Kapitel 9: With You
Kiras Sicht, nächster Tag:
Es war noch recht früh, als ich am nächsten Tag wach wurde und sah mich verschlafen im Raum um. Bis mein Blick an einem Gesicht mit niedlichen Sommersprossen hängen blieb. Ich unweigerlich zu lächeln begann und anfing, den älteren zu mustern.
Es dauerte etwas bis ich begriff, dass Felix mich sogar im Arm hielt. Doch anders als erwartet, störte es mich nicht im Geringsten. Eher freute ich mich darüber, in seinem Armen zu liegen und kuschelte mich sogar noch etwas mehr an ihn. Warum ich das jedoch tat, wusste ich nicht. Ich wusste nur dass es sich unglaublich gut anfühlte. Auch hatte ich in seinen Armen das Gefühl, endlich sicher und geborgen zu sein. Was dazu führte, dass ich nur noch mehr zu lächeln begann. Dann aber wieder an Seungmins Worte dachte und anfing mir Sorgen zu machen.
-Warum wollte jemand Felix' Tod? Was hatte er getan, das sogar sein Vater ihn tot sehen wollte? Ja er hat sich wie ein Arschloch, mir gegenüber benommen, aber das konnte unmöglich der Grund dafür sein, dass jemand ihn Tod sehen will. Schließlich, kennen er und ich uns erst seit 3, vielleicht 4 Wochen persönlich. Also was war es dann und warum ist er plötzlich so nett zu mir? Nachdem er doch wollte, dass ich wieder zu Hongjoong zurück gehe... Hat er eine Wette verloren und ist deswegen so nett zu mir? Oder wird er krank? - War das Einzige was ich gerade denken konnte, nur hatte dies zur Folge, dass Felix wach wurde. Er seinen Arm von mir löste, sich etwas aufsetze und verschlafen sagte: „Du denkst zu viel nach Kiki. Das ist nicht gut für dich."
Die Decke daraufhin etwas nach unten rutschte und seinen zwar vernarbten, aber dennoch hübschen Oberkörper freigab.
Im ersten Moment, war ich zugegeben recht geschockt, dass auch Felix einige Narben, auf seinem Körper trug. Beruhigte mich dann aber schnell wieder und hatte plötzlich das Bedürfnis, diese nachzufahren und ihn zu fragen, woher sie stammten. Beherrschte mich aber und sah mit rotem Kopf, verlegen zu Boden. Während ich flüsterte: „Tut mir leid. Ich... Ich wollte dich nicht wecken und schon gar nicht mit meinen Gedanken." „Schon gut. Ich wäre sowieso bald wach geworden. Außerdem, ist es nicht das erste Mal, das mich die Gedanken anderer wecken. Hör zu, das was ich zu dir gesagt hab, bevor du... weggelaufen bist... Das tut mir leid. Ich weiß nicht, wie ich dir so etwas an den Kopf werfen konnte. Nie und nimmer, würde ich wollen, dass du wieder zu diesem Monster zurückgehst. Das würde ich nicht überleben. Ich war ein Arschloch und hab dich wie den letzten Dreck behandelt. Das hast du nicht verdient. Niemand hat das." „Warum hast du es dann getan? Wieso warst du so gemein zu mir? Ich hab dir doch nie was getan und warum bist du jetzt auf einmal so nett zu mir? Macht es dir spaß, andere so zu behandeln? Hast du das bei deinen Freunden auch getan oder bei TJ, als sie zu euch kam?" „Weil... Weil ich... Ich gebe mir noch immer die Schuld an dem, was dir all die Jahre angetan wurde..."
