44. Besuch
»Machst du auf bitte?«
Tims Stimme klang durch die ganze Wohnung und ich beeilte mich, zur Tür zu kommen. Es hatte gerade geklingelt. Meine Eltern waren da. Ich atmete noch einmal tief durch, bevor ich die Tür öffnete.
»Stegiii«, fiel mir meine Schwester sofort um den Hals. Erst schien es, als wolle sie mich erdrücken, doch dann ließ sie schlussendlich doch noch wieder los. Jedoch hielt meine Freiheit nicht lange, denn nur wenige Sekunden später umarmte sofort meine Mutter mich. Sogar mein Vater legte mir einen Arm um die Schultern und drückte mich kurz an sich.
»Ihr könnt eure Jacken gerne dort an die Garderobe hängen«, ich deutete in besagte Richtung, »Schuhe einfach hier irgendwo hinstellen. An den Rand bitte, sonst flieg ich drüber.«, wies ich sie an. Nicht dass das schon einmal passiert wäre. Okay, vielleicht ein, zwei Mal. Ganz vielleicht auch schon öfter.
»Und, Schatz, hast du dich schon schön eingelebt?«, fragte meine Mutetr sofort weiter, während ich das Rascheln von Jacken hörte.
»Klaro. Ich fühl mich total wohl.«, erklärte ich.
»Na dann ist ja alles super. Ach, hallo Tim«
Ich drehte mich um, als ich Tims unverkennbare Schritte hinter mir hörte, kurz darauf spürte ich die Wärme, die von seinem Körper ausging. Er konnte höchstens einen halben Meter entfernt stehen. Mein Körper sträubte sich dagegen, als er nicht stehen blieb, sondern nur kurz meine Hand im Vorbeigehen berührte, bevor er meine Eltern und auch meine Schwester zur Begrüßung umarmte.
»Keine Sorge, ich pass schon gut auf Stegi auf, dass er sich hier wohl fühlt«, vergewisserte er meiner Mutter dabei. Ich musste lächeln.
»Genau, darf ich euch alle rein bitten, Mittagessen steht auf dem Tisch, danach können wir euch gerne die Wohnung zeigen.«, fuhr er fort und schritt im selben Atemzug voraus. Meine Eltern folgten ihm. Während er erklärte, dass das unsere Küche, Wohn- und Esszimmer wäre, blieb meine Schwester neben mir stehen.
»Er hat deine Hand gestreichelt! Heißt das, du hattest Erfolg mit deinem Gespräch?«, quietschte sie in Flüsterlautstärke, doch ich grinste nur und fuhr ihr frech durchs Haar.
»Wart's ab«, erwiderte ich bloß, bevor ich den Anderen ins Esszimmer folgte. Vorsichtiger als sonst ging ich zum Tisch, wenn wir alleine waren, konnte ich mich darauf verlassen, dass Tim keinen Kram rumliegen lassen würde, über den ich stolpern konnte, doch bei so vielen Menschen auf einmal in der Wohnung wusste man nie. Beim Tisch angekommen blieb ich fast automatisch neben meinem Stammplatz stehen. Es fühlte sich gut an, einen Stammplatz zu haben. Heimisch.
»Genau, setzt euch doch bitte alle, es ist schon alles fertig. Was wollt ihr denn trinken?«
Allgemeines Gemurmel entstand, als alle ihre Getränkewahl abgeben und sich einen Platz suchten. Auch ich ließ mich nieder und überwand mich, nun auch einmal den guten Gastgeber zu spielen:
»Ich hoffe, es schmeckt euch, wir ham auch Salat und Suppe als Vorspeise, ansonsten könnt ihr auch gleich mit dem Hauptgang anfangen.«, erklärte ich stolz. Irgendwann hatte tatsächlich auch Tim sich schräg neben mir am Kopfende des Tisches niedergelassen, nachdem er allen zu Trinken eingeschenkt hatte und wir begannen alle zu essen. Augenblicklich wurde es ruhiger, die allgemeine Aufmerksamkeit lag nicht mehr auf den Gesprächen, sondern auf dem Essen, das wirklich super schmeckte. Der Meinung schien auch mein Vater zu sein:
»Tim, das schmeckt wirklich super. Ich kann kaum aufhören«, seufzte er.
