10. Kapitel
Triggerwarnungen: Gewalt, Schimpfwörter.
🔞‼️ ACHTUNG‼️ Dieses Kapitel beinhaltet zudem Andeutungen und detaillierte Beschreibungen sexuellen Missbrauchs.
Vier Tage vor Otilias Ankunft.
Arcadia
„Was? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Bis nach Hellswood sind es noch knappe zwei Meilen!"
„Perfekt für dich. Vielleicht findest du unterwegs ja jemanden, der dein Problem mit der Jungfräulichkeit für dich löst." Für einen Moment halte ich inne. Die Fahrt mit Clint fühlt sich im Nachhinein so an, als hätte ich in einer Achterbahn gesessen. Ich sehe ihn an und kann nicht fassen, was er eben von sich gegeben hat. Ich fange an zu weinen. Wie viel Schwäche kann man an nur einem Abend zeigen... und in dem Zustand wollte ich mich wirklich entjungfern lassen?
Ich dachte, ich sei stärker... viel stärker.
Er legt seinen Kopf in den Nacken und sieht mich an. „Meine Schwester Nathalie wurde vor zwei Jahren auf einer Verbindungsparty vergewaltigt." Ich schlucke laut und umfasse den Saum meines Kleides. Mein Griff wird fester. War das der Grund, weshalb er so reagiert hat? Weshalb er so wütend gewesen ist?
Clint schüttelt den Kopf. „Ich fasse es nicht, dass ich das Bedürfnis habe mich bei dir zu entschuldigen, obwohl ich mich richtig verhalten habe. Cadi, es tut mir wahnsinnig leid wie ich dich behandelt habe..." Wir schweigen. Beide. „Ich wollte mich dir gegenüber nie im Ton vergreifen, geschweige denn über deine Jungfräulichkeit bestimmen. Dazu hatte ich einfach kein Recht..."
„Warst du deswegen dort?", frage ich vorsichtig. Er fährt den Wagen zur Seite und stoppt den Motor.
„Weißt du, Cadi... Nat sitzt seit dem Vorfall in einer Klinik in Frames Hill. Sie... hat das alles nie richtig verarbeiten können." Er weint. Clint Martin weit. Der Footballstar unserer Schule, weint. Konnte man es ihm verübeln?
Als er bemerkt, dass ich ihn ansehe, wischt er sich mit dem Ärmel seiner Jacke über das Gesicht. „Die Ärztin, die Nathalie nach dem Vorfall untersucht hat, fand auf ihrem gesamten Körper Spermaspuren. Kannst du dir vorstellen, dass es...", er lacht lauthals auf. Es ist kein fröhliches Lachen, sondern ein verzweifeltes. „... von dreizehn verschiedenen Kerlen stammte. Dreizehn, Cadi. Und das waren bloß diejenigen, die kein Kondom benutzt hatten. Nat hat Monate lang nicht gesprochen, geschweige denn gegessen. Sie hat sich nur geduscht - Tag ein, Tag aus."
Nun breche auch ich in Tränen aus und mir wird schlecht. Bei dem Gedanken dreht sich mir mein kompletter Magen um. Schluchzend halte ich mir die Hand vor den Mund. „Ich habe meinen Namen auch in den Topf geworfen, Cadi. Es gibt zwei davon, einen roten für die Jungfrauen und einen blauen, für die neuen Anwärter."
„Aber wieso... hast du das getan?"
„Ich habe es in der Hoffnung getan, das nächste Opfer - das nächste naive Mädchen - zu beschützen. Cadi, du warst dieses Mädchen und ich wusste es erst seit dem Zeitpunkt, als sie so dämlich waren deinen Namen laut auszusprechen. Als ich zusätzlich noch Rose und ihre Schwester gesehen habe, klingelten bei mir die Alarmglocken und ich habe eins und eins zusammengezählt." Ich... bin dieses Mädchen gewesen? Aber sie waren doch alle so nett zu mir... Wie konnten Rose und ihre Schwester mir das nur antun? Ich habe nichts davon gewusst...
„Ich habe mitbekommen, wie die neuen Anwärter Namen aus einem Pott gezogen haben. Arcadia, dass muss der Name einer Göttin sein - sagte einer von ihnen, aber lass noch was von ihr übrig, wenn du mit ihr fertig bist - sagte ein anderer. Nicht alle von ihnen sind so, aber gerade die Neuen wollen sich beweisen."
Ich öffne die Tür des Wagens, ich brauche dringend frische Luft. Meine Kehle schnürt sich zu und ich drohe zu ersticken. Dann sacke ich zusammen. Clint steht vor mir - wann ist er ausgestiegen? Ich weiß es nicht mehr. Ich kann mich nicht erinnern, weil ich so sehr damit beschäftigt bin zu weinen und mich schlecht zu fühlen. Was ich alles zu ihm gesagt habe, was ich ihm an den Kopf geworfen habe... dabei wollte er mich nur davor bewahren, dass diese Verbindungsschweine mich ausnutzen und meine Seele brechen...
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