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03. Purgatory


♪ Strong Arm of the Law – Saxon


Kieran

Mit Tia an der Hand lief ich zur Sakristei, deren Tür, die nach außen führte, tatsächlich verschlossen war. Jedoch stellte es für mich kein Problem dar, diese zu knacken, das brachte schon mein Beruf mit sich.

Interessiert und gleichermaßen erstaunt schaute sie mir dabei zu, ehe sie eine Bemerkung abgab.

„Bist du Einbrecher oder hast du eine Ausbildung in einem der metallverarbeitenden Berufe hinter dir?"

„Weder noch, obwohl wir schon manchmal Metall verarbeiten, wobei dies nicht der richtige Ausdruck ist. Wir benutzen es eher, um Menschen unschädlich zu machen."

Ich wusste nicht wieso, aber es mutete irgendwie komisch an, Tia meinen Beruf mitzuteilen, der sich völlig gegensätzlich zu dem ihres Vaters gestaltete.

Für einen Moment überlegte sie, während ich gekonnt das Schloss aufbrach. Mit dem Leatherman Werkzeug, das Onkel Harry mir aus den Staaten mitgebracht hatte, war das wirklich keine Kunst. Das hätte selbst Aiden fertiggebracht, wenn ich es ihm erklärt hätte.

„Du machst also Menschen mit Metall unschädlich?"

Tias Stimme brachte mich dazu, sie anzuschauen. Ich blickte direkt in ihre braunen Augen, schokoladenbraun, wie ihr Haar – diese Beschreibung, die sie mir bei unserer ersten Begegnung im Black Room gegeben hatte, traf tatsächlich zu. In jenem Moment realisierte ich zum ersten Mal, dass sie mit einem leichten amerikanischen Akzent sprach. Kein Wunder, Tia war in New York geboren und hatte vermutlich auch eine ganze Weile dort gelebt.

„Ja", erwiderte ich knapp, während ich das Leatherman Werkzeug wieder in meiner Hosentasche verschwinden ließ.

„Wie bitte kann man -." Sie unterbrach sich plötzlich selbst, schaute mich mit großen Augen an, um dann hervorzubringen: „Du bist – du bist ein Polizist?"

Als ich nickte, entfuhr ihr prompt ein: „Ach du Schande."

„Keine Sorge, ich bringe dich nicht in den Knast, du hast ja nichts verbrochen", versuchte ich die Sache aufzulockern.

„Seit wann?", traf mich ihre nächste Frage.

„Ich bin direkt nach meinem Highschool Abschluss zur Polizei gegangen, um dort eine Ausbildung zu machen, also seit ich achtzehn bin", entgegnete ich ehrlich.

„Das ist krass", entfuhr es der Braunhaarigen, die mich neugierig musterte. „Hast du schon einmal einen Menschen erschossen, Kieran?"

Der Umstand, dass sie mich mit meinem Namen ansprach, erweckte ein komisches Gefühl in meinem Bauch.

„Nein, habe ich nicht", antwortete ich wahrheitsgetreu.

„Könntest du es, wenn du es musst?"

Für einen kurzen Moment starrte ich sie an, nicht wissend, ob diese Frage als Provokation gemeint war, oder eher aus Interesse gestellt wurde. „Es war Teil meiner Ausbildung, das können zu müssen, wenn es nötig sein sollte."

Eine Sekunde später unterbrach mein Handy unsere Konversation. Mein Vater versuchte mich zu erreichen.

„Dad?"

„Ist alles ok? Hast du die Tür aufbrechen können?", wollte er wissen.

„Natürlich, das war kein Problem. Wo bist du?"

„Ihr könnt rauskommen, ich stehe direkt hinter der Kirche, nicht weit von der Sakristei entfernt. Haltet euch rechts, dann seht ihr mich schon. Es ist übrigens weit und breit keine Menschenseele in Sicht."

