Kapitel 10
Luna:
Am nächsten Morgen wacht sie in einem großen Strauch auf. Müde reibt sie sich ihre Augen und verlässt ihren Schlafplatz.
Bereits gestern Abend hat sie beschlossen zurück zu Sophie zu gehen, weil ihr Rätsel wahrscheinlich falsch ist und sie keine Ahnung hat, was mit dem Klo gemeint ist. Vielleicht hat Sophie schon Neuigkeiten. Auch wenn nicht, sie vermisst ihre Freundin. Irgendwie war sie voll gemein und letztendlich hatte Sophie auch Recht. Aufteilen war keine so gute Idee. Was ist, wenn ihr etwas passiert ist?
Nach einem kurzen Frühstück begibt sie sich zum Bahngleis und sucht dort nach Sophie. Am späten Nachmittag hat sie allerdings immer noch keine Spur von ihr. Wo ist sie bloß?
Sophie:
Blinzelnd öffnet sie ihre Augen. Wo ist sie? Sie schaut sich um und stellt fest, dass sie sich im Wohnwagen befindet. Plötzlich schaut sie direkt in die dunklen Augen von Heinz, welcher ihr direkt gegenübersitzt. Sophie sitzt auf einem Stuhl und vor ihr befindet sich das Sofa mit dem Typen.
"Lassen Sie mich gehen.", krächzt Sophie.
"Wieso sollte ich?", antwortet Heinz, steht auf und kommt in Sophies Richtung. Ängstlich fängt sie an zu zittern und steht ebenfalls auf. Heinz nähert sich dem Mädchen immer mehr und sie stolpert angsterfüllt, mit panisch klopfendem Herzen zurück.
"Was wollen sie von mir?", fragt Sophie mit piepsiger Stimme. Der Typ grinst einfach nur gemein und kommt weiter auf sie zu. Auf eine seltsame Art und Weise bewegt er seine Finger.
Luna:
Bisher hat Luna schon das ganze Gebiet außer den Wohnwagen abgesucht. Keine Spur von ihrer Freundin. Bestimmt hat Heinz sie irgendwie in die Finger bekommen. Sie hätten sich nicht trennen dürfen. Wieso war Luna nur so dumm und war dafür?
Vermutlich ist Sophie also im Wohnwagen und deshalb macht sich Luna auf den Weg dorthin. Angekommen, späht sie durch das vergilbte Fenster.
Sie kann ihren Augen gar nicht trauen: Sophie steht gegen die Wand gepresst und Heinz streicht ihr durch das Haar. Sie muss ihre Freundin schnell retten, bevor diese vergewaltigt wird.
Sophie:
Ihr Herz rast während er ihre Haare und ihr Gesicht berührt. Was hat er mit ihr vor? Doch nicht das, was sie denkt, oder?
Plötzlich kracht die Tür des Wohnwagens ein und Luna stürmt mit einem großen Stück Holz hinein. Ein Bruchteil von Freude durchströmt Sophie. Ihre Freundin hat sie fast gerettet! Jetzt müssen sie nur noch entkommen.
Kräftig tritt sie dem Mann in die Eier und als dieser in die Knie geht, stürmen sie los, hinein in den Wald. Sobald sie sich wieder einigermaßen sicher fühlen, legen sie eine Pause ein. Erschöpft umarmen sie sich und Sophie fängt plötzlich an zu weinen. Was wäre, wenn Luna nicht gekommen wäre? Der Typ war schon so nah dran...
Nach einer Weile beruhigt Sophie sich wieder ein bisschen un sie beschließen den Rätseln nun gemeinsam nachzugehen.
"Ich würde sagen, dass das Rätsel mit dem Klo richtig ist, weil wir ja beide nicht fündig geworden sind.", spekuliert Sophie beruhigter.
Luna stimmt zu: "Glaube ich auch, aber wo könnte sich das befinden und was ist es genau? Meinst du hier steht irgendwo ein Dixi Klo?"
