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11 | Liebeskummer & Platzwunden

Nervös knete ich meine Hände und zerbreche mir den Kopf über Calvin. Wir hatte noch nie so eine Phase, in der er ein Problem nach dem anderen verursacht hat. Ich kann mir nicht vorstellen, was passiert sein könnte und mache mir große Sorgen um ihm.

Das Fiasko dieser Party, von der ich ihn einsammeln musste, war ganz klar ein Warnzeichen, dass ich ignoriert habe, weil ich selber abgelenkt war und meine Gedanken auf die Situation mit Trevor versucht habe zu lösen. Mittlerweile weiß ich, dass es keine andere Lösung gibt, als dass ich mich von ihm fernhalte und nur das Nötigste mit ihm zu tun habe. Calvin ist mein Bruder, der auf mich angewiesen ist und offensichtlich gerade eine schwere Zeit durchmacht.

Dass jetzt auch noch Probleme in der Schule dazukommen, macht das schlechte Gewissen in mir nicht gerade kleiner. Während Trevor mich zur Schule fährt, zu der auch ich früher gegangen bin, wird es nur noch größer und mir gehen die wildesten Gedanken durch den Kopf.

»Hat Sie gesagt, was los ist?«, fragt Trevor nach einer Weile und ich schüttele den Kopf. »Vielleicht ist es auch nicht so schlimm«, erwidert er und versucht mich zu beruhigen, indem er vorsichtig eine Hand auf mein Knie legt.

Ich schlucke und lasse meinen Blick einen Moment auf seiner großen Hand verharren, die auf meiner Haut ein wohliges Kribbeln hinterlässt, ehe ich den Blick davon wende. Ich atme einige Male tief ein und aus, ehe ich ihn kurz anblicke.

»Es ist schwer sich in einen sechzehnjährigen Jungen hineinzuversetzen, weißt du? Ich habe Angst, dass ich etwas falsch mache«, gebe ich zu. Trevor sieht mich kurz an, richtet seinen Blick dann wieder auf den Verkehr.

»Meinst du nicht, dass du das alles ein wenig zu angespannt angehst? Ist in letzter Zeit etwas vorgefallen?«

»Er hat sich in ein Mädchen verknallt, dass nicht so ist, wie... wir. Sie kommen auf zwei verschiedenen Welten und er versucht ihr den Hof zu machen, während sie mit einem anderen Kerl abzieht.«

»Siehst du – er ist bloß verknallt und mit sechzehn drehen die Hormone schon mal durch. Warte einfach ab, was passiert und mach dich nicht verrückt. Außerdem bist du nur die große Schwester und hast noch deine Eltern, die dir zur Seite stehen«, schlussfolgert er.

Ich zucke zusammen, als die Worte seine Lippen verlassen und würde am Liebsten laut lachen, weil er von allen Fettnäpfchen ausgerechnet in dieses getreten ist. Ich verkneife es mir jedoch, weil ich ihm von meine Familiensituation hätte erzählen können und es nicht getan habe, weil ich ihm nicht noch mehr Raum in meinen Gedanken überlassen möchte. Wie soll er auch wissen, dass ich keine Eltern mehr habe, die mich in der Erziehung meines kleinen Bruders unterstützen könnten? Normalerweise dient eine große Schwester als Vorbildfunktion und nicht als Erziehungsberechtigte. Bei uns ist jedoch alles anders und ich muss mich allein mit solchen Situationen herumschlagen.

»Danke, Trevor«, sage ich leise, als er nach wenigen Minuten am Straßenrand vor der Schule hält.

»Gerne. Bist du sicher, dass alles okay ist? Ich kann auch warten und dich hinterher nach Hause bringen«, bietet er an, doch ich schüttele schnell den Kopf und lehne diese Gefälligkeit ab.

