12 「Byeongkwan」
"Byeongkwan, schon wach?", weckte mich eine vertraute Stimme. Ich drehte mich vom Geräusch weg, vergrub mein Gesicht tiefer in die Bettdecke. "Ich weiß, dass du wach bist.", ertönte die Stimme, dieses Mal konnte ich jedoch heraushören, dass die Person grinste. "Bin ich gar nicht.", murmelte ich, bekam dafür ein leises Lachen erwidert. Ich hörte, wie die Person näher kam. "Natürlich nicht.". Jemand ließ sich auf mein Bett fallen, ich linste über meine Schulter, sah wie Hanse sein T-Shirt auszog. Schnell drehte ich mich wieder nach vorne, tat weiterhin so, als würde ich schlafen, bis er mich mit einem Arm zu sich zog. "Na komm her.", murmelte er, hob die Decke an um sich zu mir zu gesellen.
Er zog mich näher an sich heran, mein Herzschlag beschleunigte sich rasant, jedoch versuchte ich, mir nichts anmerken zu lassen. Mir stockte der Atem, als Hanse mit zwei Fingern leicht von meinem Hals über meine Schulter strich, seinen Blick spürte ich genau auf mir.
Plötzlich stoppte er, stemmte sich mit einem Ellenbogen hoch und beugte sich zu meinem Gesicht. "Dafür, dass du schläfst, geht dein Atem aber ganz schön unregelmäßig.", grinste er. Nun drehte ich mich zu ihm, sah ihn an. "Keine Ahnung was du meinst.", murmelte ich, bekam einen kurzen Kuss von ihm. "Weißt du, eigentlich müssten wir Arbeiten.", sagte er mit einem Blick auf sein Handy. "Können wir nicht noch fünf Minuten bleiben?", fragte ich, sah auf sein Handy, nur um festzustellen, dass es kurz vor sieben war. "Wir könnten doch um halb Acht anfangen?", fragte ich, sah Hanse schmollend an, pikste ihm leicht in die Wange, was ihn zum Lächeln brachte.
Wenn wir unter uns waren, war Hanse wie ein anderer Mensch. Ich bewunderte ihn dafür, dass er seine Maske auf der Arbeit so perfekt halten konnte, obwohl er so lange am Tag arbeitete. Allerdings wusste ich, dass ihm diese Arbeitszeiten zu schaffen machten, die leichten Ringe unter seinen Augen waren nicht zu übersehen, jedoch verdeckte der diese oft genug mit etwas Make-up. "Wie lange arbeitest du heute?", fragte ich, er machte es sich etwas bequemer. "Weiß ich noch nicht, so lange ich muss. Min Yoongi und Kim Taehyung werden, heute in den Bunker verlegt. Seungsik und ich werden die Beiden der zuständigen Einheit übergeben und den Flug, sowie ihre Werte genauestens überwachen."
Ich wurde hellhörig. "Flug? Wo ist der Bunker denn?", fragte ich. Man hatte mir nie gesagt, wo der Bunker überhaupt war, fiel mir ein. Hanse grinste leicht, entblößte die weißen Eckzähne. "Wirst du nie erraten. Bei Bunker denkt man an etwas unter der Erde. Naja, das trifft hier nicht so ganz zu. Es ist eine Unterwasserbasis im Pazifischen Ozean, also auch wesentlich sicherer als unser Hauptquartier." Ich beschloss, dass es gut war, dass wir und nun nicht mehr um zwei gefährliche Vampire mit übernatürlichen Fähigkeiten kümmern mussten.
"Naja, das bedeutet dann auch etwas weniger Stress für uns.", sprach Hanse nun meinen Gedanken aus, worauf ich nur nickte. Der Schwarzhaarige ließ seinen Blick einen Moment auf mir ruhen, bis sein Handy klingelte. Genervt atmete er ein und nahm den eingehenden Anruf an. "Hanse, wo bleibst du? Hast du verschlafen?", fragte Seungsik am anderen Ende. Hanse sah mich kurz an, stand dann auf, hob sein T-Shirt vom Boden auf. "So ungefähr, bin sofort da. Ich werde noch Byeongkwan bescheid sagen und bin dann in fünf Minuten unten. Tut mir leid, war mein Fehler.", antwortete er, log praktisch ohne mit der Wimper zu zucken und nahm die Schuld auf sich, obwohl ich ihn dazu gebracht hatte, zu bleiben.