Diese Worte verwirrten mich, was ich Felix auch spüren ließ. Er daraufhin zu Boden sah und betroffen sagte: „Als Hyunjin herausfand, dass du eine Blut- und Sexsklavin werden würdest, ließ er mich dich vergessen. Da er wollte, dass mir deine Schmerzen erspart bleiben. Doch brachte das nicht wirklich viel denn, auch wenn er mich dich vergessen hat lassen, konnte ich trotzdem alles spüren, was dir diese Monster all die Jahre angetan haben. Dachte mir aber nicht viel dabei und machte mir nicht mal die Mühe herauszufinden, was das zu bedeuten hatte. Nicht mal, als du immer wieder um Hilfe gerufen hast, hab ich versucht herauszufinden was das bedeutet. Als ich dann aber herausgefunden hab, warum ich das alles spüren konnte, du mein Mate bist und ich nichts getan hab, um dir zu helfen und dich zu retten, sah ich keinen anderen Ausweg mehr, als dich von mir zu stoßen. Ich wollte dich von mir stoßen, nicht weil ich es nicht ertragen habe, was dir alles angetan wurde und du Hongjoongs Blut- und Sexsklavin warst. Sondern, weil ich nicht damit klarkam, dir nicht geholfen zu haben. Ich wollte durch mein Verhalten, dafür sorgen, dass unsere Mate- Bindung gekappt wird und du einen Mate bekommst, der es auch wirklich verdient hat, dich seinen Mate nennen zu dürfen. Der dich besser beschützen kann, als ich es jemals tat. Der dir helfen kann und der für dich da ist. Ein Mate, der dir dabei hilft, mit dem klarzukommen, was dir diese Schweine all die Jahre angetan haben und sie eines Tages, zur Rechenschaft ziehen würde, für das was sie dir antaten und wie sie ich behandelt haben. Ich weiß, dass rechtfertig keineswegs mein Verhalten dir gegenüber aber... "
Doch weiter kam Felix nicht, da ich ihn unterbrach und beinahe panisch fragte: „Was... Was meinst du mit, das du hast alles gespürt hast, was sie mir angetan haben?!"
Er schluckte, antwortete dann aber: „So wie ich es gesagt habe." „Heist das, dass du auch all die... die... Ver..."
Felix lies mich gar nicht aussprechen, sondern nickte nur betroffen. Antwortete dann aber: „Nicht nur das, ich spürte auch deine Schmerzen, wenn dich diese Monster wieder geschlagen haben, dich gewaltsam zu... küssen begannen, dich begrabschten, hungern ließen oder du ausgepeitscht wurdest. Selbst deine Angst, vor ihnen konnte ich spüren... Dir nicht geholfen zu haben, als du meine Hilfe gebraucht hättest, ist unverzeihlich. Daher, wollte ich auch dafür sorgen, dass man unsere Bindung, aufhebt. Weil ich es nicht wert bin, dein Mate zu sein. Ich hätte dich beschützen, retten und dir helfen müssen. Hab' ich aber nicht. Stattdessen hab ich dich im Stich und deinem Schicksal überlassen. Wenn ich dir geholfen und dich gerettet hätte, wäre dir so viel Leid und Schmerz erspart geblieben. Das kann man nicht mehr gut machen."
Ich wollte etwas sagen, kam dann aber nicht dazu da plötzlich TJ im Raum stand und das für mich übernahm. Sie sagte: „Woher willst du das wissen? Woher willst du wissen, dass du sie nicht verdient hast und es nicht wert bist, ihr Mate zu sein, wenn du es nicht mal versuchen willst? Ja du warst ein Arschloch, Kiki gegenüber aber du hast sie dennoch beschütz und ihr geholfen. Als sie, nach Erics Party wieder zu Bewusstsein gekommen ist und das erste Mal weggelaufen ist. Warst du es, der sie gefunden, beruhigt und wieder zu uns ins Anwesen zurückgebracht hat. Ohne deine Hilfe, wäre sie wieder in Hongjoongs Fänge geraten, da sich seine Leute zu der Zeit, ebenfalls im Wald aufgehalten haben. Vermutlich, weil Er, gemerkt hat, dass Sie nicht bei ihm oder Eric war. Auch wolltest du, dass sie bei uns bleibt und hast es sogar geschafft, Kira wenn auch etwas ruppig, davon zu überzeugen, von Han's essen zu essen. Du warst es auch, der Kira im Arm hielt, nachdem Hongjoong sie mit der Hilfe des Badspiegels wieder in seine Gewalt bringen wollte und hast es geschafft, Sie zu beruhigen. Selbst nachdem Lee Know und sie von Daesung, angegriffen wurden und wieder im Anwesen waren, hast du es geschafft DEINEN MATE..."
Dass ‚deinen Mate', betonte meine beste Freundin nochmal ausdrücklich. Was mich unweigerlich lächeln ließ, ehe sie weitersprach.
„...erneut zu beruhigen. Du warst es auch, der Kira vorhin aufgefangen hat, nachdem sie ihre Fähigkeiten, bei uns allen angewendet und sie ins Zimmer getragen hat. Auch weiß ich von ihr, dass du der Grund dafür bist, dass sie die ganze Scheiße, die ihr all die Jahre angetan wurde, überlebt hat. Da sie sich immer wieder an eure erste Begegnung erinnert hat und sie immer gehofft hat, dich irgendwann wieder zu sehen. Du hast deinem Mate, Hoffnung gegeben, eines Tages von Ateez wegzukommen und wieder frei zu sein. Wenn jemand verdient hat, Kiras Mate zu sein, dann ja wohl du Lix. Also hör auf so einen Mist von dir zu geben und zu behaupten, du wärst es nicht wert, ihr Mate zu sein! Denn das bist du. Zweifellos! Du hast es ja sogar geschafft all unsere Gedanken zu Ignorieren und dich nur auf Kiras, zu fokussieren um rauszufinden ob sie einen Albtraum hat, oder ob es doch was Schlimmeres ist! Verdammt Felix, kapierst du es denn nicht?! Niemand, passt so gut zu ihr wie du. Also hör auf, sie andauernd von dir stoßen zu wollen und dich ihr gegenüber wie das größte Arschloch zu benehmen! Sie ist dein Mate und du bist ihrer. Sie braucht dich und du brauchst sie." „Also willst du damit sagen das..." „Was ich damit sagen will ist, dass ihr es einfach versuchen solltet. Klar wird es immer wieder mal Höhen und Tiefen geben. Ist ja bei Channie und mir nicht anders. Aber wenn ihr euch gegenseitig helft, füreinander da seid und euch unterstützt, schafft ihr auch das."
„TJ hat recht. Zusammen, schaffen wir das. Da bin ich mir sicher." Meldete nun auch ich mich endlich mal zu Wort. Was dazu führte, dass nun ich es war, auf denen die Blicke der beiden lagen. Nur hatte dies zur Folge, dass ich begann mich beinahe sofort unwohl zu fühlen. Da ich es gewagt hatte, ohne Aufforderung zu sprechen.
Dies bemerkte natürlich auch Felix. Er mich daraufhin sofort wieder in den Arm nahm und anfing mir beruhigend über den Rücken zu streicheln. Ehe er lächelnd sagte: „Keine Angst, bei uns darfst du dich immer zu Wort melden, wenn du etwas sagen willst. Selbst wenn du nicht aufgefordert wirst zu sprechen. Schon vergessen... Mate?"
Das Wort ‚Mate' ließ mich sofort rot werden. Musste aber auch gleichzeitig etwas lächeln, da es sich zwar unwirklich, aber dennoch unglaublich toll anhörte, von Felix so genannt zu werden. Ich daraufhin nicht anders konnte, als mich nur noch mehr an ihn zu kuscheln und noch ein: „Richtig... Tut mir leid." Gegen seinen noch immer nackten Oberkörper zu nuscheln. TJ, sich dann räusperte und noch sagte: „Ich... Lass euch dann mal wieder allein. Bis Nachher." „Ja. Bis Nachher. Warte, warum bist du überhaupt ins Zimmer gekommen TJ?" „Zum einen, weil ich nach euch sehen wollte und zum anderen, weil ich euch sagen wollte, dass das Frühstück fertig ist. Oh und Lix? Zieh dir was an, sonst könnten andere die Situation missverstehen."
Es dauerte etwas, bis der ältere begriff was TJ damit meinte. Wurde dann aber knall Rot im Gesicht, zog sich schnell die Decke wieder bis unter die Nase und sagte sofort: „Geh endlich und sag den anderen, dass wir gleich kommen TJ!"
Die 126-jährige daraufhin nur frech zu grinsen begann, Lisas Zimmer wieder verließ und mich mit Felix wieder allein ließ.
Als TJ, weg war, nahm ich mich Felix erneut an und fragte, wenn auch eher schüchtern: „Denkst du... wir sollten es versuchen?" Der angesprochene daraufhin sofort zu nicken begann, mich wieder mehr an sich drückte und noch immer lächelnd sagte: „Nichts lieber als das. Das heißt, sofern du auch damit einverstanden bist." Nun ich es war, die zu nicken begann und mich weiter an ‚meinen Mate' kuschelte.
„Gerne. Versprich mir nur eins." „Alles was du willst." „Lass mich nicht mehr allein und mutier auch nicht nochmal zu so einem Arschloch, wie vorher." „Mach ich nicht. Ich lass dich nicht nochmal allein. Auch benehme ich mich dir gegenüber, nicht nochmal wie das letzte Arschloch." „Danke." „Gerne, aber versprich du mir auch eins."
Ich nickte.
„Wenn dich etwas beschäftigt, du angst hast oder darüber reden willst, was dir angetan wurde. Tus bitte auch. Ich werde mein Bestes geben, um für dich da zu sein. Schließlich, weiß ich wie es sich anfühlt, wenn einem so etwas widerwärtiges angetan wird. Auch wenn ich es nicht am eigenen Leib, spüren musste. Und wenn du einen Albtraum hattest, dann weck mich sofort oder kuschle dich an mich. Damit du dich wieder sicher fühlen kannst, oder ich dich beruhigen kann. Wenn du es nicht alleine schaffen solltest."
Wieder nickte ich und bedankten mich ein weiteres Mal bei ihm. Fing dann mehr zu lächeln an und kuschelte mich weiterhin an ihn. Nahm dann aber doch nochmal das Wort an mich und fragte, da mich sowohl Seungmins Worte als auch meine eigenen Gedanken, Felix betreffend einfach nicht mehr loslassen wollten: „Ich weiß du hast gesagt, dass du nicht drüber reden willst. Jedenfalls noch nicht aber... Mich lassen Seungmins Worte einfach nicht mehr los. Von meinen Gedanken ganz zu schweigen und als ich deine Narben gesehen hab... Bitte antworte mir Lixie. Warum, wollen dein Vater, Wooyoung und andere Vampire deinen Tod? Woher hast du die Narben und... hast du noch mehr?"
Zwar wollte Felix nicht antworten, merkte aber schnell, dass ich mich so schnell nicht geschlagen gab. Woraufhin er sich beinahe verzweifelt übers Gesicht fuhr, dann aber sagte: „Du willst es wirklich wissen was?"
Ein weiteres Nicken meinerseits. „Ja bitte." „Warum?" „Weil du mein... Mate bist, ich dich nicht verlieren will und..." „du Angst um mich hast. Ich versteh schon." „Woher...?" „Weil ich deine Angst spüren und deine Gedanken hören kann Kiki. Deswegen."
Ich konnte nicht anders als beschämt zu Boden zu sehen. Was Felix nur etwas kichern ließ. Sich zu meinem Ohr herunter beugte und flüsterte: „Das ist süß. Aber du brauchst keine Angst um mich haben. Kaum einer, der meinen Tod will weiß, dass ich bei Channie Hyung, TJ und den Jungs im Anwesen lebe. Auch habe ich meinen Namen geändert und ändere mein Aussehen in regelmäßigen Abständen. Nicht mal Wooyoung weiß, wie ich aussehe. Also mach dir bitte keine Sorgen um mich. Okay? Und was meine Narben angeht, die trag ich, weil ich vor vielen Jahren den falschen Leuten vertraut habe. Reicht dir das als Antwort?" „Für den Anfang ja..." „Gut, dann komm, gehen wir frühstücken. Du hast sicher Hunger." „Mit dir?"
„Natürlich mit mir. Du musst dich jetzt wohl oder übel damit abfinden, mich nicht mehr loszuwerden." Kam es erneut kichernd von Felix, was auch mich unweigerlich kichern ließ und noch ein: „Damit kann ich glaub ich leben." Von mir gab. Ehe sich Felix, sein T-Shirt schnappte, es wieder anzog und dann mit mir zusammen, nach unten ins Esszimmer ging.
Hyunjins Sicht:
„Ich hol mal Lix und Kiki. Die beiden haben sicher Hunger." Kam es von TJ, nachdem uns Seungmins Mate mitgeteilt hatte, dass das Frühstück fertig war. Wir daraufhin zu nicken begannen und ich damit weitermachte, den Tisch zu decken. Während TJ das tat, was sie gesagt hatte und unser neustes Mate Paar holte. Was mich zugegeben immer mehr zu frustrieren begann.
Alle meine Freunde, hatten ihren Mate, bereits gefunden oder waren schon gematet, nur ich nicht. Weswegen ich schon befürchtete, gar keinen zu haben. Doch hatte dieser Gedankengang zur Folge, dass ich nicht mehr nur frustriert war, sondern auch noch eifersüchtig wurde. Eifersüchtig, aber nicht auf Felix, sondern auf Kira. Ja, sie war nett und alles, aber sie war nun mal nichts weiter als eine Blut- und Sexsklavin und selbst sie hatte einen Mate. Doch war das nicht mal das schlimme. Das schlimme, war eher das mein bester Freund und heimlicher Schwarm, ihr Mate war.