Erleichterung machte sich in mir breit. Ich steckte das Handy weg, griff nach Tias Hand und sagte: „Komm, mein Dad wartet draußen."

Nach einem kurzen Sprint, der zum hinteren Ausgang des Geländes führte, erblickte ich bereits den Wagen meines Vaters, einen großen, schwarzen SUV, auf den ich, mit Tia an der Hand, in unveränderter Geschwindigkeit zulief. Kaum hatten wir das Auto erreicht, öffnete ich die hintere Tür und drängte die hübsche junge Frau in das Innere. Ich selbst verlor keine Zeit, ihr hinterher zu klettern, da fuhr mein Vater auch schon los.

Er warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel, wohl um sich zu vergewissern, dass es uns wirklich gut ging. Schweigend setzten wir den Weg nach Hause fort, dabei schaute ich hin und wieder aus dem Heckfenster, konnte jedoch niemanden entdecken, der uns eventuell folgte. Tia zitterte schon wieder leicht, was mich dazu veranlasste, ihre Hand zu nehmen und diese zu drücken. Sie fühlte sich eiskalt an.

„Du brauchst keine Angst zu haben", wisperte ich, worauf sie beinahe unmerklich seufzte.

Ich konnte mir vorstellen, dass ihr gerade ziemlich viele Gedanken durch den Kopf gingen, denn in meinem Innersten tat sich genau das Gleiche. Wohin würde die unerwartete Begegnung zwischen Anastasia und meiner Wenigkeit führen?

Als mein Dad endlich in die Einfahrt bog, die zu meinem Elternhaus gehörte, atmete ich erleichtert auf. Zumindest hatte ich es geschafft, sie in dieser Nacht in Sicherheit zu bringen. Alles Weitere konnten wir am morgigen Tag klären.

Im Haus war alles dunkel und still, als wir eintraten. Kein Wunder, es ging bereits zwei Uhr zu und selbst Aiden schlief vermutlich schon, denn er musste früh aufstehen, da die Schule auf ihn wartete.

Im Flur streifte ich meine Schuhe ab, was Tia mir gleich tat. Sie hatte seit der Autofahrt kein Wort gesprochen und als mein Vater sie anschaute, bemerkte ich das leichte Zittern ihrer Hände. Seinen durchdringenden, blauen Augen konnten einem schon Angst einjagen, obgleich diese meistens sanft oder schelmisch dreinblickten. Im Moment wirkten sie eher müde, was mich nicht verwunderte. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte ich ihn aus dem Tiefschlaf geholt.

Zu dritt erklommen wir die Stufen in den ersten Stock, wo mein Vater die Tür zu seinem kleinen Büro öffnete.

„Würdest du unseren Gast bitte in dein Zimmer bringen und mich dann hier aufsuchen?" Das war keine Frage, sondern ein Befehl, dem ich mich fügte.

Vielleicht war es sogar besser, wenn ich erstmal alleine mit ihm sprach. Ich wusste nicht, wie er sich Tia gegenüber verhalten würde und wollte meine Begleiterin, die ohnehin schon durcheinander wirkte, nur ungerne den wahrscheinlich feindlichen Blicken eines Mannes aussetzen, der jahrelang vor der Mafia die Flucht hatte ergreifen müssen.

„Komm mit", wisperte ich ihr zu und geleitete sie ein Stockwerk höher, in das ausgebaute Dachgeschoss.

In meinem Zimmer angekommen, holte ich ein weißes T-Shirt sowie eine Boxershorts aus einer Kommode.

„Das Bad befindet sich gegenüber, auf der anderen Seite des Flurs. Du kannst dich umziehen und ins Bett legen", bot ich ihr an, was sie mit einem Nicken kommentierte.

Anschließend begab ich mich wieder eine Etage tiefer, um meinem Vater Rede und Antwort zu stehen.

Jetzt schlug die Stunde der Wahrheit.

Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, eröffnete er das Gespräch.

„Nun, Kieran, was genau ist hier los?"