"Tut mir leid, ich hätte dich nicht-", fing ich an, doch der Schwarzhaarige lächelte. "Ist schon okay, ich bekomme dafür keinen Ärger. Mach dich fertig, ich gehe schonmal nach unten.".
Ich nickte, und er verließ die kleine Wohnung.
Ich selbst stand auf, schnappte mir eine frische Uniform, zumindest einen Teil davon und lief ins Bad, um mich fertig zu machen. Nur wenige Minuten später stand ich in der Art Cargo-Teachwear Hose, einem schwarzen Pullover, sowie den Schnallen für die Beine im Zimmer. Zwar könnte ich die Schnallen weglassen, jedoch war es für den Notfall besser, das Mindeste seiner Ausrüstung dabei zu haben. Zuletzt zog ich meine Schuhe an und verließ die Wohnung, lief zum Fahrstuhl um nach unten zu fahren. Dort angekommen trugen meine Füße mich sofort durch den Flur zu Seungsiks Labor, wenn man es überhaupt so nennen konnte. Ich klopfte, da die Tür verschlossen war, musste jedoch nicht lange warten, bis Hanse die Tür öffnete und mich herein bat.
Als ich den Raum betrat, erblickte ich auch Sejun und Seungwoo, sowie Hanse und Seungsik.
"Also gut, dann sind wir mehr oder weniger vollzählig.", sagte Hanse. "Hat Subin sich schon gemeldet?". Seungsik schüttelte mit einem Blick auf sein Handy den Kopf. Ich wusste, dass Subin der Letzte war, der fehlte, da Byungchan und Chan die Einheit temporär gewechselt haben. Einen Moment herrschte Stille, Sejun lehnte an der Arbeitsfläche spielte mit seinem Messer herum, während Seungwoo und Seungsik an ihrem Kaffee schlürften. Belustigt sah ich Seungwoo, der seine Haare seit kurzem in einem dunklen Grün gefärbt hatte, an. Er sah so aus, wie ich mich fühlte: Müde und alles andere bereit für den Tag. Als es an der Tür klopfte, schreckte er hoch, Hanse ging zur Tür, öffnete diese und Subin betrat außer Atem mit einem Motorradhelm den Raum. Noch immer hatte er die hellen Stränen in den sonst so dunklen Haaren.
"Tut mir leid für die Verspätung, es gab einen Unfall. Ich dachte es reicht, wenn ich zehn Minuten früher als sonst losfahre, aber dann kam der blöde Unfall irgendwo auf der Straße und hat alles aufgehalten.", erklärte er, legte den Helm auf eines der Regale. "Warum sind wir eigentlich hier? Wir haben einen Organisationsraum.", fragte er dann.
"Da können wir nicht hin, dort ist was schlimmes passiert.", meinte Seungwoo dramatisch. Hanse gesellte sich zu Sejun an die Arbeitsfläche, kippte sich ebenfalls Kaffee in eine Tasse. "Du wirst es nicht glauben, unser Kaffeeautomat im Organisationsraum ist kaputt. Und solange wir keinen neuen haben muss Seungsiks kleines Reich hier eben aushelfen.", antwortete Sejun, und Seungsik sah nicht so als, als hätte er freiwillig vorgeschlagen, die Versammlung hier stattfinden zu lassen.
"Gut, da wir vollzählig sind, kann es ja losgehen. Wir werden über die Übergabe von Min Yoongi und Kim Taehyung reden. Ich will, dass heute keine Fehler passieren, sonst haben wir ein sehr großes Problem. Kann ich darauf zählen, dass ihr heute mit voller Aufmerksamkeit dabei seid?", begann Hanse.
"Ja!", kam es von allen Anwesenden und die Sitzung begann.
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