»Musst du ja auch nicht. Es ist genug für alle da. Freut mich, wenn es dir schmeckt, das musst du Stegi sagen. Er hat die Hauptarbeit geleistet.«
Es wurde noch stiller um uns und ich hatte das unangenehme Gefühl, dass alle mich ansahen. Konzentriert hielt ich mein Gesicht gesenkt um zu verbergen, wie ich rot wurde.
Tatsächlich hatte Tim darauf bestanden, dass ich den Großteil des Essens selber machte und mir bloß bei Kleinigkeiten wie den Herd auf die richtige Stufe einstellen oder das Rezept vorlesen oder Zutaten abwiegen geholfen. Ja, ich war stolz, es war wirklich gut geworden.
»Wow. Das ist... Wow. Super, Schatz...«, lobte meine Mutter mich. Unangenehmes Schweigen entstand, doch meine Schwester wusste es zu brechen:
»Hä, wenn ich was zum Essen mache, ist das nicht toll, aber wenn er was macht schon oder was?«, beschwerte sie sich. Ich musste Lachen und auch Tim stieg mit ein.
Tatsächlich wurde die Stimmung bald wieder lockerer und als wir zum Nachtisch Eis aus dem Gefrierfach holten, lachten alle bereits fröhlich. Meine Aufregung jedoch stieg von Sekunde zu Sekunde mehr. Wir würden es meinen Eltern sagen, es war soweit. Jetzt irgendwann, sobald wir den richtigen Moment fanden, würden wir ihnen erzählen, dass zwischen uns etwas mehr als nur Freundschaft war. Ich würde ihnen erzählen, dass Tim der Junge war, der mein Herz schneller schlagen ließ, der meinen ganzen Körper zum Kribbeln bringen konnte und den ich immer um mich haben wollte. Ich würde ihnen erzählen, dass ich verliebt war. Verliebt in meinen besten Freund. Denn das war Tim immer noch für mich. Er war der Junge, den ich liebte, mit dem ich am liebsten mein ganzes Leben verbringen würde, aber er war trotzdem immer noch mein bester Freund. Und anders hätte ich es auch gar nicht gewollt. Ich woltle nicht, dass Tim einzig und allein mein fester Freund war, dann hätte etwas zwischen uns gefehlt. Ich wollte, dass er außerdem immer noch mein bester Freund blieb. Mein fester und mein bester Freund. So war es perfekt. Und genauso war es. Es war perfekt.
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Hayho Leute!
Heute mal wirklich kurz, tut mir leid, aber ich hatte einfach überhaupt keine Zeit. Ich hoffe, morgen wird es wieder besser. Jaaa, morgen wird es dann auch ernst um Tim, Stegi und Stegis Familie.... *Dramatischer Trommelwirbel*
Feedback gerne gesehen wie immer.
Ab morgen wird es dann wahrscheinlich über mehrere Kapitel eine kleine Vorstellung meiner Ideen für zukünftige FFs geben mit Abstimmung, welche ihr gerne lesen würdet. Ich habe Ideen, viele. Zu viele.
Ansonsten wollte ich noch Danke sagen für 7k Aufrufe dieser FF insgesamt. Danke!
Zudem wollte ich erwähnen, dass die liebe @JuniesSky mich heute morgen darauf hingewiesen hat, dass diese Geschichte #114 in Fan-Fiktion ist. Hat wer da eine Ahnung davon? Ist das nur von deutschsprachigen oder insgesamt? Nach welchen Kriterien ist das und WAS ist das überhaupt? Und ist das gut? Erklärungen und Erläuterungen bitte in die Kommentare!
Liebe Grüße, minnicat3
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