-Konnte sie nicht von irgendwem anders der Mate sein?! Musste sie ausgerechnet zu Felix gehören?! Er war viel zu gut für sie! Hätte sie nicht einfach bei Hongjoong bleiben können?! Dann wäre es nie so weit gekommen?! Was mussten die beiden sich auch an jenem Tag vor 10 Jahren in Sydney kennenlernen?! Warum konnte Hongjoong nicht schon eher bei Haneul und seiner Frau auftauchen und sie schon eher zu sich holen?! Dann wäre es nie so weit gekommen und die beiden, würden bis heute nichts voneinander wissen! Auch wäre sie mit ziemlicher Sicherheit, nicht mehr unter uns, wenn Er sie eher zu sich geholt hätte! Dann hätte sie keinen Grund gehabt, all die Jahre weiter zu kämpfen! Kann Hongjoong sie nicht einfach wieder zu sich holen und Felix' Platz als ihren Mate einnehmen, so dass mein Lixie wieder frei von ihr wäre?! So ein kaputtes Wrack, wie sie es ist, ist sowieso nicht gut für ihn! Sie würde ihn nur kaputt machen und mit in den Abgrund ziehen! Sie würde Felix kaputt machen! Ich muss dafür sorgen, dass das bei den beiden wieder auseinander geht.- war das Einzige, was ich gerade denken konnte. Während ich damit weitermachte, den Tisch zu decken. Dann aber erst realisierte, was ich da gerade dachte. Geschockt von mir selbst war und sofort im Erdboden, versinken wollte.
Wie konnte ich nur so etwas abscheuliches denken?! Ja, ich war eifersüchtig auf Kira und auf Felix, aber nie wieder wollte ich, dass Kira dorthin zurückkehrte. Zwar wusste ich nicht genau, was ihr alles angetan wurde und wollte es auch gar nicht wissen. Aber ihre Narben, sprachen Bände. Denn ja, auch ich konnte diese schon das ein oder andere Mal, zumindest kurz sehen. Das reichte mir.
Schnell, verwarf ich also meine Gedanken wieder, legte noch das Besteck hin und hoffte inständig, dass Felix meine Gedanken von eben, nicht gelesen hatte. Denn wenn er das getan hätte, wäre mein Leben aus und vorbei gewesen. Genau wie unsere Freundschaft. Schließlich, war es sein... Mate, von der ich all das dachte. Was auch der Fall zu sein schien, da ich noch nicht von meinem besten Freund angegriffen oder angeschnauzt wurde. Vermutlich lag es aber auch einfach daran, dass er sich noch nicht im selben Raum befand, wie ich. Ich daraufhin erleichtert ausatmete, mich setze und darauf wartete das Felix und Kira ebenfalls zu uns stießen.
Gut 10 Minuten, -oder länger- dauerte es, bis die beiden ebenfalls zu uns stießen und sich mit gegenübersetzten. Während dieser 10 Minuten jedoch passierte es dann, dass ich plötzlich eine wohlige Wärme zu spüren begann. Ich daraufhin verwirrt auf- und mich im Raum umsah. So lange, bis mein Blick bei der nun ebenfalls eingetroffenen Rosé, hängen blieb und sich dieses Gefühl verstärkte.
Zwar wusste ich was das zu bedeuten hatte. Konnte mir aber beim besten Willen nicht vorstellen das sie es war, die zu mir gehörte. Musste aber auch gleichzeitig zugeben, dass ich, sollte es wirklich so sein, ich froh darüber war, doch einen Mate zu haben. Auch war meine anfängliche Eifersucht, Kira betreffend plötzlich wie weggefegt, als mein Blick zu der 326-jährigen glitt. Diese meinen Blick sogar erwiderte, nur konnte ich nicht erkennen, ob es ihr genauso erging. Weswegen, ich denn Gedanken wieder verwarf und mich meinem Frühstück zuwendete. Aber nicht umhinkam, mir vorzunehmen mit Jisung zu reden, wenn wir wieder im SKZ-Anwesen waren. In der Hoffnung, dass er mir vielleicht den ein oder anderen Hinweis, meinen Mate betreffend geben könnte.