"Könnte sein.", gibt Sophie ihr Recht und sie machen sich auf die Suche. Nach einer Weile geben sie auf und gehen zu ihrem Schlafplatz.
Auf dem Weg erzählt Luna von ihrer Entdeckung am Parkplatz: "Ich habe etwas entdeckt. Durch die Mauer kann man hindurchgucken. Ich habe Polizisten auf der anderen Seite gesehen, sie mich aber nicht."
Als sie wieder aufwachen, geht die Suche weiter. Sie laufen stundenlang im Wald herum, bis in die Nach hinein. Plötzlich ertönt ein Knurren und die Mädchen entdecken in der Dunkelheit rote Augen.
"Der Werwolf!", flüstert Sophie und klammert sich an Luna. Diese schlägt vor: "Vielleicht könnten wir auf einen Baum klettern und diesem Etwas entkommen."
Beide greifen nach einem Ast und ziehen sich daran nach oben. Sie klettern bis zur Baumkrone, bleiben dort sitzen und schauen nach unten. Der Werwolf setzt sich an den Stamm und blickt knurrend nach oben. Nach einer Weile fängt er an wie ein Wolf zu heulen: "AWUUUUUOOOOOO!"
Eine halbe Stunde später kommt Heinz aus dem Wald zu seinem Hund. Luna und Sophie ducken sich hinter blättrige Äste. Er darf sie nicht schon wieder finden!
"Was ist denn, mein Schnucki-Putzi?", fragt der Mann sein gefährliches Tier. Fast müssen die Freundinnen lachen, können sich aber gerade noch zurückhalten. Schnucki-Putzi? Das ist alles andere als ein Schnucki-Putzi!
Glücklicherweise entdeckt Heinz sie nicht, der Werwolf verwandelt sich zurück in den Hund des Schäfers und der Typ leint ihn an. Die Mädchen beobachten, wie sich die beiden immer weiter entfernen und nach ein paar Minuten steigen sie wieder vom Baum.
"Puh, das war knapp!", sagt Luna. Ihre Herzen schlagen noch immer schnell.
Trotzdem schaffen sie es einen Busch zu finden und irgendwie einzuschlafen. Nachdem sie aufgewacht sind, suchen sie weiter nach einem Dixi Klo.
Luna ahnt: "Vielleicht ist das Klo gar kein richtiges Dixi Klo, sondern nur im übertragenden Sinn. Wir wissen ja nicht mal genau, was Heinz damit meint."
"Wäre möglich.", stimmt Sophie zu und sie schauen sich noch genauer um.
Ganz am Rande von dem Kreuter Naturschutzgebiet werden sie schließlich fündig. Ein Baumstamm ist so wie eine Kloschüssel geformt. Darin liegt die nächste Dose. Sophie öffnet sie und streckt den Zettel Luna entgegen. Diese faltet ihn auseinander und liest vor:
"Hügel, Hügel, etwas passt nicht."
"Was passt nicht?", fragt Sophie und kratzt sich nachdenklich am Kopf.
Luna zuckt mit den Schultern. "In die Natur passt doch eigentlich alles! Außer unsere Handys, lass mal nachschauen. Vielleicht gehen sie wieder an."
"Ich glaube nicht.", vermutet Sophie, aber sie schauen trotzdem nach. Nichts. Natürlich hatte wieder Sophie Recht. Wie immer halt.
"Lass uns einfach nach Hügeln suchen" Sie blicken sich um und entdecken Millionen von Hügeln.
"Das wird alles, nur nicht einfach...", labert Sophie vor sich hin. Luna stimmt zu und sie suchen nach etwas, was nicht passt. An manchen Stellen liegt Müll, aber das kann es ja nicht sein.
Luna erinnert sich: "Ich war hier mal mit zwei Jungs und die haben gesagt, dass die Landschaft hier mehr Hügel hat, als wir zusammen." Sophie kriegt einen Lachflash und krümmt sich vor Lachen am Boden.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro