38. Spiel
»Tiiim«
Meine Stimme klang, wie so oft jammernd und nörgelnd, doch ich wusste, dass Tim gerade lächelte. Er lächelte immer, wenn ich herumjammerte, weil mir etwas nicht passte, hatte früher schon immer darüber gelacht. Und trotzdem war er immer auf mich eingegangen. So auch dieses Mal.
»Was ist los, Schatz?«, grinste er hörbar und ließ sich neben mir auf das Sofa fallen.
»Mir ist langweilig«, beschwerte ich mich. Tim lachte auf.
»Dann hilf mir«, schlug er vor und ich ließ meinen Kopf unmotiviert auf seine Schulter fallen.
»Wobei denn?«, fragte ich dann doch nach und bemerkte, wie Tim mich leicht von sich runter schob, um aufzustehen.
»Ob dus glaubst oder nicht, so eine Wohnung macht sich nicht von allein. Und die Heinzelmännchen gibt es leider auch nicht«, erklärte er todernst.
»Ich glaube, mir ist doch nicht langweilig«, murmelte ich und bemerkte angesäuert, dass Tim meine Hand kaum beachtete, mit der ich an seinem Arm zog, damit er sitzen blieb. Unwillig murrte ich auf.
»Stegi, lass mich los. Wenn du mir hilfst geht es schon doppelt so schnell«, erklärte er und klang in diesem Moment einfach unglaublich erwachsen.
»Mann, Tim, ich hab schon 'ne Mutter. Da brauchst du nicht auch noch mit anfangen«, jammerte ich erneut.
»Ja, Stegi, aber du wohnst hier genauso.«, merkte er an, während er dieses Mal nach meiner Hand griff und mich auf die Beine zog. Ich konnte spüren, wie dicht er vor mir stand, konnte die Wärme spüren, die von seinem Körper ausging und seinen Geruch, vermischt mit dem Geruch von Rasierschaum und Duschgel. Ich spürte seine Arme, die sich schwer auf meine Schultern legten und richtete meinen Blick nach oben, wo ich sein Gesicht vermutete.
»Vorschlag: Du hilfst mir, dafür habe ich nachher eine klitzekleine Überraschung für dich, okay?«, bot er an und sofort nickte ich. Eigentlich hätte es selbstverständlich sein sollen, dass ich ihm beim Haushalt half und wenn ich jetzt dafür auch noch eine Überraschung bekam, war es noch verlockender. Irgendwie war ich schon wie so ein kleines Kind, das ganz einfach mit dem Versprechen auf ein Eis zu ködern war. Egal, so lange das auf meine Überraschung hinauslaufen würde, war das zu vernachlässigen. Außerdem... Wenn man sich des Tricks bewusst war, mit dem man geködert wurde, war das ja nur noch halb so schlimm... oder?
»Was gibts zu tun?«, fragte ich gespielt übermotiviert, bevor ich unter Tims Armen wegtauchte und zwei Schritte rückwärts ging, um gar nicht wieder in Versuchung zu kommen, mich in seine Arme zu kuscheln. Leider vergaß ich dabei das Sofa, auf dem ich gerade noch gesessen hatte und fiel mit einem überraschten Aufschrei hinten über, als ich mit den Beinen unvorbereitet dagegen stieß. Zum Glück landete ich durch die Polster der Couch weich. Jetzt erst nahm ich Tims lautes Lachen wahr, das mit meinem Fall eingesetzt hatte... Moment mal.. Lachte der mich etwa aus? Kurz lauschte ich dem schönen Ton seiner Stimme, bevor ich mich einmischte:
»Du sag mal, du lachst nicht zufällig über mich?«, fragte ich gespielt aufgebracht.
»Doch, tu ich«, lachte mein Freund jedoch nur.
»Hallo?«, empörte ich mich, »Du darfst mich nicht auslachen! Was, wenn ich mir weh getan habe?«, schnaube ich. Es dauert einige Sekunden, doch dann beruhigt sich Tim tatsächlich.
»Tut mir leid« Er klingt leicht zerknirscht, als sich das Polster neben mir sinkt, er sich erneut neben mich auf die Couch setzt und vorsichtig eine Hand auf mein Bein legt.
»Ist alles okay, Dino?«, fragt er lieb nach. Ich muss mir ein Grinsen verkneifen. Jetzt bin ich am Zug. Ich schnaube laut und drehe meinen Kopf von Tim weg Richtung Boden, so dass er nur noch meine zerzausten Haare betrachten kann.
»Stegi?« Er klingt besorgter, als hätte er Schuldgefühle. Ich kann spüren, wie er sich näher zu mir lehnt.
»Ach, jetzt interessiert es dich auf einmal, wie es mir geht? Gerade eben hat es dich doch auch nicht interessiert, ob ich mir weh getan habe!«, rege ich mich auf, kann mir aber dabei ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Angestrengt achte ich darauf, mein Gesicht aus Tims Blickfeld zu halten oder zumindest aus dem Bereich, den ich als sein Blickfeld einschätze. An mir scheint echt ein Schauspieler verloren gegangen zu sein, denn Tim scheint mir ohne weiteres zu glauben.
»Stegi... Tut mir leid, Kleiner, es war nicht so gemeint. Natürlich interessiert es mich, wie es dir geht. Ich dachte bloß... Tut mir leid«
Er versuchte sich über mich zu beugen, doch ich schlug ihn weg.
»Nenn mich nicht immer ›Kleiner‹«, fauchte ich ihn an. Jetzt war ich am Zug, meinen Spaß zu haben.
»Aber du bist mein Kleiner!«, widersprach er. Ich bemühte mich, ein wütendes Gesicht aufzusetzen, bevor ich mich ihm zuwandte.
»Stegi, tut mir leid, ich wollte nicht, dass du sauer wirst. Du bist mir so wichtig wie kein anderer Mensch. Das Letzte, was ich will, ist, dass du dir weh tust und natürlich interessiert es mich, wie es dir geht!« Tim klang schon beinahe verzweifelt, als ich seine Hände an den Seiten meines Gesichts spürte und seine Finger, die sanft über meine Schläfen strichen. Sein warmer Atem umspielte sanft meine Haut. Ich beschloss, dass es genug war, ich wollte ihn nicht länger leiden lassen. Eigentlich wollte ich ihn gar nicht leiden lassen und ihn so verzweifelt zu hören war auch nicht gerade schön. Ich setzte ein breites Grinsen auf, bevor ich mich zu ihm vorbeugte und ihm schnell einmal übers Gesicht leckte, vom Kinn bis zu seinen Augenpartien. Erst jetzt schienen seine Reflexe einzusetzen und er zuckte zurück.
Ich grinste triumphierend.
»Man, Stegi, ich dachte echt, du meinst es ernst!« empörte Tim sich nach einigen Sekunden, die er gebraucht hatte, um zu realisieren, was gerade geschehen war. Wieder dauerte es einige Momente, bis eine neue Erkenntnis in ihm anzukommen schien:
»Sag mal, hast du mich gerade abgeleckt?«, fragte er ungläubig und ich musste lachen.
»Schnellchecker«, betitelte ich ihn, woraufhin auch er in mein Lachen mit einstimmte. Ich spürte das Sofakissen unter mir sich bewegen und im nächsten Moment Tim, der schwer auf mir lag. Ich versuchte, ihn herunter zu schieben, jedoch scheiterte ich kläglich.
»Tiiim, du erdrückst mich«, jammerte ich, übertrieben nach Luft japsend.
»Verdient hast du es, nachdem du mich so reingelegt hast«, kommentierte er, stützte sich jedoch im selben Moment zu beiden Seiten meines Körpers auf dem Sofa ab. Sofort spürte ich, wie sein Gewicht auf mir nachließ. Wieder musste ich lächeln, genoss es, meinem Freund so nahe zu sein. In der nächsten Sekunde lagen auch schon seine Lippen auf den meinen.
Irgendwann lösten wir uns wieder voneinander und lagen einfach nur zusammen auf dem Sofa, keiner wollte mehr an die Hausarbeit denken. Gemütliches Schweigen herrschte, durch das ich das Brummen des Kühlschrankes am anderen Ende des Raumes hören konnte.
»Du, Stegi?«, setzte Tim irgendwann an und ich brummte als Bestätigung, dass ich ihm zuhören würde.
»Darf ich dich eigentlich wirklich nicht ›Kleiner‹ nennen?«
»Du darfst alles« Ich betonte das erste und letzte Wort, um mehr Gewicht in die Aussage zu legen. Wieder konnte ich nicht anders als lächeln, viel zu glücklich war ich gerade.
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Hayho Leute!
Zum einen wollte ich ankündigen, dass ich das versprochene Special mit dem OS als 50. Kapitel hochladen werde, da es viel aufwendiger ist als gedacht.
An dessen Stelle wird heute oder morgen als lange versprochenes Special Teil 2 meiner Varo-OSs (https://www.wattpad.com/story/68013306-varo-%7E-stexpert) hochgeladen... (PS: DER OS IST SCHON ONLINE)
Als zweites wollte ich mich umhören, was ihr denkt, dass Tims »Überraschung« sein könnte? Ich will alle Theorien hören, sollte TATSÄCHLICH jemand darauf kommen, wird er eine Kleinigkeit von mir bekommen: Wer tatsächlich erraten sollte, um was es sich handelt, bekommt von mir einen OS geschrieben, der ihm gewidmet sein wird. Handlung kann derjenige sich selbst aussuchen oder überraschen lassen. Ich gebe euch sogar einen Tipp: Es hat NICHTS mit #Stexpert zu tun aber mit Stegis Blindheit... Bin gespannt auf eure Ansätze. Zeit habt ihr ungefähr 24 Stunden jetzt bis zum neuen Kapitel. In der Sekunde der Veröffentlichung des neuen Kapitels endet die Teilnahmezeit. Ich hoffe, der Preis gefällt euch so ein wenig, war jetzt das erste, was mir eingefallen ist.
Ansonsten möchte ich euch bitten, in die Kommentare zu schreiben, WAS ihr als Kommentar unter Stegis im letzten Kapitel beschriebenes Video schreiben würdet. Schreibt mir eure Kommentare bitte in folgendem Format, um es mir zu erleichtern:
*euer Kommentar*
Danke!
Liebe Grüße, minnicat3
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