Ich starrte mein Essen bestimmt schon 10 Minuten an, als Kira und Felix ebenfalls zu uns stießen. Merkte aber auch gleichzeitig, dass ich zwar Hunger hatte, aber nicht nur auf mein Frühstück, sondern auch noch auf Blut. Genauer gesagt, frisches menschliches Blut. Klar lebten meine Freunde und ich eher ‚vegetarisch' und tranken hauptsächlich das Blut von Tieren, aber anders als TJ, Chan, Minho, Changbin und Felix, hatte ich zu wenig Disziplin dafür, mich NUR von diesem Blut zu ernähren. Ich daraufhin unweigerlich zu der 27-jährigen Blondine sah und schon jetzt merkte, wie mir das Wasser im Mund zusammenlief. Denn auch wenn sie sich nicht verletzt hatte, konnte ich genau ihren süßen Blutgeruch wahrnehmen. Was dazu führte, dass sich meine Augen unweigerlich leicht rot zu färben begannen und schon aufstehen und zu ihr gehen wollte. Schaffte es aber gerade noch so, mich zu beherrschen.
Natürlich, bemerkte die jüngere sofort, dass ich mich zu beherrschen zwang. Weswegen sie sofort aufstand, Felix noch etwas ins Ohr flüsterte, was ich jedoch nicht verstand und dann zu mir kam.
Bei mir angekommen, setze sie sich entgegen all meiner Erwartungen, auf meinen Schoß, strich ihre Haare zur Seite und gewährte mir so einen guten Blick auf ihre Halsschlagader. Welche ebenfalls mit einigen Bissnarben, versehen war, wie auch der Rest ihres Körpers. Bissnarben, diese so nur von Hongjoong stammen konnten und musste unweigerlich schlucken.
Ich wollte schon fragen, was sie da tat, kam dann aber nicht dazu da mir Felix diese Frage sofort beantwortete. Denn er sagte außer sich: „Kiki! Lass den Mist! Du bist keine Blutsklavin mehr! Geh von Hyunjin runter. Bitte kleines!"
Doch ignorierte die jüngere seine Worte gekonnt und sagte stattdessen an mich gewandt: „Du hast Hunger Jinnie. Das merk ich. Schon okay. Du kannst zubeißen. Ich halt das aus. TJ, hat mir mal gesagt, dass du noch nicht so diszipliniert bist, was das trinken von Tierblut angeht und du eher auf menschliches Blut zurückgreifst, wenn du Lust auf Blut hast. Es ist okay. Das stört mich nicht. Ich bin es nicht anders gewohnt. Zwar bin ich bei euch keine Blutsklavin mehr, aber das ändert nichts daran, dass ihr von mir trinken könnt, wenn es gar nicht mehr geht. Also los, beiß schon zu. Ich halt das aus." „Aber ich kann doch ni..." „Doch. Kannst du. Sungie, hats auch schon gemacht genau wie... wie Innie. Also kommt es auf dich jetzt auch nicht mehr darauf an." „Na... Na gut. Bitte entschuldige." „Mach endlich. Bevor ichs mir noch anders überlege." kicherte Kira leicht, ehe sie mir ihren Hals mehr entgegenstreckte und darauf wartete, das ich zubiss.
Ich daraufhin meine Fangzähne präsentierte und dann entschuldigend zu Felix sah. Ehe ich damit weitermachte, diese im Hals der jüngeren zu versänken. Auch verstand ich bereits nach dem ersten Tropfen, warum Hongjoong, sie nicht mehr hergeben wollte und Jeongin, seinen ersten Blutrauch, bei ihr hatte.
Kiras Blut, roch nicht nur köstlich, sondern schmeckte auch so. Nur hatte ihr köstliches Blut zur Folge, dass es mir unglaublich schwerfiel, mich wieder von ihr zu lösen. Das schaffte ich erst, als Felix dazukam, mich packte und von ihrem Hals regelrecht wegriss, während er sagte: „HYUNJIN! DAS REICHT! Du hast schon genug von ihr getrunken!"
Ich sie daraufhin erschrocken ansah, von meinem Schoß hob und auf Abstand zu ihr ging. Felix, sie daraufhin sofort wieder auffing, hochhob, sich setze und Sie auf seinem Schoß drapierte. Ehe er damit weitermachte, ihr beruhigend über den Rücken zu streicheln und dafür sorgte, dass sie wieder genug Flüssigkeit zu sich nahm. Er es sich aber nicht nehmen ließ, ihr einen leicht vorwurfsvollen Blick zuzuwerfen. Kira daraufhin nicht anders konnte als beschämt zu Boden zu sehen und zu schlucken begann. Doch auch ich blieb nicht wirklich von Felix', vorwurfsvollem Blick verschont. Auch mir warf er diesen zu. Ehe er damit weitermachte, seinen Mate etwas anzukeifen. Aber nicht aus Wut, sondern eher aus Angst, da er sie gerade auch genauso gut hätte wieder verlieren können. Besonders, wenn ich ebenfalls in einen Blutrausch verfallen wäre, da ich mich in diesem Zustand nicht mehr zügeln konnte.
Zwar vergewaltigte ich meine Opfer nicht, wenn ich in einen Blutrausch verfiel, -im Gegensatz zu anderen- doch kam es nicht selten vor, dass ich diese tötete. Und das wusste Felix, weswegen ich ihm umso dankbarer war, das er eingriff. Denn ich hätte es nicht geschafft, rechtzeitig wieder zur Vernunft zu kommen.
Felix' Sicht.
Ich konnte nicht fassen, was sich da gerade vor meinen Augen abspielte. Kira, saß auf Hyunjins Schoß und ließ ihn von sich trinken. Aber das war nicht das Schlimmste, das war eher die Tatsache, wie viel mein bester Freund bereits von ihr getrunken hatte. Ich daraufhin sofort aufsprang, zu dem älteren lief und ihn regelrecht von ihrem Hals wegriss. Zum Glück, da ich sonst wirklich nicht gewusst hätte, wie es geendet hätte. Denn auch wenn Hyunjin, seinen ersten Blutrausch bereits lange hinter sich gebracht hatte, was er dennoch einer meiner gefährlichsten Freunde, in diesem Zustand. Denn wenn Hyunjin, mal in einem Blutrauch gefangen war, dann lief es meist darauf hinaus, dass er sein Opfer, tötete. Dies ließ ich auch Kira wissen, indem ich sowohl wütend, als auch mit Angst in der Stimme, sagte: „Kiki! Was sollte der Mist!? Hast du eine Ahnung, wie gefährlich das für dich hätte werden können?! Wie es enden hätte können?!," „Lixie ich... es... es..." „Das nützt mir auch nichts mehr, wenn du tot bist! Verdammt Kiki, Hyunjin hätte dich töten können!"
Unweigerlich zuckte Sie auf meine schroffen Worte zusammen. Was dazu führte, dass ich mich sofort schuldig zu fühlen begann, mich zwang wieder ruhig zu werden, sie fest zu umarmen begann und sagte: „Bitte entschuldige. Ich wollte dich nicht anschreien. Es... Es ist nur... Ich... Ich will dich nicht verlieren. Ich kenne meinen besten Freund und weiß wie er ist, wenn er in einen Blutrausch verfällt... Wenn Jinnie, in einen Blutrausch fällt, zögert er nicht, seine Opfer komplett auszusaugen und dadurch zu töten. Deswegen bitte, bitte mach so was nicht nochmal. Weder bei Jinnie, noch bei einem der anderen. Ich bitte dich."
Sie schluckte, schein aber zu verstehen und sagte erneut: „Ich hab nicht nachgedacht. Bitte entschuldige Lixie. Aber ich konnte nicht anders. Ich... Ich hab gemerkt was für einen Hunger er auf menschliches Blut hatte und er hat mich so angesehen. So... So wie es Hongjoong und seine Leute immer taten, wenn sie von mir trinken wollten. Da... Da hat sich in mir einfach ein... ein Schalter umgelegt und ich... ich dachte ich würde... würde IHM gegenüberstehen. Ich hatte einfach Angst, dass wenn... wenn ich ihn nicht von... von mir trinken lasse, ich be... bestraft werde..."
Zwar wusste ich, wie sehr Kira noch immer mit ihrer Angst und ihrer Vergangenheit, zu kämpfen hatte. Doch es auch noch aus ihrem Mund zu hören, ließ mich unweigerlich schlucken. Sie mehr an mich drückte und merkte wie meine Wut, Hongjoong und die anderen betreffend, immer weiter stieg. Beruhigte mich dann aber schnell wieder, als mein Mate ängstlich sagte: „B... Bitte nicht weh tun! Ich mach das nie wieder, versprochen. I... Ich lass nie wieder jemand anderen von mir trinken, a... außer euch... nur bitte nicht weh tun! Bitte nicht wütend sein! Das passiert nie wieder!"