„Ähm, Dad, ich muss dir da etwas erklären", begann ich mit fester Stimme. „Dieses Mädchen ist nicht irgendjemand."

„Oh." Ein wenig spöttisch zog er seine Augenbrauen nach oben. „Wer ist sie denn? Die Tochter eines hochkarätigen Politikers?"

Die Scherze würden ihm schon noch vergehen, denn ich antwortete nun im gleichen, leicht sarkastisch angehauchten Tonfall.

„Nein, aber die Tochter eines hochkarätigen Mafiabosses."

Die unheimliche Stille, die sich daraufhin im Raum ausbreitete, verursachte ein leichtes Magendrücken bei mir. Ich sah wie mein Vater schluckte, hörte wie er kurz nach Atem rang, um dann die folgenden Worte auszustoßen.

„Bist du vollkommen verrückt geworden? Willst du mich verarschen?"

„Nein." Leicht schüttelte ich meinen Kopf. „Das ist Tia, also Anastasia Romanow."

Für einen Moment dachte ich, dass mein Vater ins Wanken geraten würde, doch er blieb aufrecht stehen und schaute mir ins Gesicht, so, als ob er sich ein Blickduell mit mir liefern wollte.

„Hast du irgendwelche Beweise dafür?", erkundigte er sich. „Trägt sie einen Ausweis bei sich, auf dem dieser Name steht?"

Nun musste ich kurz schlucken, denn ich geriet in Erklärungsnot.

„Sie hat einen Ausweis mit einem falschen Namen, den ihr Vater ihr hat ausstellen lassen, denn sie ist auf der Flucht."

Ein leises Stöhnen entwich seiner Kehle, während er sich durch die blonden Haare fuhr.

„Das kann nicht wahr sein. Wer zum Teufel sagt dir, dass das stimmt? Und wo hast sie aufgegabelt?"

„Ich habe einen unumstößlichen Beweis", erwiderte ich und verschränkte die Arme vor meinem Brustkorb.

„Den du mir jetzt darlegen wirst, richtig?"

Eindeutig hatte ich meinen Sarkasmus von ihm geerbt, wir standen uns in nichts nach und so erwiderte ich nur. „Weißt du, können wir das nicht später machen? Ich würde jetzt gerne nach ihr sehen und mich dann schlafen legen."

Mein Dad ließ sich jedoch nicht so einfach abspeisen.

„Das kommt überhaupt nicht in Frage, ich möchte es hier und jetzt von dir hören, wie du zu dieser ungeheuerlichen Annahme kommst, dass es sich bei der jungen Frau um Anastasia Romanow handelt, obwohl sie sich nicht ausweisen kann."

„Bitte, Dad, es ist zwei Uhr nachts-." Sofort unterbrach er mich. „Genau, mein Sohn, es ist zwei Uhr nachts und ich hatte exakt eine Stunde Schlaf, bevor du angerufen hast, denn ich war vorher bei einem Mann, der im Sterben lag und habe diesen bis zu seinem letzten Atemzug mit seinen Angehörigen begleitet. Sag du mir nicht, du brauchst deinen Schlaf."

Dagegen konnte ich wohl schlecht etwas anbringen, denn der Job eines Pfarrers war manchmal mit Sicherheit ebenso anstrengend wie der eines Polizeibeamten. Die Stunde der Wahrheit hatte tatsächlich geschlagen, er würde nicht eher ins Bett gehen, bis er diese von mir gehört hatte.

„Also gut", sagte ich, „aber bitte raste nicht gleich aus, wenn ich es dir erzähle, denn gewissermaßen warst du mein Vorbild, bei dem was ich getan habe."

Seine blauen Augen musterten mich, als hätte ich den Verstand verloren.

„Dein Vorbild?", ächzte er schwach. „Bei was?"

Kurz räusperte ich mich, bevor ich den Satz hervorbrachte, der mir jetzt entweder einen Lachanfall seinerseits garantierte oder ein heftiges Schnauben. Das würde sich gleich zeigen.

„Ich war in einem Black Room, dort habe ich sie zum ersten Mal getroffen."

Die Worte 'zum ersten Mal' bekamen für mich nun eine ganz andere Bedeutung, denn tatsächlich erlebte ich meinen Vater zum ersten Mal in meinem Leben vollkommen sprachlos. Selbst als Mum den Wagen letztes Jahr beim Ausparken angefahren hatte, weil die Parkautomatik nicht richtig funktionierte, hatte ihm damals einen lockeren Spruch entlockt. Ebenso fand er Worte für Aidens Malheur, als dieser einen Fußball gegen das Küchenfenster der Nachbarn donnerte, dessen Scheibe daraufhin zersplitterte.

Aber das, was ich ihm gerade servierte, fühlte sich an, als hätte ich verkündet, dass ich ab jetzt bei der Mafia tätig sei, anstatt das Gesetz zu vertreten, wie ich es seit einigen Jahren tat.

„Ist das dein verdammter Ernst? Du hast sie in einem Black Room gevögelt?"

Ich war versucht, ihm an den Kopf zu werfen, dass er das Gleiche vor zweiundzwanzig Jahren mit meiner Mutter getan hatte, besann mich jedoch eines Bessern. Stattdessen erwiderte ich gelassen: „Ja, Dad, aber das war, bevor ich wusste, wer sie ist."

Das war nicht gelogen, entweder er akzeptierte es oder er ließ es bleiben. Ändern konnte ich es jedoch nicht, passiert war passiert.

„Das kann echt nicht wahr sein." Ich sah, wie sein Gehirn arbeitete, die Adern an seinen Schläfen traten leicht hervor und bestimmt konnte er es sich selbst zusammenreimen, warum ich mich ein zweites Mal mit ihr hatte treffen wollen. Der Sex war einfach geil gewesen, das musste ich zu meiner Schande gestehen.

„Ok, aber daraus erschließt sich mir nicht, wie du wissen kannst, dass es sich um Nicholas Romanows Tochter handelt."

Wir sahen uns in die Augen, blau traf auf blau und ich reckte mein Kinn mit dem Grübchen, das er mir vererbt hatte, provokant in die Höhe.

„Dad, als wir uns nach unserem ersten Treffen verabschiedeten, da bat ich sie, ihren Namen zu nennen. Sie sagte, sie heißt Tia. Ab da wusste ich, dass ich herausfinden wollte, ob das ein dummer Zufall ist oder nicht. Wir hatten bereits ein neues Date ausgemacht und ich nahm die Münze mit, die sie mir damals in New York zum Abschied schenkte. Außerdem bastelte ich einen kleinen Papierflieger. Beides übergab ich ihr im Black Room, bevor es erneut zum Sex kommen konnte, du verstehst?"

Er nickte gemächlich. „Und sie konnte die Dinge zuordnen?"

„Sie hat daraufhin meinen Namen gesagt, also ist es eindeutig."

Dies musste auch mein Vater zugeben, der daraufhin einen leisen Pfiff ausstieß.

„Das war clever, Kieran und obgleich es nicht optimal ist, sie jetzt in unserem Haus zu haben, kann ich sie nicht wegschicken. Das widerstrebt mir zutiefst, auch wenn ihr Vater ein Mafioso ist. Aber ich werde Louis morgen anrufen, er wird entscheiden, was mit Anastasia geschieht. Wenn sie tatsächlich verfolgt wird, können wir ihr hier keinen Schutz bieten, zumindest nicht auf Dauer."

Ich verstand seine Beweggründe durchaus, kommentierte diese mit einem Nicken und sagte: „Louis wird das schon regeln."

„Das denke ich auch und nun geh' schlafen. Wir reden morgen weiter, aber kein Wort zu Aiden, verstanden?"

„Natürlich, das ist doch klar."

Während ich leise die Treppe nach oben ging, dachte ich an meinen kleinen Bruder, der in einer heilen Welt aufwuchs. Er ahnte nicht, dass es in unserer Familie ein dunkles Geheimnis gab, denn er wurde erst geboren, als wir unsere Ruhe vor der Mafia hatten. Als kleines Kind hatte ich es nicht so ganz verstanden, weshalb wir so oft umziehen mussten, aber später, nachdem ich immer wieder Fragen stellte und von hefigen Träumen heimgesucht wurde, begannen meine Eltern auf Anraten eines Psychologen, mit der vollen Wahrheit herauszurücken.

Diese Träume suchten mich heute noch manchmal heim, doch nun, da ich alles verarbeitet hatte, konnte ich anders damit umgehen. Sicher war es manchmal nervig, mitten in der Nacht aufzuwachen aber es gab weitaus Schlimmeres. Zum Beispiel, der schlechten Seite zu dienen, wie Tias Vater es tat.

Unzählige Leben hatte die Mafia auf dem Gewissen, unschuldige Menschen, die in ihre Fänge gerieten. Wenn man sich mit ihnen einließ, wurde es verdammt gefährlich. Ich wollte dagegen ankämpfen, den Leuten helfen, die durch die Mafia verfolgt wurden und deshalb hatte ich mich dafür entschieden, eine weiterführende Ausbildung zu beginnen.

Meine Gedanken zerstreuten sich in dem Augenblick, als ich das Zimmer betrat, in welchem Tia auf dem Bett saß. Als sie mich erblickte, stand sie jedoch auf.

„Warum hast du dich nicht hingelegt?", fragte ich erstaunt.

„Weil ich nicht wusste, ob ich wirklich hier schlafen soll. Es ist dein Bett, vielleicht sollte ich besser im Wohnzimmer auf dem Sofa nächtigen."

„Sei nicht albern", schnaubte ich. „Das Bett ist groß genug für uns beide. Außerdem willst du nicht wirklich morgen früh um sechs geweckt werden, wenn meine Familie aufsteht. Es ist nach zwei Uhr, wir beide haben wohl eine Mütze voll Schlaf verdient."

Nach diesen Worten schlug ich die Bettdecke zurück und schaute sie auffordernd an. Da das Bett an der Wand stand, musste einer von uns zuerst hineinklettern, da wollte ich Tia haben. Nicht, dass sie noch aus dem Bett fiel oder gar abhaute.

Im Moment schien sie noch etwas unsicher zu sein, was ihre Entscheidung betraf und diese Zeit nutzte ich, um sie genauer in Augenschein zu nehmen. Dafür hatte ich bisher nicht wirklich Muse gehabt.

Sie war ungefähr einen halben Kopf kleiner als ich, ihre schlanke Gestalt wies Rundungen an den richtigen Stellen auf. Das konnte ich selbst unter dem T-Shirt erkennen, welches ihr zu groß war. Die Nippel ihrer Brustwarzen zeichneten sich unter dem weißen Stoff ab und fuck, sie waren heiß.

Bei dem Gedanken daran, dass ich sie im Swinger Club vernascht hatte, blieb mir fast die Luft weg. Tia war ein heißer Feger, daran gab es nichts zu rütteln. Nicht nur ihre Figur trug zu diesem Eindruck bei, sondern auch ihr Gesicht, das zweifelsohne einen gewissen Niedlichkeitsfaktor aufwies. Ich mochte ihre vollen Lippen, deren Geschmacksnote aus Kirschen und Pfefferminz sich in mein Hirn eingebrannt hatte, ebenso ihre dunklen Augen, die eine gewisse Wärme ausstrahlten.

Mental schlug ich mir gerade selbst die Faust ins Gesicht. Tia war eine Angehörige der Mafia und somit für mich tabu. Ich musste es akzeptieren, dass ich einmal das Vergnügen mit ihr hatte, aber dass es kein weiteres Mal geben würde.

Jedenfalls nicht in diesem Leben.

Mit einem Seufzen stieg sie schließlich ins Bett und machte Platz für mich. Da es sich um ein Queensize Bett handelte, passten wir beide hinein, trotzdem würde es wahrscheinlich nicht ausbleiben, dass wir uns manchmal berührten.

Als ich mich zum ersten Mal umdrehte, fühlte ich ihre Knie, die sie angezogen hatte, in meinem Rücken.

„Sorry", hörte ich Tia murmeln, die daraufhin eine andere Liegeposition suchte.

Bei dem Versuch, Platz für mich zu schaffen, stieß sie mit ihrem Knie gegen die Wand, was ein dumpfes Geräusch erzeugte. Eigentlich war es Schwachsinn, dass wir versuchten, so viel Abstand voneinander zu halten. Vor zwei Tagen waren wir uns so nahe gekommen, näher ging es wirklich nicht mehr.

Seufzend bot ich ihr meinen Arm dar, in welchen sie sich letztendlich kuschelte und bald darauf einschlief. Ihre gleichmäßigen Atemzüge verrieten dies.

Ich hingegen lag noch eine ganze Weile wach und dachte nach. Morgen stand das Gespräch mit Louis Tomlinson an, Freddies Vater und Leiter der Einheit, die für das Zeugenschutzprogramm verantwortlich war. Wenn ich meine Ausbildung hinter mich gebracht hatte, würde ich in sein Team wechseln. Und vermutlich würde er mir morgen den Hals umdrehen, wenn er hörte, dass ich mit Tia geschlafen hatte.

Obwohl ich nichts dafür konnte, meldete sich mein schlechtes Gewissen andauernd.

Louis war mein zukünftiger Chef, er kannte mich seit ich vier Jahre alt war und hatte meinem Vater mehr als einmal das Leben gerettet. Sie waren noch immer sehr enge Freunde und der Umstand, dass wir uns seit Jahren nicht mehr im Zeugenschutzprogramm befanden, machte diese Freundschaft sogar unkomplizierter.

Als Tia sich in meinem Arm kurz regte, wurde ich erneut an die Misere erinnert. Da lag ich nun, ein Polizeibeamter, mit einer jungen Frau im Arm, die in die russische Mafia hineingeboren wurde und mit der ich als kleines Kind befreundet gewesen war.

Der Zufall hatte uns einander treffen lassen aber welche Pläne verfolgte das Schicksal?

Mein Bauchgefühl sagte mir, dass dies keine einfache Geschichte werden würde. Himmel und Hölle lagen so nahe beisammen wie noch nie und dazwischen wartete das Fegefeuer.

Der Gedankensprung vom Fegefeuer zum roten Haar meiner Mutter war so naheliegend, dass es mich fröstelte. Sie würde nachher ausrasten, definitiv.

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Ihr Lieben, ich freue mich total über eure Unterstützung zu dieser Story - das bedeutet mir wirklich viel. Die Kommentare zum letzten Kapitel waren wieder mega.

Für alle, die es nicht wissen: Ich habe einen Instagram Account, auf dem ich unter anderem pro Kapitel jeweils zwei kurze Textausschnitte meiner Story poste. Diese kommen meistens am Nachmittag nach dem nächtlichen Update. Sollte ihr also dort etwas sehen und Watty euch nichts angezeigt haben, wisst ihr, dass ein neues Kapitel hochgeladen wurde. Dies ist für mich ein zusätzliches Instrument, um meine Leser zu erreichen, da Watty so oft Zicken macht. Ihr findet den Link zu meinem Instgram Account auf meinem Wattpad Profil.

Ich hoffe,  das Kapitel hat euch gefallen und ihr seid gespannt darauf, wie es weitergeht. :)

Das nächste Update peile ich mal für Montag/Dienstag an.

LG, Ambi xxx

P.S.: Kieran und ich wünschen euch ein schönes Wochenende.



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