»Danke, aber du hast mich schon hergefahren. Das ist wirklich nicht nötig. Immerhin musst du sicher noch einiges erledigen, hm?«

Trevor lächelt leicht, ehe er nickt. »Also gut. Ich denke, dass wir uns dann spätestens auf dem Maskenball wiedersehen, richtig?«

Ich nicke und beiße mir zaghaft auf die Lippe. »Bis dahin und noch einmal vielen Dank«, sage ich leise, ehe ich mich abschnalle und die Tür öffne. So schnell es geht, steige ich aus seinem Wagen aus, bevor ich die Tür hinter mir zu schlage. Ohne mich noch einmal umzudrehen, betrete ich das Schulgelände, merke allerdings, dass das Auto noch immer an Ort und Stelle steht. Erst als ich den Haupteingang erreicht habe, höre ich die quietschenden Reifen und einen aufheulenden Motor.

Ich verwerfe den Gedanken an Trevor und laufe zum Sekretariat, wo ich mich mit der unfreundlichen Lady herumschlage, die mir mitteilt, dass ich sofort reingehen kann und schon auf mich wartet. Ich verzichte darauf meine Verspätung zu entschuldigen, weil sie mich mit einem Blick bedenkt, der nicht sonderlich freundlich ist.

Als ich die Tür zum Büro der Direktorin erreiche, klopfe ich an, ehe ich jemanden höre, der mich hineinbittet. Ich streiche einmal meine Bluse glatt, ehe ich die Türklinke herunterdrücke und den Raum betrete. Die Direktorin sitzt hinter ihrem Schreibtisch und lächelt mich freundlich an. Ich entdecke auch Calvin sofort, der mich nicht ansieht, als ich hereinkomme.

»Hallo, Ms. Michaels. Danke, dass sie so schnell kommen konnten«, begrüßt mich die Direktorin und ich nicke und zwinge mich ebenfalls zu einem Lächeln.

»Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte«, sage ich und setze mich, nachdem sie mir den Platz neben Calvin angeboten hat. Erst jetzt kreuzen sich unsere Blicke und ich erahne den Grund, warum ich hier bin. Ein fetter Bluterguss ziert sein Auge und seine Lippe ist aufgeplatzt. Das Blut ist inzwischen schon getrocknet. Er sieht schrecklich aus. In seinen Augen stehen Tränen, von denen ich mir nicht sicher bin, ob sie vom Schmerz oder aus der Situation heraus entstanden sind.

»Was ist passiert?«, frage ich leise an ihn gewandt, doch er zuckt nur mit den Schultern und dreht den Kopf weg, um mich nicht weiter anzusehen.

»Calvin hat sich mit einem Mitschüler in der Pause geprügelt. Ich habe noch nicht den Grund erfahren können, weil die Beteiligten schweigen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass Mia van der Walt etwas damit zu tun haben könnte. Sie allein hat Calvin aufhalten können«, erklärt sie und ich nicke. 

Augenblicklich wird mir klar, was es mit diesem Mädchen auf sich hat. Er ist in diese Mia verliebt.

»Gewalt wird bei uns nicht akzeptiert, Calvin. Das sollten Sie eigentlich wissen. Wir haben uns beraten und entschieden, dass Calvin für diese Woche von der Schule suspendiert wird. Er hat mehrfach die Schule geschwänzt und ist schon öfters auffällig geworden, auch Lehrern gegenüber. Die Prügelei heute hat uns gezeigt, dass Calvin aus seinem Verhalten dringend lernen muss. Wir behalten uns vor, die Klassenfahrt für ihn zu streichen«, sagt sie und ich sehe sie mit großen Augen an.

»Was? Das können Sie nicht tun!«, beschwert er sich.

»Du bist still«, zische ich. »Du hast es eigentlich gar nicht verdient mitzufahren, verstanden?«

Calvin grummelt nur und ich schüttele den Kopf.

