnte ich mir nun wirklich keinen Reim machen, aber plötzlich grub Suga die Finger in meinen Arm und sein Tonfall wurde drängender. „War er Asiate, denk nach!"

Ich stieß einen halb verunsicherten, halb belustigten Laut aus, weil ich nicht verstand, was dieser Umschwung bedeutete. „Hast du dich in meinem Viertel mal umgesehen? Ich hätte ihn vermutlich besser beschreiben können, wenn es kein Asiate gewesen wäre. Über 90 Prozent der Leute die hier leben und arbeiten sind asiatischer Abstammung, was soll das?"

„Asiatisch und blond ist eher untypisch, oder?"

„Also-" Gerade wollte ich ihm hinwerfen, dass das komplett lächerlich war, doch dann verstummte ich, denn er hatte recht. Es war untypisch und wenn er aus meinem Viertel gewesen wäre, wäre er mir vermutlich schon mal aufgefallen, ich wäre ihm irgendwo über den Weg gelaufen, oder...

Unterdessen packte mich Suga so grob, dass ich einen leisen, unwilligen Laut ausstieß. „Asiatisch, blond - was noch... Kannst du dich an seine Augen erinnern? Waren sie... ungewöhnlich?"

„Ungewöhnlich?", kiekste ich mit viel zu hoher Stimme. Ich fühlte mich plötzlich sehr unbehaglich, wollte noch weiter zurückweichen, wurde aber festgehalten. „W-was meinst du damit?" Oh Gott, es ging wieder los.

„Tae, das ist wichtig, denk nach!"

Augenblicklich riss ich mich von ihm los und wankte einen Schritt zurück. „Soll das heißen, du kennst ihn? Wie... Hast du... ich meine... Du glaubst, du-" Ich brachte keinen geraden Satz mehr heraus und als Suga mir nachsetzte, schnellte meine Panik in die Höhe, sodass er leise fluchend stehenblieb und ergeben die Hände hob.

„Schon gut." Er wandte sich ab, schien nachzudenken, dann drehte er sich abrupt wieder zu mir herum.

„Es tut mir leid", versuchte er es ruhiger. „Lass uns das hier verschieben, okay?" Er sagte das, lächelte sogar, aber es beruhigte mich kein Stück. Irgendwas war passiert und ich verstand nicht, was das war.

„Ich muss für ein paar Tage weg", fuhr Suga gerade fort. „Und ich kann das unmöglich verschieben, aber... ich würde gerne auf dein Angebot zurückkommen, wenn es dann noch steht, hm? Ein Kaffee?"

Vielleicht sollte es neckisch klingen, ich wusste es nicht. Nur einen Augenblick später küsste er mich hastig auf die Wange, verabschiedete sich mit ein paar genuschelten Worten und war weg, bevor ich dazu was sagen konnte.

„Aber...", murmelte ich hilflos vor mich hin. „Ich... dachte du trinkst keinen Kaffee...?"

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