Ich sie daraufhin sofort erschrocken ansah und schnell merkte das meine Wut, das zu verantworten hatte. Da sie zwar meine Wut spürte, aber nicht auf wen sie sich bezog. Während ich ruhig sagte: „Kira, Kira! Shhh. Schon gut. Schon gut. Ich bin nicht wütend auf dich." Doch schien es so, als würde sie mich gar nicht richtig wahrnehmen. Eher kam es mir so vor, als würde sie mich ausgerechnet für Hongjoong halten. Sah daraufhin hilfesuchend zu meinen Freunden und hoffte, dass einer von ihnen mir helfen konnte. Doch Fehlanzeige. Zwar versuchten sie alle nun ebenfalls auf sie einzureden, nur machte es das ganze nur noch schlimmer und sie bekam mehr Panik. Nicht mal TJ, schaffte es zu ihr durchzudringen. Weswegen ich mich dazu entschied, mit ihr den Raum zu verlassen, an die frische Luft ging und es ein weiters mal alleine versuchte. Ich sagte: „Ki... Mate! Mate, es ist alles in Ordnung. Ganz ruhig, du bist nicht bei ihm. Auch bist nicht du es, auf die ich wütend bin. Bitte beruhig dich wieder und sieh mich an."
Ich wusste nicht was es war oder was sie dazu brachte, mich anzusehen aber sie tat es. Was mich unweigerlich lächeln ließ, ich sanft meine Hand an ihr Kinn legte und weitersprach.
„So ists gut und jetzt atme. Ganz ruhig, ein und aus. So wie ich. Ein und aus. Ein und aus. Genau kleines. Konzentrier dich nur auf mich. Ein und aus."
Zwar dauerte es etwas, bis meine Worte zu ihr durchdrangen. Doch als das geschafft war, tat sie es mir gleich und atmete mit mir zusammen. Was dazu führte, dass sie wieder ruhiger wurde und ins hier und jetzt zurückkam. Mich dann aber beschämt ansah und sagte: „Es... Es tut mir leid. Ich... ich wollte nich..." „In Panik geraten?" noch immer beschämt, nickte sie. Was mich unweigerlich schmunzeln ließ, sie weiterhin im Arm hielt und weitersprach.
„Schon gut. Das macht doch nicht. Mir tut es leid, dass du meine Wut spüren musstest. Aber ich verspreche dir, dass sie nicht dir gegolten hat Mate. Sie betraf jemand anderen, aber nicht dich. Niemals wenn ich wütend wurde, warst du der Grund dafür. Nicht ein einziges Mal."
Dies lies die jüngere erleichtert ausatmen, während sie sich mehr an mich schmiegte und leicht zu lächeln begann. Doch hielt das leider nicht lange, denn plötzlich schreckte sie auf und sah sich ängstlich um. Was mich unweigerlich in Alarmbereitschaft versetzte und mich nun ebenfalls umsah. Während ich flüsterte: „Kiki? Was ist los? Was hast du?" „W... Wir sind nicht allein. Hier ist noch wer und beobachtet uns. Was wenn es einer von Hongjoongs Leuten ist? Was wenn sie mich gefunden habe? Oder... Oder einer der Vampire ist, die dich töten wollen? Lix, ich will dich nicht verlieren." „Genauso wenig wie ich dich verlieren will. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast glauben, in dir meine neue Schwäche gefunden zu haben. Dich zu verlieren, wäre das Schlimmste für mich. Genauso wie Ich es nicht ertragen könnte, dass du wieder solche Schmerzen hast wie bei... IHNEN." ." „Tut mir leid, dass du das alles gespürt hast und noch immer alles spürst, was ich spüre. Wenn ich könnte, würde ich es ungeschehen machen." „Aber ich nicht." Was? Aber... Wieso?" „Weil meine Freunde nun mein Verhalten, welches ich dir gegenüber immer gezeigt habe, besser nachvollziehen und wissen, warum ich das getan habe. Außerdem, weiß ich dadurch was du alles durchmachen musstest und verstehe dein Verhalten nun auch besser. Auch kann ich dir dadurch, viel besser helfen, wenn du Hilfe brauchst oder dir etwas unangenehm ist."
Damit beendete ich noch unsere plötzlich etwas seltsam gewordene Unterhaltung auch schon wieder. Sah mich noch ein letztes Mal um und deutete dann der jüngeren an, mit mir wieder reinzugehen. Zum einen, weil es im Anwesen sicherer war und zum anderen, weil ich weder wusste wer, noch wie viele es waren die uns beobachteten.
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