»Es tut mir schrecklich leid. Ich werde dafür sorgen, dass so etwas nicht noch einmal wieder vorkommen wird«, sage ich und versuche irgendeine Lösung für diese Situation zu finden, doch mein Kopf ist absolut leer.

»Gut. Sie können Calvin dann jetzt mit nach Hause nehmen«, sagt sie und ich nicke, bevor ich mich erhebe. Calvin tut es mir gleich und sagt nichts mehr, ehe er den Raum verlässt. Ich verabschiede mich von der Direktorin und folge ihm. Schweigend verlassen wir das Gebäude und kaum haben wir die frische Luft erreicht, versucht Calvin auf mich einzureden.

»Ich wollte das nicht. Ich schwöre, dass ich-«

»Du wolltest das nicht? Du hast einen Jungen verprügelt, Calvin. Spinnst du? Du wolltest dich nicht prügeln und wolltest nicht schwänzen, tust es aber trotzdem? Willst du mich eigentlich verarschen?«, fahre ich ihn an, sodass er verstummt und den Kopf senkt. »Ich tue wirklich alles dafür, dass du ein tolles Leben hast und auch die Klassenfahrt wollte ich dir ermöglich, weil ich möchte, dass du ein normales Leben führen kannst, wie alle anderen in deinem Alter auch. Ich arbeite mir den Hintern ab, um unser Leben zu finanzieren und erwarte von dir wirklich nicht viel außer eine gute Schulbildung und keine Probleme. Stattdessen betrinkst du dich, prügelst dich in der Schule und schwänzt? Ist das dein Ernst?«

»Es tut mir leid, aber du verstehst das nicht. Mia-«

»Mia verarscht dich, wenn sie dich zu solchen Dingen drängt, okay? Wieso tust du so etwas, wenn sie sowieso mit einem anderen Kerl zusammen ist?«

»Weil sie mich trotzdem küsst, okay?«, fährt er mich an und ich sehe ihn mit großen Augen an.

»Bitte?«

»Mia betrügt ihren Freund mit mir. Nur deshalb bin ich heute ausgerastet. Mir hat es gereicht, nur die Nummer zwei zu sein. Ich will derjenige sein, der ihre Hand hält und sie zur Begrüßung küsst. Ich will nicht, dass wir uns in ihren Freistunden treffen, in denen ich eigentlich Unterricht habe, damit ich sie überhaupt einmal zu Gesicht bekomme.«

Ich schlucke leicht, als ich die Tränen in seinen Augen erneut erkenne und seufze leise, ehe ich auf ihn zu gehe und in meine Arme ziehe. Im Anbetracht seiner Größe ist das gar nicht so einfach, weil er fast drei Köpfe größer ist wie ich.

»Du solltest aufhören, dich derart ausnutzen zu lassen«, sage ich leise und Calvin seufzt leise.

»Ich habe es ohnehin versaut. Nachdem ich ihm eine reingehauen habe, hat jeder erfahren, dass wir uns heimlich getroffen haben und sie ihren Freund hintergangen hat. Sie hat mir eine Ohrfeige gegeben und ist ihm hinterher gelaufen«, sagt er leise.

Mir bricht es beinahe das Herz, weil er solchen Liebeskummer hat, den man nicht einmal seinem schlimmsten Feind wünscht. Ich löse mich leicht von ihm und zucke mit den Schultern.

»Calvin, es tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe, aber du musst verstehen, dass dein Verhalten nicht in Ordnung ist, okay? Wir müssen uns beide Mühe geben und dafür sorgen, dass es uns gut geht. Zusammen, okay?«

»Okay«, sagt er leise. »Es tut mir leid, Hailey«, erwidert er leise und ich nicke.

»Du hast trotzdem Hausarrest«, erwidere ich und er lacht.

»Das habe ich wohl verdient«, murmelt er und ich grinse ihn an.

»Na komm. Lass uns nach Hause fahren«, schlage ich vor und er nickt.

———
Oh oh. Calvin hat Liebeskummer...

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